Die Laserakupunktur
Die Laserakupunktur ist eine alternative Behandlungsmethode, die beim Menschen und beim Tier angewandt wird. Die besonderen Eigenschaften des Laserlichts wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, abschwellend, aktivierend und stimulierend. Damit die Selbstheilungsprozesse angeregt werden, verwendet der Heil- oder Teilheilpraktiker eine bestimmte Art des Lasers und behandelt die entsprechenden Körperregionen.
Tradition
Die Laserakupunktur wird seit Jahren in der Alternativmedizin und in der Tierheilkunde genutzt. Sie unterscheidet sich von der herkömmlichen Akupunktur dahingehend, dass sie nicht mit Nadeln, sondern mit einem Lasergerät durchgeführt wird. Ebenso wie die Nadelakupunktur zählt die Laserakupunktur zur Traditionellen Chinesischen Medizin.
Die ersten medizinischen Versuche mit dem Laserlicht gab es bereits in den 1970er Jahren. Damals entdeckte man dessen positiven Einfluss auf die Zellneubildung und die Gewebeheilung. Erste Lasergeräte arbeiteten allerdings nicht besonders komfortabel. Inzwischen sind sie in der Lage, die effektivsten Anteile des Lichts zu bündeln - diese liegen in den Bereichen zwischen 600 und 950 Nanometern.
Eigenschaften von Laserstrahlen
Im physikalischen Sinne bedeutet "Laser" Light Amplification by Stimulated Emission, übersetzt also Lichtverstärkung durch stimulierende Emission von Strahlung. Laserstrahlen sind Lichtstrahlen, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Eigenschaften von denjenigen aus klassischen Lichtquellen. Sie besitzen eine hohe Parallelität und ein enges Frequenzspektrum, wodurch eine exakte Behandlung mit gepulsten Laserstrahlen möglich ist.
Unterschiedliche Laserarten
In der Medizin und in der Alternativmedizin werden unterschiedliche Laser verwendet.
Low-Level-Laser
Während Laserskalpelle hauptsächlich in der Chirurgie zum Einsatz kommen, werden Low-Level-Laser, die auch als Kaltlicht- oder Softlaser bezeichnet werden, vorwiegend zur
eingesetzt. Außerdem eignen sie sich für die Behandlung bei
- Störungen des Energiehaushalts
sowie zur
- Ankurbelung der Selbstheilungskräfte.
Die Laserbehandlung soll den Abbau und Abtransport von Giftstoffen aus dem Körper beschleunigen und die Durchblutung des Gewebes anregen.
Halflaser
Relativ kleine Lasergeräte sind die so genannten Punkt- oder Halflaser. Sie besitzen eine Stiftform. Mit ihnen ist es möglich, einzelne Reflex- oder Schmerzpunkte, sogenannte Triggerpunkte, anzusprechen. Der Laserstrahl eines Punktlasers kann als Alternative zur Akupunkturnadel angesehen werden. In der Tierheilkunde kommen diese Laser beispielsweise bei Kleintieren zum Einsatz, da diese sich nur unzureichend nadeln lassen.
Laserdusche
Größere Körperregionen lassen sich mit der Laserdusche behandeln, die mehrere Laserstrahlen gleichzeitig aussendet. Sie kommt vor allem dort zum Einsatz, wo größere Wundflächen oder Schmerzzustände vorherrschen. Diese Form der Akupunktur ist für den Therapeuten sehr zeitsparend.
Laserkamm in der Tierheilkunde
In der Tierheilkunde kommt zudem der Laserkamm zum Einsatz, der auch an Regionen mit dichtem und langem Haar funktioniert. Er ist mit speziellen Lichtleitern ausgestattet, so dass er die natürliche Haarbarriere des Tieres überwinden kann. Zu Reflektionen des Laserlichts kommt es nicht.
Vorteile der Laserakupunktur
Gegenüber der Nadelung bietet die Laserakupunktur einige Vorteile:
- sie ist ein unblutiges Verfahren, so dass für den Patienten kein Infektionsrisiko besteht.
- Mittels Laser lassen sich Körperregionen behandeln, die mit der Nadel kaum oder gar nicht erreichbar wären.
- Zudem ist das Laserverfahren absolut schmerzfrei.
Der Nachteil besteht allerdings darin, dass die Anschaffungskosten für ein Lasergerät im Vergleich zu Akupunkturnadeln relativ hoch sind. Wird die Laserakupunktur zur unterstützenden Therapie bei Frakturen eingesetzt, wird der Heilungsprozess ebenfalls beschleunigt.
Grundsätzlich lässt sich jede Wundinfektion und jede Wundheilungsstörung mit dem Laser behandeln. Allerdings ist nicht jedes Lasergerät für jede Form der Behandlung geeignet.
Anwendungsgebiete
Selbst neurologische Störungen und postoperative Wundschmerzen werden durch die Laserakupunktur gelindert. So findet diese ihren Einsatz bei
- Bandscheibenbeschwerden
- Ataxien und Diskopathien
- muskulären Verspannungen und
- Muskel- und Sehnenverletzungen.
Obwohl die Wirkung der Laserakupunktur bisher wissenschaftlich nicht belegt werden konnte, können die Erfolge für sich sprechen. Insbesondere dürften die aus der Tierheilkunde stammenden Ergebnisse ein eindeutiges Bild liefern, da von einem Placeboeffekt kaum ausgegangen werden kann.
Wirkung auf die Mitochondrien
Befürworter der Therapie gehen teilweise davon aus, dass die durch das Laserlicht ausgelösten photochemischen Reaktionen eine direkte Wirkung in den Mitochondrien der Zelle entfalten. Diese wiederum sind für die Energieübertragung verantwortlich.
Aktivierung der Atmungskette
Andere Theorien gehen davon aus, dass das Laserlicht hauptsächlich eine Aktivierung in der Atmungskette auslöst, durch die dann eine schnellere ATP-Synthese stattfindet. Letztlich führe diese bis zu einer vierfachen Steigerung des ATP-Anteils, der die Zellregeneration beschleunigen kann. Die Schmerzreduktion hingegen beruhe auf der Aktivierung des Natrium- und Kaliumhaushalts, der für die optimale Funktionsweise der Nervenzellen mit verantwortlich ist.
Bildung von Antikörpern
Als dritte Möglichkeit kann die Laserakupunktur dazu beitragen, die Bildung von Antikörpern zu stimulieren und die Entstehung von Zelleinlagerungen zu verhindern.
Heilpraktiker wenden die Laserakupunktur sowohl bei diversen akuten als auch bei chronischen Krankheiten an. Auch einige Schulmediziner plädieren zwischenzeitlich für diese Therapie und setzen sie beispielsweise bei Verschleißerscheinungen der Gelenke und zur Behandlung von Allergien ein.
Eindeutige Aussagen über Behandlungserfolge liegen allerdings nicht vor. Wer sich für die Laserbehandlung entscheidet, sollte bei der Auswahl des Therapeuten auf dessen fachliche Eignung achten. Außerdem lohnt sich eine Kostenkalkulation, denn die gesetzlichen Krankenkassen zahlen diese Art der Behandlung im Allgemeinen nicht.