Gefundener Überträger: Die Grabfledermaus ist Träger der MERS-Viren

Von Cornelia Scherpe
23. August 2013

Die Abkürzung MERS war 2012 ein großes Thema in den Medien. Daher steckte der Name "Middle East respiratory syndrome-coronavirus"; es handelte sich also um einen gefährlichen Coronavirus. Wer sich mit diesem Virus infizierte, erlitt innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine gefährliche Lungenentzündung. Meist kam dann auch Nierenversagen hinzu und der Patient verstarb.

Die genaue Übertragung auf den Menschen blieb den Forscher unklar, doch man ging davon aus, dass es keine Ansteckung von Mensch zu Mensch gab. Vielmehr hatten mehrere Fälle darauf hingedeutet, dass Fledermäuse der Wirt sind und beim Angriff auf Menschen das Virus weitergeben: Dieser Verdacht wurde nun bestätigt.

Man konnte die Art "Taphozous perforatus" als Überträger ausmachen. Diese kleinen Tiere werden auch "ägyptische Grabfledermaus" genannt, denn sie sind oft in Grabstätten anzutreffen. Als Forscher den Kot der Tiere untersuchten, konnten sie darin MERS ausfindig machen. Das Forscherteam bestand aus US-Amerikanern und Wissenschaftlern aus Saudi-Arabien und gemeinsam hatte man gezielt Kotproben diverser Fledermausarten untersucht. Bereits im Oktober letzten Jahres hatte man mit der Suche begonnen und musste lange auf ein positives Ergebnis warten.

Man hatte an die 100 Fledermäuse gefangen und ihnen sowohl Blut entnommen, als auch ihren Kot untersucht. Anschließend waren die Tiere wieder in die Freiheit entlassen worden. Doch die genommenen Proben verdarben, da sie am US-Zoll von den Beamten geöffnet worden waren und daher der Stickstoff, der zum Transport wichtig gewesen war, verloren ging.

Daher begann man im April 2013 erneut mit der Suche nach dem Erreger und dieses Mal war man erfolgreicher. Die Kot- und Blutproben fielen bei der Grabfledermaus positiv aus und es stellte sich heraus, dass diese übertragende Art vor allen Dingen in Saudi-Arabien weit verbreitet ist. Dies erklärt auch, warum 2012 dort so viele Menschen erkrankten.