Segelreisen - Merkmale, Arten und Tipps in Sachen Planung und Sicherheit

Segelreisen sind eine interessante Alternative zu Kreuzfahrten. Es gibt unterschiedliche Arten von Segelreisen, bei denen man als Skipper, Mitsegler oder Gast mitfährt. Eine Reise mit einer Segelyacht erfordert jedoch eine gute Planung; dazu zählen auch Sicherheitsaspekte sowie die richtige Ausrüstung. Informieren Sie sich über die Merkmale und Arten sowie die Planung einer Segelreise samt Sicherheitsaspekten.

Von Jens Hirseland

Segelreisen: Generelle Merkmale

Bei einer Segelreise handelt es sich um eine Reise, bei der das Segeln im Vordergrund steht. Man reist auf einem Segelschiff; dabei legt man in der Regel eine längere Strecke zurück, sodass man sich mehrere Tage auf dem Schiff, welches gleichzeitig als Unterkunft dient, befindet.

Die Segelreise lässt sich in die Sparte des Aktivurlaubs zählen, sofern man selbst Teil der Mannschaft ist und als Skipper oder Mitsegler fungiert. Es kommen unterschiedliche Boote, Yachten und Motorsegler zum Einsatz.

Wer sich lediglich als Gast auf der Reise befindet, muss nicht unbedingt über die Segelgrundkenntnisse verfügen; dies ist jedoch immer von Vorteil. Doch bucht man eine Segelreise auf einem größeren Schiff, ist es keine Voraussetzung und meist nicht üblich, dass man selbst segeln kann. In diesem Fall steht der Urlaub im Vordergrund.

Das Segeln wurde früher zu praktischen Zwecken durchgeführt. Heutzutage wird es in der Freizeit absolviert und dient Urlaubsreise der besonderen Art in wärmeren Regionen.

Eine Segelreise auf einer Segelyacht oder einem Segelboot ist für viele Urlauber eine willkommene Abwechslung zu einer Reise auf einem Kreuzfahrtschiff. Der Segler hat seine eigene kleine Unterkunft und ist gleichzeitig mobil, sodass er selbstständig die Gewässer erkunden kann.

Als Segler schöne Gewässer zu erkunden ist sehr idyllisch
Als Segler schöne Gewässer zu erkunden ist sehr idyllisch

Arten von Segelreisen

Eine Segeltour lässt sich sowohl auf hoher See als auch in Binnengewässern durchführen. Damit es auf dem Segeltörn keine unangenehmen Überraschungen gibt, ist es ratsam auch an die Sicherheit zu denken.

Neben der Reise als Skipper ist der Urlaub wie bereits erwähnt auch als Mitsegler oder lediglich Gast möglich. Ist Letzteres der Fall, hat man beispielsweise die Möglichkeit, diesen Urlaub als Pauschalreise oder auch als Individualreise zu buchen. Oftmals handelt es sich um All-Inclusive-Reisen.

Zu den unterschiedlichen Arten von Segelreisen zählt zum einen der Chartertörn, eine Reise mit einem Charterboot, welches man bei einem Unternehmen mietet und bei der man die Funktion als Skipper übernimmt. Zudem stellt man sich seine eigene Crew zusammen.

Des Weiteren gibt es den Meilentörn. Typisch ist das Zurücklegen einer längeren Strecke. Ein Ausbildungstörn widmet sich ausschließlich der Ausbildung von Seglern, während diese zuvor den theoretischen Teil der Prüfung für den Segelschein absolviert haben.

Als Katamarantörn bezeichnet man eine Reise auf einem besonderen Segelboot mit zwei Rümpfen. Informationen zu diesen Schiffstypen erhalten Sie hier.

Auch mit dem Katamaran kann man segeln
Auch mit dem Katamaran kann man segeln

Zudem gibt es den Mitsegeltörn; unter gewissen Bedingungen auch bekannt als "Hand gegen Koje": in diesem Fall ist man Mitfahrer auf dem Schiff, ohne aktiv mitzusegeln. Sofern man jedoch über die nötigen Fähigkeiten verfügt, kann auf dem Schiff mitarbeiten und kostenlos mitfahren.

Vor- und Nachteile

Wer eine Segelreise unternimmt, hat allein schon den Vorteil, eine ganz besondere Art des Reisens miterleben zu dürfen. Häufig findet ein solcher Törn in ebenso besonderen Regionen, wie etwa der Karibik, statt.

Des Weiteren zählt zu den Vorzügen, dass sich eine Segelreise sehr gut mit einer Tauchreise verbinden lässt. Man ist zudem körperlich aktiv und kann interessante neue Menschen kennen lernen.

Beherrscht man einige der Grundkenntnisse des Segelns, kann man auf einer solchen Reise einiges dazulernen. Und sofern man auf individuelle Reisen setzt, kann man Routen, Dauer und sonstige Aktivitäten frei bestimmen.

Außerdem erweist sich eine Segelreise als äußerst komfortabel, da man sich nicht um die Buchungen für die unterschiedlichen Unterkünfte kümmern muss. Man ist alles in allem deutlich flexibler.

Wo es Vorteile gibt, sind auch Nachteile zu finden. Diese mögen im Fall der Segelreise beispielsweise im Preis liegen, der für viele Menschen für einen Urlaub sehr hoch sein mag. Zudem ist es nicht immer einfach, jeden Tag mit denselben Menschen auf engem Raum gut auszukommen.

Des Weiteren lassen sich Segeltörns je nach Region nicht das ganze Jahr über durchführen; wer beispielsweise die bereits erwähnte Karibik bevorzugt, muss die Hurricane-Saison in der Zeit von Mai bis November meiden.

Wer sich zudem für eine Segelreise als Skipper interessiert, benötigt zunächst einen Segelschein und die passende Ausrüstung, um ein Segelschiff steuern zu dürfen. Wer schnell seekrank wird, wird an einer solchen Reise keinen Spaß haben.

  • Seilwinde auf Segelboot

    © Farmer - www.fotolia.de

  • Mann mit Kappe und Sonnenbrille am Lenkrad eines Segelboots

    © Darren Baker - www.fotolia.de

  • Schräg liegendes Segelboot mit Seilwinde im Sturm

    © Federico Rostagno - www.fotolia.de

  • Fünf junge Leute springen in Badeklamotten von einer Segelyacht ins Wasser

    © oneinchpunch - www.fotolia.de

Tipps zur Planung einer Segelreise

Nach wie vor gehört das Meer zu den faszinierendsten Urlaubszielen für Reisende. Neben Kreuzfahrten auf großen Schiffen erfreuen sich auch Reisen auf einer Segelyacht oder einem Segelboot großer Beliebtheit. Damit die Segelreise auch entspannend und erholsam verläuft, sollte sie gut geplant werden.

Reiseziel wählen und Informationen sammeln

Bevor man eine Segelreise auf hoher See antritt, sollte man sich zunächst einmal darüber klar werden, wohin die Fahrt gehen soll. So findet man auf der ganzen Welt reizvolle Segelreviere.

Hat man das richtige Revier gefunden, ist es ratsam, sich gut darüber zu informieren, damit man auch die Tücken des Gebietes kennen lernt.

  • Wichtig sind vor allem Kenntnisse über die aktuellen Wind- und Wetterbedingungen.
  • Auch über die Strömungsverhältnisse sollte man vor dem Auslaufen unbedingt Bescheid wissen.

Durch diese Vorsichtsmaßnahmen lassen sich mögliche Gefahren rechtzeitig erkennen oder vermeiden.

Die passende Segelyacht und die Wahl der Reiseroute

Wichtig für die Planung ist natürlich auch die geeignete Segelyacht. So sollte man sich überlegen, ob die Raumaufteilung an Bord großzügig sein soll oder ob man stattdessen lieber ein sportliches Boot bevorzugt.

Darüber hinaus muss man wissen, wie viele Seemeilen das Segelboot am Tag schafft, damit man die Reiseroute sowie die Streckenabschnitte, die täglich zurückgelegt werden sollen, genauestens planen kann. Diese Planungen sollten wohlüberlegt durchgeführt werden, da sonst das Risiko besteht, dass auf hoher See übernachtet werden muss.

Die Wahl des Nachtquartiers

Ein weiteres wichtiges Planungskriterium ist die Auswahl des richtigen Nachtquartiers. Fischerhäfen eignen sich für Sportsegler nur bedingt.

Wesentlich geeigneter sind hingegen Marinas. Als Marinas bezeichnet man spezielle Sporthäfen.

Sie haben den Vorteil, dass sich ihre Infrastruktur ausgezeichnet für Segelboote und Yachten eignet. Darüber hinaus verfügen sie in der Regel auch über Sanitäranlagen und Möglichkeiten zum Einkaufen.

Die Sicherheit beim Segeltörn mitplanen
Die Sicherheit beim Segeltörn mitplanen

Wichtige Sicherheitsaspekte

Auf einer Segelreise beginnt die Sicherheit schon bei der Planung.

Informationen über das Gebiet und das Wetter

So ist es wichtig, dass man sich gut über das Gebiet, in dem man segelt, informiert. Um schon frühzeitig Gefahren zu erkennen und Probleme zu verhindern, sollte man unbedingt über die Wetterbedingungen, die Windverhältnisse und die vorherrschenden Strömungen Bescheid wissen. Droht zum Beispiel ein Gewitter oder sogar ein Sturm, darf keinesfalls gesegelt werden.

Auch das Segelboot selbst sollte man gut kennen. So ist es ratsam zu wissen, wie viele Seemeilen die Yacht fahren kann, um die täglichen Streckenabschnitte festzulegen. Auf diese Weise verhindert man, dass man womöglich die Nacht auf hoher See verbringen muss.

Die richtige Ausrüstung

Natürlich spielt auch die geeignete Ausrüstung eine wichtige Rolle bei der Planung einer Segelreise. Da eine Segelyacht in der Regel nur wenig Platz bietet, ist es erforderlich, sich sorgfältig zu überlegen, was man mitnimmt.

Es sollten stets ausreichend Schwimmwesten an Bord sein. Die Schwimmwesten müssen regelmäßig überprüft werden, um sicher zu gehen, dass sie in Ordnung sind.

Führt man die Segeltour mit einem Skipper durch, erhält man von diesem eine Sicherheitseinweisung. Dabei wird dem Segler erklärt, wie er sich bei einem Notfall an Bord verhalten muss. Eine Sicherheitseinweisung ist vor allem für unerfahrene Segler sehr wichtig und sollte unbedingt durchgeführt werden.

Herrschen rauer Seegang und böiger Wind, sollten stets die Schwimmwesten sowie ein Lifebelt angelegt werden. Hat man Kinder mit an Bord, müssen diese immer eine Schwimmweste tragen. Unbedingt dabei sein muss außerdem wetterfeste und warme Bekleidung, denn das Wetter kann auf hoher See sehr schnell umschlagen.

Natürlich sollte auch ausreichend Proviant vorhanden sein. Ratsam ist es, Konserven sowie einen Mix aus unverderblichen und frischen Lebensmitteln mitzunehmen.

Zudem dürfen auch wichtige Medikamente, wie zum Beispiel gegen Seekrankheit, nicht fehlen. Auf den übermäßigen Genuss von Alkohol sollte während des Segelns lieber verzichtet werden. Besser ist es, wenn man sein Bier erst nach dem Anlegen am Steg trinkt.

Hält man sich an diese Regeln, sollte einer sicheren Segelreise nichts mehr im Wege stehen.