Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines HNO-Arztes
Hals-Nasen-Ohren-Ärzte sind Fachärzte für den Bereich Ohren, Hals und Nase. Sie können angestellt oder selbstständig tätig sein. Das Facharztstudium der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde dauert mehrere Jahre. Der HNO-Arzt kann sich in vielen Bereichen weiterbilden.
Tätigkeitsgebiete
Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt, kurz HNO-Arzt, ist ein Facharzt für sämtliche Erkrankungen, angeborene oder erworbene Fehlbildungen, Funktionsstörungen oder Verletzungen, die sich im Bereich
befinden.
Je nach Art der Erkrankung oder Verletzung arbeitet ein HNO-Arzt sowohl konservativ als auch operativ.
Arbeitsplatz
Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt ist häufig
- selbstständig und hat eine eigene Praxis.
Viele Ärzte haben auch Belegbetten in einem Krankenhaus, in dem sie dann stationäre Behandlungen bei einem Patienten durchführen.
- In großen HNO-ärztlichen Praxen kann ein Facharzt auch angestellt sein.
Zudem arbeiten HNO-Ärzte auch als Angestellte in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken.
Aufgaben
Untersuchungsmethoden
Zu Beginn der Behandlung führt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt ein ausführliches Gespräch mit seinem Patienten und fragt
- nach den Beschwerden und Vorerkrankungen
- nach Medikamenten
- nach bereits erfolgten Operationen usw.
Anschließend erfolgt die Diagnostik. Je nach Art der Beschwerden kann ein HNO-Arzt verschiedene Untersuchungen durchführen.
Möchte der Arzt den Hals bzw. Rachen, Kehlkopf usw. untersuchen, so
- schaut der HNO-Arzt zuerst in den Hals
und kann so zum Beispiel entzündete Rachenmandeln erkennen. Auch die Lymphknoten werden während dieser Untersuchung abgetastet. Bei
- einer Untersuchung der Nase bzw. der oberen Luftwege
sieht sich der Arzt zum Beispiel die Nasenscheidewand von innen an. Bei
- einer Untersuchung der Ohren
betrachtet der HNO-Arzt das Ohr zuerst von außen und kann so angeborene oder erworbene Veränderungen an der Ohrmuschel erkennen. Im Rahmen der Diagnostik prüft der HNO-Arzt, ob der Patient Schmerzen verspürt, wenn am Ohrläppchen gezogen wird (ist z.B. ein Hinweis auf eine Ohrenentzündung). Während der Otoskopie (Ohrenspiegelung) schaut der HNO-Arzt durch das Otoskop in das Ohr des Patienten. Das Otoskop hat eine Lichtquelle, die in das Ohr leuchtet, so dass der Hals-Nasen-Ohren-Arzt in das Innere des Ohres sehen kann.
Während dieser Untersuchung kann der Arzt auch zugleich eine Behandlung durchführen, wenn der Patient Ohrenschmalz im Ohr hat, das den Gehörgang behindert. Dieses wird mit einem speziellen Gerät nach außen gespült oder abgesaugt.
Auch
- ein Hörtest
wird beim HNO-Arzt durchgeführt. Der Patient erhält dazu Kopfhörer und muss einen Knopf betätigen, wenn er einen Ton hört. Bei einem anderen Test flüstert der HNO-Arzt bestimmte Wörter aus unterschiedlichen Entfernungen, die der Patient dann jeweils wiedergeben muss.
Auch mit Hilfe einer Stimmgabel kann ein Hörtest durchgeführt werden. Bei einigen speziellen Hörtests ist die Mitarbeit des Patienten nicht erforderlich, um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten. Diese Tests werden zum Beispiel bei Neugeborenen eingesetzt, um festzustellen, ob sie hören können.
Behandlungsmethoden
Viele Krankheiten kann der HNO-Arzt durch
- die Verordnung von Medikamenten
lindern oder heilen. In anderen Fällen kann auch
- ein operativer Eingriff
notwendig werden. In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erfolgt dies häufig durch einen so genannten mikrochirurgischen Eingriff, bei dem nur ein winziger Schnitt gesetzt werden muss.
Patienten, die beispielweise unter Ohrgeräuschen (Tinnitus) leiden, erhalten
- eine Infusionstherapie.
In regelmäßigen Abständen bekommen die Patienten eine Infusion in die Armvene mit einer durchblutungsfördernden Lösung, die den Tinnitus lindern oder sogar heilen kann.
Viele HNO-Ärzte führen auch
- eine spezielle Therapie gegen Schwindel
durch. Auch
- Allergiebehandlungen
werden von vielen Hals-Nasen-Ohren-Ärzten durchgeführt. Bei der so genannten Hyposensibilisierungsbehandlung begibt sich der Patient über einen Zeitraum von etwa drei Jahren regelmäßig zu seinem Arzt. Bei jeder Sitzung wird dem Patienten sein Allergie auslösender Stoff in geringer Dosis unter die Haut gespritzt.
Bei guter Verträglichkeit wird die Dosis von Behandlung zu Behandlung gesteigert, bis sich der Körper daran gewöhnt hat. Nach etwa drei Jahren ist das Ziel der Behandlung, dass der Patient nicht mehr allergisch auf diesen Stoff reagiert.
Patienten, die schlecht hören, erhalten vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt
- eine Verordnung für ein Hörgerät,
das sie bei einem Fachgeschäft für Hörgeräte einlösen können. Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, die in einem Krankenhaus tätig sind, führen Operationen im kompletten HNO-Bereich durch. Der HNO-Arzt behandelt sowohl Erwachsene als auch Kinder.
Ausbildung
Das
das von jedem angehenden Arzt absolviert werden muss, dauert 12 Semester und drei Monate und endet mit einer Prüfung. Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung für die Erlangung der Approbation. Anschließend kann sich der Arzt
- in einem Teilbereich der Medizin, wie zum Beispiel der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde spezialisieren.
Bis der Arzt Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ist, dauert dies nochmals mehrere Jahre, in denen der Arzt theoretisch und praktisch ausgebildet wird.
Um zur Prüfung zugelassen zu werden, muss der angehende Facharzt eine bestimmte Anzahl an Untersuchungen und Operationen vorweisen, die er selbstständig ausgeführt hat. Nach Bestehen der Prüfung ist er ausgebildeter Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Weiterbildung
Ein ausgebildeter HNO-Arzt kann verschiedene Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
erlangen, in dem er an Weiterbildungen in diesen Bereichen teilnimmt. Zusätzlich kann ein HNO-Arzt verschiedene Fortbildungen zum Beispiel in den Bereichen
durchführen. Viele Ärzte promovieren und erhalten dadurch ihren Doktortitel.
Einige Ärzte studieren in zwei Fachbereichen der Medizin und sind dadurch Facharzt zum Beispiel für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Allgemeinmedizin.
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