Der Bauch - Schützt die inneren Organe und ist als Bauchmuskulatur ein begehrtes Trainingsziel
Als Bauch oder Abdomen bezeichnet man die Körperregion zwischen dem Brustkorb und dem Becken. Er setzt sich aus der Bauchhöhle, den Baucheingeweiden und der Bauchwand zusammen.
Aufbau
Bauch oder Abdomen ist die Bezeichnung für den vorderen Torsobereich zwischen dem Brustkorb und dem Becken. Begrenzt wird der obere Rand des Bauches von den unteren Rippen sowie dem Sternum (Brustbein).
Am Unterrand grenzt der Bauch an das Becken und das Leistenband. Vorne und an der Seite wird der Bauch von der Bauchmuskulatur sowie dem Subkutangewebe mit der sich darüber befindlichen Bauchhaut begrenzt.
Beschaffenheit
Die Oberfläche des Abdomens hängt von der körperlichen Fitness und der Ernährung des Menschen ab. Bei gut trainierten und schlanken Personen ist die Bauchmuskulatur (Musculus rectus abdomis) zu erkennen, während bei adipösen Menschen der Bauch durch eine ausgeprägte Fettschicht eher konvex ist und, abgesehen vom Bauchnabel (Umbilicus), keine besonderen anatomischen Merkmale aufweist.
Die Aufteilung der Bauchmuskulatur
Gerader Bauchmuskel
Laien denken häufig, dass die Bauchmuskulatur ausschließlich aus dem bei Trainierten sichtbaren "Sixpack" besteht. Nicht ganz falsch, allerdings auch keinesfalls richtig. Denn in Wirklichkeit macht das Sixpack nur einen kleinen Teil der gesamten Bauchmuskulatur aus.
Genauer gesagt handelt es sich hierbei um den geraden Bauchmuskel, der in der Mitte des Körpers gerade nach unten verläuft. Er bildet gewissermaßen den Mittelpunkt der Bauchpartie.
Übrigens: Tatsächlich sind sechs Wölbungen, wie der Name "Sixpack" vermuten lässt, nicht bei jedem Menschen angelegt. Wie viele Unterteilungen der Muskel bei intensivem Training zeigt, hängt von der Anzahl der Sehnen ab.
Pyramidenmuskel und die seitlichen Bauchmuskeln
An den geraden Bauchmuskel an schließt der Pyramidenmuskel, der jedoch nur bei rund 80 Prozent aller Menschen überhaupt vorhanden ist. Wichtig für eine schön trainierte Bauchpartie hingegen sind auch die seitlichen Bauchmuskeln. So gibt es
- den inneren schrägen Bauchmuskel
- den quer verlaufenden Bauchmuskel und
- den äußeren schrägen Bauchmuskel.
Schräge Bauchmuskeln
Alle drei genannten Muskeln laufen zusammen in der so genannten Rektusscheide. Hier befindet sich der Sehnenansatz zu den schrägen Bauchmuskeln. Darüber hinaus gehören auch die tiefer liegenden Muskeln zur Bauchpartie. Hier unterscheidet man zwischen
- quadratischem Lendenmuskel und
- großem Lendenmuskel.
Die tiefliegenden Bauchmuskeln sollen beispielsweise durch Pilates-Übungen angesprochen werden.
Unterteilung
Unterteilt wird der menschliche Bauch in drei Regionen. Dies sind:
- der Oberbauch (Epigastrium), der sich über dem Bauchnabel befindet
- der Mittelbauch (Mesogastrium), der über keine knöchernen Elemente verfügt
- der Unterbauch bzw. Unterleib (Hypogastrium), der vom Becken eingefasst wird
In der Bauchhöhle (Cavitas abdominalis), die an die Zwerchfellkuppel grenzt und in den Beckenraum übergeht, befinden sich die verschiedenen lebenswichtigen Bauchorgane, die eng beieinander liegen. Diese Organe untereilt man in extraperitonale und intraperitonale Baucheingeweide.
Dazu zählen:
- die Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
- der Dickdarm (Intestinum crassum) mit dem Blinddarm (Caecum) und dessen Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
- der Dünndarm (Intestinum tenue), der in den Zwölffingerdarm (Duodenum), Krummdarm (Ileum) und den Leerdarm (Jejunum) unterteilt wird
- die Gallenblase (Vesica fellea)
- die Harnleiter (Ureter)
- die Leber (Hepar)
- der Magen (Gaster)
- die Milz (Splen)
- die Nieren (Renes)
- die Nebennieren (Glandulae suprarenales)
Bezeichnung
In der Medizin wird zumeist nur selten vom Bauch, sondern stattdessen von "der Bauchregion, dem Bauchraum oder von den einzelnen Organen" gesprochen. Umgangssprachlich meint man mit einem Bauch meistens die Ansammlung von Fettpolstern im unteren Bauchbereich. Ein dicker Bauch wird auch gerne als Bierbauch, Wampe, Wanst oder Plautze bezeichnet.
Beschwerden und Erkrankungen des Bauches
Bauchschmerzen
Zu den häufigsten Beschwerden des Bauches gehören Bauchschmerzen. Dafür kommen verschiedene Ursachen in Frage, die sowohl harmlos als auch bedrohlich sein können. Auch durch Krankheiten, die außerhalb des Bauchraums entstehen, wie z.B. Herzkrankheiten, können Bauchschmerzen verursacht werden.
Zu den harmlosen Auslösern von Unterleibsschmerzen gehören vor allem Befindlichkeitsstörungen wie Blähungen oder Verdauungsprobleme. Aber auch akuter Stress oder psychosomatische Erkrankungen können für die Entstehung von Schmerzen verantwortlich sein.
Schwere Erkrankungen
Zu den schwerwiegenden Erkrankungen gehören u.a.:
- die Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Magen- und Darmgeschwüre
- Koliken
- Hepatitis (Leberentzündung)
- die Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Darmverschluss
- chronische Darmentzündungen
- Salmonelleninfektionen
- Nierenentzündungen
- Krebserkrankungen
Die unterschiedlichen Brüche der Bauchwand
Kommt es zu einem Bauchwandbruch, der in der Medizin auch als Hernie bezeichnet wird, tritt eine Vorwölbung der Eingeweide aus der Bauchhöhle durch eine schwache Stelle an der Bauchwand auf. Das Bauchfell wölbt sich dabei wie ein Bruchsack in das Unterhautfettgewebe und die Haut vor. Bei Bauchwandbrüchen unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten.
Leistenbruch
Der Leistenbruch, der auch als Inguinalhernie bezeichnet wird, ist mit einem Anteil von 75-80 Prozent der häufigste Bauchwandbruch. Durch eine Lücke in der Bauchdecke an der Leiste kommt es zu einer Ausstülpung des Bauchfells. Eingeweideteile wie Fett- oder Darmanteile treten dabei durch den Leistenkanal, der schräg durch die Bauchwand verläuft, aus dem Bauchraum heraus.
Schenkelbruch
Ein Leistenbruch der besonderen Art ist der Schenkelbruch (Femoralhernie), bei dem es zu einer äußeren Vorwölbung des Bruchsacks unterhalb des Leistenbands kommt. Von einem Schenkelbruch sind vor allem Frauen betroffen.
Grundsätzlich muss ein Leistenbruch operativ behandelt werden. Dabei kommen sowohl offene als auch minimal-invasive Operationsverfahren in Betracht.
Oberbauchbruch
Spricht man von einem Oberbauchbruch oder einer epigastrischen Hernie, befindet sich die Bruchpforte zwischen dem Bauchnabel und dem Brustbein. Dabei kann die Vorwölbung sehr klein ausfallen.
Von einem Oberbauchbruch sind vor allem Menschen mittleren Alters betroffen. Ebenso wie der Leistenbruch, sollte auch der Oberbauchbruch operiert werden.
Nabelbruch
Einen Nabelbruch bezeichnet man als Umbilikalhernie. Dabei tritt eine Vorwölbung der Bauchorgane durch eine natürliche schwache Stelle in der Nähe des Bauchnabels auf.
Verbreitet ist der Nabelbruch besonders unter Kindern. Aber auch bei Erwachsenen kann es durch
- Übergewicht
- erhöhtem Druck in der Bauchhöhle
- eine Schwangerschaft oder
- Bindegewebsschwäche
zu einem Nabelbruch kommen. Bei neugeborenen Kindern wird zumeist bis zum 2. Lebensjahr auf einen selbstständigen Verschluss der Lücke gewartet, bevor man einen chirurgischen Eingriff durchführt. Erst wenn dies nicht der Fall ist, wird operiert. Auch bei erwachsenen Menschen ist eine Operation erforderlich.
Narbenbruch
Zu einem Narbenbruch kommt es in der Regel nach einer Operation der Bauchhöhle. Die entstandene Narbe bildet eine Schwachstelle. Außerdem können bestimmte Faktoren wie
- starkes Übergewicht
- Blutungen nach einem operativen Eingriff oder
- Wundinfektionen
zu einem Narbenbruch führen. Da die Gefahr einer Einklemmung von Bauchorganen wie dem Darm besteht, die zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder einen Darmverschluss (Ileus) führen kann, muss stets eine Operation erfolgen. Während in früheren Jahren ein Narbenbruch nur mit einer offenen Operation behoben werden konnte, ist dies in der heutigen Zeit oftmals auch auf minimal-invasive Weise möglich.
Diagnose
Da die Ursachen für Schmerzen im Bauchbereich sehr vielfältig sein können, sind oftmals aufwendige Untersuchungen des Bauchraums mit verschiedenen medizintechnischen Verfahren erforderlich, um den genauen Auslöser der Beschwerden herauszufinden. Zu den möglichen Bestandteilen einer Diagnose zählen
- die Anamnese
- die Inspektion
- das Abhören
- das Abklopfen
- eine Blutuntersuchung
- eine Röntgenuntersuchung
- eine Ultraschalluntersuchung
- eine Computertomomgrafie sowie
- eine Kernspintomografie.
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