Beschwerden lindern mit der Kampo-Heilmethode
Als Kampo bezeichnet man eine alte Heilmethode aus Japan. Sie dient zur Linderung von zahlreichen Beschwerden.
Der Begriff "Kampo" stammt aus dem Japanischen und bedeutet Pflanzenheilkunde. Dabei werden Rezepturen aus verschiedenen Pflanzenwirkstoffen zur Behandlung von Beschwerden verschrieben.
Entwicklung
Kampo basiert eigentlich auf der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Nach Japan gelangte Kampo etwa zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Heilmethode im Land der aufgehenden Sonne jedoch zu einem eigenständigen Verfahren.
Den Begriff "Kampo" verwendete man allerdings erst, als die Medizin des Westens immer mehr Einfluss in Japan gewann. Auf diese Weise versuchte die Japanische Traditionelle Medizin eine Abgrenzung zu schaffen.
In der heutigen Zeit dürfen in Japan nur speziell ausgebildete Ärzte, die über ein medizinisches Hochschulstudium verfügen, Kampo anwenden. In Europa ist die effektive Heilmethode bislang eher unbekannt.
Durchführung
Bei einer japanischen Phytotherapie erfolgt zunächst eine kampo-typische Untersuchung, die Fukushin genannt wird, bei der man unter anderem den Bauch des Patienten abtastet und ihn ausführlich befragt. Je nachdem, was der Befund der Untersuchung ergibt, verordnet der Kampo-Arzt dem Patienten einen bestimmten Tee, den dieser dreimal täglich vor den Mahlzeiten zu sich nimmt.
Verwendete Kräuter und deren Zubereitung
Die Rezepturen setzen sich aus unterschiedlichen pflanzlichen Wirkstoffen zusammen. Im japanischen Arzneimittelbuch stehen 165 verschiedene Kräuter, die in Kampo-Arzneimitteln zur Anwendung kommen. Dazu gehören auch bekannte Pflanzen wie
Diese Arzneipflanzen werden für die Zubereitungen getrocknet und fein zugeschnitten. Das Kräutergemisch, das der Patient verschrieben bekommt, kocht dieser dann zu Hause zu einem Tee auf. Die Zusammensetzung der Kräuter erfolgt nach den Vorgaben der Traditionellen Japanischen Medizin.
Die Wirksamkeit der Kampo-Arzneien wurde in mehreren wissenschaftlichen Studien belegt. Wichtig ist, dass die Heilmittel keine schädlichen Stoffe wie Schwermetalle oder Pestizide enthalten, worauf in Japan sehr geachtet wird. Dort sieht man Kampo auch nicht als Alternative zur Schulmedizin an, sondern eher als Ergänzung.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommt Kampo bei den unterschiedlichsten Beschwerden. Dazu gehören unter anderem
- chronische Magen- und Darmbeschwerden
- Rheuma
- Asthma
- Migräne
- Bluthochdruck
- Hautausschlag
- Heiserkeit
- Neurodermitis oder
- Wechseljahrbeschwerden.
Getrunken werden die Kräutertees meist 6 bis 8 Wochen lang. In den meisten Fällen kommt es in diesem Zeitraum zu einer Besserung der Beschwerden.
Nebenwirkungen und Kosten
Nebenwirkungen sind bei einer Kampo-Therapie kaum zu befürchten. Gelegentlich treten allergische Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe auf. Allerdings ist eine Kampo-Behandlung relativ teuer. So entstehen im Monat Kosten von ungefähr 100 Euro, die der Patient meist selbst tragen muss, da die gesetzlichen Krankenkassen hierzulande die Kosten für die Therapie nicht übernehmen.