Die Merkmale der beiden Chronotypen "Eule" und "Lerche" sowie hilfreiche Tipps
Unter Chronotypen versteht man bestimmte Schlaftypen. Diese werden in "Eulen" und "Lerchen" eingeteilt.
Der Begriff "Chronotyp" stammt aus der Chronobiologie. Dort unterteilt man Menschen in drei Schlaftypen. Dies sind
- der Normaltyp, zu dem die meisten Menschen gehören
- die Lerche, mit der der Frühaufsteher gemeint ist, sowie
- die nachtaktive Eule.
Tages- und Nachtrhythmus
Der Tages- und Nachtrhythmus der Menschen ist individuell unterschiedlich. So gibt es Frühaufsteher und ausgesprochene Langschläfer. Die meisten Menschen sind allerdings weder Lerche noch Eule, sondern befinden sich irgendwo dazwischen.
In der Chronobiologie gab man den beiden extremsten Schlaf-Wach-Varianten die Namen Lerche und Eule. Typisch für Lerchen ist, dass sie früher müde werden als andere Menschen, dafür allerdings auch früher aufstehen. Außerdem sind sie bereits in den Morgenstunden fit.
Der Schlaftyp Eule hat dagegen die Eigenschaft, in den Abendstunden noch sehr leistungsfähig zu sein. Am Morgen fühlt er sich dagegen müde und kommt nur schwer in die Gänge. Der Eulentyp ist also, wie die Eule, eher nachtaktiv.
Bestimmt wird der Tages- und Nachtrhythmus eines Menschen durch seine innere Uhr, die als biologischer Taktgeber fungiert. Diese innere Uhr, die Wissenschaftler als "zirkadianen Rhythmus" bezeichnen, läuft bei jedem Menschen jedoch anders. Eine entscheidende Rolle dabei spielen die Gene.
Veränderungen im Laufe des Lebens
Darüber hinaus kommt es im Laufe des Lebens zu Veränderungen im Tages- und Nachtrhythmus.
- So sind Kinder und ältere Menschen meist Lerchentypen, die schon früh aufstehen, aber auch früher wieder schlafen gehen.
- Jugendliche tun sich jedoch in der Regel schwer mit dem morgendlichen Aufstehen. Am besten fühlen sie sich am Abend und in der Nacht, womit sie zu den Eulentypen gehören.
- Erst ab einem Alter von 20 Jahren fällt das Aufstehen in den Morgenstunden wieder leichter.
Unterschiede zwischen den Schlaftypen
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Chronotypen können innerhalb einer Familie vollkommen verschieden sein. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern.
So schlafen Männer unter 50 Jahren in der Regel morgens länger als Frauen. Ab dem 50. Lebensjahr entfällt dieser Unterschied jedoch. Schlafforscher führen das auf die hormonellen Veränderungen im Alter zurück.
Schlafbedürfnis
Des Weiteren benötigen Menschen mit zunehmendem Alter auch weniger Schlaf. Ab dem 55. Lebensjahr schläft man meist nur 6-7 Stunden. Auch die Tiefschlafphasen werden im Laufe der Zeit kürzer.
Allerdings ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wie viel Schlaf benötigt wird. So brauchen einige Menschen viel Schlaf, während andere wiederum nur wenig benötigen.
Als Langschläfer gelten Personen, die mehr als neun Stunden pro Tag schlafen. Kurzschläfer verbringen dagegen maximal sechs Stunden täglich im Bett.
Letztlich sind aber beide Schlaftypen nach dem Aufwachen gleichermaßen ausgeruht. Zu welchem Chronotyp man selbst gehört, kann man herausfinden, indem man seine eigenen Schlafgewohnheiten beobachtet.
Schläft man beispielsweise an freien Tagen länger als an Arbeitstagen und hat Schwierigkeiten aufzustehen, obwohl man normal schlafen gegangen ist, zählt man eher zum Eulentyp oder Spättyp. Die meisten Menschen gehören jedoch zum Normaltyp.
Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf die Merkmale der Chronotypen ein.
Tages- und Nachtrhythmus der "Eulen" (Langschläfer) und mögliche Probleme
Spricht vom Schlaftyp Eule, sind damit abend- und nachtaktive Menschen gemeint, die sich morgens mit dem Aufstehen eher schwer tun. Bei Eulen handelt es sich deshalb aber nicht zwangsläufig um Langschläfer, da sie ja im Grunde genommen nicht länger schlafen.
Stattdessen gehen sie nur später ins Bett und wachen daher auch zu einer späteren Zeit wieder auf. So kann es bei Eulentypen sowohl Kurz- als auch Langschläfer geben.
Eigenschaften des Eulentyps
Typisch für den Eulentyp ist, dass er nur schwer in die Gänge kommt, wenn er in den frühen Morgenstunden das Bett verlassen muss. So fühlt er sich müde und verspürt zunächst keinen Appetit. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Körpertemperatur des Eulentyps ihren Höhepunkt wesentlich später erreicht, als dies beim Lerchentyp der Fall ist, und in den Morgenstunden noch nicht auf Aktivitätsniveau ist.
Dieser Nachteil wird jedoch in den Abendstunden zum Vorteil. In diesem Zeitraum ist der Eulentyp noch putzmunter und arbeitet sehr konzentriert. Bei Lerchentypen ist das Problem dagegen umgekehrt. Sie haben am Abend Schwierigkeiten, aktiv zu sein, da ihre Temperaturkurve dann abfällt.
Mögliche Probleme für Schüler
Probleme können bei Jugendlichen auftreten. Da sie zumeist zu den Spättypen zählen, leiden oft ihre schulischen Leistungen unter dem frühen Aufstehen. Manche Chronobiologen halten es daher für sinnvoll, die Schule eine Stunde später beginnen zu lassen, weil die Eulentypen mehr Zeit brauchen, um gewissermaßen "warmzulaufen".
Tipps für den Eulentyp
Gehört man zu den Eulentypen, sollte man es in den Morgenstunden eher ruhig angehen lassen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Wichtig ist, sich genügend Zeit zu lassen, um in den Tag zu kommen. Da bei Eulentypen die Leistungsfähigkeit ab dem frühen Nachmittag ansteigt, macht es Sinn, schwierige Aufgaben später zu erledigen.
Wer sich selbst zu den Morgenmuffeln zählt, dem können die folgenden Tipps vielleicht helfen...
Frühstück und Morgengymnastik
Altbewährt ist der morgendliche Kaffee. Eine Tasse kann häufig schon Wunder bewirken. Je nach Vorliebe kann dieser dann genossen werden und zusätzlich das Aufstehen zu einem schmackhaften Erlebnis machen.
Hierbei ist es jedoch wichtig, den Genuss im Rahmen zu halten, da zu viel Koffein einen ungesunden Effekt hat. Ein ausgewogenes und anständiges Frühstück noch dazu, und schon kann der Tag mit neu gewonnener Energie gestartet werden.
Ein weiterer Tipp: Am Vorabend nicht zu spät essen; das kann denn Verdauungsprozess erschweren und nachts für einen schlechten Schlaf sorgen.
Bei wem das nicht reicht, können Morgenübungen für den Körper Abhilfe schaffen. Von klassischer Gymnastik, über Tai-Chi bis hin zu Pilates - alle Bewegungsformen können dem Körper den alltäglichen Kick verleihen, um einen langen und stressigen Arbeitstag leichter zu meistern. Die Kleidung, Taschen usw. schon am Vorabend zu richten, hilft oft, den neuen Tag nicht gestresst zu beginnen.
Zubettgehen und die Wahl des Weckers
Zudem ist es hilfreich, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen. Die "innere Uhr" stellt sich schnell auf einen gewohnten Rhythmus ein und erleichtert so das Aufstehen erheblich.
Viele Wecker sind zusätzlich häufig ein Hindernis. Ob "Schlummertaste" oder andere Funktionen, die das Wecksignal hinauszögern - sie alle entscheiden nicht selten über den Verlauf des ganzen Tages. Es ist daher ratsam, sich das in Anspruch nehmen dieser Funktionen gleich abzugewöhnen.
Für einen gesunden Schlaf sorgen
Ein weiterer sehr entscheidender und wichtiger Faktor ist die Matratze. Sie sollte den Schlafgewohnheiten entsprechen und auf die körperlichen Bedürfnisse abgestimmt sein.
Denn als eine allgemeine Regel gilt: ein gesunder und guter Schlaf erleichtert das Aufstehen enorm. Zusammen mit seinen Partner jeden Tag aufzustehen, schafft einen sich positiv auswirkenden Rhythmus. Zu zweit macht es einfach mehr Spaß und Freude den neuen Arbeitstag anzugehen.
Abschließend lässt sich sagen, dass mehrere Einflüsse über ein leichtes Aufstehen entscheiden. Sie alle helfen, sinnvoll kombiniert, den Morgenmuffel zu überwinden. Jeder Mensch hat einen anderen Biorhythmus und idealerweise kann er seinen Alltag danach ausrichten.
Tages- und Nachtrhythmus der "Lerchen" (Frühaufsteher) und mögliche Probleme
Genau wie die gleichnamige Vogelart sind auch die Lerchen am liebsten morgens aktiv. Gemeint sind damit die Frühaufsteher, die in den Morgenstunden keine Probleme haben, munter zu werden.
Eigenschaften des Lerchentyps
Der Lerchentyp hat die Eigenschaft, schon beim Morgengrauen munter zu sein. Seine Devise lautet "Morgenstund hat Gold im Mund".
Der Tiefpunkt der Körpertemperatur wird bei Lerchentypen oder Morgentypen gegen drei Uhr morgens erreicht. So weist die innere Uhr der Lerchen einen Rhythmus von exakt 24 Stunden auf, wodurch sie mit dem Kalender in Einklang leben können.
Probleme für Lerchentypen
Ein Nachteil ist allerdings, dass sie sich nur schwer an Rhythmusumstellungen gewöhnen. Im Unterschied zu den Eulentypen sinkt die Temperaturkurve der Lerchentypen in den Abendstunden ab, worunter ihr Leistungsvermögen leidet.
Sich am Abend zu konzentrieren und zu arbeiten, fällt ihnen daher schwer. Außerdem verzichten sie in den Abendstunden auf größere Aktivitäten wie Partys, Kinobesuche oder Konzertbesuche und gehen lieber früh schlafen. Am leistungsfähigsten sind die Lerchentypen am Vormittag.
Tipps für den Lerchentyp
Wer zu den Lerchentypen zählt, ist gut beraten, wenn er seine wichtigsten Tätigkeiten zwischen den Morgen- und Mittagsstunden erledigt. Setzt das Leistungstief schon am frühen Nachmittag ein, empfiehlt es sich, einen kurzen Mittagsschlaf zu halten.
Die Umstellung auf die Winterzeit kann für den Lerchentyp problematisch werden. So ist die zusätzliche Schlaf für ihn eher unpraktisch. Er wird früher wach und ist auch am Abend eine Stunde eher müde.
Hilfreich kann blauhaltiges Licht sein, welches Betroffene in den späten Nachmittagsstunden einschalten sollten. Durch dieses Licht, welches häufig auch gegen Winterdepressionen eingesetzt wird, lässt sich die innere Uhr verschieben. Um frühabendlichen Müdigkeitsattacken entgegen zu wirken, gilt sportliche Betätigung als hilfreich.