Wirkungsweise und Ablauf der Fit-For-Life-Diät
Als eher ungesunde Abnehmmethode gilt die Fit-for-Life-Diät. Sie stellt eine Abart der Hay'schen Trennkost dar.
Wie viele andere Diäten auch, stammt die Fit-for-Life-Diät aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Im Jahr 1985 veröffentlichten die Eheleute Harvey und Marilyn Diamond in den USA das Konzept in ihrem Buch "Fit for Life".
Dabei griffen sie auf Theorien zurück, die im 19. Jahrhundert von der amerikanischen Natural-Hygiene-Bewegung aufgestellt wurden. Weiterhin bildete Fit for Life eine Version der Hay'schen Trennkost, die von Harvey und Marilyn Diamond um einige Regeln erweitert wurde.
Wirkungsprinzip
Harvey und Marilyn Diamond vertraten in ihren Fit for Life Konzept die Ansicht, dass der Stoffwechsel des Menschen durch den Genuss von Lebensmitteln gestört wird, die reichlich Kohlenhydrate und Eiweiß enthalten. So bilden sich durch diese Giftstoffe im Körper.
Durch das gemischte Verzehren von Lebensmitteln sollen zudem Schlacken entstehen, die wiederum vom Organismus abgebaut werden müssen, was diesen unnötige Kraft kostet. Da der Körper die Schlacken jedoch nicht komplett abbauen kann, kommt es zu Übersäuerung und Übergewicht.
Aus diesen Gründen wird vom Ehepaar Diamond empfohlen, dass sich die menschliche Ernährung aus 70 Prozent Wasser und Vitalstoffen zusammensetzt. Die übrigen 30 Prozent bestehen aus Fleisch, Fisch und Brot.
Als vollkommen tabu gelten dagegen Milch und Milchprodukte. Durch diese käme es angeblich zur Verklebung des Darms. Bevorzugtes Getränk im Rahmen der Fit-for-Life-Diät ist destilliertes Wasser.
Fit for Life lässt sich sowohl als Diät zum Abnehmen von Gewicht als auch als Dauerkost ausführen.
Ablauf der Fit-for-Life-Diät
Eine wichtige Grundlage des Konzepts Fit for Life ist die Existenz von drei Körperzyklen, die die Verdauung betreffen. Diese sind von größter Bedeutung für das Aufnehmen, Verwerten und Ausscheiden der Nahrung.
So folgt die Fit-for-Life-Diät einem strengen Zeitplan.
- Das Essen und Aufschließen der Nahrungsmittel findet zwischen 12 und 20 Uhr statt,
- während das Aufnehmen und Verwerten zwischen 20 Uhr abends und 4 Uhr morgens erfolgt.
- Der dritte Zyklus, der zwischen 4 Uhr und 12 Uhr mittags abläuft, beinhaltet das Abgeben der Schlacke.
Das Berücksichtigen dieser drei Körperzyklen ist für den Erfolg der Fit-for-Life-Diät von entscheidender Bedeutung. Vor allem im Rahmen der Ausscheidungsphase darf es nicht zu Störungen kommen. Nur auf diese Weise ließen sich die überflüssigen Abfallprodukte aus dem Körper entfernen.
Der Speiseplan der Fit-for-Life-Diät ist nicht leicht umzusetzen. So ernährt sich der Anwender zu 70 Prozent von Rohkost, Salaten, Obst und Gemüse. Vor allem Obst wird von den Diamonds als Quelle der Ernährung angesehen.
Die restlichen 30 Prozent setzen sich aus konzentrierter Nahrung wie Brot, Fisch und Fleisch zusammen. Dabei müssen bei sämtlichen Mahlzeiten wasserhaltige Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse mit einem konzentrierten Lebensmittel kombiniert werden. Um sich an den ersten Körperzyklus zu halten, darf der Anwender bis 12 Uhr mittags ausschließlich Obst verzehren.
Einen weiteren wichtigen Faktor der Diät stellt das Trinken von destilliertem Wasser dar. Dagegen stufen Harvey und Marilyn Diamond das Trinken von Leitungswasser oder Mineralwasser als schädlich ein. So enthalten diese Flüssigkeiten Mineralstoffe, die sich in den Blutgefäßen anlagern sollen.
Das Zählen von Kalorien entfällt im Unterschied zu anderen Diäten bei Fit for Life komplett. Wie viel letztlich abgenommen wird, richtet sich nach der Menge der Lebensmittel, die man isst.
Nachteile
Die Fit-for-Life-Diät wird von den Ernährungsexperten der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) abgelehnt. So gibt es für Fit for Life keinerlei wissenschaftliche Basis. Darüber hinaus besteht die Gefahr eines gesundheitsschädlichen Nährstoffmangels.
Zum Beispiel kann es durch den völligen Verzicht auf Milch und Milchprodukte zu einer Kalziumunterversorgung kommen. Kalzium wird vom menschlichen Organismus jedoch dringend zum Aufbau von Knochen und Zähnen benötigt.
Ebenfalls falsch ist die Theorie der Schlackenbildung. Vom Organismus werden die Stoffwechselprodukte entweder verwertet oder wieder ausgeschieden. Als kontraproduktiv gilt außerdem das Trinken von destilliertem Wasser, weil sich in diesem keine Mineralstoffe befinden, die für den Organismus wichtig sind.
Ebenfalls als wissenschaftlich unsinnig eingestuft werden die strengen zeitlichen Vorgaben für den Genuss bestimmter Lebensmittel sowie das getrennte Aufnehmen von Kohlenhydraten und Eiweißen. So sind diese beiden Nährstoffe in zahlreichen Lebensmitteln enthalten.
Fazit
Obwohl sich durch die Fit-for-Life-Diät tatsächlich kurzfristig eine Gewichtsreduktion erreichen lässt, wird sie letztlich als ungesund eingestuft. So ist das Risiko, Mangelerscheinungen zu bekommen, sehr groß.