Was tun, wenn die Kontaktlinsenlösung vergessen wurde? Alternativen zur Pflege

Als eine Alternative zur Brille gehören die Kontaktlinsen zu den Sehhilfen. Mit ihnen soll die Sehfähigkeit dauerhaft verbessert werden. Kontaktlinsen müssen besonders intensiv und penibel gepflegt werden. Zum Problem wird die Situation dann, wenn die Kontaktlinsenlösung nicht verfügbar ist.

Britta Josten
Von Britta Josten

Kontaktlinsen

Kontaktlinsen sind auch deswegen, im Gegensatz zur Brille, eine so sensible Sehhilfe, weil sie direkt auf der Hornhaut des Auges aufliegen. Sie ist

  • der vordere Teil der äußeren Augenhaut,
  • gewölbt und
  • mit Tränenflüssigkeit überzogen.

Die Tränenflüssigkeit ist eine salzhaltige Körperflüssigkeit, die permanent von den Tränendrüsen abgesondert wird. Daher kommt die Formulierung, dass die Kontaktlinsen schwimmen.

In der heutigen Zeit gibt es eine Vielfalt an Kontaktlinsentypen für ganz unterschiedliche Zwecke. Ein wichtiger Aspekt ist in allen Fällen die Tragedauer. Sie reicht von der Tageslinse bis hin zu einer Jahreslinse.

Kontaktlinsenpflege und mögliche Alternativen

Im direkten Zusammenhang damit steht auch die regelmäßige Pflege. Die ist im täglichen Rhythmus notwendig. Pflege bedeutet in diesem Sinne

  1. das Reinigen und
  2. das Desinfizieren.

Auf den Kontaktlinsen setzen sich schnell und regelmäßig Keime ab, die unverzüglich entfernt werden müssen. Dazu bieten die Hersteller eine zu ihrer Marke gehörende und passende Reinigungslösung an. Die Mitnahme dieser Kontaktlinsenlösung ist vergleichbar wichtig wie

Vor diesem Hintergrund gibt es kaum eine adäquate Alternative zur professionellen Kontaktlinsenlösung. Der Betroffene sollte sich zunächst fragen, welcher Zeitraum, also wie viel Stunden überbrückt werden müssen, bis die Kontaktlinsen wieder in der gewohnten Form gereinigt und desinfiziert werden können

Jede Apotheke ist auf solche Fälle vorbereitet und hat die notwendigen Produkte in ihrem Angebotssortiment.

Leitungswasser ist tabu

Dem Kontaktlinsenbenutzer muss bewusst sein, dass ein alleiniges Reinigen mit Leitungswasser nicht ratsam ist. Jedes Leitungswasser ist mehr oder weniger kalkhaltig. Das kann die Kontaktlinsen nachhaltig beschädigen.

Im Übrigen verhindert nur die Kombination aus Reinigen und Desinfizieren eine Bindehautentzündung oder andere Nebenwirkungen.

Abgekochtes Wasser als Alternative

Mit dem Lagern der Kontaktlinsen in abgekochtem Wasser kann diese prekäre Situation recht passabel überstanden werden. Das Wasser muss gesiedet, also richtig gekocht haben. Anschließend sollte es abkühlen, bevor die Kontaktlinsen hineingelegt werden.

Beim späteren Abtrocknen muss auf viel Sauberkeit geachtet werden, weil ein Desinfizieren mangels Kontaktlinsenlösung nicht möglich ist. Der Kontakt zwischen Finger und Kontaktlinse muss möglichst kleinflächig sein.

Über den kleinen Finger werden erfahrungsgemäß am wenigsten Keime weitergegeben.

Kochsalzlösung

Eine noch bessere Notlösung ist das Lagern der Kontaktlinsen in Kochsalz, in einer Kochsalzlösung. Einem Liter Wasser werden neun Gramm Salz beigemischt. Der Einfachheit halber empfiehlt es sich, diese Menge zu wählen und nicht auf einen halben Liter oder noch weniger herunter zu rechnen.

Auch hier gilt der Grundsatz, dass damit zwar vorübergehend und provisorisch gereinigt, kaum jedoch desinfiziert wird. Hier liegt die größere Gefahr beim anschließenden Einsetzen der Kontaktlinsen.

Entscheidend ist es, die Kontaktlinsen nach dem Herausnehmen vor einem Austrocknen zu schützen. Sie sollten während der Nachtruhe auf keinen Fall in den Augen belassen werden.

Speichel nur im äußersten Notfall benutzen

Ein wirklicher Behelf in der Notsituation, beispielsweise bei einer nicht geplanten Übernachtung im Freien, ist das Benetzen der Kontaktlinsen mit Speichel. Damit auch der möglichst sauber ist, müssen vorab die Zähne gründlich gereinigt werden.

Hier darf jedoch, wegen der Gefahr von Rückständen, keine Zahnpasta benutzt werden. Der Effekt wäre mit dem von kalkhaltigem Leitungswasser vergleichbar.

Nachdem ausreichend Speichel auf die Kontaktlinsen verteilt worden ist, können die in einer Frischhaltefolie oder einer vergleichbaren Umhüllung aufbewahrt werden. Vor dem Einsetzen am Folgetag werden die Kontaktlinsen nochmals auf dieselbe Art gereinigt.

Diese Notlösung ist der letzte Ausweg, wenn sich keine andere Möglichkeit anbietet.

Probleme bei den alternativen Reinigungsmethoden

Das Problem bei diesen Alternativen ist in jeder Situation die Keimvermehrung. Bei einer Auslandsreise in wärmere oder warme Regionen ist sie größer als bei einer Nordlandfahrt auf den Hurtigruten.

Das Reinigen ist mit einer Kochsalzlösung kein allzu großes Problem. Beim anschließenden Einsetzen der Kontaktlinsen fehlt die desinfizierende Wirkung der originären Kontaktlinsenlösung. Hier muss der Kontaktlinsenträger übervorsichtig sein.

Bei jedem Körper- beziehungsweise Fingerkontakt mit der einzelnen Kontaktlinse können Keime übertragen werden.

Als hilfreiche eiserne Reserve kann sich ein Satz Tageslinsen erweisen. Der gehört dann zu denjenigen persönlichen Utensilien des Kontaktlinsenträgers, die auch während eines Langstreckenfluges buchstäblich am Körper bleiben.