Beliebte alternative Heilmittel und deren Einsatzgebiete
Viele Menschen sind von der Schulmedizin enttäuscht, austherapiert oder haben kein Vertrauen in die Schulmedizin. Die Naturheilkunde und alternative Verfahren finden regen Zuspruch, vor allen Dingen da eine Vielzahl von Menschen auf Pharmaka, beziehungsweise allopathische Mittel verzichten wollen.
Idealerweise arbeiten Schulmedizin und Naturheilkunde zusammen, so gibt es neben den Heilpraktikern auch immer mehr Ärzte für Naturheilkunde. Unter Naturheilkunde versteht man ein breites Spektrum an unterschiedlichen Methoden und Techniken, die letztendlich aber immer zum Ziel haben, die körpereigene Fähigkeit zur Selbstheilung zu aktivieren.
Verschiedene Heilmittel und -methoden
In der Naturheilkunde werden Heilmittel eingesetzt, die in der Natur vorkommen. Vorwiegend handelt es sich dabei um Heilpflanzen. Daneben gibt es noch alternative Heilungsmethoden wie beispielsweise
- die Dorn-Methode
- Anthroposophische Medizin
- Ayurvedische Medizin oder
- die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM).
Dabei unterscheidet man noch einmal in Alternativmedizin oder klassische Naturheilverfahren zu denen beispielsweise
- die Balneo- oder
- Hydrotherapie
zählt. Wasseranwendungen kennt man auch als
Behandlungsmethode
Die Alternativmedizin begreift den Menschen als ganzheitliches Wesen und will Körper, Seele und Geist heilen. In der Schulmedizin werden meist nur die Symptome bekämpft, in der alternativen Medizin ist man bestrebt, die Ursachen zu behandeln.
Die meisten naturheilkundlichen Methoden könnte man auch als sanfte Medizin bezeichnen, weil viele Naturheilmittel in der Regel frei von Nebenwirkungen sind. Allerdings braucht man auch ein bisschen Geduld und sollte aktiv am Heilungsprozess mitwirken.
Naturheilmittel bieten auch den großen Vorteil, dass sie preisgünstig sind. Das Behandeln mit Naturheilmitteln hat eine lange Tradition und verfügt deshalb über reiche Erfahrungen. Die Kunst besteht darin, dass richtige Mittel gegen die entsprechende Krankheit zu finden. Bekanntlich ist ja gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen.
Zu den beliebtesten Heilmitteln gehören
- Heilpflanzen und andere Stoffe die aus der Natur kommen
- homöopathische Mittel
- Komplexmittel
- Bachblüten und
- Schüssler-Salze.
Anwendungsgebiete
Die Einsatzgebiete sind so umfangreich wie die Mittel selbst. Sie können sowohl bei akuten, als auch bei chronischen Zuständen Verwendung finden. Sie wirken auf physischer und auch auf psychischer Ebene. Am häufigsten werden Heilmittel bei
- Husten
- Ohrenschmerzen
- Mandelentzündung
- Halsschmerzen
- Verdauungsbeschwerden
- Blasenentzündung
- Menstruationsbeschwerden
- Beschwerden in den Wechseljahren oder
- Sinusitis
angewendet. Manche Menschen
- regulieren auch ihren Blutdruck
mit Heilmitteln, wie beispielsweise mit Weißdorn.
- Johanniskraut hat sich bei Depressionen bewährt und
- Baldrian kann beim Einschlafen helfen.
- Kümmel, Anis und Fenchel helfen bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen und
- Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Auch ätherische Öle kommen oft zum Einsatz, sei es bei der Aromatherapie in der Duftlampe oder als Heilmittel eingenommen. Gerade Bachblüten wirken mehr auf seelischer Ebene und werden daher dafür eingenommen, um die Gemütsverfassung zu beeinflussen.
Schüssler Salze und homöopathische Mittel haben ein sehr breites Wirkungsspektrum und wirken auf allen Ebenen. Mit ihnen können gezielt bestimmte Krankheitsbilder behandelt werden, wobei das Mittel dann aber auch auf den Patienten passen muss. Die klassische Homöopathie ist so umfassend und komplex, dass sie in die Hand eines erfahrenen Homöopathen gehört.
Eine Selbstmedikation mit Heilmitteln ist durchaus möglich, aber bei ernsten Erkrankungen und lang anhaltenden Beschwerden, sollte man sich immer in die Hände eines erfahrenen Behandlers geben.
Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar beliebte Naturheilmittel im Detail vor.
Grünlippmuschel-Extrakt
Grünlippmuschel-Extrakt Präparate werden in der Humanmedizin und auch im Veterinärbereich gegen vielfältige Beschwerden eingesetzt. Gerade bei Gelenkerkrankungen und damit einhergehenden Entzündungen findet Grünlippmuschel-Extrakt Anwendung.
Herkunft und Wirkungsstoffe
Die Grünlippmuschel ist auch als Grünschalmuschel (Perna canaliculus) bekannt. Sie bildet Muschelbänke und wird in Aquakulturen gezüchtet. Die Wildbestände stehen unter Schutz.
Zumeist kommt sie aus Zuchtfarmen in Neuseeland. Sie gilt als Delikatesse; ein Teil der Jahresernte wird aber auch zu pharmazeutischen Zwecken verarbeitet.
Die Grünlippmuschel verfügt über einen hohen Gehalt an Glykosaminoglykanen, das sind langkettige Aminozuckerverbindungen. Diese kommen auch in der Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) vor. Sie bildet eine Art Gleitfilm an den Gelenkflächen und wird auch als Gelenkschmiere bezeichnet.
Gesunde Gelenke tragen wesentlich zur Mobilität und auch zur Lebensqualität bei.
Vor allen Dingen
- ältere Menschen
- Menschen mit Übergewicht und
- Sportler
sollen von dem Grünlippmuschel-Extrakt profitieren, weil hier die Gelenke besonders beansprucht sind.
Grünlippmuschel-Extrakt enthält auch noch Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe.
Man sagt ihm eine
- schmerzlindernde
- entzündungshemmende
- gelenkschmierende und
- knorpelschützende
Wirkung nach. Der Grünlippmuschel-Extrakt führt dem Körper Stoffe zu, die dieser für den Aufbau und die Funktion des Bindegewebes, der Bänder und des Knorpels braucht. Er wird bei Arthrose und Gelenkserkrankungen eingesetzt.
Darreichungsformen und Einnahmehinweise
Der Grünlippmuschel-Extrakt wird gefriergetrocknet und als Pulver in
- Kapseln und
- Tablettenform
angeboten. Er ist bei uns als Nahrungsergänzungsmittel erlaubt. Es gibt auch ein Gel zur äußerlichen Anwendung.
Oft findet man den Grünlippmuschel-Extrakt auch in Kombipräparaten. Das Nahrungsergänzungsmittel soll über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Kontraindikation
Es gibt aber auch Kontraindikationen: Menschen, die eine Unverträglichkeit oder Überempfindlichkeit gegen Schalentiere oder eine Fischallergie haben, können den Extrakt nicht einnehmen.
Als unerwünschte Nebenwirkung können bei der Einnahme Verdauungsbeschwerden auftreten.
Rescue-Tropfen
Doktor Bach war ein Bakteriologe und Homöopath; mit den Bachblüten entwickelte er ein System, welches vor allen Dingen bestimmte Gemütssymptome heilen wollte.
Er verstand Krankheit als Korrektiv und ein Ungleichgewicht im Lebensfluss. Er ging davon aus, dass sich somatische Beschwerden immer erst in der Seele manifestierten.
Eine falsche Geisteshaltung wie beispielsweise Neid, Habgier oder Ärger konnten seines Erachtens zu körperlichen Symptomen führen. Deshalb wollte er mit den Bachblüten krankmachende Einstellungen heilen. Jede Blüte stand dabei für ein bestimmtes Seelenkonzept.
Herstellung und Wirkweise von Bachblüten
Er sammelte Blüten; diese wurden in Quellwasser gelegt und imprägnierten in der Sonne das Wasser. Dann wurden die Blütenessenzen in Fläschchen gefüllt, die vorher mit Alkohol präpariert wurden.
So waren die Essenzen haltbar. Im Vergleich zum homöopathischen Dynamisierungsprozess oder der Herstellung anthroposophischer Heilmittel, handelt es sich dabei um eine einfache aber effektive Potenzierungsmethode.
Unterschiedliche Pflanzen wie zum Beispiel
- Walnuss
- Tausendgüldenkraut oder
- die gefleckte Gauklerblume
stehen für unterschiedliche Seelenqualitäten. Diese sind ins Ungleichgewicht geraten und sollen wieder harmonisiert werden. Das wirkt sich auch auf körperliche Beschwerden aus.
Essenzen der Rescue-Tropfen
Eine Ausnahme bilden die Rescue-Tropfen: sie sind eine Kombination aus fünf Bachblüten und werden als Notfall-Tropfen eingesetzt. In ihnen enthalten sind:
- Star of Bethlehem (Doldiger Milchstern) gegen Schreck und Betäubung
- Rock Rose (Gelbes Sonnenröschen) gegen Terror- und Panikgefühle
- Impatiens (Drüsentragendes Springkraut) gegen mentalen Stress und Spannung
- Cherry Plum (Kirsch-Pflaume) gegen die Angst, die Kontrolle zu verlieren und
- Clematis (Weiße Waldrebe) gegen die Tendenz abzutreten, weit weg zu sein, ein Gefühl, das oft vor einer Bewusstlosigkeit auftritt.
Anwendungsgebiete
Die Erste-Hilfe-Tropfen sollen bei Unfällen und bei plötzlichen Erkrankungen helfen. Bachblüten kann man auch untereinander mischen; dabei sollten aber möglichst nie mehr als sieben Blüten verwendet werden. Die Rescue-Tropfen gelten als ein Mittel.
Rescue-Tropfen können in verschiedenen Ausnahmesituationen genommen werden, die als besonders belastend gelten, zum Beispiel
- vor einem Zahnarztbesuch
- bei einem Scheidungstermin
- nach einem Familienstreit, aber auch
- vor einer Prüfung
- vor einer Operation oder
- vor einem Bewerbungsgespräch
- beim Tod eines Familienangehörigen oder
- wenn man sich in einer stressgeladenen Situation befindet.
Die Notfall-Tropfen sind aber nicht zur Dauereinnahme geeignet und ersetzen keine adäquate Behandlung.
Giersch - Wirkungsweise und Verwendungsmöglichkeiten
Oft als Unkraut bekämpft, weisen einige Pflanzen doch ungeahnte Kräfte auf. Zu nennen ist in besonderem Maße der Giersch. Er wirkt unscheinbar, leistet aber viele nützliche Dienste, wenn er verzehrt wird.
Allgemeines zur Pflanze
Der Giersch umschreibt ein krautartiges Gewächs, das Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern erreicht und diese nur in Ausnahmen überschreiten. Der lange, dünne Stängel ist eckig geformt und weist zumeist winzige Furchen auf. Das Blattwerk erscheint feingliedrig und zart.
Die Krone der in Europa sowie weiten Teilen Asiens und Nordamerikas vorkommenden Pflanze bilden die weißen Dolden. Hierzulande wird der Giersch zumeist auf Wiesen sowie in bewaldeten Regionen wahrgenommen. Er besiedelt dort den Boden sowie das Unterholz.
Ohne den Einsatz von Pestiziden und Chemikalien ist ein Bewuchs ebenso im möglichst naturbelassenen Garten denkbar. Der Giersch gilt zwar allgemein als robust, kann sich im ökologischen Umfeld aber besser entfalten.
Die Heilwirkung des Giersch
Bereits die kirchliche Gelehrte Hildegard von Bingen erwähnte in ihren Werken des Mittelalters die heilende Kraft der Pflanze in besonderem Maße. Sie verfüge über einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen sowie ätherischen Ölen.
Der Giersch kann daher auf unterschiedliche Weise angewendet werden. So wird bei
- Verletzungen der Haut wie Rissen und Abschürfungen
bereits eine Auflage der Blätter die Blutungen stillen und ebenso das Eindringen von Keimen verhindern. Die enthaltenen Öle wirken antiseptisch und reinigen das Blut. Gleiches gilt für
- alle Arten von Insektenstichen.
Diese werden mit dem Blatt oder dem Stängel eingerieben. Die austretenden Flüssigkeitsmengen genügen, um eine heilende Wirkung auf der Haut zu entfachen.
Auch zur innerlichen Anwendung empfohlen
Allerdings ist es ratsam, die Möglichkeiten des Giersch nicht ganz so einfach zu vergeuden. Er sollte vielmehr auch im Organismus seine Funkion erfüllen dürfen. Hier wirkt er akut gegen
- Schwindelanfälle
- Beschwerden im Magen-Darm-Bereich
- Durchfall und
- Husten.
Als Vorbeugung
Langfristig kann die Pflanze aber auch vorbeugend eingenommen werden, um etwa
- Erkrankungen der Blase zu lindern
- Übergewicht zu bekämpfen sowie
- diverse Schwächungen des Immunsystems zu heilen.
Zu ihnen zählen nicht zuletzt die rheumatischen und asthmatischen Symptome.
Wird der Giersch vor den Hauptmahlzeiten verzehrt, regt er den Appetit an und sorgt für eine geordnete Verdauung sowie die Aufspaltung der jeweiligen Inhaltsstoffe. Ein wahrer Tausendsassa also, den uns die Natur liefert.
Die Anwendungsweise
Der Giersch kann auf unterschiedliche Art verarbeitet und genossen werden. Ratsam ist es jedoch, seine Inhaltsstoffe nicht durch die Aufbereitung zu zerstören. Ausgekochte Blätter und Stängel oder eine Tinktur aus ihnen werden zwar stets noch gewisse Heilwirkungen erzeugen, am besten ist es aber, die Pflanze möglichst roh zu verwenden.
Mit ihrem leicht nussigen Geschmack verfeinert sie Salate und Rohkostspeisen. Lediglich ältere Gewächse weisen zuweilen einen leicht holzigen Charakter auf und sollten in dieser Phase für Suppen oder Aufläufe gewählt werden.
Ebenso ist der Giersch aber auch als pharmazeutisches Mittel erhältlich.
- Tabletten
- Öle und
- Lotionen
wurden dafür in ihrer hohen Qualität konzentriert und können damit eine zeitlich begrenzte Kur zur Heilung und Vorbeugung einleiten.
Tipps im Umgang mit dem Giersch
Besonders preisgünstig ist der Verzehr natürlich immer dann, wenn die Pflanze selbst gepflückt wurde. Nahe Wälder und Wiesen sind meist gut damit bestückt, doch empfiehlt es sich, lieber etwas tiefer in das bewachsene Gebiet einzudringen und nicht die erstbesten Stängel am Wegesrand zu bevorzugen. Je reiner der Giersch ist, desto höher entfaltet sich seine Qualität.
Bereits an Ort und Stelle wird der Naturfreund die stärkende Wirkung spüren, wenn er einige Blätter unbehandelt verzehrt. Gerade im Frühjahr sowie dem Sommer ist es somit ratsam, eine entspannende Radtour in den Wald mit dem Sammeln der Blätter zu verbinden.
In geringem Maße kann der Giersch auch für die kalten Monate eingefroren werden, doch schmeckt er anschließend nicht mehr ganz so aromatisch. Je frischer, desto besser.