pH-Selbsttest in der Schwangerschaft - Wozu wird er durchgeführt?
Der pH-Selbsttest oder auch die pH-Selbstmessung stellt eine Möglichkeit für die Schwangere dar, selbst den pH-Wert in der Scheide zu ermitteln. Auf diese Weise können mögliche Veränderungen, die das Risiko einer Frühgeburt bergen, rechtzeitig erkannt werden. Der Test sollte regelmäßig durchgeführt werden. Informieren Sie sich über den Nutzen sowie die Durchführung des pH-Selbsttests.
Die Angst der Schwangeren vor der Frühgeburt
Der Säugling wächst über ein Dreivierteljahr im Leib seiner Mutter heran. In dieser Zeit bilden sich alle Organe und Gliedmaßen heraus. Das Immunsystem wird in begrenztem Umfang bereits gestärkt.
Eine vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft wird daher kritisch betrachtet. Sie sollte erst dann vorgenommen werden, wenn sich dafür konkrete medizinische Gründe finden lassen.
Doch solche sind der Natur nicht immer bekannt. Das Schicksal schlägt oft unerwartet zu. Frühgeburten gehören dabei zu jenen Ereignissen, die das Baby geschwächt zur Welt kommen und es damit anfälliger für akute sowie chronische Leiden werden lassen. Dieses Risiko lässt sich indes vermeiden.
Infektionen als Grund der Frühgeburt
Solche vorzeitigen Beendigungen der Schwangerschaft gehen in acht von zehn Fällen auf eine Infektion oder im späteren Verlauf auch eine Entzündung der Scheide zurück. Diese wird gerade in den Wochen vor der Geburt stärker anfällig für äußere Einflüsse sein und nicht jeden Krankheitserreger mit den körpereigenen Abwehrkräften aufhalten können.
Durch eine Infizierung leitet das Immunsystem mitunter den Vorgang der Niederkunft ein. Damit soll verhindert werden, dass das Bakterium von der Mutter auf das Kind übergreifen kann - an sich also ein bemerkenswertes Vorgehen, doch endet es in der Frühgeburt, die gerade für den Säugling auch mit erheblichen Gefahren verbunden sein kann. Ratsam ist es daher, bereits möglichst früh derartige Erkrankungen zu erkennen.
Nutzen des pH-Selbsttests in der Schwangerschaft
Die Scheide der Frau erreicht in gesundem Zustand einen pH-Wert, der etwa bei 4,0 bis 4,5 angesiedelt sein sollte. Steigt dieser Bereich an, spricht das für einen Nährboden, der dankbar von Viren und Bakterien angenommen wird und eine Ausbreitung derselben begünstigt. In diesen Fällen wäre ohne rechtzeitiges Einschreiten daher eine Infektion möglich.
Mit einem Selbsttest lässt sich der Wert jedoch in regelmäßigen Abständen überprüfen. Das muss sicherlich nicht täglich geschehen, sollte aber ein bis zwei Mal pro Woche vorgenommen werden.
Nach Vollendung des dritten Schwangerschaftsmonats ist diese Methode empfehlenswert und kann bis in den neunten Monat hinein zur Anwendung kommen.
Die Durchführung des pH-Selbsttests
Bislang galt die Methode als sicher, bei der ein pH-Streifen an der äußeren Haut der Scheide zur Messung verwendet wurde. Mittlerweile ist wissenschaftlich aber belegt worden, dass das Klima, welches die Infektionen begünstigt, auch im Inneren des Geschlechtsorgans angesiedelt sein kann.
Dafür wurden eng anliegende Handschuhe entwickelt, an deren Ende sich ein kleiner Indikator befindet. Er kann mit dem Zeigefinger vaginal eingeführt und von dort nach wenigen Sekunden wieder entfernt werden.
Im Regelfall dauert es nur einige Augenblicke, ehe sich das Ergebnis anhand der Verfärbung ablesen lässt und somit einen Aufschluss über den pH-Wert gibt. Das Vorgehen gilt zudem als unproblematisch und versursacht keine Schmerzen oder ein Absinken des Wohlbefindens.
Der erhöhte Wert
Nicht immer ist aber gleich vom Schlimmsten auszugehen, wenn das Resultat den Durchschnitt überschreitet. Hierfür kann es diverse Gründe geben, die keinerlei Hinweise auf eine Krankheit liefern.
Ratsam ist es daher, die Messung an einem bis zwei Tagen in der Woche vorzunehmen und die jeweiligen Ergebnisse konstant über die Monate hinweg zu notieren. Erst beim Blick auf die gesamten Werte lässt sich meist eine gravierende Abweichung erkennen - bei ihr müsste in jedem Falle der Frauenarzt kontaktiert werden, um eine Infektion auszuschließen und damit ebenso eine sichere Geburt zu gewährleisten. Eine grundsätzliche medizinische Begleitung ist dagegen immer dann empfehlenswert, wenn die Betroffene bereits unter einer Frühgeburt zu leiden hatte.
Umfangreiche Möglichkeiten nutzen
Ein solcher Selbsttest des pH-Wertes stellt somit grundsätzlich für alle Schwangeren eine ebenso simple wie aufschlussreiche Methode dar, einen schnellen Überblick über bestimmte Risiken der Geburt zu erlangen. Dennoch löst er nicht den regelmäßigen Gang zum Arzt ab.
Zudem können die Ergebnisse für den Laien nicht immer erkennbar sein. Ob eventuelle Abweichungen einen natürlichen oder besorgniserregenden Grund besitzen, ist oft nicht ersichtlich.
Das genaue Führen eines Tagebuchs über die jeweiligen Messwerte wird dem Mediziner daher eine optimale Hilfe darstellen, die er bei seinen Untersuchungen sinnvoll einsetzen kann. Denn erst damit ist sichergestellt, dass der Vorgang der Geburt zum richtigen Zeitpunkt einsetzt und das Kind gesund das Licht der Welt erblickt.