Typische Probleme bei der Umsetzung eines Diätplans und Tipps zum Durchhalten

Die Entscheidung, sich seinem Körpergewicht zuzuwenden und etwas an den bisherigen Essgewohnheiten zu verändern, ist schnell getroffen. Doch wie schwierig erweist sich die tatsächliche konsequente Umsetzung?

Von Andreas Hadel

Es gibt unzählige Erfahrungsberichte, die beweisen, dass es zu einem der schwersten Projekte eines Menschen werden kann, damit anzufangen, die Verantwortung für seinen Lebensstil und das daraus resultierende Körpergewicht zu übernehmen.

Typische Ernährungsfallen im Alltag

Im Alltag lauern Tag für Tag Herausforderungen und Gelegenheiten, die es einem sehr schwer machen können, seine Ernährungsziele zu bewahren.

Fallen beim Essen mit Familie und Freunden

Bereits das gemeinsame Essen mit der Familie kann herausfordernd sein. Die Essensreste der Kinder sind schnell im eigenen Mund verschwunden und die großen Portionen des Partners verlocken, selbst mehr zu essen.

Die wichtigste Regel lautet von Anfang an: Bleiben Sie bei sich und lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen!

Ihr Konzept besteht darin, Ihrem eigenen Hungergefühl zuzuhören. Lernen Sie Ihre Portionen unabhängig von den Sie umgebenden Menschen festzulegen und schaffen Sie es, auch in geselligem Zusammensein mit Ihrer Familie oder mit Freunden nicht zu viel und vor allem zu ungesund zu essen.

Wenn sich Ihnen die Möglichkeit bietet, den Treffpunkt für das nächste Zusammenkommen Ihres Freundeskreises zu bestimmen, dann schlagen Sie ein Restaurant, ein Café oder eine Bar vor, in der es eine gesunde und vielseitige Küche gibt.

Studie zum Einfluss der Freunde auf das eigene Essverhalten

Der Freundeskreis hat nachweislich Einfluss auf die eigene Vitalität. Eine Studie belegt, dass die Wahrscheinlichkeit übergewichtig zu bleiben oder zu werden um 55% steigt, wenn man übergewichtige Freunde hat.

Die Begründung lässt sich darin finden, dass die Essgewohnheiten der uns umgebenden Menschen unser eigenes Verhalten auch unterbewusst beeinflussen. Auf diese Weise wird mit der Zeit das uns umgebende Essverhalten für unsere Wahrnehmung normal und von uns einfach übernommen.

Arbeitssituationen und Ihre Eigenverantwortung

Situationen mit Arbeitskollegen können die Einhaltung des neuen Ernährungsplanes ebenfalls schnell gefährden. Geburtstage werden von Arbeitskollegen gerne mit Kuchen oder kleinen Häppchen gefeiert.

Oder ein Kollege bringt einfach so Süßspeisen oder das übriggebliebene Essen der Grillparty vom Wochenende mit zur Arbeit.

Höflich ablehnen lernen

Sollten Sie nicht der Typ sein, der dankend ablehnen kann, wenn ihm etwas angeboten wird, dann können Sie auch sagen, dass Sie eine Allergie auf Weißmehl haben oder auf eine andere Zutat allergisch reagieren.

Lernen Sie mit der Zeit, höflich abzulehnen, ohne dabei dem anderen gegenüber ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Machen Sie sich immer bewusst, dass Sie selbst die Verantwortung für sich und Ihr Handeln tragen.

Stehen Sie zu Ihren Vorsätzen und entwickeln Sie ein gesundes Selbstvertrauen in das, was Sie wollen und das, was Sie ablehnen. Geselligkeit kann ein Gift für das Durchhalten oder Umsetzen von gesunden Gewohnheiten sein.

Mit Rückschlägen umgehen lernen

Mit einem starken Willen ist das allerdings kein Problem. Seien Sie nachsichtig mit sich, wenn Sie mal wieder zu viel gegessen haben und machen Sie nicht den Fehler, Ihre Ernährungsumstellung in Frage zu stellen und Ihren Vorsatz von einem Tag auf den anderen zu beenden.

Nutzen Sie diese Situationen vielmehr, um Ihre momentanen Schwächen kennenzulernen und darum zu wissen. Wenn Sie Ihre Schwächen kennen, wird es Ihnen wesentlich einfacher fallen, realistische Gewichtsziele zu setzen, Ihren Ernährungsplan beizubehalten, auch wenn Sie Rückschläge erfahren und sich an Ihren Erfolgen zu freuen, sobald Sie anfangen an Gewicht abzunehmen.

So halten Sie Ihren Diätplan auch wirklich ein

In der Umsetzung eines neuen Ernährungsplanes gibt es also viele Fallen, die förmlich auf einen warten. Tappen Sie nicht blind von einer Falle zur nächsten, sondern informieren Sie sich über die Probleme, die auftreten können und erinnern Sie sich in den jeweiligen Situationen daran, so dass Sie keinen Rückschritt erfahren, sondern an Ihrem Ziel festhalten können.

Seien Sie nicht zu streng mit sich

Viel zu oft ist man im Laufe eines Vorhabens zu hart mit sich. Natürlich sind Disziplin und Konsequenz wichtige Zutaten, um einen Plan in die Tat umsetzen zu können. Nicht anders verhält es sich mit dem Einhalten eines Ernährungsplanes. Doch auch die besten Vorsätze schützen nicht davor, einer Heißhungerattacke zu erliegen.

Die Vorwürfe sind vorprogrammiert und können bei mehrmaligen Brechen des Planes zu einem Einbruch des Vorsatzes führen. Angetrieben von dem "inneren Kritiker", der Sie so lange piesacken wird, bis Sie nachgeben oder pausieren müssen, bis Sie wieder Kraft haben, um Ihrem Streben nachzugehen. Abweichungen von der Planung gehören zum Leben dazu und sind nicht in der Gänze planbar.

  • Tablett-PC mit Ernährungs-App auf einem Tisch mit einer bunten Mischung an gesunden Obst- und Gemüsesorten

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  • Vier Freunde beim gemeinsamen Kochen von Pasta und Fleisch

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  • Gesunde Ernährung - Frau mit vollem Einkaufswagen mit Gemüse und Obst im Supermarkt

    © stokkete - www.fotolia.de

  • Frau sitzt unglücklich am Tisch vor Teller mit grünem Apfel zur Diät

    © Viktors Neimanis - www.fotolia.de

Trotz Schwächen das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Lernen Sie stattdessen, mit zeitweise negativen Veränderungen in Ihrem Verhalten so klar zu kommen, dass Sie nachsichtig mit sich sind und sich verzeihen können. Erinnern Sie sich an Ihr gesetztes Ziel, einen Ernährungsplan einzuhalten und beginnen Sie vom nächsten Augenblick an sich wieder an Ihren Plan zu halten.

Mit der Zeit können Sie verstehen, dass die Abweichungen immer weniger werden und dass Sie mehr und mehr Ihren Plan leben können. Veränderungen, vor allem im menschlichen Verhalten, dauern ihre Zeit und bedingen auch das wiederholte Fehlverhalten.

Seien Sie demnach beruhigt, notieren Sie die Zeiten, in denen Sie falsch handeln, und bemerken Sie mit der Zeit, dass Sie immer weniger zu notieren haben. Arbeiten Sie mit Hilfestellungen im Alltag, die es Ihnen erleichtern Ihr Ziel vor Augen zu halten.

Ist das Hungergefühl eigentlich Hunger?

Bei der Umstellung einer Ernährung kommt es schnell zu einem vermeintlichen Hungergefühl, das sich meistens auf ungesunde Nahrungsmittel konzentriert.

Spüren Sie nach, ob es sich bei dem Gefühl um ein tatsächliches Hungergefühl handelt oder ob Ihnen Ihr Kopf mit seiner Gier nach dem bekannten Essen einen Streich spielt.

Alle 30 Minuten ein Glas Wasser trinken

Haben Sie erst vor ein bis zwei Stunden gegessen? Dann versuchen Sie ein Glas Wasser zu trinken und fühlen Sie dann 30 Minuten später erneut nach, ob das Hungergefühl weiterhin vorhanden ist. Wasser ist ein hervorragendes Sättigungselement, vor allem, wenn Sie eigentlich gar keinen tatsächlichen Hunger haben.

Alle 30 Minuten ein Gals Wasser ist sehr schwer einzuhalten
Alle 30 Minuten ein Gals Wasser ist sehr schwer einzuhalten

Gewöhnen Sie sich an, an Ihrem Arbeitsplatz oder in Ihrer Wohnung stets ein Wasserglas in Griffnähe zu haben. Über den Tag können Sie auf diese Weise leicht die empfohlene Wassermenge von ca. zwei Litern zu sich nehmen.

Ihr Körper wird es Ihnen fühlbar danken. Sie werden sich beschwingter fühlen und als positiven Nebeneffekt weniger Hunger verspüren und grundsätzlich weniger Essen zu sich nehmen. Wasser ist das eigentliche Lebenselixier des menschlichen Körpers und an zahlreichen lebenswichtigen Prozessen tagtäglich beteiligt.

Ab und an können Sie zu einem Softdrink oder einem Saft greifen, bedenken Sie aber den Überblick zu behalten und grundsätzlich eher zu Wasser als zu zuckerhaltigen Getränken zu greifen.

Mit der Zeit kann Ihnen aber das Wasser fad vorkommen - jetzt wäre es an der Zeit, eine erfrischende Saftschorle oder einen kalten, aber ungesüßten Früchtetee zu trinken.

Testen Sie unterschiedliche Wasseranbieter aus

Es empfiehlt sich, den Wasseranbieter von Zeit zu Zeit zu wechseln, da stilles Wasser nicht gleich stilles Wasser ist. Die Zusätze an Mineralien dürfen seitens der Anbieter variieren und ein guter Geschmackssinn kann den Unterschied herausschmecken.

Alternativ können Sie Ihrem Wasser auch einen Spritzer

  • Zitrone
  • Orange
  • Saft von gepressten Beeren oder
  • von Hand gepressten Apfelsaft

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