Studie der Psychologie beweist: Bereits 2-Jährige können selbstlos und dabei glücklich sein

Anderen zu helfen, kann schon Kinder im Alter von zwei Jahren glücklich machen

Von Cornelia Scherpe
19. April 2017

Als ein soziales Lebewesen ist der Mensch stark auf das Miteinander seiner Gruppe angewiesen. Das war bereits so, als man gemeinsam in der Höhle lebte und hat sich im 21. Jahrhundert in seinem Grundsatz nicht verändert. Es gibt heute viele soziale Gruppen und bereits die Jüngsten lernen, sich einen Platz darin zu suchen.

Wichtig ist für die Gruppendynamik, dass die Mitglieder einander helfen und daher löst Helfen bei den meisten Menschen auch ein Gefühl der Zufriedenheit mit sich selbst aus. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass tatsächlich bereits 2-Jährige in der Lage sind, diese Zufriedenheit zu spüren.

Prosoziales Verhalten weckt inneres Belohnungssystem

Die Forscher luden 100 Eltern mit deren 2-Jährigen zur Studie. Im Schnitt waren die Jungen und Mädchen 30 Monate alt und wurden in ein Spielzimmer gesetzt. Dort standen Geräte, um kleine Murmeln entlang eines Rohrs rollen zu lassen.

Jedes Kind befand sich mit einem ihm fremden Forscher im Raum, der Wäsche auf eine Leine hing, während das Kind spielte. Das Spielzeug war so gestaltet, dass dem Kind nach einiger Zeit neue Murmeln fürs Weiterspielen fehlten.

Der Erwachsene im Raum ging dann zu einer Schachtel und versuchte, sie gemeinsam mit einem Kollegen zu öffnen. Man tat so, als schaffe man es nicht und bat das anwesende Kind um Hilfe.

In der Schachtel war entweder eine Murmel, eine Wäscheklammer oder ein nutzloses Plastikstück. Die Reaktion des Kindes wurde über Kameras aufgenommen, um Körperhaltung und Mimik später zu analysieren.

Es zeigte sich, dass die immer Kinder Zufriedenheit über das erfolgreiche Helfen (das Öffnen der Schachtel) zeigten, unabhängig vom Inhalt. Sie lächelten, streckten die Brust heraus und hoben das Kinn. Diese Haltung nehmen auch Erwachsene ein, wenn sie stolz auf sich sind.

Für das gute Gefühl, geholfen zu haben, spielte es offenbar in den Augen der Kinder keine Rolle, ob der Inhalt nutzlos, für das Kind gut (Murmel) oder für den Forscher (Wäscheklammer) von Vorteil war. Sich pro-sozial zu verhalten, weckt bereits in Kleinkindalter das innere Belohnungssystem.