Wirkungsweise und Ablauf der Low-Fat-Diät

Bei der Low Fat Diät wird Fett nur in geringen Maßen konsumiert. Zu ihren bekanntesten Varianten zählt die Low Fat 30 Diät.

Von Jens Hirseland

Der Begriff "Low Fat" stammt aus dem Englischen und bedeutet "fettarm". Da bei der Low Fat Diät Fett als Hauptursache von Übergewicht gilt, dürfen in ihrem Rahmen nur begrenzte Mengen von maximal 50 bis 60 Gramm Fett am Tag verzehrt werden. Bei strengeren Varianten liegt das Maximum sogar noch darunter.

Fett als größter Dickmacher

Pro Gramm enthält Fett etwa doppelt so viele Kilokalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate oder Eiweiß. So befinden sich in einem Gramm Fett ca. 9 Kilokalorien. Aus diesem Grund wird Fett als gefährlichster Dickmacher angesehen.

In der Low Fat Diät steht das Absenken des Fettanteils in der Nahrung im Vordergrund. In ihrem Rahmen muss der Anwender keine Kalorien zählen, denn fettarme Nahrungsmittel enthalten normalerweise auch weniger Kalorien.

Ablauf der Low Fat Diät

Bei der Low Fat Diät ernährt man sich vor allem von fettarmen Lebensmitteln. Dagegen werden bevorzugt Nahrungsmittel verzehrt, die reich an Kohlenhydraten sind. Dazu gehören:

Aber auch fettarmes Fleisch und Milchprodukte dürfen gegessen werden. Mitunter können sogar etwas Wurst oder Kuchen genossen werden, da sich solche Ausrutscher am nächsten Tag wieder ausgleichen lassen, sofern sie die Ausnahme bleiben.

Wichtig ist jedoch, die Obergrenze an Fett einzuhalten.

Grundsätzlich ist bei der Low Fat Diät kein Lebensmittel tabu. Sogar Alkohol darf hin und wieder in geringen Mengen getrunken werden.

Bei der Low Fat Diät handelt es sich eigentlich weniger um eine Diät als um ein langfristiges Ernährungsprogramm. Das heißt, dass diese Ernährungsform das ganze Leben über andauern sollte.

Für den Erfolg der Low Fat Diät ist zu beachten, dass sich die Energiezufuhr pro Tag unter dem Energieverbrauch befindet. Auf diese Weise ist nachhaltiges Abnehmen möglich.

Low Fat 30 Diät

Eine Variante der Low Fat Diät stellt die Low Fat 30 Diät dar. Dabei liegt der Fettanteil der Nahrung bei maximal 30 Prozent an Kalorien. Alternativ können auch Lebensmittel mit weniger als 30 Prozent Fettkalorien verzehrt werden.

Eine Beschränkung auf 30 Prozent empfiehlt auch die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Dabei lässt sich die Auswahl an Nahrungsmitteln durchaus abwechslungsreich gestalten.

Allerdings hat auch der Abbau von Fett seine Grenzen, die es zu beachten gilt. Werden nämlich nur 25 Prozent Fettkalorien am Tag aufgenommen, ist es möglich, dass der Körper zu wenig Fettsäuren und fettlösliche Vitamine erhält.

Diese sind für den Organismus jedoch lebenswichtig. Weil dadurch der Grundumsatz sinkt, kann zudem der Jo-Jo-Effekt eintreten.

Durch die Begrenzung von Fett allein lässt sich noch keine nachhaltige Gewichtsreduktion erreichen. So sollten auch fettarme Lebensmittel nicht in Übermaß verzehrt werden.

Der Erfolg der Low Fat 30 Diät richtet sich danach, dass die Aufnahme an Kalorien geringer ausfällt als ihr Bedarf. Eine Gewichtsabnahme wird also ausschließlich durch eine negative Energiebilanz erzielt. Ergänzend sehr hilfreich ist auch regelmäßiges Bewegen.

Pfundskur

Eine weitere Variante der Low Fat Diät ist die so genannte Pfundskur. Entwickelt wurde sie von dem Ernährungspsychologen Volker Pudel. Die Grundlage der Pfundskur bildet eine ausgewogene Mischkost, die über reichlich Kohlenhydrate verfügt.

Während Kohlenhydrate als Sattmacher gelten, werden Fette als Dickmacher eingestuft. Anstelle von Kalorien zählt man bei der Pfundskur Fettaugen in den Mahlzeiten. Das Fettauge ist eine Maßeinheit, die 3 Gramm Fett umfasst. Mithilfe eines Tests legt man vor der Diät die Menge an Fettaugen individuell für den Anwender fest.

Pro Tag sollten nicht mehr als 20 Fettaugen aufgenommen werden. Dabei lassen sich prinzipiell sämtliche Lebensmittel verzehren. Wichtig zur Unterstützung der Pfundskur ist viel Bewegung. Letztlich wird eine Gewichtsabnahme erreicht, wenn die Kalorienmenge unter dem persönlichen Bedarf liegt.

Low Fat Diät aus wissenschaftlicher Sicht

Wissenschaftler und Ernährungsexperten können die Low Fat Diät durchaus empfehlen. Als wichtige Voraussetzung für den Erfolg gilt jedoch die Verwendung von pflanzlichen Fetten. Ansonsten droht ein Mangel an Fettsäuren, die lebenswichtig sind.

Interessanterweise liegt die Erfolgsquote der Low Fat Diät bei Frauen höher als bei Männern. Grund dafür ist, dass Frauen weniger Fleisch und dafür mehr Kohlenhydrate aus Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis essen.

Vorteile der Low Fat Diät

Die Low Fat Diät weist einige Pluspunkte auf:

  • So gibt es bei ihr keine Totalverbote.

  • Sie ermöglicht eine einfache Umsetzung.

  • Das mühsame Zählen von Kalorien entfällt.

  • Sie ist langfristig gesund.

  • Sie ermöglicht einen raschen Abnehmerfolg.

Nachteile der Low Fat Diät

Allerdings hat auch die Low Fat Diät einige Nachteile. So gibt es nur wenige Anleitungen zu körperlicher Bewegung und zu wenig Tipps für die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten.

Darüber hinaus fehlt die Berücksichtigung von Zucker und weiteren Kohlenhydraten als Dickmacher.

Fazit

Die Low Fat Diät ist prinzipiell durchaus zu empfehlen. Wichtig ist jedoch, konsequent darauf zu achten, dass die Ernährung ausgewogen ausfällt. Außerdem muss die tägliche Gesamtzahl an Kalorien berücksichtigt werden.

Auch die Art der aufgenommenen Kohlenhydrate ist wichtig. Weil die meisten Rezepte der Low Fat Diät recht aufwendig ausfallen, sollte der Anwender reichlich Zeit zum Kochen haben.