Der Eileiter - Transportiert die reife Eizelle von den Eierstöcken zur Gebärmutter
Als Eileiter (Tuba uterina) bezeichnet man einen Teil der weiblichen Geschlechtsorgane. Er ermöglicht den Transport einer Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter.
Der Eileiter (Tuba uterina) stellt die Verbindung zwischen Eierstock (Ovar) und Gebärmutter (Uterus) dar. Beim Eileiter handelt es sich um ein muskuläres, schlauchförmiges Hohlorgan im kleinen Becken, das paarig angelegt ist. Dieses Hohlorgan sorgt für den Transport einer reifen Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter. Zudem wird die Eizelle in Anwesenheit von Spermien befruchtet.
Aufbau
Der Eileiter wird in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Dazu gehören:
- das Infundibulum tubae uterinae
- die Ampulla tubae uterinae
- der Isthmus tubae uterinae
- der Pars uterina tubae uterinae
Unter dem Infundibulum tubae uterinae versteht man eine Art Trichter, der sich am Ende des Eileiters befindet und in das Ostium abdominale, eine Öffnung, mündet. Am lateralen Ende verfügt es über spezielle Fransen, so genannte Fimbrien, die an den Eierstock angelegt sind. Diese fangen nach der Ovulation (Eisprung) das Ei auf und transportieren es weiter zur Gebärmutter.
Längster Teil des Eileiters ist die Ampulla tubae uterinae, eine erweiterte Stelle, die eine Länge von rund sieben Zentimetern hat, was etwa zwei Dritteln der Eileiterlänge entspricht.
Diese weite Stelle verengt sich im weiteren Verlauf wieder und wird dort als Isthmus tubae uterinae bezeichnet. Man findet diese Engstelle, die rund zwei bis drei Zentimeter lang ist, unmittelbar vor der Mündung zur Gebärmutter.
Der so genannte Pars uterina tubae uterinae (Gebärmutterteil) ist eine Mündung, die in der Uteruswand beim Eintritt in die Gebärmutterhöhle verläuft.
Die Befestigung des Eileiters erfolgt durch das so genannte Ligamentum latum uteri, ein bestimmtes Band, das aus Bindegewebe besteht. Der obere Rand dieses Bands wird als Mesosalpinx bezeichnet; dessen Muskelschicht sorgt für die Beweglichkeit des Eileiters. In der innersten Schicht befindet sich Schleimhaut, die mit Längsfalten versehen ist.
Aufgaben
Wichtigste Funktion des Eileiters ist der Transport der Eizelle vom Eierstock in die Gebärmutter. Dazu positionieren sich die Fimbrien kurz vor dem Eisprung genau an der Stelle, an der es voraussichtlich zum Eisprung kommen wird.
Nachdem das Ei aufgefangen wurde, erfolgt der Transport durch die Eileiter zur Gebärmutter-Höhle. Dabei werden von der spiralförmigen Muskulatur Kontraktionen ausgeführt, um den Transport zusätzlich zu unterstützen.
Der Transport eines Eis durch den Eileiter kann etwa drei bis fünf Tage dauern. Da eine Eizelle jedoch nur für sechs bis zwölf Stunden befruchtet werden kann, muss die Konzeption (Befruchtung) innerhalb des Eileiters erfolgen. Dies geschieht in der Regel im ampullären Teil der Tube.
Im Anschluss an die Befruchtung entwickelt sich die entstandene Zygote auf dem Weg zur Gebärmutter nach mehreren Stadien in eine Blatozyste und nistet sich schließlich im Endometrium der Gebärmutter ein.
Beschwerden und Erkrankungen des Eileiters
Eileiterschwangerschaft
In manchen Fällen kann es zu Funktionsstörungen im Eileiter kommen. Dazu gehört vor allem die so genannte Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität). In diesem Fall nistet sich die befruchtete Eizelle (Zygote) nicht in der Gebärmutter, sondern in der Schleimhaut des Eileiters ein, da sie es nicht schafft, den Eileiter zu durchqueren.
Mögliche Folgen und Symptome
Wird die Schwangerschaft nicht spontan abgebrochen, wächst der Embryo in dem Eileiter weiter. Unter Umständen kann dies sogar lebensgefährliche Folgen für die Mutter haben, da die Gefahr besteht, dass die nur wenig dehnbare Eileiter platzt, was man als Eileiterruptur oder Eileiterbruch bezeichnet.
Dabei kommt es, meist zwischen der fünften und achten Schwangerschaftswoche, zu heftigen Schmerzen im Unterbauch und starken Blutungen in der Bauchhöhle. Infolgedessen kann sogar ein lebensbedrohlicher Schock eintreten.
Behandlung
Im Fall eines Eileiterbruchs ist eine umgehende Notoperation erforderlich, bei der das embryonale Gewebe vollständig entfernt wird. In manchen Fällen kann der Eileiter irreparabel geschädigt werden und muss ebenfalls entfernt werden.
Meistens tritt jedoch eine natürliche Rückbildung der Schwangerschaft ein, bei der der Embryo im Eileiter abstirbt. Danach absorbiert die Eileiterschleimhaut das abgestorbene Embryogewebe oder transportiert es weiter in die Gebärmutter, wo es mit der nächsten Regelblutung ausgestoßen wird.
Eileiterruptur
Von einer Eileiterruptur ist die Rede, wenn der Eileiter reißt oder platzt. Als Ursache gilt, wie bereits erwähnt, eine Eileiterschwangerschaft. Kommt es zur Ruptur, wird dies durch verschiedene mögliche Anzeichen deutlich, wie etwa
Ebenso deuten folgende Hinweise auf eine mögliche Ruptur hin:
- zuvor ausgeübter Geschlechtsverkehr
- das Ausbleiben der Regel von wenigen Wochen
- ein bestehender Kinderwunsch.
Eileiterverklebung
Von einer Eileiterverklebung ist das offene Ende, an dem sich die bereits erwähnten Fimbrien befinden, betroffen. Mitunter können diese Verklebungen angeboren sein; ebenso sind sie eine mögliche Folge von Operationen oder Entzündungen. In leichten Fällen kann die Öffnung des Eileiters operativ erfolgen.
Eileiterentzündung
Eine Erkrankung des Eileiters ist die Salpingitis. Dabei kommt es durch aufsteigende Bakterien zu einer schmerzhaften Entzündung des Eileiters, die im weiteren Verlauf zu einer Verklebung des Organs führen kann. Zur Behandlung einer Eileiterentzündung werden zumeist Antibiotika verabreicht.
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