Airsoft - Merkmale, Ausstattung und Varianten

Die Sportart Airsoft ist so ähnlich wie Paintball. Bei Airsoft gibt es zwei Mannschaften, die auf einem Spielfeld spielen; dabei werden kleine Plastikkugeln auf Gegner oder Ziele abgefeuert. Das Spiel läuft eigentlich sehr fair ab, das heißt, jeder Spieler wird selbstverständlich das Spielfeld verlassen, wenn er von einer Plastikkugel getroffen wurde. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Airsoft-Spiel.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Airsoft: Voraussetzungen

Das Wichtigste, was ein Anfänger für diesen Sport von Vornherein mitbringen sollte, ist eine große Portion Ehrlichkeit und viel Spaß am Spielen. Beim Airsoft Spiel benötigt man unter anderem auch ein gewisses Maß an Teamgeist und Fitness und man sollte auf alle Fälle nicht zu ernst an die Sache rangehen.

Benötigte Grundausstattung

Für das Airsoft Spiel benötigt man Waffen, von denen es einige verschiedene Modelle zu kaufen gibt; sie unterscheiden sich in Form und Kraft. Um Airsoft spielen zu können, benötigt man eine umfangreiche Ausrüstung:

  • eine so genannte AEG - das ist eine Waffe, inklusive eines Magazins
  • einen geladenen Akku plus Ladegerät für die Waffe
  • Munition für die Waffe

Bei einem normalen Spiel sollten 1.000 bis 2.000 Schuss völlig ausreichen. Ganz wichtig dafür ist natürlich auch eine schusssichere Schutzbrille, das ist die wichtigste Ausrüstung für das Airsoft Spiel.

Kleidungskriterien und sportliche Verfassung

Bei der restlichen Ausrüstung kommt es nun darauf an, wo man spielen will. Feste Kleidung und auch ein gutes Schuhwerk sollten eine Grundvoraussetzung für jeden Spieler sein. Im Grunde ist es aber jedem Spieler selbst überlassen, ob er im Kampfanzug oder in Jeans auf dem Spielfeld erscheint.

Für diese Sportart braucht man nicht unbedingt ein regelmäßiges Training. Da es aber bei dem Spiel darum geht, den Gegner oder ein bestimmtes Ziel zu treffen, wäre es daher ein Schusstraining ratsam, um sich auch mit dem Sportgerät vertraut zu machen. Wer die Sportart aber richtig professionell ausführen möchte, sollte sich einem Verein oder Trainingsgruppe anschließen und regelmäßig üben.

Regeln und Varianten

Bei Airsoft handelt es sich um ein taktisches Geländespiel. Es geht darum, als Team gegen ein anderes anzutreten; dabei ist man mit Softairwaffen ausgerüstet.

Man verwendet Plastik- oder biologisch abbaubare Kugeln. Sie tragen auch die Bezeichnung BB. Unterschieden werden kurze sowie längere Spiele bezw. Quickgames und Operations. Als Ziel des Spiels gilt beispielsweise das Erobern eines Objekts oder das Halten einer Flagge.

Bei der Gestaltung des Spielfelds müssen einige gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, was meist nur größeren Veranstaltern ermöglicht, eine solche sichere Spielumgebung zu schaffen. Das Gelände muss beispielsweise privat und befriedet sein. Zudem dürfen die Spiele keine Lärmbelästigung darstellen.

Bei der Kugel muss es sich um eine biologisch abbaufähige oder Plastikkugel handeln; sie darf das Gelände nicht verlassen können. Natürlich muss das Spielen auf dem Gelände von dem Grundstücksbesitzer gestattet werden. Informieren Sie sich hier genauer über die gesetzlichen Bestimmungen.

Zu den typischen Locations gehören in Ballungsräumen etwa Lagerhallen. Ehemalige Truppenübungsplätze werden meist in ländlichen Gegenden dafür genutzt.

Die Airsoft-Variante "Battle Display"

Airsoft gehört zu den beliebtesten taktischen Geländespielen auf der ganzen Welt. Einen besonderen Reiz machen die vielfältigen Spielformen aus, in denen die japanische Erfindung ausgeübt werden kann. Dabei ragt die Battle Display-Variante heraus - sie stellt weit mehr Anforderungen an den Spieler als das traditionelle Airsoft.

Was genau versteht man unter Battle Display?

Die Airsoft-Variante Battle Display wird häufig auch als Reenactment bezeichnet. Darunter versteht man die möglichst präzise Nachbildung einer bestehenden militärischen Einheit. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: In Deutschland ist vor allem das Kommando Spezialkräfte (KSK) als Eliteeinheit der Bundeswehr immer wieder Gegenstand von Battle Display-Imitationen.

Die Spieler suchen nach zahlreichen Bildern und Filmaufnahmen des KSK, um auf diese Weise die Ausrüstung und das Outfit des KSK bis ins Detail nachstellen zu können. Eine Ausnahme bildet dabei freilich das eigentliche Spielgerät: Die Softair-Waffe bleibt unverändert.

Beim Battle Display muss es jedoch nicht notgedrungen um eine ganze militärische Einheit gehen. In den USA hat sich der Trend durchgesetzt, auch nur einzelne Soldaten nachzuahmen.

Die Airsoft-Spieler in den Nordamerika wählen dabei mit Vorliebe bekannte Kämpfer aus dem Bürgerkrieg. Sie verbinden auf diese Weise die dortige Tradition, berühmte Schlachten aus dem Konflikt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nachzustellen, mit dem Reiz des Geländespiels.

Der besondere Reiz an der Battle Display-Variante - und der Nachteil

Viele Airsoft-Spieler geraten beim Gespräch über Battle Display geradezu ins Schwärmen. Schon die Recherche und das punktgenaue Arbeiten beim Herausfinden, wie genau man sein Spieloutfit zusammenstellen müsse, machten große Freude, berichten sie. Trete man dann das Spiel in dem passenden Outfit an, vertiefe dies auf diese Weise das Rollenspiel-Erlebnis und treibe zusätzlich zu Höchstleistungen an.

So beliebt die Battle Display-Variante von Airsoft ist, so wenig wird sie bisher allerdings auch nur gespielt. Der Hintergrund: Die Recherche und vor allem die Anschaffung der passenden Bekleidung sind sehr teuer.

Insbesondere wenn man eine ganze Einheit nachbilden will, sollten eigentlich alle Spieler des eigenen Airsoft-Teams entsprechend gekleidet sein. Das heißt, alle Mitglieder der Mannschaft müssen die Bereitschaft an den Tag legen, diese Ausgaben zu tätigen. Die wenigsten Aktiven können sich diese großen Ausgaben jedoch ohne Probleme leisten.

Airsoft-Spieler getarnt im Gebüsch
Airsoft-Spieler getarnt im Gebüsch

Die Geschichte dieses Geländespiels

Airsoft gehört in der Bundesrepublik zu den umstrittensten Spielen überhaupt. Erst seit 2004 darf man die Waffen für die militärische Simulation überhaupt legal in den Läden kaufen. Dabei entstand das Geländespiel in einer Zeit, als endlich Frieden herrschte.

Die Ursprünge von Airsoft

Airsoft, oft auch als Softair (der normale Sprachgebrauch in den deutschen Medien) oder Skirmish ("Scharmützel") bezeichnet, ist ein taktisches Geländespiel, dessen Ursprünge in Japan liegen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der asiatische Inselstaat von US-Truppen besetzt.

Die Amerikaner verboten der Zivilbevölkerung den Besitz von Schusswaffen. Militär gab es ohnehin nicht mehr. Die japanische Industrie, die bis dahin unter Volllast Waffen für den Krieg gefertigt hatte, drohte zu erlahmen und schlug der Besatzungsmacht deshalb vor, Waffenrepliken aus Kunststoff zu fertigen, die keinen Schaden anrichten könnten. Die USA akzeptierten den Vorschlag.

Schon kurz nach Kriegsende kamen deshalb die ersten Waffen-Spielzeuge auf den Markt - sie waren federbetrieben und arbeiteten manuell. Die Japaner griffen begeistert zu. Schon bald spielten die ersten Waffen-Besitzer im Gelände in Teams gegeneinander.

Anders als beim Paintball kann man die Treffer mit einer Airsoft-Waffe jedoch nicht sehen, deshalb hat sich schon in den Anfängen des Spiels ein Ehrenkodex entwickelt: Der Getroffene hebt den Arm, ruft "HIT!" und scheidet aus dem Spiel aus.

Airsoft auf dem Weg in den Westen - Skepsis in der Bundesrepublik

Im Laufe der Jahre wurden die Waffenrepliken immer fortschrittlicher und ausgereifter. Die amerikanischen Besatzer, die anfangs sehr distanziert das taktische Geländespiel beobachteten, entwickelten sich zu Freunden, die mittlerweile selbst begeistert Airsoft spielten.

Die Soldaten brachten die Waffenrepliken mit nach Hause und verhalfen dem Spiel auf diese Weise so zum Durchbruch auf dem lukrativen US-Markt. In Europa und insbesondere in Deutschland regierte jedoch Skepsis bis Ablehnung.

In der Bundesrepublik untersagte bis zum Jahr 2004 das Waffengesetz den freien Verkauf der Airsoft-Waffen. Die damalige rot-grüne Bundesregierung änderte das Gesetz nur widerwillig und unter großem Protest. Der Auslöser: Längst hatten Airsoft-Waffen ihren Weg nach Deutschland gefunden.

Da ihrem Verkauf jedoch das Gesetz im Weg stand, importierten die Spieler die Repliken aus den europäischen Nachbarländern. Der Sinn des Gesetzes wurde somit auf den Kopf gestellt: Statt die Durchsetzung dieser Waffenart zu verhindern, flossen die Modelle unkontrolliert nach Deutschland.

Der einzige sinnvolle Weg, dies zu zu stoppen, war die legale Freigabe. Die Deutschen freute die Entscheidung, denn auch sie gehörten längst zu den größten Fans des spannenden Geländespiels.