Von grau bis orange - die Wirkung getönter Brillengläser auf das Sehvermögen

Farbig getönte Sonnenbrillen liegen im Trend. Wo mancher die Welt gern durch die rosarote Brille sieht, bevorzugt der andere den stylishen Farbverlauf, während wieder ein anderer mit grau getönten Gläsern cool und geheimnisvoll wirkt. Doch die Wahl der Gläserfarbe kann sich aufs Sehvermögen auswirken. Wie, steht hier.

Britta Josten
Von Britta Josten

Klassischerweise sind die Gläser von Sonnenbrillen grün oder braun getönt. Seitdem sie nicht mehr nur aus Glas, sondern auch aus Kunststoff bestehen, sind aber alle Farben des Regenbogens möglich.

Gelbe Gläser

In den Neunzigerjahren waren in der Acid House- und Techno-Szene gelbe Gläser angesagt. Keine Party ohne die eckigen, in massive schwarze Kunststoffrahmen gefassten Modelle.

Und tatsächlich taten diese im Dunkel der Clubs gute Dienste, denn gelbe Brillengläser wirken bei Nacht kontraststeigernd. Aus diesem Grunde werden auch für Autofahrer spezielle Nachtsichtbrillen mit gelben Gläsern angeboten.

Tagsüber sollten diese Gelbtöne jedoch nicht verwendet werden, da sie nur sehr geringen Schutz vor der UV-Strahlung bieten.

Rote und orangene Gläser

Rot hingegen wirkt kontraststeigernd in grüner Umgebung. Da man sich beim Joggen im Wald oder beim Bergwandern aber kaum eine rotgetönte Sonnenbrille aufsetzen wird, kann man es mit ihrer kleinen Schwester, der orangenen Tönung, versuchen.

Orangefarbene Gläser unterstützen bei der Orientierung im Grünen. Auch der 3D-Effekt der Umgebung wird stärker.

Nicht zuletzt hilft der Griff zur orange getönten Sonnenbrille bei nebeligen Wetterverhältnissen, da sie auch hier den Kontrast erhöht.

Blaue Gläser

Blaue Gläser hingegen würden das Gegenteil bewirken. Ohnehin sollten generell alle Sonnenbrillen mit einem Blau-Blocker ausgestattet sein, da der UV- und der Blau-Anteil des Sonnenlichts die Netzhaut schädigen könnten.

Auch für den Straßenverkehr sind blau getönte Sonnenbrillengläser eher nicht geeignet, denn Blau verzerrt die Farbwiedergabe - und Verkehrshindernisse in der Konträrfarbe der Brille würden regelrecht vor dem Hintergrund verschwinden. Bei Blau wäre dies Orange, und in dieser Farbe sind bekanntlich auch

  • Warnbänder,
  • Straßenkegel,
  • Schranken und mehr

eingefärbt.

Grüne, braune und graue Gläser

Fachleute empfehlen hier am liebsten

  • grüne,
  • braune oder
  • grau getönte

Gläser.

  1. Einerseits ermöglichen diese Farbschattierungen den höchsten UV-Schutz,
  2. andererseits beeinflussen sie die Farbwahrnehmung am allerwenigsten.

Polarisationsfilter

Außerdem empfiehlt sich, auf eine Sonnenbrille mit sogenanntem Polarisationsfilter zu setzen. Dieser blockiert solche Lichtstrahlen, welche störende Reflexe erzeugen, wie etwa Spiegelungen auf glatten Flächen, wozu auch nasse Straßen zählen, und ermöglicht damit ein unangestrengtes und angenehmes Sehen. Dies bedeutet auch, dass man weniger blinzeln muss - es wird also auch einer Fältchenbildung aktiv vorgebeugt. Nicht zuletzt sorgt der Polarisationsfilter für mehr Sehschärfe.

Apropos Sehschärfe: Getönte Gläser sind beim Optiker auch mit Stärke erhältlich. Kontaktlinsenträger hingegen können einfach zur herkömmlichen Sonnenbrille ohne Extra-Stärke greifen.