Autoreisen - Vorbereitung, Planung und Tipps für lange Autofahrten

Das Reisen per Auto bietet einige Vorzüge. Man kann sich gepäcktechnisch einiges erlauben und ist zudem flexibel, wenn es um die Mobilität am Reiseziel geht. Wichtig ist jedoch, dass man einige Dinge beachtet, seien es die regelmäßige Pausen oder das richtige Beladen des Fahrzeugs. Ebenso gilt es, typische Reisebeschwerden zu vermeiden, um eine entspannte Fahrt gewährleisten zu können. Lesen Sie über Planung einer Autoreise und holen Sie sich Tipps für lange Autofahrten.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Wenn es um die Reise in den Urlaub geht, stellen Autoreisen mit die beliebteste Variante dar. Sie bieten den Urlaubern einige Vorteile, zu denen besonders die Flexibilität gehört.

Diese fängt schon bei der Abfahrtszeit an, denn wann man losfährt, kann man frei entscheiden. Sicherlich sollte man ein paar Dinge berücksichtigen; so ist der Verkehr beispielsweise zu manchen Zeiten besonders dicht, jedoch macht diese Freiheit den Urlaubsstart schon deutlich entspannter.

Auch vor Ort muss man sich nicht an feste Zeiten halten, um sich beispielsweise mit Bus oder Bahn fortzubewegen. Freier ist man auch in Sachen Gepäck - hier kann man im Prinzip so viel mitnehmen, wie in den Wagen passt - und das ist, je nach Anzahl der Mitfahrer, eine ganze Menge.

Als Besonderheit ist in diesem Zusammenhang beispielsweise auch die Mitnahme von Fahrrädern zu nennen. Wer einen entsprechenden Führerschein hat, kann außerdem noch einen großen Hänger dranhängen. Zudem kann man Pausen machen, wann und so man möchte.

Wichtiges Gepäck

Autoreisen erfreuen sich als Reiseart großer Beliebtheit. Das Auto gewährleistet Mobilität und Komfort und lässt sich für mehrere Personen nutzen.

Bei einer Autoreise kann es jedoch auch zu unliebsamen Überraschungen kommen. Daher sollte man stets bestimmte Gepäckstücke mit dabei haben.

Ersatzrad

Besonders wichtig für eine Autoreise ist das Mitführen eines Ersatzrads, denn eine Reifenpanne ist schnell passiert. Zwar gibt es auch spezielle, leicht benutzbare Reparatursets, doch diese sind eher als Erste-Hilfe-Maßnahme gedacht und nur für geringfügige Löcher und Risse geeignet.

Außerdem garantieren sie keinen langfristigen Schutz, sodass man mit einem Ersatzrad auf der sicheren Seite ist. Hilfreich kann es auch sein, ein Reifendruckmessgerät mitzunehmen. Dieses warnt schon frühzeitig vor Druckverlust, der die häufigste Ursache für Reifenpannen ist.

Zweitschlüssel, Handy und Erste-Hilfe-Koffer

Ebenfalls mit ins Auto gehören der Zweitschlüssel für den Wagen, ein Handy, um im Notfall Hilfe zu alarmieren sowie der obligatorische Erste-Hilfe-Kasten, dessen Mitführung im Auto gesetzlich vorgeschrieben ist. Dieser enthält wichtiges Verbandsmaterial wie

damit im Bedarfsfall Erste Hilfe geleistet werden kann. Für kleine Notfälle während der Fahrt wird zudem empfohlen Arzneimittel gegen die Reisekrankheit, Kopfschmerzen oder Durchfall griffbereit in der Ablage aufzubewahren.

Proviant

Da eine Autoreise, zum Beispiel durch Staus, deutlich länger dauern kann als geplant, und es an Pausen für den Fahrer nicht fehlen darf, sollte auch an ausreichend Proviant gedacht werden. Empfehlenswert sind durstlöschende Getränke und leichte Kost wie Obst und Gemüse.

Die richtige Kleidung

Wer die Autoreise im Sommer unternimmt, ist gut beraten, für die richtige Kleidung zu sorgen, die bequem und luftig sein sollte, damit man nicht zu sehr ins Schwitzen gerät. Für Abkühlung sorgen spezielle Erfrischungstücher mit Aloe Vera, die in Apotheken erhältlich sind.

Der Auto-Check im Überblick

Um böse Überraschungen, wie zum Beispiel eine Panne oder Orientierungslosigkeit zu vermeiden, sollte der Wagen vor jeder längeren Reise einmal durchgecheckt werden; so kann man sichergehen, dass alles einwandfrei funktioniert und eingepackt ist, was den Urlaubsstart deutlich entspannter machen würde. Wichtige Punkte in diesem Zusammenhang:

  • die korrekte und sichere Beladung des Autos
  • die Routenplanung
  • die Aktualisierung des Navigationssystems
  • die Mitnahme des Zweitschlüssels
  • das Volltanken
  • die Überprüfung des Reifenzustands
  • die Überprüfung des Verschleißes der Bremsklötze
  • die Messung des Ölstands
  • die Kontrolle von Kühl- und Bremsflüssigkeit
  • das Nachfüllen von Scheibenwasser (im Winter samt Frostschutz)
  • das sichere Verstauen von Fahrzeugpapieren
  • im Winter: eventuell das Einpacken von Schneeketten

Wichtig: die richtige Verladung des Gepäcks

Damit es während der Autoreise nicht zu Problemen kommt, muss das Gepäck richtig verladen werden. So besteht zum Beispiel bei einem Kombi die Gefahr von Verletzungen durch falsch verstaute Koffer oder Gegenstände.

  • Daher sollten schwere Gepäckstücke wie Koffer und schwere Taschen stets unten und direkt an der Sitzlehne untergebracht werden.
  • Bei Vans oder Kombis darf das Gepäck nicht über der Oberkante der Rücksitzlehne verstaut werden.
  • Scharfkantige oder schwere Gegenstände gehören nicht in den Innenraum eines Autos.
  • Wer zusätzlich Gepäck auf einer Dachbox verstaut, sollte die Dachlast nicht überschreiten und auf die Sicherung des Gepäcks mit Spanngurten achten.

Im Folgenden gehen wir noch mal detaillierter auf das Thema Gepäckverladung ein...

Gepäck und Co. sicher verstauen - so packt man das Auto richtig

Die erste Vorbereitung des Jahresurlaubes beginnt bereits mit der Reisebuchung. Das Verkehrsmittel ist ein gemietetes oder auch das eigene Auto. Zum einen, um am Urlaubsort unabhängig und flexibel zu sein, zum anderen aber auch, um die Reisekosten für eine mehrköpfige Familie zu begrenzen. Vor Reiseantritt muss das Reisegepäck so im Auto verstaut werden, dass nichts zuhause bleibt, und trotzdem alles seinen sicheren Platz hat.

Während einer längeren Abwesenheit wird der Lebensmittelpunkt vom heimischen Wohnsitz hin zum Urlaubsort verlegt. Damit verbunden ist die Mitnahme von Gebrauchsgegenständen, auf die nach eigener Überzeugung nicht verzichtet werden kann, weil sie auch im Urlaub benötigt werden.

Wenn für den Aufenthalt ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung gemietet wird, dann sollte anhand der Ausstattung und Einrichtung geprüft werden, was schon vorhanden ist. Doppelungen verursachen Mehrarbeit und kosten wertvollen Platz im Auto.

Die Fahrt in den Urlaub sollte sicher und entspannend verlaufen. Damit das gelingen kann, sind für ein richtiges Verstauen des Gepäcks im Fahrzeug eine Grundsätze zu beachten. Sie gelten ganz unabhängig von Marke, Modell und Größe des Autos.

Das sichere Verstauen des Gepäcks ist wichtig
Das sichere Verstauen des Gepäcks ist wichtig

Drei Bereiche: Fahrzeugdach, Kofferraum und Innenraum

Zu trennen ist in die drei Bereiche Fahrzeugdach, Kofferraum sowie Innenraum. Das Fahrzeugdach eignet sich als Transportmöglichkeit für Fahrrad, E-Bike oder Mountainbike, aber auch für eine Transportbox.

Die Belastung des Daches hat Einfluss auf den Schwerpunkt des Fahrzeuges, was sich auf das Fahrverhalten auswirkt. Das Gewicht von Box nebst Inhalt sollte siebzig bis achtzig Kilogramm nicht übersteigen.

Kofferraum befüllen

Schwergewichtiges Reisegepäck gehört ausnahmslos in den Kofferraum. Dessen Rauminhalt wird insgesamt besser mit Weichschalenkoffern und weichen, also knautschigen Reisetaschen ausgefüllt als mit harten Behältnissen wie Aluminiumkoffern.

Verstauen heißt in diesem positiven Sinne, jede vorhandene Nische oder Ecke ausnutzen zu können. Bestens dazu geeignet sich Sporttaschen in unterschiedlichen Größen.

Wertsachen sicher verstauen

Sicher verstauen bedeutet eine absolute Sicherheit im Fahrzeuginnenraum für Fahrer und Mitfahrer. Hierher gehören auf jeden Fall

  • persönliche Wertgegenstände
  • Reise- und Gelddokumente
  • Fotoapparat
  • Videokamera
  • Laptop und
  • ein handliches Case mit persönlichem Bedarf.

Beim Verlassen des Autos müssen diese Wertgegenstände allesamt mitgenommen, oder aber so deponiert werden können, dass sie von außen nicht sichtbar sind. Dazu eignet sich eine von der Größe her passende Transportbox mit Deckelverschluss - alternativ kann die Box mit einer Decke oder einem Tuch abgedeckt werden.

Lose Gegenstände vermeiden

Auch während der Fahrt in den Urlaub dürfen keine Gegenstände im Fahrgastraum lose herumliegen. Erste-Hilfe-Kasten, Warndreieck sowie Warnweste haben normalerweise einen anderen festen Platz im Auto.

Jetzt ist der Platz unter dem Fahrersitz auch deswegen für den Erste-Hilfe-Kasten am besten geeignet, weil er dort griffbereit und kühl lagert. Das Warndreieck sowie die Warnweste sind unter dem Beifahrersitz gut aufgehoben.

Wenn die eine oder andere Tasche doch ihren Platz im Fahrzeuginnern findet, dann sollte das im Fußraum oder auf den Hintersitzen der Fall sein. Auch hier gilt der Grundsatz, je weicher, desto besser. Der Rückspiegel muss für den Fahrer frei einsehbar bleiben.

Sicherheitsgurte nutzen

Sofern schwergewichtige Gepäckstücke wie Boxen, Reisetaschen oder dergleichen auf den Rücksitzen Platz finden, müssen sie mit den dort befindlichen Sicherheitsgurten gefestigt, also gesichert werden. Sie müssen vergleichbar gut, bestenfalls noch fester als ein Mitfahrer, verzurrt werden.

Auf das zulässige Gesamtgewicht achten

Dem Zuladen, also dem Bepacken des Fahrzeuges, sind gewichtsmäßige Grenzen gesetzt. Das zulässige Zuladungsgewicht ist aus dem Kfz-Schein ersichtlich. Es beträgt durchschnittlich bis zu fünfhundert Kilogramm für alles, also Insassen inklusive Gepäck.

Der Fahrer selbst ist mit einem angenommenen Eigengewicht von fünfundsiebzig Kilogramm bereits im Leergewicht des Fahrzeuges enthalten. Fünfhundert Kilogramm klingt zunächst wenig - es sind jedoch zehn Zentner an zusätzlichem Gesamtgewicht für Mitfahrer und Reisegepäck.

Reifendruck erhöhen

Ist das Auto für die Urlaubsreise gepackt, also bestückt, dann muss der Reifendruck erhöht werden. Auf den vier Reifen ruht jetzt eine erhöhte Last von zehn bis zwölf Zentnern, die transportiert werden muss.

Der dafür notwendige Reifendruck ist im Kfz-Handbuch sowie meistens auch an der Innenseite der Tankdeckelklappe vermerkt. Ein richtiger Reifendruck sorgt für die insgesamt sichere Straßenlage des Autos. Aufgrund des erhöhten Gesamtgewichtes verlängert sich im Übrigen der Bremsweg des Fahrzeuges.

Scheinwerfereinstellung anpassen

Letztendlich muss auch die Scheinwerfereinstellung dem Reisegewicht des Fahrzeuges angepasst werden. Geschieht das nicht, werden entgegenkommende Fahrzeuge durch das Scheinwerferlicht geblendet. Außerdem verfehlt der Scheinwerferkegel seinen originären Sinn - er scheint zu hoch, anstelle punktgenau waagerecht zu leuchten.

Genug Zeit zum Packen einplanen

Für das gekonnte Packen und Verstauen des Reisegepäcks im Fahrzeug sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Den besten Überblick hat der Fahrer dann, wenn alles, was mitgenommen werden soll oder muss, seitlich vor das Auto platziert wird. So lässt sich buchstäblich auf einen Blick erkennen, was am besten wohin passt, und was im Endeffekt doch auf der Strecke, sprich zuhause bleiben muss.

Ist das Auto gecheckt und gepackt, sollte auf eine möglichst entspannte Reise geachtet werden...

Tipps für entspanntes Reisen

Endlich Ferien: am Ziel warten Strand, Meer und Sonne. Doch die lange Autofahrt trübt die Urlaubsstimmung, denn schon nach wenigen Kilometern zieht und kneift es im Rücken. Autotouren mit stundenlangem Sitzen bedeuten für die Wirbelsäule Schwerstarbeit.

Zudem packen einen beim Gedanken an die Anreise das nackte Grauen, so sehr man sich auch auf die Reise freut. Kein Wunder, denn quengelige Kinder, stundenlanger Stau und sengende Hitze treiben einem schnell die Schweißperlen auf die Stirn.

Der richtige Zeitpunkt

Bereits vor Fahrtantritt ist eine gewisse Planung gefragt. Viele Reisende, gerade Familien, sind an die Schulferien als Urlaubszeit gebunden. Wer den Urlaub aber bereits am ersten Ferienwochenende anbricht, kann sich auf dem Weg gen Süden meist auf kilometerlange Staus einstellen.

Eine Woche später sehen die Straßen schon deutlich freier aus. Auch ein Blick auf die Ferienkalender der anderen Bundesländer lohnt sich.

In den frühen Morgen- und späten Abendstunden fährt es sich oft angenehmer, da die Straßen weniger überfüllt und die Temperaturen auch im Sommer erträglich sind. Allerdings sollten gerade jene, die über Nacht fahren, an regelmäßige kurze Pausen denken und auf ihren Körper hören, wenn er nach einem Nickerchen schreit.

Die Pausen sinnvoll nutzen

Die Pausen sollten möglichst auch genutzt werden, um

  • einige Schritte zu gehen
  • sich ausgiebig zu strecken und
  • einen kleinen Snack einzunehmen.

Obst und Salat füllen den Vitamintank wieder auf. Wasser sollte auch auf der Fahrt immer in Reichweite sein.

Mit Zeitpuffer reisen

Und nicht ärgern, wenn es trotz allem nicht ganz nach Zeitplan läuft. Ein Stau kann sich leicht über mehrere Stunden ziehen.

Besser ist es, einen angemessenen Zeitpuffer einzuplanen. Wenn die Fahrt in den Süden sehr lang ist, planen Sie ruhig eine Übernachtung ein. Die Hotels auf der Strecke sind in der Regel sauber, günstig und völlig ausreichend für eine Nacht, um die Kräfte wieder aufzutanken.

Bequeme Kleidung

Bequeme und lockere Kleidung ist ein Muss. Für warme Tage sollte diese entsprechend luftig sein, aber auch ein Sweatshirt oder eine Kapuzenjacke sollte dabei sein.

Wenn es richtig heiß wird, sind Erfrischungstücher eine fabelhafte Sache. Es gibt sowohl welche zum Wegwerfen als auch wiederverwendbare.

Sonnenschutz und Medikamente nicht vergessen

Neben Getränken sollten auch Sonnenschutzmittel, Schmerzmittel und Medikamente gegen Reisekrankheit griffbereit sein.

Den Nachwuchs beschäftigen

Spätestens nach wenigen Stunden werden die ersten Beschwerden aus der hinteren Reihe kommen. Für Kinder kann eine lange Autofahrt ziemlich langweilig werden.

Man sollte sich schon im Voraus Gedanken darüber machen, wie man die Kleinen sinnvoll beschäftigen könnte. Tipps zu diesem Thema haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Rückenschmerzen vermeiden

Fast 40 Prozent der Deutschen bevorzugen die Reisevariante im eigenen Auto, wenn es Richtung Urlaubsziel geht. Doch das Sitzen bekommt dem Rücken schlecht, der Schmerz im Kreuz lässt nicht lange auf sich warten.

Auf Langstrecken muss der Fahrer sich stark konzentrieren und ist in seiner Bewegung extrem eingeschränkt. Durch die ständige Anspannung verkrampfen die Muskeln, die Folgen sind Schmerzen in der Nackenpartie oder in der Lendenwirbelsäule. Die Vibrationen im Fahrzeug führen darüber hinaus zu Wirbelsäulen-Stauchungen - bei anstrengenden Autotouren schrumpfen Fahrer sogar um bis zu drei Zentimeter.

Besonders Autobahnfahrten erhöhen das Risiko für Rückenschmerzen, denn durch die monotone und konzentrierte Fahrweise entsteht noch mehr Anspannung. Auch das Fahren ohne genügend Pausen löst Rückenbeschwerden aus, denn die Muskulatur hat keine Zeit, sich zu entspannen.

Zu den Hauptursachen für Rückenschmerzen beim Autofahren zählen qualitativ minderwertige Sitze sowie verspannte Muskeln. Zu einer übermäßigen Beanspruchung der Muskulatur kommt es nach spätestens vier Stunden durchgängiger Autofahrt. Erfordert die Verkehrslage besonders hohe Konzentraiton, steigen zudem Muskeltonus sowie innere Anspannung, was die Muskeln verkrampfen lässt. Zu den besonders gefährdeten Muskelpartien zählen

  • die Arm- und Beinmuskulatur
  • die Stützmuskeln der Lendenwirbelsäule sowie
  • der Schulter-Nacken-Gürtel.

Effektive Entspannungsübungen beugen vor

Langes Sitzen in der immer gleichen Position kann schmerzhafte Rückenattacken auslösen. Durch die gestörte Ergonomie beim Autofahren wird der Körper in Mitleidenschaft gezogen - Beine, Arme, Rumpf, Nacken und Kopf sind extremen Belastungen ausgesetzt. Effektive Entspannungsübungen beugen vor und verhindern qualvolle Kreuzschmerzen.

  • Im Stau ist Zeit, um zwischendurch ins Hohlkreuz zu gehen und die Gesäßmuskulatur anzuspannen.
  • Brust- und Schultermuskulatur lockern sich, wenn Autofahrer im Wechsel das Lenkrad "herunterdrücken und wieder heranziehen".
  • Ganz wichtig ist die Sitzhaltung. Fahrer sollten immer wieder die Position wechseln, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
  • Besonders effektiv sind Stretching- und Lockerungsübungen in den Pausen, die spätestens nach zwei bis drei Stunden erfolgen sollten. Gymnastische Übungen mit Strecken und Dehnen mobilisieren den ganzen Körper. Dadurch kommt der Kreislauf in Schwung und die Beindurchblutung auf Trab.
  • Während der Fahrt lassen sich die Nackenmuskeln durch Hochziehen der Schultern dehnen, auch Hineinpressen in den Sitz wirkt gegen einen steifen Nacken.

Auch wenn Zuschauer das Tun belächeln, sollten Reisende sich nicht abhalten lassen, denn ein schmerzfreier Rücken erleichtert die Autotour erheblich. Allerdings sollten Fitness-Moves im Auto immer mit großer Vorsicht ausgeübt werden, denn die Verkehrssicherheit geht vor.

Ergonomisch gesunde Autositze für jede Körpergröße

Autofahrer, die über lange Strecken im Fahrzeug sitzen, kennen das Gefühl, wenn der Rücken schmerzt und die Bewegungen beim Aussteigen dem eines Roboters ähneln. Vor allem minderwertige Autositze fördern Kreuz- und Schulterschmerzen.

Ergonomisch gesunde Sitze sind an jede Körpergröße anpassbar und lassen sich vielseitig in verschiedene Richtungen verstellen. Kräftige Männer sollen sich in einem Autositz genauso gut fühlen, wie zierliche Frauen.

Inzwischen haben alle großen Autohersteller reagiert und produzieren echte Hightech-Sitzmöbel mit komplexen Features - Sitzgelegenheiten für Autos sind heute so bequem wie der heimische Fernsehsessel.

Ein hochwertiger Sitz schützt vor Rückenschmerzen und bietet zudem mehr Sicherheit. Perfekt aufeinander abgestimmte Rückenlehnen und Kopfstützen reduzieren die Verletzungsgefahr bei einem Aufprall und verhindern beispielsweise ein Schleudertrauma.

Wichtiges Kriterium für einen rückenfreundlichen Autositz ist eine Sitzfläche mit ausreichender Länge, damit die Beine gestützt sind. Die Polsterung sollte nicht zu weich ausfallen.

Von Bedeutung ist zudem, dass die Lehne bis Schulterhöhe reicht und in ihrer Form der Wirbelsäule gleicht. Es sollten seitliche Führungen vorhanden sein, um den Körper zu stützen.

Zudem kommt es auf die richtigen Sitzeinstellungen an:

  • der Abstand zu den Pedalen: die Beine sollten leicht angewinkelt sein
  • die Neigung der Lehne: der Winkel zwischen Lehne und Sitzfläche sollte 110 Grad betragen; die Arme sollten beim Erreichen des Lenkrads leicht angewinkelt sein; beim Drehen des Lenkrads sollten die Schultern Lehnenkontakt behalten
  • die Sitzhöhe: möglichst hoch
  • die Sitzneigung: die Oberschenkel sollten locker aufliegen
  • die Sitzfläche: die Vorderkante der Fläche endet zwei bis drei Finger breit vor der Kniekehle
  • die Seitenführungen: so nah wie möglich an den Körper führen; ein beengtes Gefühl sollte jedoch nicht bestehen
  • die Kopfstütze: deren Oberkante befindet sich etwa in der gleichen Höhe wie die des Kopfes; es sollte ein Abstand von zwei bis drei Zentimeter zum Hinterkopf bestehen

Genügend trinken und Frischluft tanken

Das Rauchen während der Fahrt sollten sich Urlaubsreisende verkneifen, stattdessen empfiehlt sich eine ausreichende Sauerstoffzufuhr. Wer zwischendurch das Fenster öffnet, tankt Frischluft und steigert die Konzentration.

Wichtig außerdem: Immer eine Trinkflasche im Fahrzeug deponieren, denn ein Schluck Wasser oder Saft zwischendurch beschert neue Energien und schützt vor allem bei hohen Temperaturen im Sommer vor Flüssigkeitsverlust und Überhitzung.

Kurze Spaziergänge während der Fahrpausen machen munter und wirken Ermüdungserscheinungen entgegen. Ein freies Plätzchen auf einer Bank eignet sich ausgezeichnet, um die Wirbelsäule zu mobilisieren. Einfach etwa 15 Mal den Oberkörper mit rundem Rücken auf die Knie bringen und wieder aufrichten.

Hilfreiche Fitnessübungen für eine entspannte Autoreise

Oft verbringt man viele Stunden im Auto, um beispielsweise zu seinem Urlaubsort zu reisen. Fitnessübungen bleiben dabei oft auf der Strecke, dafür stellen sich Rücken-, Bein- sowie Nackenschmerzen ein. Doch es gibt verschiedene Übungen, die im, am und mit dem Fahrzeug durchgeführt werden können und so beispielsweise dabei helfen, einen Stau mit einer nützlichen Beschäftigung zu überbrücken.

Armtraining mit dem Lenkrad

Eine der gängigen Fitnessübungen im Auto ist das Armtraining mit dem Lenkrad. Dabei setzt man sich gerade auf den Fahrersitz und streckt die Arme aus, die dabei durch das Lenkrad reichen. Nun drückt man mit den Innenflächen der Hand nach außen gegen das Lenkrad und belastet auf diese Weise die Armmuskeln.

Wer auch seine Rückenmuskeln fördern und die Wirbel entlasten möchte, kann die Übung zudem erweitern: Der Sitz wird so weit wie möglich nach hinten geschoben, nun beugt man den Kopf möglichst weit nach vorne und nach unten. Dabei kommt es zu einer intensiven Belastung der Muskulatur, deshalb sollte man anfangs mit dieser Übung nicht übertreiben.

Am Auto entspannen

Das Problem, mit dem man während einer langen Fahrt am häufigsten zu kämpfen ist, ist die Verspannung des eigenen Körpers. Mit ein paar leichten und nicht anstrengenden Übungen kann man dieser Schwierigkeit gezielt entgegenwirken: Man stellt sich beispielsweise neben das Auto und lässt die Arme baumeln.

Nun versucht man die Schultern parallel kreisen zu lassen. Ergänzt werden kann dieses Übung dadurch, dass man die Hände in die Hüfte stellt und die Füße parallel etwa schulterbreit auseinanderstehen.

Nun beginnt man damit, die Hüfte kreisen zu lassen. Sehr bald sollte eine deutliche Entspannung der Lenden und der Rückenwirbel zu spüren sein.

Entspannungsübungen mit dem Auto

Das Fahrzeug kann auch in die Übungen eingebunden werden: Wer Probleme im Fußbereich und dem Unterbein hat, der kann sich auf die Zehenspitzen stellen, dabei das Dach oder eine Tür greifen, den eigenen Stand auf diese Weise stabilisieren und die eigenen Füße auf diese Weise langsam bis auf die Fersen abrollen.

Das Fahrzeug bietet sich aber auch als optimale Trainingshilfe an, um die Wirbelsäule sowie den eigenen Rücken möglichst optimal zu entlasten. Man stellt sich im rechten Winkel neben das Auto, steht schulterbreit, greift mit der einen Hand die Tür des Fahrzeug und stellt die andere in die Hüfte.

Nun versucht man, den eigenen Oberkörper so weit wie möglich vom Auto wegzudrehen. An diese Übung sollte man eine Einheit für die Schulter- und Nackenmuskulatur anschließen: Dafür legt man die Hände auf die Motorhaube und drückt den eigenen Brustkorb im Wechsel nach vorne und nach hinten. Durch den Wechsel von "Hohlkreuz" und "Katzenbuckel" werden diese Körperregionen optimal angesprochen.