Vollständige Heilung bei Gehirnerschütterung nur durch konsequente Ruhe

Ein Tierversuch zeigt, wie wichtig es ist, dem Gehirn die ersten Tage nach einer Gehirnerschütterung Ruhe zu ermöglichen

Von Cornelia Scherpe
1. März 2016

Eine Gehirnerschütterung ist ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Sie wird verursacht durch eine zu ruckartige Bewegung des Kopfes; etwa bei

  • Stürzen oder
  • Zusammenstößen im Kontaktsport.

Das Gehirn schwimmt zwar in einer Flüssigkeit, um normale Bewegungen auszugleichen, doch werden Geschwindigkeit und Druck zu hoch, stößt es dennoch an die Schädelknochen. Dieser Zusammenprall führt zur Gehirnerschütterung.

Ruhe und keine geistigen Tätigkeiten

Je nach Stärke der Erschütterung können dann

die direkte Folge sein.

In den Tagen nach dem Unfall sollten Betroffene sich wenig bewegen und keinen geistigen Tätigkeiten wie Lesen nachgehen. Das Gehirn benötigt viel Ruhe, um ohne bleibende Schäden zu heilen. Wie wichtig das Befolgen dieser Leitlinie ist, zeigt auch eine aktuelle Studie im Tierversuch.

Keine Zeit zur Erholung führt zu bleibenden Entzündungen

Die Forscher nahmen gesunde Mäuse und bildeten drei Gruppen.

  1. Man fügte der einen Gruppe einmalig eine leichte Gehirnerschütterung zu und ließ sie dann ohne Eingriffe genesen.
  2. Gruppe 2 bekam für einen Monat jeweils einmal in der Woche eine leichte Gehirnerschütterung und
  3. bei den übrigen fügte man den Tieren täglich ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma über 30 Tage hinweg zu.

Die Gruppe mit einer einmaligen Gehirnerschütterung benötigte wenige Tage, um wieder völlig gesund zu werden. Nur kurzfristig waren die Zellen im Gehirn eingeschränkt tätig. Entzündungen und ein Zellsterben traten überhaupt nicht auf.

Auch bei wöchentlichen Gehirnerschütterungen zeigte das Gehirn eine enorme Heilungskraft. Da jede einzelne nach rund drei Tagen ausgestanden war, fügte auch eine neue Erschütterung keine bleibenden Schäden zu.

Das Gegenteil war bei täglichen Gehirnerschütterungen der Fall. Das wiederholte Schädel-Hirn-Trauma ohne Zeit zum Abheilen führte zu Entzündungen und einem Absterben von Neuronen. Auch Monate nach der letzten Gehirnerschütterungen blieben die Entzündungen bestehen.

Das zeigt, wie überaus wichtig die Schonzeit nach einem Schädel-Hirn-Trauma ist. Beim Menschen setzt man sieben bis zehn Tage Ruhe an, um die Heilung zu garantieren.