Baskenmütze

Die Baskenmütze ist ein echter Klassiker, die wie keine andere französisches Flair verströmt. sie ist aus Wolle, Filz oder heutzutage auch Baumwolle und ähnelt dem militärischen Barett. Lesen sie hier alles über die Baskenmütze.

Maria Perez
Von Maria Perez

Die Baskenmütze stammt, anders als ihr Name vermuten ließe, nicht aus dem Baskenland. Vielmehr ist sie in der benachbarten Region Béarn am Fuße der Pyrenäen beheimatet.

Sie wurde ursprünglich allerdings nicht nur dort, sondern auch in den Pyrenäentälern des französischen Baskenlandes getragen, wo sie Kaiser Napoleon III bei einem Urlaub mit seiner Gattin auffiel. Er prägte die bis heute übliche Bezeichnung "béret basque", die niemand zu korrigieren wagte. Tatsächlich aber handelt es sich bei einem Béret um eine traditionelle Kopfbedeckung, die sich im ganzen französischen Südwesten,

  • in der Gascogne,
  • im Béarn sowie
  • im Baskenland

großer Beliebtheit erfreute und auf die Wollstrickmütze der Pyrenäen-Schäfer zurückging. Die Baskenmütze hingegen wird aus

  • Wolle oder
  • Filz, mittlerweile auch
  • Baumwolle,

gefertigt und ähnelt in ihrer Form dem militärischen Barett. Sie ist jedoch eine rein zivile Kopfbekleidung, selbst wenn heute die Autonomiepolizeien des Baskenlandes in Spanien und von Navarra rote Baskenmützen als Dienstbekleidung tragen.

Geshichte

Charakteristisch für die Baskenmütze ist neben ihrer Barettoptik der kurze Stummel in der Mitte, der ein Rudiment einer früheren langen Bommel darstellt. Ihr französisches Image erhielt die Baskenmütze, als sie während der Französischen Revolution 1789 bis 1799 nach Paris gelangte und eine allgemeine Verbreitung erfuhr. Anderthalb Jahrhunderte später trug man sie im ganzen Land.

In den Vierzigerjahren des Zwanzigsten Jahrhunderts galt das Tragen dieser "Franzosenmütze" unter deutscher Besatzung gar als Zeichen des Widerstandes und wurde verboten.

Doch auch vorher schon war die Baskenmütze Stifterin nationaler Identität - nämlich im spanischen Baskenland, wo rote Baskenmützen während der Karlistenkriege Mitte des neunzehnten Jahrhunderts den navarresischen Bataillonen als Erkennungszeichen dienten, während sich unter den Zivilisten das Tragen der Baskenmütze in dunkelblau oder schwarz verbreitete.

Bis heute werden Baskenmützen auf französischer Seite rund um Oloron in Aquitanien produziert, auf spanischer im baskischen Tolosa.

Aus Spanien gelangte die Baskenmütze auch mit Einwanderern nach Südamerika - insbesondere

Hier erfreuen sich die Mützen bei den traditionellen Rinderhirten, den Gauchos, großer Beliebtheit.

In der westlichen Welt dagegen wird die Baskenmütze vor allem von Künstlern und Intellektuellen getragen. Auch in Skandinavien ist die Baskenmütze verbreitet, wird hier aber

  • Alpenmütze oder
  • schlicht Alpino

genannt.