Ayurveda-Massage: Ablauf, Anwendung und Wirkung
Unter einer Ayurveda-Massage oder auch Abhyanga-Massage versteht man eine spezielle Form der ayurvedischen Massage. Sie dient der Lösung von Blockaden und zur Tiefenentspannung. Die Anwendungsgebiete einer Ayurveda-Massage können jedoch noch vielfältiger sein; sowohl Geist als auch Körper können profitieren. Bei der Durchführung einer Ayurveda-Massage wird der Körper mit verschiedenen Ölen eingerieben. Dabei kommen unterschiedliche Massagetechniken zum Einsatz. Informieren Sie sich über den Ablauf einer Ayurveda-Massage und lesen Sie, was zu einer passenden Atmosphäre beiträgt.
Ayurveda-Massage: Generelle Merkmale und Wirkung
Ziel und Zweck der Ayurveda-Massage, die man auch als Abhyanga oder als "Die Große Ayurvedische Einölung" bezeichnet, ist die Lösung von Blockaden und Muskelverspannungen sowie die Stärkung des menschlichen Immunsystems. Darüber hinaus besitzt die Ayurveda-Massage eine überaus entspannende Wirkung.
Bei der Massage kommen auch erwärmtes Öl oder bestimmte Tees zur Anwendung. Eine Ayurveda-Massage kann sowohl als Wellness-Anwendung als auch zu medizinischen Zwecken angewandt werden.
Grundlagen und Massagearten
Als Ayurveda bezeichnet man die traditionelle indische Heilkunde, die auch heute noch in Indien, Sri Lanka und Nepal häufig praktiziert wird. Wichtiger Bestandteil der Ayurveda sind Ölmassagen, die beispielsweise bei Ayurveda-Kuren regelmäßig zur Anwendung kommen. Obwohl es noch andere Ayurveda-Massagen gibt, kommt im Westen vor allem die Abhyanga-Massage zum Einsatz.
Neben der Abhyanga-Massage, die eine Ganzkörpermassage ist, gibt es noch eine Reihe von Teilmassagen und Unterarten wie die:
- Udarabhyanga (Bauchmassage)
- Mukabhyanga (Gesichtsmassage)
- Padabhyanga (Fußmassage)
- Kumara Abhyanga (Baby-Massage)
- Synchron-Abhyanga
Bei letzterer kommen zwei Masseure gleichzeitig zum Einsatz - man bezeichnet sie daher auch als die Königsdisziplin der Abhyanga. Weitere Ayurveda-Massagen sind die:
- Trockenmassage Udgarshana
- Rückenmassage Upanahasveda
- Trockenmassage Garshan
- Ölmassage Udvartana
- Jambira Pinda Sweda-Massage
Bei Vishesh handelt es sich um eine Ganzkörpermassage, die mit intensivem Druck und höherem Tempo ausgeführt wird. Garshan wird ohne Öl, stattdessen mit Seidenhandschuhen durchgeführt. Bei Pinda Sveda arbeitet man mit kleinen Stempelkissen, die aus mit Getreide oder Kräutern gefüllten Säckchen bestehen.
Beispiel Marma-Massage
Verbreitet ist auch die ayurvedische Marma-Massage, die auf den Vital-Punkten basiert, von denen es 108 am menschlichen Körper gibt. Eine Massage dieser Punkte stimuliert die inneren Organe. Eine tägliche Anwendung wird zur Bewahrung und Förderung der Gesundheit empfohlen.
Dadurch
- wird dem Alterungsprozess vorgebeugt
- werden Müdigkeit und Erschöpfung bewältigt
- werden Störungen, die durch ein überstimuliertes Nervensystem verursacht wurden, korrigiert
- wird die Sehkraft gefördert
- wird die Versorgung mit Nährstoffen unterstützt
- werden Schlaf und körperliche Stärke gefördert
- werden Muskeln elastischer gemacht
Im Rahmen der Anwendung wird Druck auf die Marma-Punkte ausgebüt. Dieser sollte drei bis fünf Sekunden andauern.
Ablauf und Anwendung der Abhyanga-Massage
Bei der Anwendung einer Ayurveda- oder Abhyanga-Massage werden der ganze Körper oder einzelne Körperstellen mit erwärmtem Öl eingerieben. Dabei benutzt man zumeist Öle, die Kräuterauszüge enthalten. Als Basisöle dienen vor allem:
- Sesamöl
- Rizinusöl
- Kokosöl
- Senföl
Abhyanga ist eine sanfte Ganzkörpermassage. Sie wird je nach Indikation mit verschiedenen Ölen ausgeführt.
Zunächst erfolgt ein Vorgespräch, bei dem man den Masseur auf eventuelle Besonderheiten hinweisen kann. Danach nimmt man auf der Liege Platz. Die Bewegungen sind bei einer Ayurveda-Massage gleichmäßig und wiederholen sich häufig an Armen und Beinen; auch die Gelenke werden umkreist.
Es kommen unterschiedliche Massagetechniken wie
- Kneten,
- Klopfen,
- Reiben,
- Streichen oder
- Drücken
zum Einsatz. Die Massage dauert ungefähr eine Stunde und wird bei
- Erschöpfung,
- Schmerzen,
- Beschwerden des Bewegungsapparates oder
- Stress
angewendet.
Der Masseur führt die Massage mit der ganzen Handfläche aus. Dabei ist der Druck aber nur so fest, dass man ein Gefühl von Wärme verspüren kann. Im Rahmen einer Synchron-Abhyanga kommen sogar zwei Masseure gleichzeitig zum Einsatz.
Bei der Durchführung der Ayurveda-Massage wird besonders auf eine ruhige Atmosphäre geachtet. Dazu gehören:
- gedämpftes Licht
- Kerzen
- Wärme
- leise Musik
- Duft von ätherischen Ölen
In der Regel dauert eine Ayurveda-Massage etwa eine Stunde. In manchen Fällen sind aber auch bis zu zwei Stunden möglich.
Es gibt einige Kontraindikationen. So sollte in folgenden Situationen auf die Massage verzichtet werden:
- bei Fieber
- bei Entzündungen
- bei Völlegefühl
- während der Menstruation
- während der ersten Schwangerschaftsmonate sowie
- bei Krebs.
Bei Verbrennungen, anderen Wunden sowie Krampfadern sollte vorsichtig vorgegangen werden; ein direktes Massieren sollte hier vermieden werden.
Alternativmassagen
Neben der Abhyanga-Massage gibt es noch andere Ayurveda-Massagen.
Bei der Garshan-Massage erfolgt eine Trockenmassage mit Handschuhen aus Wildseide, während bei der Udgarshana-Massage fein zerriebene Kräuter verwendet werden. Als Udvartana-Massage bezeichnet man eine Ölmassage, bei der auch ein Hautpeeling vorgenommen wird.
Bei der Upanahasveda-Massage wird der Rücken mit einer Lepa-Kräuterauflage behandelt. Außerdem erfolgt eine Schwitzkur. Bei der Jambira Pinda Sweda-Massage kommen heiße Zitronen-Kokosnuss-Säckchen zur Anwendung.
Weitere Behandlungen und Anwendungsgebiete
Bei der Pizzichil-Behandlung fließt über eine Stunde lang warmes Sesamöl über den Körper, welches von zwei Masseuren einmassiert wird. Sie wird bei
- Lähmungen,
- Multipler Sklerose und
- Erkrankungen der Wirbelsäule
eingesetzt.
Bei der Chavutti Thirumal Massage wird mit den Fußsohlen massiert, während Öl über den Körper fließt. Diese Massage kann beispielsweise eingesetzt werden bei
- Muskelschwäche,
- chronischer Müdigkeit oder
- Erkrankungen des Nervensystems.
Bei der Dhara Behandlung fließen verschiedene Flüssigkeiten wie
- Öl,
- Buttermilch oder
- Kokosmilch
über den Körper. Die bekannteste Anwendung ist hier wohl der Stirnölguss (Shirodhara), welcher bei
- Nervosität,
- Migräne oder
- Schlafstörungen
angewendet wird.
Anwendungsgebiete
Die Lehre des Ayurveda sieht den Menschen als ganzheitlich an. Es werden also sowohl der Körper als auch Geist und Seele behandelt.
Die Ayurveda-Massagen üben eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Menschen aus. Die Ayurveda-Massage...
- ...fördert die Durchblutung des Körpers
- ...beruhigt die Haut bei verschiedenen Reizungen
- ...stärkt das Immunsystem
- ...hilft bei Verdauungsbeschwerden
- ...hilft bei innerer Unruhe
- ...lindert Nervosität
Auch auf das Hautbild hat die Ayurveda-Massage einen positiven Effekt.
Mehr zum Thema im Internet
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ayurveda-massagen.info Info zu den verschiedenen Ayurveda-Massagen (Abhyanga) mit Suche nach Anbietern sowie andere Ayurveda-Themen.
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