Flightcase

Der Flightcase wird, wenn er in Trolley-Form als Trolley-Flightcase daherkommt, im Volksmund auch Pilotenkoffer genannt. Gemein hat er mit anderen Flightcases seine spezielle Optik: Er besteht aus einem Multiplexholz, das an den Kanten mit Aluminiumprofilen vernietet ist. Der Verschlussmechanismus, der beim Flightcase zum Einsatz kommt, nennt sich Butterfly, der Tragegriff kann umgeklappt werden.

Maria Perez
Von Maria Perez

Verwendung

Flightcases werden genutzt, um professionelles technisches Equipment zu befördern, beispielsweise

Je nach Größe und Verwendungszweck des Flightcases werden ihm entweder

  • 100-Millimeter-Lenkrollen mit einer weichen Lauffläche ("Bluewheels") oder
  • 125-Millimeter-Schwerlastrollen ("Greenwheels")

untermontiert, um den Transport zu erleichtern. Viele Flightcases jedoch sind Maßanfertigungen, die speziell auf den zu transportierenden Inhalt zugeschnitten sind. Vorproduzierte Flightcases gibt es für Geräte, die immer ähnliche Maße aufweisen, also beispielsweise die Keyboards einer bestimmten Marke, eine spezielle Scheinwerferart und so fort.

Unterschiedliche Bauarten

Flightcases unterteilt man nach ihrer Bauart.

Truhencase

Verbreitet ist die Truhenform ("Truhencase") mit flachem Deckel und hohem Boden. Auch ein Aktenkoffer zählt zu den Truhencases.

Haubencase

Das Gegenteil vom Truhencase ist der Haubencase. Hier ist der Boden flach und der Deckel hoch gearbeitet. Er kommt zum Einsatz, wenn das Transportgut so schwer ist, dass man es aus einer Truhe nicht entnehmen könnte, was bei der Bodenschale des Haubencases jedoch problemlos gelingt.

Racks

Flightcases in Schrank-Bauart werden als Racks bezeichnet. Vorverkabelte Effektgeräte beispielsweise sind durch den Transport im Rack sofort wieder einsatzfähig, ohne neu eingestöpselt werden zu müssen, da die Schrankbauweise den Mitransport von Kabeln erlaubt und die Geräte zum Betrieb nicht ausgepackt werden müssen, sondern im Case verbleiben können.

Einfuhr von Transportkoffern innerhalb der EU

Eigentlich aber sind Flightcases dafür da, technisches Gerät im Flugzeug zu befördern. Aus diesem Grund müssen spezielle Richtlinien für die Einfuhr von Transportkoffern des jeweiligen Ziellandes beachtet werden. Innerhalb der EU kann man sich mit Holzkisten relativ unproblematisch bewegen, darüber hinaus sollte man sich am sogenannten IPPC-Standard orientieren, der die Bestimmungen für Holzverpackungsmaterialien regelt, um die Einfuhr von Schadorganismen im Holz zu vermeiden.

Nicht betroffen von dieser Regelung sind Sperrhölzer und ähnliche, doch kommen diese im Flightcasebau auf professioneller Ebene zumeist nicht zum Einsatz, da sie nicht formstabil genug sind. Bei selbstgebauten Flightcases hingegen finden sie aufgrund ihrer Preiswertigkeit Verwendung.

Mit solch einem Flightcase kann problemlos grenzüberschreitend gereist werden.