Endlich schmerzfrei durch Liebscher-Bracht-Therapie - Anwendungsgebiete und Ablauf
Bei der Liebscher-Bracht-Therapie handelt es sich um eine alternativmedizinische Manualtherapie zur Behandlung von Schmerzen. Dabei wird mechanischer Druck auf bestimmte Schmerzpunkte ausgeübt; diese befinden sich in den so genannten Solgi-Sehnenapparaten. Informieren Sie sich über Funktion, Anwendungsgebiete und Ablauf der Liebscher-Bracht-Therapie.
Die Liebscher-Bracht-Therapie - Ziel und Zweck
Bei der Liebscher-Bracht-Therapie handelt es sich um eine Form der Schmerztherapie. Sie zielt darauf ab, Patienten mit Schmerzen auf natürliche Art dauerhaft von den Beschwerden zu befreien. Dabei möchte man eine gute Mobilität bis ins hohe Alter hinein erreichen.
Entwicklung der Liebscher-Bracht-Therapie
Entwickler der Liebscher-Bracht-Therapie, die auch LnB-Painless-Methode oder Schmerzpunktakupressur nach Liebscher und Bracht genannt wird, sind der Maschinenbauingenieur Roland Liebscher-Bracht und dessen Ehefrau, die Ärztin Petra Bracht. Liebscher-Bracht, der mehrere Kampfschulen besitzt, wurde durch das Studium von Quellen aus dem alten China auf bestimmte Punkte in der Muskulatur aufmerksam gemacht.
Durch die Behandlung dieser so genannten Di-Mak-Punkte waren angeblich verletzte chinesische Soldaten wieder in der Lage, an einem Kampf teilzunehmen. Als Leiter eines großen Sportverbandes überprüfte Roland Liebscher-Bracht die Wirkung dieser Angaben an mehreren Sportlern. Dabei stellte er fest, dass durch die Behandlung dieser Punkte, Schmerzen tatsächlich gelindert werden konnten.
Ursachen von Schmerzen: Grundlagen der Liebscher-Bracht-Therapie
Zu den Grundlagen der Liebscher-Bracht-Therapie gehört ein neues Schmerzverständnis. So vertritt Roland Liebscher-Bracht die Auffassung, dass Schmerzen nicht immer durch eine körperliche Schädigung verursacht werden.
Stattdessen dienen sie als Warnung vor einer Schädigung, und sollen den Körper schützen. So treten die Schmerzen zum Beispiel dann auf, wenn Muskeln und Gelenke falsch belastet werden.
Die Liebscher-Bracht-Therapie weist Ähnlichkeiten mit anderen Triggerpunkt-Behandlungen auf, die im Rahmen der Osteopathie oder bei Massagen zur Anwendung kommen. Darüber hinaus bestehen Parallelen zur Akupressur der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).
Nicht ausgeschöpftes Bewegungspotential
Grundsätzlich ist der Mensch dazu in der Lage, 100 Prozent aller Gelenkwinkel zu nutzen, um so die bestmögliche Bewegung im Alltag zu erzielen. Meistens wird jedoch nur ein Zehntel davon eingesetzt, was in erster Linie an zu langen bewegungsfreien Phasen, etwa durch langes Sitzen oder einseitige Tätigkeiten, bedingt ist.
Das Gehirn speichert solche minimalen Bewegungsmuster. Faszien und Muskeln werden mit der Zeit nur noch unzureichend gedehnt und verlieren an Nachgiebigkeit; sie "verkürzen", da ihnen die regelmäßig Dehnung fehlt.
Als Reaktion darauf versucht man, durch Gegenspannung gegen das Ungleichgewicht anzugehen. Dies hat wiederum zur Folge, dass es zum Verschleiß von Knochen, Bandscheiben und Knorpel kommen kann.
Ablauf: Durchführung der Liebscher-Bracht-Therapie
Während der Behandlung sucht der Therapeut nach bestimmten Schmerzpunkten, die in den so genannten Golgi-Sehnenapparaten liegen. Diese befinden sich im Übergangsbereich von Muskeln und Sehnen.
Die Schmerzpunkte an den Golgi-Sehnenapparaten dienen zum Schutz der Sehnen vor zu starkem Zug. Wird die Anspannung der Muskeln also zu groß, senden die Punkte über das zentrale Nervensystem ein Signal aus, dass sich die Muskeln entspannen sollen.
Dieser Umstand wird in der Liebscher-Bracht-Therapie genutzt, indem der Therapeut die Schmerzpunkte manuell aktiviert und das Signal künstlich auslöst. Das heißt, dass die Schmerzen durch die Entspannung der Muskeln gelindert werden.
Zu diesem Zweck drückt der Therapeut rund zwei Minuten auf die Schmerzpunkte, um die Muskelspannung zu lösen. Infolgedessen wird vom Körper kein Warnschmerz mehr ausgesendet.
Damit es zu einer nachhaltigen Besserung kommt, ist jedoch das regelmäßige Durchführen von speziellen Dehnungsübungen zur Behandlung von muskulären Fehlstellungen erforderlich. Je länger die Schmerzen oder Fehlstellungen bereits bestehen, desto schwieriger ist ihre Behandlung.
Wirksamkeit und Kosten der Liebscher-Bracht-Therapie
Nach eigenen Angaben hat Roland Liebscher-Bracht bei 95 Prozent aller Patienten die Schmerzen erfolgreich lindern können. Wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit der Therapie liegen allerdings nicht vor. Daher übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Behandlung, die bei ca. 95 Euro pro Sitzung liegen, nicht.
Damit eine dauerhafte Wirksamkeit erzielt werden kann, gilt es, einseitige Bewegungsmuster konsequent zu ändern. Anderenfalls kommt es erneut zu den besagten Überspannungen, die zum Alarmschmerz führen.
Im Internet findet man spezielle Übungen von Liebscher & Bracht, die zu diesme Zweck durchgeführt werden können. Aktive Mitarbeit durch den Patienten ist somit unbedingt erforderlich.
Ungeeignet ist die Liebscher-Bracht-Therapie zur Behandlung von Verletzungsschmerzen oder Tumorschmerzen. Dagegen sollen Schmerzen, die durch Bandscheibenvorfälle oder Arthrose entstehen, wirkungsvoll bekämpft werden können.