Die Beine - Für die Fortbewegung und stabile Stützung von Rumpf und Kopf
Als Beine bezeichnet man die unteren Extremitäten. Sie dienen vor allem der Fortbewegung.
Funktionen
Das menschliche Bein, das in der Medizin auch als freie untere Extremität bezeichnet wird, gehört zu den wichtigsten Körperteilen und dient der Fortbewegung. Jeder gesunde Mensch ist mit zwei Beinen ausgestattet.
Schon in den ersten Wochen der Schwangerschaft bilden sich beim Embryo im Mutterleib die Beine heraus, was sich durch eine Ultraschalluntersuchung gut erkennen lässt. Allerdings muss der Mensch in seinen ersten Lebensjahren erst lernen, die Beine zur Fortbewegung richtig zu benutzen.
Neben der Fortbewegung, gehört auch die stabile Stützung von Rumpf und Kopf zu den Aufgaben der Beine.
Aufbau und Struktur
Unterteilt wird das menschliche Bein in drei Hauptabschnitte. Dies sind:
- der Oberschenkel (Femur)
- der Unterschenkel (Crus)
- der Fuß
Der Fuß wiederum setzt sich auch aus drei Teilen zusammen:
- dem Mittelfuß (Metatarsus)
- der Fußwurzel (Tarsus)
- den Zehen (Digiti pedis)
Ebenfalls zum Bein zählen das Knie (Articulatio genus) und das Hüftgelenk.
Knochen
Zu den wichtigsten Knochen, die am Aufbau des Beins beteiligt sind, gehören:
- das Schienbein (Tibia)
- das Wadenbein (Fibula)
- der Oberschenkelknochen (Os femoris)
- der Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia)
- der Fußwurzelknochen (Ossa tarsalia)
- die Zehenknochen (Phalanges)
Sehnen, Bänder und Muskeln
Darüber hinaus ist das Bein mit zahlreichen
- Sehnen
- Bändern
- Muskeln
- Blutgefäßen
- Nerven
ausgestattet, die wichtig sind für seine Bewegung und Ernährung.
Das Kniegelenk
Im Durchschnitt beträgt das Gewicht eines Beins etwa ein Fünftel des Körpergewichts. Bei beiden Beinen wären dies ca. 40 Prozent des Gewichts. Verbunden werden der Oberschenkel und das Schienbein durch das Kniegelenk, indem sich die Menisci und Bänder befinden.
Das Knie, das zu den Scharniergelenken gezählt wird, sorgt wie ein Scharnier für die Streck- und Beugebewegungen des Beins.
Beschwerden und Verletzungen der Beine
Die Beine können einer Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden, Verletzungen und Erkrankungen ausgesetzt sein. Dazu zählen
- Knie-, Hüft- oder Sprunggelenkverletzungen wie Verrenkungen
- Verstauchungen und Risse von Bändern und Sehnen
- Muskelverspannungen
- Durchblutungsstörungen, z.B. bei Arteriosklerose
- Krampfadern
- Muskelkrämpfe
- Blutgerinnsel
- Entzündungen, wie z.B. Sehnenscheiden-, Gelenk- oder Schleimbeutelentzündungen
- Beindeformitäten
- neurologische Erkrankungen mit Nervenschäden (wie Polyneuropathie)
- Knochenschwund oder
- Hautkrankheiten im Beinbereich.
Verletzungen im Kniebereich
Das Kniegelenk wird häufig durch unterschiedliche Verletzungen in Mitleidenschaft gezogen. Eine Meniskusverletzung kann sich durch
- Schmerzen beim Beugen oder Drehen
- Schwellungen sowie
- Blutergüsse
bemerkbar machen. Ein Riss im Meniskus wird meist operiert; anschließend ist eine krankengymnastische Behandlung notwendig.
Eine Kniescheibenverrenkung zeigt sich durch eine deutlich sichtbare Fehlstellung. Es kommt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Behandelt wird sie in der Regel, indem man sie wieder einrenkt.
Zu den weiteren Verletzungen zählt der Kreuzbandriss, der sich durch einen plötzlichen Schmerz bemerkbar macht und häufig operiert werden muss, eine Arthrose, die sich im Laufe von Jahren anbahnt und sich schließlich durch Schmerzen und Schwellungen bemerkbar macht, sowie das Patellaspitzensyndrom, welches oft während des Wachstums vorkommt und vor allem Mädchen betrifft.
Frakturen
Zu den häufigsten Beinverletzungen gehören Frakturen. Diese können sowohl am Oberschenkel als auch am Unterschenkel auftreten, wobei der Unterschenkel häufiger von einem Bruch betroffen ist.
Unterschenkelfraktur
Bei einer Unterschenkelfraktur kommt es zu einem Bruch des Schienbeins oder des Wadenbeins. Schlimmstenfalls können auch beide gebrochen sein.
Beide Knochen zählen zu den Röhrenknochen. Das Schienbein ist stärker ausgeprägt und hat eine keulenförmige Verdickung, die Schienbeinkopf oder Tibiakopf genannt wird und in manchen Fällen ebenfalls von einer Fraktur betroffen sein kann.
Mit rund 40 Prozent gehören Unterschenkelbrüche zu den häufigsten Brüchen von Röhrenknochen.
Zu einem Bruch des Beins kommt es zumeist durch direkte oder indirekte Gewalteinwirkung. Hauptursachen sind oftmals Unfälle oder schwere Stürze. In manchen Fällen ist auch ein offener Bruch möglich, bei dem die Knochenenden sichtbar werden.
Oberschenkelfraktur
Seltener als Unterschenkelfrakturen treten Oberschenkelbrüche auf. Zu diesen kommt es in der Regel nur, wenn sehr starke Kräfte auf den Oberschenkelknochen einwirken, wie z.B. bei einem Verkehrsunfall.
Kniescheibenfraktur
Zu den weiteren Frakturen im Bereich des Beins zählt die Kniescheibenfraktur oder auch Patellafraktur. Auslöser ist in den meisten Fällen ein Sturz oder ein Anprall des gebeugten Knies.
Wird der Bruch nicht konsequent behandelt, kann dies zu Funktionsstörungen des Kniegelenks führen. Schlimmstenfalls kommt es zur Steh- und/oder Gehunfähigkeit. Eine konservative Behandlung in Form von Ruhigstellung ist bei dieser Fraktur nicht ausreichend.
Fußfraktur
Brüche im Fußbereich können den Vorfuß, Mittelfuß oder Rückfuß betreffen. Besonders anfällig sind die Zehen. Eine Fußfraktur entsteht durch Überlastung oder eine plötzliche traumatische Verletzung; auch das Umknichen des Fußes ist ein möglicher Auslöser.
Als häufigste Fraktur unter Sportlern gilt die Fraktur des Fersenbeins; auch der Außenknöchel ist bei Sportverletzungen oft betroffen. Eine konservative Behandlung wird nur dann empfohlen, wenn die Anatomie des Fußes durch den Bruch nicht beeinträchtigt wird.
Symptome
Typische Symptome eines Beinbruchs sind starke Schmerzen, Schwellungen und Bewegungsausfälle. Außerdem kann das betroffene Bein nicht mehr richtig belastet werden.
Behandlung
Für die Behandlung eines Beinbruchs kommen sowohl eine konservative als auch operative Therapie in Frage, was von dem Ausmaß und der Art der Fraktur abhängt. Bei einer konservativen Behandlung wird das verletzte Bein mit einer speziellen Gipsschiene ruhiggestellt, während bei einer Operation die Bruchenden mit Metallimplantaten oder Marknägeln fixiert werden.
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