Hepar sulfuris calcareum - Anwendungsgebiete und Dosierung
Zu den Mitteln, die häufig von der Homöopathie eingesetzt werden, gehört Hepar sulfuris calcareum. Es wird auch Schwefelleber genannt. Hauptanwendungsgebiete sind entzündliche Verletzungen, die auch mit Eiterbildung einhergehen. Es kann sich um Hauterkrankungen oder beispielsweise auch Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen handeln. Informieren Sie sich über Anwendungsgebiete und Dosierung von Hepar sulfuris calcareum.
Was ist Hepar sulfuris calcareum und wann kommt es zur Anwendung?
Bei Hepar sulfuris calcareum, auch als Kalkschwefelleber oder Schwefelleber bekannt, handelt es sich um ein Homöopathikum, das von Homöopathiebegründer Samuel Hahnemann entwickelt und eingeführt wurde. Aus diesem Grund trägt das Mittel oftmals auch den Zusatz "Hahnemanni".
Hahnemann suchte nach einem Arzneimittel, das sich gegen Nebenwirkungen von Quecksilberanwendungen einsetzen ließ. Dabei wurde von ihm Stangenschwefel erhitzt, sodass sich Schwefelblumen bildeten. Dann mischte Hahnemann die weiße Innerei der Austernschale in den Sud, wodurch schließlich Calcium sulfuratum entstand.
So stellt Hepar sulfuris calcareum eine Kombination aus Austernschalen und gereinigten Schwefelblumen dar. Für die Zubereitung des Arzneimittels vermischt man die entsprechenden Stoffe in gleichen Anteilen miteinander. Im Anschluss daran erfolgt das Vermahlen in Laktose.
Anwendungsgebiete von Hepar sulfuris calcareum
Zur Anwendung kommt Hepar sulfuris calcareum heutzutage zur Behandlung von entzündlichen Prozessen, die mit eitrigen Läsionen einhergehen. Dabei kann es sich um
- die Haut
- die Nase
- die Ohren oder
- die Bronchien
handeln. Als besonders günstig gilt das Homöopathikum für Menschen, die häufig unter Infektionen leiden.
Hepar sulfuris calcareum bei Hauterkrankungen
Bei Hautkrankheiten setzt man Hepar sulfuris calcaneum vorwiegend gegen
- Akne
- Furunkel
- Abszesse oder
- ein offenes Bein (Ulcus cruris)
ein. Das Präparat hat die Eigenschaft, der Bildung von Eiter entgegenzuwirken, sodass keine Antibiotika verabreicht werden müssen.
Hepar sulfuris calcareum bei Hals-Nasen-Erkrankungen
Im Falle von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten therapiert man mit dem Homöopathikum in erster Linie
- eine Rhinitis
- eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
- eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- eine eitrige Angina oder
- eine akute Mittelohrenentzündung (Otitis media).
Weitere Einsatzgebiete von Hepar sulfuris calcareum
Ebenso eignet sich Hepar sulfuris calcaneum zur Behandlung
- einer Bronchitis
- einer Nagelbettentzündung
- von Heiserkeit sowie
- einer eitrigen Bindehautentzündung.
Leitsymptome für die Anwendung von Hepar sulfuris calcareum
Zu den Leitsymptomen, die Hepar sulfurs calcareum zum geeigneten homöopathischen Mittel machen, zählen:
- schlecht riechender Schweiß
- bohrende Kopfschmerzen, die sich Richtung Nasenwurzel bewegen
- Hunger auf saure und gewürzte Speisen
- geschwollene Lymphknoten
- stechende Schmerzen
- Empfindlichkeit gegen Kälte und Zugluft
Hepar sulfuris calcareum zur Vorbeugung
Präventiv lässt sich das Mittel außerdem gegen eine chronische Entzündung der Prostata (Vorsteherdrüse) verwenden. Ist die Gebärmutterschleimhaut der Frau entzündet, wirkt Hepar sulfuris calcaneum Rückfällen entgegen. Auch für schwangere Frauen ist das Homöopathikum geeignet.
Einnahme - Wie wird Hepar sulfuris calcareum angewandt?
Hepar sulfuris calcareum wird als Einzelmittel klassisch in Form von Globuli eingesetzt. Möglich sind zudem Tabletten oder Tropfen.
Ebenso finden sich Kombinationsmittel, die diesen Wirkstoff auch enthalten. Hierbei handelt es sich vor allem um Erkältungs- und Hustenmittel.
Im Anfangsstadium einer Erkrankung sollte man etwas höhere Potzenen wie D30 oder C30 wählen. Zum Öffnen eines eiternden Abszesses sind die Potenzen D6 oder D12 zu empfehlen.
Dosierung von Hepar sulfuris calcareum
Die Dosierung von Hepar sulfuris calcaneum hängt davon ab, welches Krankheitsbild besteht.
- Bei Hauterkrankungen wie einem Furunkel nimmt der Patient dreimal täglich einmal Hepar sulfuris calcaneum C30 ein.
- Besteht ein Hautabszess, ist es wichtig, schon frühzeitig zwei Gaben des Mittels einzunehmen. Auf diese Weise lässt sich weiterer Eiterbildung entgegenwirken.
- Leidet der Patient unter einer Nasennebenhöhlenentzündung, erfolgt die Gabe von Hepar sulfuris calcaneum C15, das er vier Tage lang einnimmt, um die Schmerzen zu lindern.
- Im Falle einer akuten Mittelohrentzündung wird drei Tage lang Hepar sulfuris calcaneum C30 verabreicht.
Klassischerweise liegt die Potenz von Hepar sulfuris calcaneum bei der Potenz D6 oder D12. Ob mit dem Mittel tatsächlich eine positive Beeinflussung der Erkrankung möglich ist, lässt sich durch die Einnahme von 5 Globuli feststellen.
Sollte dies so sein, kann die Therapie solange fortgesetzt werden, bis sich die Krankheitssymptome bessern. Danach wird empfohlen, Hepar sulfuris calcaneum rasch wieder abzusetzen.
Störende Nebenwirkungen des Homöopathikums ließen sich nicht feststellen. Wichtig ist die Begleitung der Behandlung durch einen erfahrenen Homöopathen.