Allgemeines über Kalzium - Merkmale, Vorkommen und Verwertung

Als Kalzium bezeichnet man einen lebenswichtigen Mineralstoff. Es gehört zu den Mengenelementen.

Von Jens Hirseland

Bei Kalzium (Calcium) handelt es sich um einen Mineralstoff, der zur Untergruppe der Mengenelemente gehört. Es ist für den menschlichen Organismus von großer Bedeutung.

Funktion

Kalzium ist für zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper von großer Wichtigkeit. Zu seinen Hauptfunktionen gehört die Bildung von Hartgewebe. So befinden sich rund 99 Prozent des Kalziums im Körper in den Knochen und Zähnen.

Der restliche Teil kommt im Blutplasma vor. Dieses im Plasma befindliche Kalzium wird in drei Fraktionen unterteilt, die unterschiedliche Aufgaben haben. Bei diesen Fraktionen handelt es sich um:

  1. komplexiertes Kalzium
  2. ionisiertes Kalzium
  3. Kalzium, das an Blutproteine gebunden ist

Die Kalzium-Konzentration im Blut erfolgt über diverse hormonelle Systeme, die für ein konstantes Niveau sorgen. Dabei dient das Knochengewebe als Kalziumdepot, das für den Ausgleich von Schwankungen sorgt.

Eine wichtige Rolle spielt das Mengenelement auch bei:

Darüber hinaus ist es Teil zahlreicher Enzyme und sorgt zugleich für deren Aktivierung.

Bedarf

Der tägliche Bedarf an Kalzium eines Menschen liegt zwischen ca. 400 und 500 Milligramm.

Vorkommen von Kalzium in der Nahrung

Zu den wichtigsten Kalziumquellen gehören Milch und Milchprodukte wie:

Der Kalziumanteil im Käse hängt jedoch wesentlich vom jeweiligen Herstellungsverfahren ab. So weist zum Beispiel Hartkäse einen höheren Kalziumgehalt auf als Weichkäse oder Schmelzkäse.

Pflanzliche Lebensmittel verfügen zumeist nur über einen mittelmäßigen Kalziumgehalt. Es gibt aber auch Ausnahmen wie

die über einen hohen Gehalt an dem Mineralstoff verfügen.

Lebensmittelart beeinflusst Kalziumresorption

Allerdings ist die Höhe des Kalziumgehalts in den Nahrungsmitteln für die Verwertbarkeit des Mineralstoffs nicht entscheidend. Vielmehr spielt bei der Resorption eine Rolle, mit welchen Lebensmitteln die Aufnahme erfolgt. So wird die Kalziumresorption durch Nahrungsmittel, die Galacturonsäure, Oxalsäure und Phytinsäure enthalten, deutlich reduziert.

Auch die Zusammensetzung der Fettsäuren der Lebensmittel ist bei der Kalziumaufnahme von großer Bedeutung. Beispielsweise kommt es durch gesättigte Fettsäuren gemeinsam mit Kalzium zur Bildung von schwerlöslichen Kalkseifen, die sich nicht resorbieren lassen und daher wieder ausgeschieden werden.

Zudem wird durch den aufgenommenen Gehalt von Proteinen die Ausscheidung von Kalzium erhöht.

Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit von Kalzium lässt sich aber durch bestimmte Substanzen auch erhöhen. Dazu gehören z.B.:

  • Lactose, das in Milch und Milchprodukten vorkommt
  • Glucose
  • Wasserstoffione
  • bestimmte Aminosäuren
  • Citrat, das in Zitrusfrüchten enthalten ist

Bei der Resorption von Kalzium ist auch das Geschlecht ein wichtiger Faktor. So ist die Resorptionsrate bei Frauen aus physiologischen Gründen niedriger als bei Männern. Lediglich schwangere Frauen stellen eine Ausnahme dar.

Verdauung und Verwertung von Kalzium

Die Resorption von Kalzium erfolgt im Darm. Bei einem Mangel an Kalzium drohen gesundheitliche Probleme.

Regelung des Kalziumstoffwechsels

Die durchschnittliche Resorptionsrate für Kalzium bewegt sich zwischen 30 und 40 Prozent. Bei der Aufnahme von Kalzium spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Dazu gehören vor allem die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe der aufgenommenen Nahrungsmittel.

Als ebenso wichtig gilt Vitamin D, dessen Rolle bei der Verwertung jedoch noch nicht vollständig geklärt wurde. Die Regelung des Kalziumstoffwechsels erfolgt über verschiedene Hormonsysteme. Zu den beteiligten Hormonen gehören z.B.:

Ein besonders wichtiges Hormon für den Anstieg des Kalziumspiegels im Körper ist Parathormon, das in der Nebenschilddrüse hergestellt wird. Bei einem niedrigen Kalziumgehalt im Blut begünstigt Parathormon die Mobilisierung des Kalziums. Außerdem bewirkt es die Erhöhung der Kalziumaufnahme im Darm und sorgt dafür, dass die Ausscheidung über die Nieren verringert wird.

Auswirkungen von Kalziummangel

Durch Kalziummangel kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. So treten bei einem kurzfristigen Mangel an Kalzium Gefühlsstörungen und schmerzhafte Muskelkrämpfe auf, während bei langfristigen Mangelerscheinungen die Gefahr von Osteoporose (Knochenschwund) besteht.

Auswirkungen von Kalziumüberdosierung

Auch durch eine Kalziumüberdosierung können Beschwerden auftreten, die aber nur bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin D vorkommen. Dazu gehören: