Handtaschen selber herstellen oder durch einfache Tricks aufwerten
Teure Designer-Handtaschen kann sich nun wirklich nicht jede Frau leisten. Dafür muss aber keine Frau auf eine ungewöhnliche und individuelle Handtasche verzichten. Mit ein wenig Geschick und Kreativität können Handtaschen nämlich auch selbst hergestellt, oder mit ein bisschen Zeit und ein paar kleinen Tricks wunderbar aufgewertet werden.
Die Herstellung einer Handtasche ist recht aufwendig, auch wenn sie heute zum größten Teil maschinell hergestellt werden. Von der Idee des Designers bis hin zur fertigen Handtasche bedarf es viel Sachverstand und Fingerspitzengefühl.
Herstellungsweise einer Handtasche aus Leder
Hochwertige Handtaschen aus Leder werden auch heute noch von Hand gefertigt. Begonnen wird mit der Auswahl des Leders, wobei kein echtes Leder aussieht wie das andere und dadurch auch die fertigen Handtaschen einzigartig sind.
Dem echten Leder sieht der Fachmann an, wo das Leder gebende Tier gelebt hat. Verletzungen von Insektenstichen und dornigen Pflanzen machen echtes Leder individuell.
Zuschneiden
Mit möglichst wenig Verschnitt wird das Leder zugeschnitten. Je nach Anzahl eines gleichen Taschenmodells arbeiten die Zuschneider mit einer Schablone, nach der die einzelnen Teile ausgeschnitten werden, oder einem Stanzeisen. Bei bis zu 30 verschiedenen Einzelteilen, aus der eine Handtasche besteht, gibt es beim Zuschneiden entsprechend viel zu tun.
Wenn alle Teile für die Handtasche zugeschnitten sind, werden alle Ränder mit einer Schärfmaschine abgeflacht, um die späteren Nahtkanten flach zu halten.
Innenfutter
Jede gute Handtasche besitzt ein Innenfutter - auch das muss ausgesucht und zugeschnitten werden. Hier können diverse Stofflagen übereinander gelegt werden, um die Verarbeitung mehrerer Taschen zu beschleunigen. Je nach Modell werden unterschiedliche Stoffe und Farben benutzt, die eventuell mit Leder-Applikationen kombiniert werden. Alle
- Fächer,
- Reißverschlüsse,
- Stiftschlaufen,
- Handytaschen und
- weitere raffinierte Besonderheiten
werden nun in das Innenfutter eingearbeitet.
Abschließendes Zusammennähen und individuelle Verzierung
Nun erfolgt der schwierigsten Teil bei der Herstellung einer Handtasche. Die einzelnen Lederteile und das Innenfutter werden nun zusammengenäht oder auch teilweise zusammengeklebt. Dabei ist Fingerspitzengefühl erforderlich, denn nur eine schiefe Naht macht die ganze Vorarbeit zunichte.
Genäht wird meistens von innen, erst danach wird die Tasche "gewendet" und die eigentliche Sichtseite kommt zum Vorschein. Ist die Handtasche perfekt genäht, werden im letzten Schritt Metallteile wie
- Ringe,
- Nieten,
- Schlösser und
- vieles mehr
angebracht. Nun kann die fertige Handtasche in den Handel.
Fälschungen und maschinell hergestellte Handtaschen
Edle Handtaschen sind teuer und begehrt, darum machen sich immer mehr Fälscher daran, Designerstücke nachzumachen. Den Unterschied erkennt man am deutlichsten an den Nähten, kein Taschenproduzent duldet schlampige oder schiefe Nähte.
Maschinell hergestellte Handtaschen sind für den täglichen Gebrauch nicht schlecht. Dank gutem Material, guter Verarbeitung und durch regelmäßige Pflege können sie lange Jahre treue Begleiter sein.
Handtaschen selbst gestalten
Wer sich selbst eine Handtasche anfertigen möchte, der benötigt zunächst einmal entsprechende Werkstoffe.
Außerdem erfordert das Herstellen von Taschen natürlich auch ein wenig Geschick und ganz viel Kreativität. Für geübte Näherinnen ist es sicherlich einfacher, als für Anfängerinnen, aber man muss ja auch nicht gleich mit dem schwersten und aufwändigsten Modell anfangen.
Schnittmuster für DIY-Projekte
In bekannten Frauenzeitschriften gibt es immer mal wieder Schnittmusterbögen für verschiedene Handtaschen. Anhand dieser Bögen kann man sich den jeweiligen Stoff exakt zuschneiden.
Zusätzlich zu den Schnittmustern gibt es in den Zeitschriften auch detaillierte Anleitung, wie die einzelnen Teile zusammengefügt werden müssen. Doch der Schwierigkeitsgrad dieser Schnittmuster ist häufig nur etwas für Fortgeschrittene.
Wer einfachere Schnittmuster sucht, der sollte im Internet nach einem solchen suchen. Wird man hier fündig, dann können die Muster von den entsprechenden Seiten heruntergeladen und ausgedruckt werden.
Allerdings ist es bei einigen Anbietern so, dass zwar das Schnittmuster kostenlos heruntergeladen werden kann, die Anleitung für die eigentliche Herstellung der Tasche muss jedoch kostenpflichtig geladen werden.
Bei ganz einfachen Taschen-Modellen ist eine detaillierte Anleitung jedoch oft gar nicht von Nöten. Und sollte man doch ein wenig Hilfestellung benötigen, dann kann man das Internet zu Rate ziehen.
Hilfestellung aus dem Internet
Wer mit Schnittmusterbögen oder schriftlichen Anleitungen nicht viel anfangen kann, der kann sich Hilfe aus dem Internet holen. Denn auf den bekannten Videoportalen gibt es unzählige "Do-it-yourself-Videos" in denen die Protagonisten Schritt für Schritt vorführen, wie diese oder jene Handtasche in Eigenregie hergestellt werden kann. Hier bekommt man auch oft sehr gute Tipps,
- wie man Schwierigkeiten umgehen kann,
- wie man Fehler vermeiden kann oder
- wie man der Tasche mit einfachen Handgriffen noch mehr Pep verleihen kann.
Die "Anfänger-Tasche"
Ein echter Klassiker bei Anfängerinnen in Sachen Taschen selber nähen ist die Jeanstasche. Für deren Herstellung muss man sich nur von einer alten Jeans trennen. Die Herstellung selbst erfordert nur wenige Vorkenntnisse und mäßig viel Geschick.
Um aus der Hose eine Tasche werden zu lassen, trennt man zunächst die Beine ein Stück unterhalb der Gesäßtaschen ab.
Die Beinlöcher können nun mit der Nähmaschine einfach zugenäht werden. Die Naht muss dabei noch nicht einmal sehr akkurat sein. Es kann nämlich auch sehr charmant aussehen, wenn die Kanten ein wenig ausgefranst aussehen. Wer das nicht möchte, der kann die Jeans auch umdrehen und die Beinlöcher von innen auf Höhe des Schritts zusammennähen. Auf diese Weise bekommt man eine gerade Unterkante.
Die Knopfleiste oder der Reißverschluss werden zugenäht. Dann hat man den Korpus seiner Jeanstasche auch schon fertiggestellt.
Nun bringt man einen Verschluss an. Dazu kann ein Reißverschluss eingenäht werden oder einfach ein Druckknopf angebracht werden.
Aus den abgeschnittenen Hosenbeinen können Trageriemen genäht werden.
Ist das Vollbracht, kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen, und die Tasche zum Beispiel mit Glitzersteinen oder Nieten individuell verzieren. Auch alte, bunte Stofffetzen können, wild durcheinander oder in bestimmten Mustern, aufgenäht werden.
Vorhandene Handtaschen optisch aufwerten
Hat man ein Exemplar zu Hause, das einem etwas zu langweilig und eintönig erscheint oder das schlichtweg neuen Glanz vertragen könnte, dann ist auch dies kein Problem, denn Handtaschen kann man schnell und einfach super aufwerten und damit neu in Szene setzen.
Halstücher
Handtsachen kann man beispielsweise toll aufwerten, indem man schlichtweg ein schönes Tuch nimmt und dieses um die Henkel der Tasche drapiert. Mehrmals darum gebunden oder aber ein Mal verknotet und dann locker herunter hängend wird ein chic designtes Tuch an einer Tasche immer zu einem herrlichen Blickfang, wodurch die Handtasche insgesamt in ihrem Look deutlich aufgewertet wird, und dies auch noch tatsächlich im Handumdrehen ohne viel Mühe.
Optimal erweist es sich dabei auch, wenn das verwendete Tuch farblich zur Handtasche oder aber zum gesamten Outfit oder anderen Accessoires passt.
Neue Details
Problemlos aufwerten kann man Handtaschen jedoch auch, indem man sie mit neuen Details versieht. Dazu bieten sich vor allem kleine Glitzer-Steinchen oder Nieten an, die mit einem Spezielkleber nach Lust und Laune in verschiedenen Mustern auf die Handtasche geklebt werden können.
Erhältlich sind alle dazu nötigen Utensilien und Materialien in der Regel in jedem Handarbeits- oder Bastelgeschäft.