Bodenturnen - Effektive Übungen und Tipps zur Wahl von Bodenmatten

Das Bodenturnen beschreibt eine Turndisziplin, die auf besonderen Bodenmatten ausgeführt wird. Als Bodenmatten werden vorwiegend diejenigen Turnmatten bezeichnet, die etwas dünner und härter gearbeitet sind. Ihre dickeren und großvolumigeren Verwandten werden häufig auch als Sprung-, Fall- oder Sicherungsmatten bezeichnet. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Bodenturnen und informieren Sie sich über die unterschiedlichen Arten von Bodenmatten.

Von Kathrin Schramm

Bodenturnen - Merkmale und typische Übungen

Das Bodenturnen stellt eine Disziplin im Turnen dar. Man turnt dabei auf einer Wettkampffläche von 12 mal 12 Meter.

Erfolgt eine Kür, so muss der Turner bzw. die Turnerin die gesamte Fläche besonders mit akrobatischen Figuren ausnutzen. Vor allem Salti werden dabei ausgeführt, allerdings darf keines der Elemente mehr als zweimal gezeigt werden.

Punktabzug gibt es, wenn man die weiße Markierung, die sich auf der Bodenfläche befindet, überschreitet. Frauen müssen Drehungen und gymnastische Sprünge präsentierenn, während bei den Männern ein Gleichgewichtselement enthalten sein muss.

Generell wichtig ist ein harmonischer Rhythmus beim Ausüben der Kür. Diese darf eine Länge von 50 bis 90 Sekunden aufweisen. Das Bodenturnen ist zudem auch klassischer Bestandteil des Schulsports.

Frau in roter Sportbekleidung breitet am Strand eine rote Yogamatte aus
Frau in roter Sportbekleidung breitet am Strand eine rote Yogamatte aus

Eine Turnstunde könnte dabei wie folgt aufgebaut sein: Zunächst einmal gilt es, sich aufzuwärmen. Hierbei empfiehlt sich schnelle Musik als passende Motivation.

Man legt vier Reihen mit je sechs Matten aus. Zwischen den Matten lässt man ein wenig Platz.

Man bildet vier gleichgroße Gruppen und lässt die Schüler von Matte zu Matte springen. Sie laufen anschließend zur Ausgangsposition zurück und stellen sich am Ende der eigenen Gruppe an. Dann laufen sie wieder los.

Zu empfehlen sind mindestens drei Durchgänge à drei Minuten. Eine kleine Pause zwischendurch könnte eine Minute lang dauern.

Als nächstes sollten vorbereitende Stretchingübungen absolviert werden. Hierbei kann man auf das Radfahren in Rückenlage oder diverse Dehnübungen für Arme, Beine und Rumpf zurückgreifen.

Dann geht es ans eigentliche Bodenturnen. Hierfür sollten Dreiergruppen gebildet werden, die jeweils an zwei zusammengeschobenen Matten trainieren. Zu den möglichen Übungen beim Bodenturnen zählen:

  • eine Rolle vorwärts mit Strecksprung
  • eine Rolle rückwärts
  • ein Handstand
  • eine Sprungrolle aus dem Hockstand
  • ein Radschlag
  • ein Kopfstand

Natürlich kommt es dabei immer auf den Kenntnisstand der Schüler an; nicht alle Übungen eignen sich beispielsweise für Anfänger im Bodenturnen. Als Lehrer sollte man dabei stets ein Auge auf die Schüler haben und wenn nötig auch Hilfestellung geben.

Frau in rosa Shirt trägt eine lila Yogamatte unter dem Arm
Frau in rosa Shirt trägt eine lila Yogamatte unter dem Arm

Das Bodenturnen wird auf einer bestimmten Mattenform ausgeübt; generell ist das Angebot an Bodenmatten sehr groß...

Bodenmatten und deren Verwendung

Die Namensgebung der Fall- oder Sicherungsmatten sagt gleichzeitig auch etwas über ihre Bestimmung aus: Die dicken Matten werden nicht zum aktiven Turnen oder zur Gymnastik eingesetzt, sondern dienen vorwiegend als Verletzungsschutz und Fallunterlage. Flache und harte Turnmatten können für verschiedene Gymnastikarten und fürs Bodenturnen genutzt werden.

Sehr gut eignen sich die flachen, härteren Bodenmatten für Gymnastikarten, bei denen die Übungen am Platz ausgeführt werden. Bei statischer Benutzung können die Matten nicht verrutschen, zudem hat jeder Sportler durch die Mattenbegrenzung einen sehr guten Überblick über den ihm zur Verfügung stehenden Platz.

Gerade beim

sind häufig viele Kursteilnehmer gemeinsam in der Halle, und die Matten bieten genügend Spielraum für alle Übungen.

Blonde Frau in türkisfarbenem Sportoutfit macht Yoga-Übungen mit Baby auf dem Schoß
Blonde Frau in türkisfarbenem Sportoutfit macht Yoga-Übungen mit Baby auf dem Schoß

Gepolsterte Sprung- und Sturzmatten

Je dicker eine Matte beschaffen ist, desto mehr absorbiert sie die Energien, die auf ihr aufprallen. Das bedeutet, dicke Matten bremsen den Körper ab und nehmen Energie auf, geben aber keine Energie zurück. Diese dicken, weich gepolsterten Matten eignen sich damit sehr gut als Sprung- und Sturzmatten.

Sie werden in der Leichtathletik zum Hochsprung und Stabhochsprung eingesetzt, finden aber auch im Geräteturnen Anwendung. Hier sichern sie höhere Geräte wie Barren, Stufenbarren, Holmen oder Ringe ab.

Wenn ein Sportler beim Üben stürzt, kann er unbesorgt weich auf die Matte fallen. Im Kinderturnen oder Schulsport werden diese dicken Matten eingesetzt, wenn zum Beispiel vom Kasten abgesprungen werden soll, oder wenn an Seilen oder Ringen geschaukelt, geturnt und abgesprungen wird.

Andere Verwendung je nach dicke der Turnmatte
Andere Verwendung je nach dicke der Turnmatte

Dünnere Matten als Turngerät

Springseil liegt auf blauer Turnmatte
Springseil liegt auf blauer Turnmatte

Dünnere und härtere Matten dagegen geben die Energie des Aufpralls zurück. Das bedeutet, bei einem Handstandüberschlag oder beim Radschlagen kann die in den Boden gerichtete Energie wieder aufgenommen und zur Fortsetzung der Bewegung genutzt werden.

Hier werden die Matten gezielt als Turngeräte eingesetzt. Sie schützen die Übenden jedoch auch bei Stürzen und ebnen den Untergrund ein, wo nötig.

Im Kleinkindbereich werden sie als Anlaufmatten genutzt. Auch einfache Übungen aus dem Bereich des Bodenturnens, wie etwa die Rolle vorwärts oder rückwärts, können auf ihnen geübt werden.

Sehr dünne Matten als Unterlage

Vorwiegend im Erwachsenensport finden sich sehr dünne Turnmatten, die meist aus einem 1-2 cm dicken Schaumstoff gefertigt sind. Sie lassen sich leicht aufrollen und geschickt auf kleinem Platz verstauen.

Diese Turnmatten werden fast nur als Unterlage genutzt, um den Übenden vor Schmutz und Unebenheiten zu schützen, und ihm eine bequemere Sitz- und Liegeposition zu ermöglichen. Als absorbierende Unterlage oder Sturzschutz sind sie nicht geeignet.

Frau in grauer Leggins Sitzt auf einer lila Gymnastikmatte und trainiert mit einem blauen Ball und Elastikband
Frau in grauer Leggins Sitzt auf einer lila Gymnastikmatte und trainiert mit einem blauen Ball und Elastikband

Gymnastik

Als relativ harter Untergrund bieten sich die Matten für die Gymnastik sehr gut an. Sie ermöglichen eine saubere Ausführung vieler unterschiedlicher Übungen, wirken jedoch nicht dämpfend, so dass die einzelnen Bewegungsabläufe sich nicht in der Matte verlieren.

Besonders bei denjenigen Übungen, die auf dem Rücken liegen ausgeführt werden, bringen die Matten einen großen Komfort. Da die Rückenwirbel nicht direkt auf dem Boden aufliegen, können viele Übungen schmerzfrei geturnt werden.

Bodenmatten eignen sich besonders gut für Gymnastikarten, die im Sitzen oder Liegen ausgeführt werden. Sobald ein Großteil der Gymnastik im Stehen durchgeführt wird, wie dies zum Beispiel bei der Skigymnastik der Fall ist, werden die Matten nicht mehr benötigt und erweisen sich mitunter sogar eher als lästiges Beiwerk.

Frau macht Gymnastikübung auf dem Boden
Frau macht Gymnastikübung auf dem Boden

Cardio- und Krafttraining

Auch Cardio-, Kraft- und Konditionsgymnastik lassen sich meist ideal auf Bodenmatten ausüben. Hier finden viele Übungen im Vierfüßlerstand oder auf den Knien statt, und diese empfindlichen Körperstellen können durch die Matten vor den Unebenheiten und der Härte des Bodens geschützt werden.

Die richtigen Bodenmatten für den Kindergarten- und Schulsport

Bodenmatten werden beim Turnen und beim Sport hauptsächlich als schützende Unterlagen verwendet, die den Körper vor dem direkten Kontakt mit dem Boden bewahren. Dabei wird zwischen den weichen, dickeren Fall- und Sprungmatten und den dünneren, härteren Turnmatten unterschieden.

Besonders im Kindergarten- und Schulsport kommt es darauf an, Kinder vor Verletzungen zu schützen. Denn Kinder können oftmals mögliche Gefahren noch nicht selbständig erkennen und vertrauen bei Sport und Spiel darauf, dass die Erwachsenen die Verwantwortung übernehmen oder übernommen haben.

Wer Bodenmatten für den Kindergarten- und Schulsport anschaffen muss, der sollte sich deshalb unter den hochpreisigeren und qualitativ hochwertigen Modellen der bekannten Anbieter orientieren. Diese Matten sind mit Qualitätssiegel versehen und nach verschiedenen Normen geprüft, und sie erfüllen in Material und Verarbeitung alle notwendigen Anforderungen.

Gepolsterte Bodenmatten

Bodenmatten für das Kindergarten- und Schulturnen müssen möglichst weich sein, wenn sie dazu dienen sollen, Absprünge zu üben oder Sturzverletzungen zu vermeiden. Bei solchen weich gepolsterten Matten spielt auch die Beschaffenheit der Oberfläche eine große Rolle.

Die Oberfläche muss möglichst glatt und angenehm sein. Gerade bei Sprungübungen könnten sich die Kinder sonst Aufschürfungen an Händen, Knien, Ellbogen und Gesicht zuziehen.

Sehr wichtig ist auch die Beschaffenheit der Kanten. Sie müssen weich sein und möglichst frei von vorstehenden Materialresten. Auch die Reißverschlüsse müssen inliegend und von einer Abdeckung geschützt sein, da auch sie sonst schnell zur Gefahrenquelle werden können.

Wichtig ist es auch, die Matten in einer ausreichenden Länge und Breite anzuschaffen. Wenn ein Kind in die Mitte der Matte springen möchte, so kann es sein, dass es die Mitte auch einmal verfehlt. Die Matte sollte genügend Spielraum dafür bieten, so dass die Kinder gegen Stürze abgesichert sind.

Kinder machen Gymnastik in einer Sporthalle voller roter, blauer und grüner Turnmatten, vorne die Trainerin mit Basecap
Kinder machen Gymnastik in einer Sporthalle voller roter, blauer und grüner Turnmatten, vorne die Trainerin mit Basecap

Feste Bodenmatten

Auf anderen Bodenmatten wird bereits im Kindergarten- und im Schulsport richtig geturnt. Diese Matten müssen etwas dünner und fester sein, so dass sie nicht allzu sehr nachgeben, sondern den kleinen Füßen und Händen ausreichend Stand verschaffen.

Üben die Kinder beispielsweise die Rolle vorwärts oder rückwärts, einen Flicflac oder einen Handstand, so wäre es sehr ungünstig, dies auf einer zu weichen Matte zu tun, die die Impulse zu sehr aufnimmt. Ein sauberes Erlernen der Technik wäre auf einer zu weichen Matte gar nicht möglich.