Ellbogengelenk

Aufbau sowie mögliche Verletzungen und Erkrankungen

Das Ellenbogengelenk besteht aus drei Teilgelenken, die allerdings nur eine Gelenkkapsel haben, wodurch es ein zusammengesetztes Gelenk ist. Mit dem Ellenbogengelenk kann der Unterarm, im Gegensatz zum Oberarm, gestreckt und gebeugt werden, außerdem ist es an den Umwendebewegungen der Hand beteiligt.

Maria Perez
Von Maria Perez

Teilgelenke

Articulatio humeroulnaris (Oberarm-Ellen-Gelenk)

Die Oberarmknochenrolle steht in Verbindung mit der dazugehörigen Einziehung an der Elle. Das Oberarm-Ellen-Gelenk ist ein Scharniergelenk, durch welches der Unterarm gestreckt oder gebeugt werden kann.

Articulatio humeroradialis (Oberarm-Speichen-Gelenk)

Die Gelenkflächen stellen das Oberarmknochenköpfchen und die Gelenkgrube der Speiche dar. Das Oberarm-Speichen-Gelenk ist ein Kugelgelenk, welches die

  • Beugung
  • Streckung und
  • eine Drehbewegung nach innen und außen

ermöglicht. Weitere Freiheitsgrade bestehen nicht, da die Elle und die Speiche durch die bindegewebige Bandhaft fixiert sind.

Articulatio radioulnaris proximalis (Proximales Ellen-Speichen-Gelenk)

Das Ellen-Speichen-Gelenk ist ein Radgelenk, bei welchem die Einziehung für die Speiche an der Elle mit dem Umkreis der Speichengelenkfläche und dem überknorpelten Speichenband an der Innenseite in Verbindung stehen.

Aufbau

Die drei Teilgelenke bilden in ihrer Funktion eine Einheit, werden aber nur von einer gemeinsamen Gelenkkapsel umschlossen. Die Kapsel ist am Oberarmknochen oberhalb der Gelenkfläche und an der Elle am Übergang zwischen Knochen und Knorpel befestigt und umschließt die Grube von dem oberen Ende der Elle.

Bei Beugung des Unterarmes legt sich die Vorderseite, bei Streckung die Rückseite der Kapsel in Falten. Vor einer Einklemmung wird sie von den beweglichen Gelenkflächen geschützt.

An Stellen, die verstärkt unter mechanischer Belastung leiden, treten individuell ausgeprägte Schleimbeutel auf, die in der Regel allerdings nicht in Verbindung zur Gelenkhöhle stehen, und die Reibung bzw. den Druck zwischen

reduzieren. Geführt und stabilisiert wird das Ellenbogengelenk durch starke Bänder und Seitenbänder. Neben dem Ellen-Seitenband und dem Speichen-Seitenband besitzt das Ellenbogengelenk zusätzlich ein ringförmiges Speichenband, welches der Befestigung des Speichenkopfes dient und einmal um ihn herum läuft.

Die aktiven Bewegungen des Ellenbogengelenks werden zum größten Teil durch die Oberarmmuskulatur und weniger durch die Unterarmmuskulatur bewirkt. Die Muskeln, die zum Beugen den Armes (Flexoren) zuständig sind, befinden sich auf der Vorderseite des Oberarmes. Die Muskeln, die zum Strecken des Armes (Extensoren) zuständig sind, befinden sich auf der Rückseite des Oberarmes.

Der Aufbau des Ellenbogens
Der Aufbau des Ellenbogens

Mögliche Verletzungen

Da das Ellenbogengelenk sowohl bei körperlicher Arbeit, als auch bei Spiel und Sport hohen Belastungen ausgesetzt ist, sind bei übermäßiger Belastung Verrenkungen und Knochenbrüche möglich.

Die Frakturen an Knochen, die am Ellenbogengelenk beteiligt sind, werden je nach Lokalisation als

  • Radiuskopffrakturen
  • supracondyläre Oberarmfrakturen
  • Ellenhakenfrakturen und
  • Epicondylusabrisse am distalen Oberarm

bezeichnet. Möglich sind auch Kombinationen dieser Verletzungen. Um die Gelenkflächen, dem ursprünglichen Bau entsprechend, wiederherzustellen, sind bei Gelenkbrüchen fast immer operative Maßnahmen zur Behandlung notwendig. Eine Verrenkung (Luxation) des Ellenbogengelenks ist eine häufig vorkommende Verletzung und geht meist mit Bänderrissen der Seitenbänder einher.

Mögliche Erkrankungen

Bei einer Fehlbeanspruchung des Ellenbogengelenks kann es zu einer Druckschädigung des Nervus ulnaris (Ulnarisrinnen-Syndrom) oder einem Reizzustand der Sehnenansätze (Epicondylitis) kommen. Des Weiteren kann eine Gelenkentzündung (Arthritis) durch Infektionen auftreten.

Ebenfalls zu den Erkrankungen zählt die akute oder chronische Bursitis, eine Entzündung, die bei einer andauernden Überlastung des Gelenks zustande kommt. Der entzündete Bereich beläuft sich dabei auf den Schleimbeutel. Des Weiteren kann es zu Gichtbeschwerden kommen.

Es gibt auch angeborene Erkrankungen im Bereich des Ellbogengelenks. Nennenswert ist hierbei die Radioulnare Synostose oder Kongenitale Radiusköpfchenluxation. Dabei besteht eine knöcherne Verbindung zwischen Elle und Speiche, sodass eine Umwendbewegung nicht möglich ist.

Bei Morbus Panner handelt es sich um eine aseptische Knochennekrose, deren Ursachen nicht klar sind. Man vermutet, dass häufige Traumata sowie Durchblutungsstörungen eine Rolle spielen.

Verletzungen und Erkrankungen

Auf den folgenden Seiten behandeln wir die unterschiedlichen Verletzungen und Erkrankungen vom Ellbogengelenk.