Fes (Hut)

Der Fes ist als Kopfbedeckung im Orient und auf dem Balkan weit verbreitet gewesen und hat eine lange Tradition. Dieser Hut wurde nach der Stadt Fés in Marokko benannt. In Tunesien und Marokko wird diese Form des Hutes bis heute getragen. Lesen sie hier alles über den Fes.

Von Anita Nieper

Der Fes ist auch als Fez oder Tarbusch bekannt, er war früher eine weitverbreitete Kopfbedeckung im Orient und auf dem Balkan. Die Form gleicht einem Kegelstumpf mit flachem Deckel aus rotem Filz. Eine

  • blaue,
  • schwarze oder
  • goldene

Quaste ziert den Hut, der nach der Stadt Fés in Marokko benannt ist.

Geschichte

Ein Handwerker der Stadt Fès erfand diese neue Hutform und Schüler einer bestimmten Schule trugen diese Kopfbedeckung. Der Fes wurde ein Zeichen für Intelligenz und verbreitete sich schnell an der gesamten nordafrikanischen Küste.

Bis heute wird die ursprüngliche Form des Hutes in Tunesien und Marokko getragen.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 kam der Fes über Venedig als Dienertracht für Frauen und Männer in Mode.

Der osmanische Sultan Mahmud II führte das Tragen des Fes als offizielle Traditionskleidung der Reichsbediensteten ein. Die Pluderhosen und auch der Turban wurden verboten und Röhrenhosen, nach europäischem Vorbild sowie der Fes als Kopfbedeckung, wurden für Staatsbedienstete vorgeschrieben. Nach anfänglichem Widerstand der Bevölkerung setzte sich das Tragen der Fes durch und auch nicht moslemische Bürger hatten ihn zu tragen.

Die Farbe der Quaste bestimmte den Rang des Trägers. Sogar Frauen trugen den Fes, allerdings ohne Quaste und in etwas kleinerer Version.

Lange Jahre hatte die Stadt Fès das Monopol zur Herstellung des Fes, sie kontrollierten die Verbreitung der Kermes-Schildlaus, aus der das charakteristische Rot der Hüte stammte. Mit der Entdeckung der synthetischen Anilinfarben um 1900 wurde der Weg frei für das Fertigen der Hüte in

Guben in der Niederlausitz und Stakonitz in Südböhmen wurden Zentren der Fes-Produktion.

Kemal Atatürk kleidete sich selbst auf westliche Art und hielt den Fes für rückständig. Per Hutgesetz verbot er am 30. August 1925 das Tragen des Fes, um die Türkei für die moderne Welt zu öffnen. Seit 1953 ist das Tragen des Fes auch in Ägypten als Zeichen anachronistischer Rückständigkeit verboten.