Durch Entschlackung den Körper reinigen: Möglichkeiten, Durchführung und Wirkung
Als Schlacken werden in der Naturheilkunde Stoffwechselendprodukte bezeichnet, die der Körper nicht mehr verwerten kann und somit im Normalfall mithilfe der Entgiftungsorgane wie Leber, Darm und Nieren ausscheidet. Doch immer öfter sind diese Organe durch zu starke Belastungen geschwächt und die Schlacken können nicht mehr richtig ausgeschieden werden und belasten folglich den Organismus.
Das System der Grundregulation nach Alfred Pischinger
Die Grundidee, dass Schlacken den Organismus negativ beeinflussen können, stellt das von dem Wiener Arzt Alfred Pischinger begründete "System der Grundregulation" dar. Im Gegensatz zu der schulmedizinischen Annahme, die auf der Zellularpathologie nach Virchow beruht, sieht Pischinger Krankheit nicht als Ausdruck einer gestörten Zellfunktion, sondern als Zeichen einer Störung des Milieus, in dem die Zelle schwimmt.
Zum System der Grundregulation gehören:
- die Interzellularsubstanz (die Substanz zwischen den Zellen u.a. Bindegewebe)
- die Gewebsflüssigkeit außerhalb der Zellen
- die Kapillaren (kleinste Blutgefäße)
- das vegetative Nervenfasergeflecht
Dieses Grundsystem ist nach der Annahme Pischingers für jegliche Form von Regulation zuständig. Alle Reaktionen auf Reize sind somit abhängig von einem funktionierenden Grundsystem. Bei einem gesunden Menschen funktioniert diese "Kommunikation" auch reibungslos.
Funktion der extrazellulären Flüssigkeit
Das wichtigste Glied dieser Reaktionskette ist laut Pischinger die extrazelluläre Flüssigkeit im Bindegewebe. Dieser Raum außerhalb der Zellen wird deshalb auch heute noch oft als Pischinger-Raum bezeichnet. In diesem Raum befinden sich viele verschiedene:
- Zelltypen
- Lymphbahnen
- Kapillaren
- Nervenendigungen
Im Normalfall ist die Grundsubstanz flüssig- bis halbflüssig, so dass die Zellen optimal ver- und entsorgt werden können und alle Informationen weitergeleitet werden können.
Gifte und Abfälle im Körper
- Zu viel tierisches Eiweiß
- zu viel Essen
- Genussgifte wie Alkohol und Nikotin
- Umweltgifte wie PVC
- Abgase, aber auch
- Stress
können dazu führen, dass der Pischinger-Raum "verstopft". Damit die Gifte und Stoffwechselendprodukte nicht den "wichtigen" Zellen des Körpers (wie z.B. Organzellen) schaden, werden sie im Pischinger-Raum zwischengelagert.
Befinden sich zu viele Toxine im Pischinger-Raum, ist das System der Grundregulation gestört. Die Zelle kann nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und nicht von Schlacken befreit werden.
Die Symptome die in diesem Fall auftreten können sind vielfältig. Es kommt häufig zu:
Intoxikation als Folge eines ungesunden Lebensstils
Wer nicht darauf achtet, gesund zu leben und seiner Leber zu viel zumutet, muss mit Folgen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck und sogar einem Burnout rechnen. Mehr und mehr Schlackenstoffe bilden sich im Körper - diese Vergiftung wird als "Intoxikation" bezeichnet.
Das Ziel einer Entschlackung ist es deshalb, den "Mülleimer" Pischinger-Raum zu leeren. Dies ist nur möglich, wenn die Schlacken gelöst und ausgeschieden werden.
Ist eine Entschlackungskur notwendig?
Glaubt man der heutigen Medizin, so besteht für gesunde Menschen nicht der geringste Grund, eine solche Entgiftungs- und Entschlackungskur anzustreben. Es gilt als wissenschaftlich akzeptierte Meinung, dass unsere Nieren dafür verantwortlich sind, alle schädlichen Stoffe aus unseren Körper zu filtern. Wenn wir nicht an den Nieren erkrankt sind, sollte es also auch nicht nötig sein, spezielle Maßnahmen zur Entgiftung vorzunehmen.
Positive Folgen für den Köper
Die Sichtweise der westlichen Medizin hat durchaus Hand und Fuß. Dennoch hat sich gezeigt, dass Fastenkuren nicht nur die Leistungsfähigkeit steigern können, sondern auch eine bessere Laune und positiveres Körpergefühl nach sich ziehen können.
Es ist unklar, ob diese Beobachtung zu machen sind, weil beim Entschlacken tatsächlich Schadstoffe aus dem Körper geholt werden. Fest steht jedoch, dass die radikale Einschränkung der Nahrungsaufnahme zu einer Ausschüttung von Hormonen führt, die eine entspannende Wirkung auf unser Verdauungssystem haben und außerdem zu einer größeren Wahrnehmung der körperlichen Befindlichkeit führen.
Mit anderen Worten: Wir sind mit uns stärker im Einklang, wenn wir eine Weile kaum etwas essen.
Die Vorgänge in der Leber
Wer entschlackt, kurbelt seine Leber zu Hochtouren an, denn hier wird der Körper von Giftstoffen befreit. Jede Leberzelle übernimmt dabei mehr als 3.000 Funktionen und 500 chemische Vorgänge. Werden die Schlappendepots ausgeschieden, stärken wir damit unsere Abwehrkräfte und auch unsere emotionale Lage verbessert sich, denn die Leber ist auch dafür zuständig, unsere Gefühle auszubalancieren.
Indem wir entschlacken, werfen wir unnötigen Ballast von uns: wir fühlen uns fitter und sind besser drauf. Heutzutage ist dies besonders wichtig, da die Menschen von Stress umgeben sind und oftmals nicht auf eine gesunde Lebensweise achten.
Möglichkeiten zum Entschlacken
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Heilfasten
Zum einen wäre das Heilfasten zu nennen. In Verbindung mit einer Darmreinigung bietet das Heilfasten eine gute Möglichkeit zur Entschlackung. Wer nicht radikal fasten möchte, kann seinen Körper auch mit dem sanfteren Basenfasten bei der Entgiftung unterstützen.
Basische Ernährung
Eine basische Ernährung kann einer Übersäuerung (bedingt durch gelöste Schlacken im Körper) entgegensteuern.
Bei einer erfolgreichen Entschlackung sollte man sich vorwiegend von basischer Kost ernähren. Viele Obst- und Gemüsesorten und auch Salate gehören zu den basischen Lebensmitteln, die dem Körper gut tun und ihn vor einer Übersäuerung bewahren.
Viele Menschen nehmen sich heutzutage keine Zeit zum Essen. Sie essen im Stehen, im Gehen und stopfen ungesunde Lebensmittel in sich hinein. Der Körper reagiert darauf mit gesundheitlichen Beschwerden und Schlackenansammlung.
Übersäuerung tritt auf, wenn wir zu viel von folgenden Lebensmitteln zu uns nehmen:
- Käse
- Fleisch
- Wurstprodukte
- Weißmehl
- Eier
Dies sollte unbedingt mit großen Mengen an Obst und Gemüse ausgeglichen werden. So kann man auch sicher sein, dass der Organismus mit Vitaminen, Mineral- und Vitalstoffen versorgt wird.
Heilpflanzen
Auch mit Hilfe von Heilpflanzen kann man entschlacken. Pflanzen können helfen, Stoffwechselschlacken zu lösen, wie etwa:
Zudem stärken sie die Ausscheidungsorgane wie Haut, Leber oder Nieren und unterstützen den Körper so dabei, die Schlacken loszuwerden. Möglich ist auch eine Entgiftung mit homöopathischen Einzel- oder Komplexmitteln.
Unterstützung des Stoffwechsels
Von außen kann man Kosmetika mit Meersalz oder Algen verwenden, dies tut Haut und Körper gut. Zudem empfiehlt sich die Einnahme von Heilpilzen - sie helfen bei einer Vielzahl von Beschwerden, beispielsweise:
- Bluthochdruck
- Hauterkrankungen
- Multiple Sklerose
- Übergewicht
- Allergien
- Sodbrennen
- Depressionen
Eine energetische Behandlung unterstützt die Gesundheitspflege und so werden Körper und Geist schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Worauf kommt es beim Entschlacken an?
Eine Grundvoraussetzung bei Frühjahrskuren, beim Fasten und bei anderen Entschlackungsmethoden ist es, möglichst viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Nur so können sich die schädlichen Schlacken aus dem Körper lösen.
Wichtig ist auch, dass dem Körper beim Entschlacken genügend Vitamine und Mineralstoffe zur Verfügung stehen, sonst kann es zu Kopfschmerzen und anderen vorübergehenden Problemen kommen.
Die Basis: Regelmäßiges und ausreichendes Trinken
Die Basis jeder Entschlackungskur ist also ausreichendes Trinken. Die Flüssigkeitszufuhr sollte bei mindestens zwei Liter stillem Mineralwasser (oder Entschlackungstee) liegen.
Mineralstoffzufuhr erhöhen
Beim Entschlacken sollte man die Mineralstoffzufuhr erhöhen. Dies gelingt am besten durch:
- frisches Gemüse
- Basenpulver
- spezielle Kräutertees
- Bitterpflanzen
Regelmäßige Bewegung
Eine Entschlackungskur kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir uns auch regelmäßig bewegen. Damit der Körper in Schwung kommt, sollte man zumindest jeden Tag eine Stunde schnell gehen.
Zusammenfassung: Die fünf Grundregeln einer Entgiftung
Angesichts der wachsenden Beliebtheit und der Kreativität talentierter Verkaufsstrategen gibt es derweil eine unübersichtlich hohe Anzahl an verschiedenen Entgiftungskuren. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch schnell, dass alle mehr oder weniger auf die gleichen Grundregeln beruhen.
Vermeiden Sie Rind- und Schweinefleisch. Essen Sie nur gedünsteten Fisch oder gegartes Geflügel.
Essen Sie keine Fertignahrungsmittel! Halten Sie sich an simple wie kalorienarme Gerichte (z.B. Fischbrühe).
Erholen Sie sich. Vermeiden Sie während der Kur hohe körperliche Belastungen. Halten Sie sich mit sanften Sportarten wie Yoga oder Walking fit.
Verwechseln Sie das Fasten nicht mit einer Diät. Das Fasten ist nicht für den Fettabbau geeignet und sollte wegen der extremen Kalorienverknappung nur für eine kurze Zeit durchgeführt werden.
Doch allein mit einer Entschlackungskur ist es sicherlich nicht getan. Zu einer erfolgreichen Entschlackung gehört auch ein Überdenken der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Um den Körper nicht gleich wieder zu "verschlacken" sollte auf eine ausgewogene Ernährung und eine gesunden Lebenswandel geachtet werden.
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