Wann eine Mehrlingsschwangerschaft wahrscheinlich ist und deren Entstehung
Von einer Mehrlingsschwangerschaft spricht man, wenn eine Frau mit mehr als einem Baby schwanger ist. Bei uns erfahren Sie, wie eine Mehrlingsschwangerschaft entsteht und welche Faktoren diese begünstigen.
Entstehung einer Mehrlingsschwangerschaft
Eine Schwangerschaft entsteht, wenn ein Spermium des Mannes die Eizelle der Frau befruchtet. Die Zellkerne der Eizelle und des Spermiums verschmelzen dabei miteinander. Die Erbinformationen, die Eizelle und Spermium in sich tragen, werden auf diese Weise vermischt.
Nistet sich die Eizelle in der Gebärmutter ein, so entwickelt sich daraus ein Baby.
Eineiige und zweieiige Zwillinge
Teilt sich diese Eizelle hingegen in zwei Zellkerne, so entsteht nicht nur ein Baby, sondern es werden Zwillinge.
Das Besondere daran ist dann auch, dass es eineiige Zwillinge sind, sie sind also aus einem Ei entstanden und haben folglich die gleichen Erbinformationen. Diese Kinder sehen sich später zum Verwechseln ähnlich.
Eher wie Geschwister sehen hingegen zweieiige Zwillinge aus. Diese Kinder entstehen nicht aus einer, sondern aus zwei Eizellen, die beide von Spermien unabhängig voneinander befruchtet wurden.
So wie Zwillinge entstehen können, können es natürlich auch Drillinge oder Vierlinge werden.
Aus befruchteten Eizellen, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung eingesetzt werden, entstehen ausschließlich zweieiige Kinder. Anders verhält es sich, wenn eine Mehrlingsschwangerschaft auf völlig natürlichem Wege gezeugt wird. Hier können die Kinder sowohl eineiig als auch zweieiig oder eine Kombination daraus sein.
Vergleicht man die letzten Jahrzehnte, so gibt es heutzutage wesentlich mehr Mehrlingsschwangerschaften als früher.
Einige Dinge können eine Zwillings-, Drillings- bzw. Mehrlingsschwangerschaft begünstigen. Jede 85. Geburt ist laut einer Statistik eine Zwillingsgeburt. Mehrlinge sind also relativ selten.
Mögliche Gründe für eine Mehrlingsschwangerschaft
Bei künstlicher Befruchtung und Hormonbehandlung
Frauen, die durch eine künstliche Befruchtung schwanger geworden sind, haben ein höheres Risiko, mit Mehrlingen schwanger zu werden.
Meist werden der Frau bei einer künstlichen Befruchtung zwei oder mehr befruchtete Eier eingesetzt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich zumindest ein Ei in der Gebärmutter einnistet. Je mehr Eier eingesetzt werden, desto höher ist das Risiko mit Zwillingen, Drillingen oder sogar noch mehr Babys schwanger zu werden.
Auch Frauen, die nur aufgrund einer Hormonbehandlung schwanger werden konnten, sind häufig mit Mehrlingen schwanger. Aufgrund der Hormone reifen mehr Eier heran, so dass das Risiko erhöht ist, dass mehr Eier befruchtet werden.
Bei häufigen Mehrlingsgeburten in der Familie
In vielen Familien kommen Mehrlinge gehäuft vor. Paare mit Kinderwunsch müssen dann auch damit rechnen, dass sie Zwillinge oder Drillinge bzw. Mehrlinge bekommen. Eine Frau aus dieser Familie kann somit damit rechnen, dass sich auch bei ihr mehrere Eizellen in der Gebärmutter einnisten werden, wenn mütterlicherseits gehäuft Zwillinge vorkommen.
Frauen aus derartigen Familien sind "genetisch vorbelastet", wobei eine Mehrlingsschwangerschaft ja nichts Schlimmes bedeutet. Es bedeutet eher, dass das Paar doppeltes, dreifaches oder sogar vierfaches Glück erwartet!
Dabei konnte es übrigens bisher nicht nachgewiesen werden, dass in diesem Fall immer eine Generation übersprungen wird. Haben Mutter oder Großmutter der Frau Zwillinge bekommen, so trägt sie die erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Zwillingsschwangerschaft in ihren Erbanlagen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass auch sie Zwillinge bekommt, steigt durch diese Erbanlage um das Fünffache.
Bei höherem Alter
Je älter eine Frau zum Zeitpunkt der Empfängnis ist, desto höher ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass sie Zwillinge erwartet. Ab einem Alter von 35 Jahren steigt dieses Risiko stark an. Je älter eine Frau wird, desto mehr verändert sich ihr Hormonhaushalt.
Es kann dann vorkommen, dass zwei oder mehr Eizellen pro Monat befruchtungsfähig sind, dann wiederum gibt es Monate, in denen auch kein befruchtungsfähiges Ei vorhanden ist.
Dadurch kann in einigen Monaten die Befruchtung gleich mehrerer Eizellen begünstigt werden. Ältere Frauen werden dann öfter mit zweieiigen Zwillingen schwanger als jüngere. Eineiige Zwillinge erhalten ältere Frauen hingegen genauso häufig wie jüngere.
Bei größeren Frauen
Studien zufolge ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft bei großen Frauen erhöht. Bis zu 30 Prozent höher ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Zwillingsschwangerschaft, wenn die Frau sehr groß ist.