Prinzip, Ernährungsplan so wie die Vor- und Nachteile der Atkins-Diät
Viel diskutiert wird die Atkins-Diät. Die Meinungen gehen auseinander. Bei der Atkins-Diät handelt es sich um eine Low-Carb-Diät. Dabei wird auf Kohlenhydrate verzichtet, während sich Eiweiß und Fett genießen lassen. Auf diese Weise wird Fett in Ketonkörper umgewandelt, sodass mehr Energie gewonnen wird. Informieren Sie sich über Prinzip, Ernährungsplan sowie die Vor- und Nachteile der Atkins-Diät.
Prinzip und Entwicklung der Atkins-Diät
Im Rahmen der Atkins-Diät werden die Kohlenhydrate zunächst drastisch reduziert. Dagegen dienen Protein und Fett als Hauptenergieträger. Auf diese Weise soll der menschliche Körper dazu gebracht werden, Fett in Ketonkörper umzuwandeln, was der Gewinnung von Energie dient.
Entwickelt wurde die Atkins-Diät zu Beginn der 70er Jahre von dem amerikanischen Ernährungswissenschaftler und Kardiologen Robert Atkins (1930-2003). Atkins vertrat die These, dass Eiweiß und Fett bei einer Diät durchaus erlaubt sind. Dagegen musste auf Kohlenhydrate, die eine Menge von 5 Gramm am Tag überstiegen, verzichtet werden.
Dieses Motto galt für eine Einstiegsphase von 14 Tagen. In den folgenden Jahren änderte Atkins dieses Wirkungsprinzip jedoch. Dadurch ließen sich auch während der Anfangszeit der Diät kleinere Kohlenhydratmengen von maximal 20 Gramm pro Tag verzehren.
Atkins litt selbst an Fettleibigkeit. Nachdem er diese durch sein Prinzip losgeworden war, hielt er die neue Diät für so gut, dass er ein Buch zu diesem Thema schrieb. Dabei sorgte die Atkins-Diät für eine Revolution unter den Diät-Ansätzen.
Das Geheimnis der Kohlenhydrate
Einerseits leuchtet es ein, warum die Atkins-Diät funktionieren muss. Kohlenhydrate sind Energieträger.
Führt man dem Körper diese Energie zu, gibt es keine Notwendigkeit mehr, die körpereigenen Fettreserven zu verzehren. Jedes nicht verbrannte Kohlenhydrat wird in den Fettdepots abgelagert.
Eiweiß kann nur schwer in Fett umgewandelt werden, es dient vorrangig zur Rekonstitution vebrauchter Körperzellen. Wird dem Körper nicht ausreichend Eiweiß zugeführt (mindestens 1g pro Körperkilo), dann entsteht Hunger, weil die körpereigene Muskelsubstanz abgebaut wird.
Warum Kohlenhydrate nicht lange satt machen
Viele greifen in diesem Fall zu Kohlenhydraten und wundern sich, warum sie schon eine Stunde später wieder Hunger haben. Kohlenhydrate heben den Blutzuckerspiegel, es wird Insulin ausgeschüttet und eben dieses transportiert das Fett in die Zellen. Gleichzeitig wird in Übermaßen der Glücksbotenstoff Serotonin ausgeschüttet, eine Ursache für "Zuckersucht".
Gute und schlechte Kohlenhydrate
An dieser Stelle würde vor allem die Glyx-Fraktion sagen, dass man zwischen "guten" und "schlechten" Kohlenhydraten unterscheiden müsse. Jedoch darf man nicht vergessen, dass im Körper selbst Vollkornbrot zu Zucker abgebaut wird. Und auch vitaminreiches Obst besteht am Ende aus Fruchtzucker.
Problem: Zucker-Lobby
Ein Grund für die Verteufelung der Atkins-Diät in Deutschland liegt auch in der Macht der "Zucker-Lobby". Würde die Bevölkerung Deutschlands weniger Kohlenhydrate konsumieren, dann wären massive Einbrüche in der Zucker- und Kohlenhydrat-Industrie die Folge. Vielleicht arbeiten sogar öffentliche Institutionen, wie Ernährungsinformationsämter, mit der Zucker-Lobby zusammen.
Die Ladenregale biegen sich nur wegen des Überangebots von Nudeln, Reis, Brot etc. Mit der Verteufelung der Atkins-Diät geht die Verteufelung von Fett einher, bei gleichzeitiger Favorisierung von Kohlenhydraten.
Auf Fett zu verzichten wäre jedoch fatal, weil ohne Fett viele Stoffwechselprozesse sich einstellen. Aber welche Nahrung braucht unser Gehirn? Ist die aus der Umwandlung von Fett gewonnene Glucose ausreichend?
Erlaubte und unerlaubte Nahrungsmittel während der Atkins-Diät
Die Atkins-Diät basiert auf dem Low-Carb-Prinzip. Die Anhänger dieses Prinzips vertreten die Auffassung, dass nicht das Fett für Gewichtszunahme sorgt, sondern die Kohlenhydrate. So wird das Übergewicht im Rahmen der Atkins-Diät mit
abgebaut, sodass der Ausführende uneingeschränkt Fett und Eiweiß verzehren kann.
Weitgehend verzichten muss er dagegen auf Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind. Dazu gehören zum Beispiel:
- Nudeln
- Kartoffeln
- Reis
- Brot
Auf Süßigkeiten und Gebäck muss sogar völlig verzichtet werden. Überraschenderweise sind auch Obst und Gemüse nur eingeschränkt erlaubt.
Hat der Körper nicht mehr genügend Kohlenhydrate, wird Fett in Ketonkörper verwandelt, was die Gewinnung von Energie bewirkt. Ohne die Kohlenhydrate ist der menschliche Organismus nicht imstande, die Fette so zu verarbeiten, wie er es sonst tut. Aus diesem Grund reichert sich das Fett auch nicht so schnell an den üblichen Problemzonen an.
Da die Atkins-Diät einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen zur Folge hat, sollen zudem Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Eine wichtige Rolle spielt zudem die Zufuhr von viel Flüssigkeit, zu der auch Alkohol gehören darf.
Ablauf der Atkins-Diät
Heute, einige Jahre nach Atkins' Tod, erobert seine Diät erneut die Medienlandschaft. Die Atkins-Diät ist zurück - und zwar mit einigen Veränderungen, die das Konzept optimieren und die negativen Nebenwirkungen verringern sollen.
Der Slogan ist noch immer der gleiche und verspricht jeden Anhänger von einem Fettspeicher in einen Fettverbrenner zu verwandeln. Nur diesmal mit Brot und Pasta.
Die neue Atkins-Diät bietet noch immer den ursprünglichen Gewichtsverlustplan an, verspricht Sie glücklich und energiegeladener fühlen zu lassen und das alles ohne gesundheitliche Einbußen.
Die Kontroverse hält ebenfalls nach wie vor an, da das Verkaufsargument immer noch das gleiche ist. Nämlich das zu essen, wofür unser Organismus laut Atkins gebaut wurde. Also mageres Fleisch, Eiweiß, Gemüse, Früchte und Nüsse, wobei die Kohlenhydratzufuhr weiterhin stark reduziert werden soll.
Neuerungen an der Atkins-Diät
Die Neuerung am Konzept wurde von Dr. Stuart Trager, dem heutigen Geschäftsführer des Atkins-Unternehmens, eingeführt und sieht vor, den Atkins-Willigen einen Salat mit einer Scheibe Brot zuzugestehen. Allerdings nur, wenn in zeitlicher Nähe zu dieser Mahlzeit auch körperlich schwer gearbeitet oder trainiert wird.
Laut Trager sollte die Kohlenhydratzufuhr im Einklang mit der köperlichen Belastung stehen. In den ersten zwei Wochen sollten nicht mehr als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Tag gegessen werden. In der "fortgeschrittenen Diätphase" sind täglich 30-60 Gramm erlaubt.
Und sofern regelmäßig Sport getrieben wird, darf in der "Bewahrungsphase", in der das neue Gewicht ein Leben lang gehalten werden soll, 120 Gramm an Kohlenhydraten pro Tag verspeist werden.
Die Atkins-Diät lässt sich in vier Phasen einteilen. Dabei handelt es sich um:
- die Einleitungsdiät (Phase I)
- die grundlegende Reduktionsdiät (Phase II)
- die Vor-Erhaltungsdiät (Phase III)
- die lebenslange Erhaltungsdiät (Phase IV)
In der ersten Phase verzehrt der Anwender 14 Tage lang lediglich 20 Gramm Kohlenhydrate täglich. Besonders empfohlen wurden von Atkins:
- Eier
- Fleisch
- Soja-Produkte
Um die vorgeschriebene Menge an Kohlenhydraten zu erreichen, isst der Anwender Gemüse und Salate. Auf diese Weise lässt sich einer Verstopfung entgegenwirken. Tabu ist dagegen Brot.
Beginnt die zweite Phase, setzt der Anwender seine Ernährungsweise fort. Allerdings darf er nun von einer Woche zur anderen auf Kohlenhydrate zurückgreifen, die nährstoffreicher sind. Dazu zählen zum Beispiel:
- Bohnen
- Hülsenfrüchte
- Gemüse
- Nüsse
- Samen
- Beeren
Pro Woche erhöht sich die Menge der Kohlenhydrate um 5 Gramm. Kommt es bei der Abnahme zu Einschränkungen, verringert sich die Menge an Kohlenhydraten wieder um 5 Gramm.
In der dritten Phase setzt eine Stagnation des Abnehmens ein. Die Kohlenhydratmenge erhöht sich pro Woche auf 10 Gramm.
Wurde das angestrebte Gewicht endlich erreicht, beginnt Phase IV. So können nun wieder deutlich mehr Lebensmittel genossen werden. Als besonders empfehlenswert gelten reichlich:
- Obst
- Gemüse
- Fisch
Dagegen dürfen Kartoffeln und Teigwaren noch immer nur ausnahmsweise verzehrt werden. Dabei stuft man Phase IV als beständige Form der Ernährung ein.
Varianten der Atkins-Diät
Im Laufe der Jahre entstanden immer mehr Varianten der Atkins-Diät. Dazu zählen:
- die South-Beach-Diät
- die Low-Carb-Diät
- die Dukan-Diät
Diese Formen gelten zwar als gesünder, werden von Ernährungsexperten dennoch abgelehnt. Auch die Protein-Diät kann dazugezählt werden.
Wie funktioniert eine Protein-Diät?
Der Name legt bereits nahe, worum es bei einer Protein-Diät geht: Der Energiebedarf soll vorrangig durch Eiweiß, also Protein, gedeckt werden. In der Regel gibt eine Protein-Diät keinen exakten Diätplan vor, meist wird auch die Energieaufnahme nicht limitiert.
Allerdings wird der Speiseplan auf nur wenige Lebensmittel beschränkt, einige sind komplett verboten.
Eiweiß macht satt
Eiweiß hat für Diäten einen sehr wichtigen Vorzug: Es macht lange satt, sodass während einer Eiweiß-Diät kaum jemals ein Hungergefühl aufkommen sollte. Da Eiweiß zudem blutzuckerneutral verstoffwechselt wird, werden auch die so genannten Zuckerspitzen vermieden.
Dabei handelt es sich um ein schnelles Ansteigen und anschließendes Absinken des Blutzuckerspiegels, der Heißhungerattacken zur Folge hat. Auch vor diesen gefürchteten Heißhungerattacken, wie sie bei anderen Diäten durchaus üblich sind, dürfte man mit einer Protein-Diät also sicher sein.
Eiweiß wirkt dem Jojo-Effekt entgegen
Eine Nebenwirkung vieler Diäten ist der schleichende Abbau von Muskelgewebe. Da Energie vorrangig in den Muskeln verbrannt wird, geht dadurch der Energieverbrauch zurück, der körpereigene Stoffwechsel wird heruntergefahren. Die Folge ist der so genannte Jojo-Effekt, der nach der Diät selbst bei reduzierter Energiezufuhr eine Gewichtszunahme begünstigt.
Wird jedoch ausreichend Eiweiß zugeführt, wird der Muskelabbau weitgehend verhindert, der Stoffwechsel bleibt somit auf dem gewohnten Niveau. Wer während der Protein-Diät ein moderates Krafttraining absolviert, kann sogar zusätzliche Muskulatur aufbauen und so den individuellen Energieverbrauch steigern.
Lebensmittel für die Protein-Diät
Während einer Protein-Diät sollen vor allem Lebensmittel mit einem hohen Eiweißgehalt verzehrt werden, also beispielsweise:
- Fisch
- Fleisch
- Geflügel
- Eier
- Milch
- Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse
All diese Lebensmittel liefern tierisches Eiweiß - pflanzliches Eiweiß ist beispielsweise in Nüssen, Champignons und Hülsenfrüchten enthalten, vor allem in Erbsen, Bohnen und Linsen.
Was sollte gemieden werden?
Protein-Diäten sind immer auch kohlenhydratreduzierte Diäten -
- Brot
- Nudeln
- Kartoffeln und
- Reis
sind also nur in sehr geringem Maße erlaubt oder sollen sogar ganz weggelassen werden. Auch einige Obst- und Gemüsesorten, die sich durch einen hohen Zuckeranteil auszeichnen, werden vom Speiseplan gestrichen. Dazu gehören insbesondere:
Wie bei jeder Diät sind natürlich auch zuckerhaltige Getränke sowie Süßigkeiten tabu.
Mögliche Mahlzeiten
Während einer Protein-Diät tritt somit das Omelette mit Champignons an die Stelle von Toast mit Marmelade. Mittag- und Abendessen bestehen meist aus Fleisch, Fisch oder Geflügel mit Salat- oder Gemüsebeilage.
Protein-Shakes und Nahrungsergänzung
Grundsätzlich kann eine Mahlzeit pro Tag durch einen zuckerfreien Protein-Shake ersetzt werden. Bei einer strengen Protein-Diät ist dies sogar sinnvoll, da die entsprechenden Produkte mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen angereichert sind, die dem Körper sonst aufgrund der doch eher einseitigen Ernährung fehlen würden. Alternativ können auch Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden.
Was passiert während der Protein-Diät im Körper?
Protein-Diäten entziehen dem Körper durch die eingeschränkte Kohlenhydrat-Zufuhr seine primäre Energiequelle, die Glucose. Um den Energiebedarf auch weiterhin zu decken, werden zunächst die Glykogen-Speicher aufgelöst, die auch viel Wasser beinhalten.
So erklärt sich auch der hohe Gewichtsverlust der ersten Tage: Es handelt sich dabei vorrangig um eingelagertes Wasser.
Die Umstellung des Stoffwechsels
Bleiben auch nach dem Leeren der Glykogen-Speicher die Kohlenhydrate aus, muss der Körper auf die Fettreserven zurückgreifen. Das gespeicherte Fett wird dabei zu Ketonkörpern umgebaut, die als alternative Energiequelle herangezogen werden können.
Bis diese Umstellung des Stoffwechsels erfolgt ist, können sich einige Mangelerscheinungen in Form von Konzentrationsschwäche, Kopf- und Muskelschmerzen einstellen, die jedoch nach einigen Tagen überwunden sein sollten.
Trinken und Nierenfunktion
Befindet sich der Körper im Fettstoffwechsel, entstehen verschiedene Abbauprodukte, die schnell aus dem Körper geschwemmt werden sollten. Während einer Protein-Diät muss also auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser geachtet werden. Auch mit ausreichend Flüssigkeit wird die Niere durch Protein-Diäten stark beansprucht, wer einschlägig vorbelastet ist; sollte auf eine Protein-Diät also besser verzichten.
Zielgruppe und Erfolgsaussichten
Protein-Diäten sollten maximal über acht Wochen hinweg fortgesetzt werden, sie eignen sich deshalb vorrangig für Personen, die einen Gewichtsverlust von bis zu zehn Kilogramm anstreben.
- Schwangere
- Stillende
- Kinder und
- Jugendliche
sollten keine Protein-Diät durchführen. Für Diabetiker sind Protein-Diäten grundsätzlich geeignet, sie sollten ihr Vorhaben jedoch vorher mit ihrem Arzt besprechen.
Vorzüge der Atkins-Diät
Die Atkins-Diät hat durchaus einige Vorzüge. So braucht der Anwender beim Essen keine Kalorien zu zählen, was auch fettreiche Nahrungsmittel nicht ausschließt. Das Fett sorgt für eine schnellere Sättigung, die allerdings nicht von langer Dauer ist. Dagegen lässt sich dem Gefühl des Hungerns durch das Eiweiß einige Zeit entgegenwirken.
Einige Studien zur Atkins-Diät stellten fest, dass übergewichtige Menschen zu Beginn der Diät mehr Gewicht einbüßten als mithilfe einer fettreduzierten Mischkost.
Nachteile der Atkins-Diät
Als Nachteil der Atkins-Diät gilt, dass es Unterschiede zwischen erlaubten und verbotenen Lebensmitteln gibt, was ein konsequentes Verhalten der durchführenden Person erfordert. Dabei wechseln sich Diätphasen mit starken Essphasen ab, wodurch es nicht selten zu Regelübertretungen kommt.
Auf diese Weise kann jedoch eine nachhaltige Ernährungsumstellung nicht erreicht werden. Außerdem droht häufig der Jo-Jo-Effekt nach Ende der Atkins-Diät.
Ein weiterer großer Nachteil ist der Mangel an Kohlenhydraten, der zu einer erheblichen Umstellung des Stoffwechsels führt. Die Abbauprodukte, die dabei entstehen, wirken sich zwar positiv auf das Hungergefühl aus, belasten jedoch die Nieren. Außerdem erhöhen sich durch die fettreichen Nahrungsmittel die Blutfettwerte.
Nebenwirkungen der Atkins-Diät
Vor wenigen Jahren beherrschte die Atkins-Diät zuerst in Amerika und dann fast auf der ganzen Welt die Schlagzeilen. Als überaus effektives Diätkonzept, dass nachweisliche Resultate innerhalb von wenigen Tagen brachte, wurde es als die allgültige Lösung für Übergewicht gewertet. Doch Dr. Atkins, der nicht nur Namensgeber, sondern auch Entwickler dieser Diät war, wurde von seinen Kollegen schwer kritisiert.
Zu unausgewogen sei sein Ansatz, der ursprünglich auf eine Ernährungstherapie für Epilepsie-Patienten beruht und den fast vollständigen Verzicht auf Kohlenhydraten propagiert. Fleisch, Fisch, Eier und gesunde Fettquellen wie Öle und Nüsse bildeten die Hauptbestandteile dieser ketogenen Ernährungsweise.
Obwohl die schnellen Fortschritte, die Atkins mit seiner Diät bei seinen Anhängern erzielte, ihn weltweite Popularität einbrachten, rissen die Stimmen der Skeptiker, Kritiker und erklärten Gegner nicht ab. "Ein Alptraum einer Diät" und "Direkter Weg in die Anorexie" waren die milderen Formulierungen, die damals gebraucht wurden.
Ernährungswissenschafter halten die Atkins-Diät tatsächlich für wirksam. So ist eine Gewichtsabnahme in kurzer Zeit durchaus möglich.
Allerdings besteht durch die spezielle Diät das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen, weil sie einen Mangel an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen hervorruft.
Werden zudem Wurst und salzreicher Käse in größeren Mengen verspeist, ist es möglich, dass es bei empfindlichen Menschen zu Bluthochdruck kommt. Andere mögliche Nebenwirkungen sind:
- starke Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Mundgeruch
- Verstopfung
Darüber hinaus handelt es sich bei der Atkins-Diät um eine einseitige Ernährungsweise, die auf die Dauer nur schwer durchzuhalten ist. So benötigt der Körper schon nach kurzer Zeit Brot, Obst und Nudeln.
Risikogruppen
Als überaus riskant gilt die Atkins-Diät für Menschen, bei denen Nierenerkrankungen auftreten. Da geschwächte Nieren es nicht schaffen, die zahlreichen Eiweiß-Abbauprodukte aus dem Körper zu befördern, werden sie noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.
Zu diesen schädlichen Substanzen zählt auch die Harnsäure, wodurch es zu einem Gichtanfall kommen kann.
Wie sich die Atkins-Diät auf den Körper auswirken kann, zeigt die folgende Studie...
Studie zum Zusammenhang der Atkins-Diät und der Verschlechterung der Blutfett- und Blutdruckwerte
Eine der Nebenwirkungen der Atkins-Diät ist die erhebliche Verschlechterung der Blutfett- und der Blutdruckwerte. Als Beleg weisen viele Vertreter der Anti-Atkins-Bewegung gern auf die Ergebnisse einer Studie hin, die 2006 von Dr. Michael Miller am Zentrum für Kardiologie im amerikanischen Baltimore hin. Millers Auswertungen zeigten, dass eine stark fettreiche Ernährung unweigerlich zu Bluthochdruck führe.
Probleme während der Studie
Tatsächlich ist diese Studie jedoch in ihrer Interpretation umstritten, da sie bereits in ihrer Architektur von der eigentlichen Zielgruppe abweicht. Als Probanden standen nämlich 18 gesunde und normalgewichtige Personen zur Verfügung, die für vier Wochen je einen der folgenden drei Diätstrategien befolgen mussten:
- Atkins (50% der täglichen Gesamtkalorien stammten aus Fett)
- South-Beach (30% Fett)
- Ornish (10% Fett)
Problematisch hierbei ist jedoch bereits, dass die Anzahl der Testpersonen an sich zu klein ist, um eine Aussage treffen zu können, die statistisch solide abgesichert wäre. Hinzu kommt, dass auch der Studienzeitraum von nur vier Wochen zu kurz gewählt ist, um auf langfristige Nebenwirkungen schließen zu können.
Ausschlaggebend für die schwache Aussagekraft der Studie ist jedoch, dass die Probanden während der Diätphase auf sich allein gestellt waren und offenbar nur eine grobe Anleitung für die Mahlzeitenzusammenstellung erhielten.
Unterschiedliche Fettquellen wichtig zu beachten
Gerade bei Fett ist jedoch wichtig zu wissen, um welche Fettquellen es sich handelt. Stammen die Fettkalorien vornehmlich aus gesättigten Fettsäuren wie Schweine- und Rindfleisch, ist es wenig verwunderlich, dass es zu einer Verschlechterung der Blutwerte kommt.
Werden als Fettquellen jedoch überwiegend Fisch, Öle und Nüsse genutzt, ist auf Grund der ungesättigten Fettsäuren und der Omega-3-Säuren eher eine Verbesserung des Bluthochdrucks und ein Abbau des Blutfettes zu erwarten.
So gesehen kann man also nicht behaupten, dass eine fettreiche Ernährung automatisch zu einer negativen gesundheitlichen Entwicklung führe. Hierbei verhält es sich ähnlich wie bei einer Diät, die auf einen hohen Kohlenhydratkonsum und fast völligen Verzicht auf Fetten ausgelegt ist.
Werden bei einer solchen Diät eher einfache Kohlenhydrate zu sich geführt, die aus Weißmehlprodukten und Süßigkeiten stammen, kann rein formal die diätische Vorgabe eingehalten werden, ohne das dabei tatsächlich von einer gesunden Ernährung die Rede sein kann.
Wie man anhand der Studie von Dr. Miller sehen kann, kommt es immer darauf an, den Versuchsablauf genau unter die Lupe zu nehmen, bevor man anhand der vorgestellten Ergebnisse eine allgemeingültige Aussage formulieren kann.
Fazit
Gut auszusehen und fit zu sein ist ein hohes Gut. In gewisser Hinsicht kann dieses Ziel mit der Atkins-Diät erreicht werden, dennoch sollte man die vielen Kritiker trotz Atkins' Popularität nicht einfach außer Acht lassen.
Die Kohlenhydrate während einer Diät im Auge zu behalten, ist eine wichtige und richtige Entscheidung. Aber ob es gleich in eine ketogene Ernährungsweise münden muss, ist von wissenschaftlicher Seite noch immer höchst umstritten.
Man kann das häufig angeführte Argument der gesundheitlichen Risiken der Atkins-Diät nicht ganz von der Hand weisen. Tatsächlich kann ein erhöhter Eiweißkonsum zu Gicht und anderen Krankheiten führen. Für eine zeitlich begrenzte Diät ist das Atkins-Konzept anwendbar, jedoch stellt es keine Dauerlösung dar. Wer sie dennoch vornehmen will, sollte sich zuvor mit seinem Arzt beraten.
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