Schühut

Als speziell weibliche Kopfbedeckungen kann der Schnühut bezeichnet werden. Es ist ein Strohhut mit niedrigem Gupf. Es gibt auch das Pendant für die Herren dazu, dieser wird dann Schnozhut genannt. lesen sie hier alles über der Schühut.

Von Anita Nieper

Der Schühut wurde von den Frauen auf den Feldern als Kopfbedeckung getragen. Der dekorative Sonnenhut wurde seit etwa 1750 in der Stadt Waldshut im Südschwarzwald und in der Grafschaft Hauenstein aufgesetzt. Trotz seiner geringen Verbreitung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war der Schühut noch vor dem Bollenhut ein markantes Kennzeichen des Schwarzwalds. Als männlicher Pedant zum Schühut ist der Schnozhut bekannt.

Geschichte

Der Schühut und auch der von Männern getragene Schnozhut waren

  • vierwinkliche,
  • an den Kanten aufgekrempelte Hüte aus Stroh
  • mit niedrigem Gupf.

Die Hüte hatten einen Überzug aus weißer Kalkfirniss und standen unter einer inneren Spannung, einem Reflexmechanismus, der in einer Kugelform geklappt als Korb diente. Die Hüte für die Damen oder Herren unterschieden sich lediglich durch eine Kunstblumenapplikation an den Stirnlappen der Damenmodelle.

Die Frauen trugen unter dem Schühut meistens eine Kappe oder Haube, die unter dem Kinn gebunden wurden. Ledige Frauen unterschieden sich an Festtagen von den Verheirateten, indem sie einen geschmückten kronenartigen Kopfaufsatz, eine sogenannte Schäppel trugen.

Der Schühut sowie der Schnozhut wurden seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr getragen. Erst verschwand die männliche Ausführung, später auch die weibliche Variante. Der Schühut wurde nach und nach durch kleine Strohhüte ersetzt. Noch vor der Wende zum 20.Jahrhundert verlor sich der Schühut auch im hinteren Bergland von Herrischried, wo sich die Hauenstein Tracht am längsten hielt.

Heute sind lediglich einzelne Exemplare des Schühuts in regionalen Museen zu besichtigen, denn auch der komplexe Fertigungsprozess geriet in Vergessenheit.