Ysop in der Natur, Heilkunde und Küche als beliebtes Würzkraut
Der Ysop ist verwandt mit Lavendel, Rosmarin, Salbei und Thymian. Es ist ein beliebtes Würzkraut und eine wertvolle Heilpflanze.
Ysop heißt mit botanischem Namen Hyssopus officinalis und gehört zu der Familie der Lippenblütler. Seinen Namen verdankt der Ysop dem bekannten Arzt Hippokrates. Er benannte das Kraut nach dem hebräischen "esop", was soviel bedeutet wie "heiliges Kraut".
In der Bibel wird Ysop als reinigendes Kraut erwähnt. Im neunten Jahrhundert wurde der Ysop von Mönchen nach Europa gebracht und wird seitdem hier kultiviert. Man kennt ihn auch unter den volkstümlichen Namen
- Josefskraut
- Eisop
- Essigkraut
- Ipsenkraut
- Eisewig
- Weinespe
- Hizopf
- Ibsche und
- Isop.
Merkmale
Der mehrjährige Halbstrauch kann eine Wuchshöhe von bis zu sechzig Zentimetern erreichen. Die dünnen und vierkantigen Stängel wachsen aufrecht, seltener niederliegend und sind vielfach verzweigt. Im unteren Bereich ist der Strauch oft verholzt.
Die Rinde hat eine mattbraune Farbe und sie blättert ab. Die gegenständigen Laubblätter sind quirlartig an Kurztrieben angeordnet. Die Blätter sind ganzrandig und auf beiden Seiten mit Öldrüsen bedeckt, sie duften stark aromatisch.
Die leuchtend blauen Blüten stehen in Scheinähren, sie stehen am Stängelende in den Blattachseln. Als Früchte bilden sich kleine Nüsschen.
Standorte
Ysop ist fast in ganz Europa beheimatet; man findet Ysop
- auf trockenen Hügeln
- an Hängen
- auf Trockenwiesen und
- in Felsheiden.
Die Pflanze bevorzugt einen nährstoffarmen und kalkhaltigen Boden, aber sie liebt die Sonne. In einigen Ländern wird Ysop kommerziell angebaut.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Apfelsäure
- ätherisches Öl
- Cholin
- Diosmin
- Flavonglycoside
- Gerbstoffe
- Gummi
- Harz
- Hesperidin
- Vitamin C und
- Zucker.
Medizinische Verwendung
Wirkung
Ysop hat eine
- leicht abführende Wirkung und
- fördert den Gallenfluss.
Er wirkt
- antiviral
- antibakteriell
- auswurffördernd
- entzündungshemmend
- beruhigend
- verdauungsfördernd
- auswurffördernd
- blutdrucksteigernd
- kreislaufstärkend
- magenstärkend
- schleimlösend
- herzstärkend
- blutreinigend und
- schweißhemmend.
Anwendungsgebiete
Er hilft bei
Anwendungsart
In der Regel wird Ysop als Teezubereitung eingenommen. In der Aromatherapie wird das ätherische Öl mit Wasser in der Duftlampe verdampft, da heißt die Pflanzenbotschaft: Ordnung in das Chaos bringen. Ysop ist auch in einigen Badezusätzen enthalten.
Risiken und Nebenwirkungen
Ysop soll in höherer Dosierung Krämpfe auslösen und kann deshalb nur mit Vorbehalt empfohlen werden. Schwangere sollten darauf verzichten.
Verwendung in der Küche
In der Küche ist Ysop ein aromatisches Kraut mit starker Würze, deshalb reichen schon geringste Mengen an frischen oder getrockneten Blättern.
- Salate
- Tomaten
- Kräuterquark,
- Suppen
- Nudelgerichte
- Fleischgerichte und
- Soßen
lassen sich mit ihm verfeinern. Ysop fördert vor allen Dingen bei schwer verdaulichen Speisen die Bekömmlichkeit. Auch für einige Kräuterliköre wird Ysop verwendet.
Die Blätter entfalten ihr würziges, leicht bitteres, minzeähnliches Aroma am stärksten kurz vor der Blüte. Ysop sollte niemals mitgekocht werden, sondern immer erst an die fertigen Speisen gegeben werden, da er sonst sein Aroma verliert.
Ysop kann zwar getrocknet werden, doch dadurch geht ein Teil der Würze verloren. Möchte man das Jahr über nicht auf Ysop verzichten, kann man ihn einfrieren oder in Öl einlegen.
Passend zum Thema
- Phytopharmaka - Wann können sie helfen und welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Naturheilmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Die Würz-Grundlagen für jeden Küchen-Anfänger: So kommt man auf den Geschmack
- Pflanzenheilkunde: Heilpflanzen und deren Wirkung
- Allgemeines über Vitamin C - Funktion, Vorkommen und mögliche Probleme durch Vitamin C-Mangel
- Allgemeines über Kräuter und Gewürze - Merkmale, Arten, Anbau und Gesundheitswert
- Hustenlöser - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Bronchitis - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
- Die ganze Welt der Heilkräuter: Gesundheit aus Gottes Apotheke - Ratgeber, Garant, 2012, ISBN 3867665648
- Phytotherapie. Heilgewürze von A - Z. 22. Teil: Ysop, Der Heilpraktiker & Volksheilkunde, 2008, Band 60, Nr. 7
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.