Die verschiedenen Perlen-Arten: Zuchtperlen, Süßwasserperlen, Salzwasserperlen, Naturperlen

Die meisten Damen besitzen die eine oder andere Perlenkette. Wenn man an Perlen denkt, sieht man vor dem geistigen Auge meist helle, weiße oder cremefarbene Perlen, doch es gibt auch andere Farben. Dieses Schmuckstück eignet sich für viele Anlässe - sei es beruflich oder privat - Perlen sehen immer toll aus und können jedes noch so schlichte Outfit im Nu aufpeppen. Natürlich gibt es verschiedene Arten von Perlen, so dass für jeden Geschmack das Richtige dabei ist. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die häufigsten Perlenarten.

Von Cornelia Gschiel

Nur die schönsten Perlen schaffen es in die Schmuckindustrie und werden zu Perlenketten weiterverarbeitet. Hat eine Perle keine ebenmäßige Form oder Schäden an der Oberfläche, wird sie sofort aussortiert und geschreddert. Doch auch das feine Pulver kommt noch zum Einsatz - in der Kosmetikindustrie.

Als Erstes sollten Sie daher wissen, dass heutzutage die meisten Perlen, die in der Schmuckindustrie verwendet werden, Zuchtperlen sind. Naturperlen werden immer seltener, außerdem haben Perlenzüchter die Möglichkeit, auf relativ einfache Weise perfekte Perlen "herzustellen".

Naturperlen

Naturperlen sind äußerst vielfältig. Es gibt sie in vielen Farbtönen und das Besondere an ihnen ist ihre unregelmäßige Form. Aus diesen Perlen können einzigartige Perlenketten entstehen, die ebenfalls sehr beliebt sind. Leider findet man Naturperlen sehr schwer, deshalb sind sie auch besonders teuer.

Es gibt 5 Kriterien mit denen die Qualität bzw. der Wert der Perlen festgestellt werden kann:

  1. Größe,
  2. Form,
  3. Farbe,
  4. Lüster (Glanz) und
  5. Oberflächenbeschaffenheit.

Bei Zuchtperlen kommt noch das Kriterium der Schichtdicke hinzu.

Zuchtperlen

Perlen, die auf natürliche Weise in Süß- oder Salzwassermuscheln heranwachsen, sind oft nicht ganz rund oder weisen andere "Fehler" auf. Deshalb werden heutzutage die meisten Perlen für die Schmuckindustrie von Perlenzüchtern erzeugt.

Dabei werden Transplantate, die so genannten Spendermuscheln entnommen werden, in andere Muscheln eingesetzt. So können ebenmäßige Perlen in einem relativ kurzen Zeitraum wachsen. Der Unterschied zu Naturperlen ist, dass Zuchtperlen in Bezug auf ihre

  1. Größe,
  2. Farbe und
  3. Form

vom Züchter beeinflusst werden können und so besonders schöne Exemplare entstehen.

Ein organisches und sehr empfindliches Material

Zuchtperlen bestehen aus dem gleichen Material wie natürliche Salz- oder Süßwasserperlen: Etwa 90% der Perle ist Kalziumcarbonat. Außerdem zählen auch noch andere organische Materialien und nicht zuletzt Wasser zu den Bestandteilen von Perlen. Weil es sich weitgehend um organisches Material handelt, sollte man im Umgang mit Perlen einiges beachten.

Zuchtperlen sollten Sie nur vom Fachmann reinigen lassen, da er die Perlen schonend vom Schmutz befreien kann, ohne die Oberfläche anzugreifen. Ultraschallgeräte oder chemische Reinigung sind für Zuchtperlen tabu, da sie dadurch beschädigt werden und ihren schönen Glanz verlieren könnten.

Nach dem Tragen einer Zuchtperlenkette sollten Sie diese aber dennoch kurz reinigen, um Staub, Schweiß und andere Partikel zu entfernen. Einfach kurz unter lauwarmes Wasser halten und danach sanft abtrocknen.

Südsee- und Akoyaperlen

Diese Perlen sind Salzwasser-Zuchtperlen. Ihnen wird ein Perlmuttkern eingepflanzt. Den Japanern gelangen die ersten Zuchterfolge dieser Perle. Da die Japaner ihre Muschel Akoyamuschel nannten, wird die Perle als Akoyaperle bezeichnet. Akoyaperlen werden heute in Japan und China gezüchtet. Die Normalgröße der Perlen liegt bei 6,5 bis 7,5 mm. Sie kann aber eine Größe von 12mm erreichen.

Südseeperlen sind in der Regel größer als die anderen Perlenarten. Sie werden meist zwischen 9-17mm groß. Ihnen wird ebenfalls, wie der Akoyaperle, ein Perlmuttkern eingepflanzt, der mit einer sehr dicken Perlmuttschicht umhüllt wird. Von der Südseeperle existieren zwei Arten:

  1. Die weißen und
  2. die dunklen Perlen.

Die dunkle Variante der Südseeperle wird vorwiegend in der Nähe von Tahiti gezüchtet und wird daher als Tahitiperle bezeichnet.

Süß- und Salzwasserperlen

Süßwasserperlen sind nicht so teuer wie Salzwasserperlen, da ihre "Produktion" einfacher ist. Perlenzüchter setzen keinen Kern in die Muscheln, sondern machen lediglich einen kleinen Schnitt in den Mantel der Muschel und setzen ein Gewebeteilchen einer anderen Muschel ein. Pro Muschel können so bis zu 50 Süßwasserperlen entstehen.

Salzwasserperlen dagegen werden durch das Einsetzen eines kleinen Kerns in die Muschel gezüchtet. Pro Muschel können so höchstens fünf Perlen heranreifen.

Ein weiterer Unterschied zwischen Süß- und Salzwasserperlen ist der Glanz. Salzwasserperlen glänzen im Normalfall mehr als Süßwasserperlen und sind deshalb auch etwas begehrter.

Merkmale von Süßwasserperlen

Die Süßwasserperle ähnelt der Naturperle am meisten. Sie besteht komplett aus Perlmutt. Die Größe der Süßwasserperlen liegt bei 2-8mm, es gibt sehr seltene Fälle bei denen Süßwasser Zuchtperlen eine Größe von 10 mm erreicht haben.

Das Schöne an Süßwasserperlen ist, dass sie häufig nicht ganz rund sind, sondern eine unglaubliche Vielfalt an Formen entwickeln können. Jede Perle ist einzigartig und eignet sich perfekt für außergewöhnliche Halsketten. Süßwasserperlen sind oft sehr klein und werden deshalb oft zu besonders zarten Ketten verarbeitet.

Bunte Perlen

Bunte Perlen gelten als etwas ganz Besonderes, weil sie wesentlich seltener sind als weiße Perlen. Nicht jede Muschel ist imstande, bunte Perlen zu produzieren. Häufig werden farbige Perlen vor dem Verkauf noch gebleicht, um die Farbe zu beeinflussen und strahlender zu machen.

Süßwasserzuchtperlen

Bei Süßwasserzuchtperlen können verschiedene Farbtöne von Blau, Rosa bis hin zu Rot vorkommen. Sie sind sehr beliebt, da sie durch besonders schöne Farbtöne und eine glänzende Oberfläche bestechen. Süßwasserzuchtperlen gehören zu den günstigeren Perlen und sind im Gegensatz zu Tahitiperlen eher günstig.

Tahiti-Zuchtperlen

In einer ganz anderen Preisklasse spielen Tahiti-Zuchtperlen. Die Muscheln, die diese besonderen Perlen produzieren, verlangen bestimmte Bedingungen, um schöne farbige Perlen hervorzubringen. Diese Bedingungen zu schaffen ist natürlich nicht ganz einfach, deshalb sind Tahiti-Zuchtperlen auch recht teuer. Die Farbtöne reichen von Anthrazit, Grau bis hin zu Blaustichen. Tahiti-Perlen sind daher sehr beliebt.

Lassen Sie sich vor dem Kauf auf jeden Fall gut beraten und entscheiden Sie sich erst, wenn Sie sich sicher sind. Perlen eignen sich für Damen jeden Alters und lassen sich hervorragend zu den verschiedensten Outfits kombinieren.

Sie sehen besonders zu Ballkleidern und anderer Abendgarderobe umwerfend schön aus und betonen die Weiblichkeit der Trägerin. Doch auch im Alltag oder Büro findet der Klassiker gern Anwendung!