Der Enddarm - Speichert den Stuhl und sorgt für die Kontinenz

Die letzten 20 cm des Dickdarms bezeichnet man als Enddarm. Beschwerden im Bereich des Afters oder des Enddarms treten relativ häufig auf. Die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Afters und Enddarms wird durch einen Proktologen durchgeführt.

Von Jens Hirseland

Der Enddarm wird auch als Mastdarm oder Rektum bezeichnet. Man beschreibt damit das letzte Stück des Dickdarms, genauer gesagt ein etwa 20 cm langes Stück, welches im After endet bzw. über den Anus nach außen mündet.

Aufbau

Der Enddarm beginnt an der engsten Stelle im Dickdarm, und zwar im kleinen Becken in Höhe des 3. Kreuzbeinwirbels. Im oberen Bereich ist er mit der Rumpf-Hinterwand verwachsen und grenzt nach hinten an das Steißbein, das Kreuzbein sowie die hintere Muskulatur des Beckenausgangs. Nach vorne grenzt der Endarm beim männlichen Geschlecht an die Samenleiter und die Prostata, während er beim weiblichen Geschlecht unter der Gebärmutter liegt.

Kennzeichnend für das Rektum sind zwei Krümmungen. Die eine verläuft in Richtung der Wirbelsäule, während die andere nach vorne zeigt. Zu den weiteren Merkmalen des Enddarms zählen Einschnürungen, zwischen denen Ausbuchtungen liegen.

Innen ist der Enddarm wie folgt aufgebaut: ungefähr sieben Zentimeter über dem After befindet sich die so genannte Kohlrausch-Falte, die mittlere von drei Querfalten, die das Innere des Rektums auskleiden. Beim männlichen Geschlecht liegt diese mittlere Falte im Bereich der Prostata; die rektale Untersuchung mit dem Finger ist bis hierher möglich.

Als Ampulle bezeichnet man den oberen Mastdarmbereich. Er ist dehnbar und speichert den Stuhl. Die Ampulle mündet in den Analkanal, der den untersten Bereich des Mastdarms ausmacht, und führt über den After nach außen.

Funktion

In der Ampulle wird der Stuhl gespeichert. Der untere Bereich bleibt bis zur Stuhlentleerung geschlossen; ist die Ampulle mit Stuhl gefüllt, kommt es zu Stuhldrang.

Dass der Stuhl gehalten werden kann, liegt an der Funktion des so genannten Sphinkterapparats. Hierzu zählt die Schließmuskualtur im Analkanal, welche aus zwei wichtigen Muskeln besteht.

Der innere Schließmuskel arbeitet unwillkürlich und ist glatt, während der äußere Schließmuskel quergestreift ist und willkürlich arbeitet. Zudem ist auch die Beckenbodenmuskulatur für die Konsistenz von Bedeutung.

Der Analkanal in der Grafik
Der Analkanal in der Grafik

Erkrankungen des Enddarms

Mögliche Symptome

sind im Analbereich besonders unangenehm. Dennoch sollte man sich bei anhaltenden oder akuten Problemen in diesem Bereich an einen Arzt wenden.

Wenn es um Beschwerden im Bereich des Enddarms oder Afters handelt, dann ist dafür der medizinische Fachbereich der Proktologie zuständig. Dieses Fachgebiet wird häufig von

ausgefüllt, die sich über eine Schulung die notwendigen Zusatzqualifikationen erworben haben.

Untersuchungen

Wendet man sich mit seinen Beschwerden nun an einen Proktologen, dann wird dieser (je nach Symptomen) verschiedene Untersuchungen durchführen. Dabei kann es sich um

  • Arzt tastet mit beiden Händen den Bauch eines jungen Mannes ab

    © Klaus Eppele - www.fotolia.de

  • Junge Frau bei Ultraschalluntersuchung in Praxis

    ° - photography - www.fotolia.de

  • Schild in einer Arztpraxis: Kein Zutritt Röntgen

    © R.-Andreas Klein - www.fotolia.de

handeln. Um noch genauere Diagnosen stellen zu können, wird oft auch eine Röntgenuntersuchung oder ähnliches veranlasst. Bei den Untersuchungen kann dann eine genaue Diagnose erstellt werden.

Die Darmspiegelung als häufige Diagnosemethode
Die Darmspiegelung als häufige Diagnosemethode

Mögliche Diagnosen

Die Diagnose kann im Bereich des Afters zum Beispiel

lauten. All diese Erkrankungen bedürfen einer Behandlung, bei der man sich sowohl auf die Behandlung der Symptome als auch auf die Behandlung der Ursache konzentriert.

Behandlung

Je nach Ursache kann die Behandlung von ein und derselben Erkrankung ganz unterschiedlich ausfallen. Auch die Dauer einer Therapie kann je nach Ausprägung einer Erkrankung einen unterschiedlichen Rahmen annehmen.

Die Therapien für Erkrankungen im Analbereich umfassen ein breites Spektrum. So können einige Beschwerden sehr gut mit Salben oder durch eine Medikation behandelt werden.

Bei anderen Erkrankungen kann sogar ein chirurgischer Eingriff notwendig werden. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass man sich bei anhaltenden Beschwerden an einen Arzt wendet.

Denn auch aus einer anfänglich harmlosen Krankheit kann sich bei einer ausbleibenden Behandlung eine schwere entwickeln. So kann sich zum Beispiel aus einer Analfistel (entzündeter Kanal) im Laufe der Zeit ein Analkarzinom (bösartiger Tumor) bilden.

Wird der Tumor rechtzeitig diagnostiziert, so wird er operativ entfernt. Danach erwarten den Patienten meist noch Chemo- oder Strahlentherapien.

Doch nicht jede Erkrankung im Bereich des Enddarms nimmt einen derartig dramatischen Verlauf. Dennoch ist es sinnvoll, dass man Beschwerden nicht einfach aussitzt. Schließlich sind diese überaus unangenehm und verringern die Lebensqualität enorm.

Es folgt ein Überblick über die unterschiedlichen Erkrankungen des Enddarms.

Akne inversa

Bei der Akne inversa handelt es sich um eine Hauterkrankung im Bereich des Afters, die mit chronisch-entzündlichen Prozessen einhergeht. Die Erkrankung beginnt oft zunächst damit, dass sich im Bereich des Afters entzündliche Knoten bilden. Das entzündete Gewebe kann sich im Laufe der Zeit ausbreiten und es können sich Fisteln oder Eiterhöhlen bilden.

Symptome

Die Ausbreitung der Entzündungsherde verursacht nicht nur

  • Schmerzen beim Laufen oder Sitzen;
  • austretender Eiter oder
  • Wundsekrete

können die Lebensqualität zusätzlich stark einschränken. Da die austretenden Sekrete oft unangenehm riechen, ziehen sich viele betroffene Patienten immer mehr zurück, woraus sich dann auch psychische Erkrankungen (zum Beispiel Depressionen) entwickeln können. Darüber hinaus kann das durch die austretende Nässe stets feuchte Klima im Analbereich zu weiteren Beschwerden führen.

Behandlung

Da es sich bei der Akne inversa um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine Operation, bei der das entzündliche Gewebe entfernt wird, fast immer notwendig. Bei der Operation wird der Patient vollständig oder regional narkotisiert. Dann entfernt der Arzt das gesamte entzündlich veränderte Gewebe.

Die dadurch entstandene Wunde wird offen gelassen. Durch eine offene Wundtherapie wird die Heilung unterstützt.

Mögliche Komplikationen

Nach der Operation können diverse Komplikationen auftreten. So kann es zum Beispiel zu einer Infektion der Wunde kommen. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, ist es zudem möglich, dass auch nach der vollständigen Entfernung des entzündeten Gewebes erneut Entzündungen auftreten.

Analabszess und Analfistel

Bei Analabszessen und Analfisteln handelt es sich um zwei Erscheinungen, die dem selben Krankheitsbild entsprechen. Ein Abszess stellt eine akute Entzündung dar, während die Analfistel den chronischen Zustand dieses Krankheitsbildes beschreibt.

Die Erkrankung wird in den Duftdrüsen, den so genannten Proktodealdrüsen, welche sich zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel befinden, ausgelöst. Es kommt zu einer Gewebeanschwellung, wodurch die Ausführungsgänge verstopfen.

Aufgrunddessen kommt es zur Abszessbildung, also einer Eiteransammlung, die im chronischen Zustand, wenn eine Verbindung der Eiterhöhle zum After besteht, zu einer Fistel wird. Behandelt wird stets im Rahmen einer Operation.

Analekzem

Bei einem Hautausschlag im Afterbereich spricht man von einem Analekzem.

Ursachen

Die Beschwerden können durch

  • falsche Analhygiene
  • einen Hautausschlag (zum Beispiel ausgelöst durch eine Kontaktallergie) oder
  • Hämorrhoiden

ausgelöst werden. Oftmals entwickelt sich ein Analekzem nach einer Hauterkrankung.

Symptome

Das wohl schlimmste Symptom dieser Erkrankung des Enddarms ist der Juckreiz. Dieser ist für den Betroffenen bisweilen unerträglich.

Hinzu kommen häufig ein Brennen und ein allgemeiner Schmerz im betroffenen Areal. Zudem ist die Stelle entzündet und kann mitunter nässen oder bluten.

Behandlung

Wird das Ekzem nicht behandelt, dann dauert der Heilungsprozess meist sehr lange. Darüber hinaus kann die Haut in der betroffenen Region nachhaltig geschädigt werden.

Da oftmals eine falsche Analhygiene Schuld an einem Analekzem sein kann, reicht es in vielen Fällen schon aus, seine Hygieneroutine zu ändern. Wenn von falscher Analhygiene die Rede ist, dann bedeutet das keinesfalls, dass die Hygienemaßnahmen mangelhaft sind.

Vielmehr ist oft sogar eine zu intensive Pflege für ein Ekzem verantwortlich. So können zum Beispiel chemische Inhaltsstoffe oder Duftstoffe in feuchtem Toilettenpapier eine Kontaktallergie auslösen, auf deren Boden sich dann ein Ekzem bilden kann.

In diesem Fall ist es ausreichend, auf parfümiertes Feuchtpapier zu verzichten. Zudem sollte immer möglichst weiches Toilettenpapier verwendet werden.

Reicht die Umstellung der Analhygiene nicht aus, dann kann man sich vom Arzt zum Beispiel Salben verschreiben lassen, die das Ekzem abheilen. Von einer Selbstmedikation sollte abgesehen werden.

Analfissur

Bei einer Analfissur handelt es sich um einen äußerst schmerzhaften Riss in der Haut oder in der Schleimhaut des Afters.

Ursachen

Für die Entstehung solcher Risse zeichnet häufig eine starke mechanische Beanspruchung verantwortlich, die zum Beispiel bei Verstopfung (und dadurch starkem Pressen während des Stuhlgangs) auf den Darm einwirkt.

Es kann aber auch umgekehrt eine anhaltende Durchfallerkrankung für die Beanspruchung verantwortlich sein. Auch hierdurch können Risse (meist in Längsrichtung) entstehen, die bei jeder neuerlichen Beanspruchung wieder aufreißen können. Darüber hinaus entstehen Analfissuren auch sehr häufig, wenn vergrößerte Hämorrhoiden beim Patienten vorliegen.

Symptome

Die typischen Symptome, wie Schmerzen, äußern sich vor allem während des Stuhlgangs. Da der Schmerz sehr stark sein kann, neigen die betroffenen Patienten oft dazu, den Toilettengang zu meiden. Das wiederum kann zu Verstopfungen führen, die das Problem im Endeffekt noch schlimmer machen.

Neben den Schmerzen kann es im betroffenen Bereich auch zu

  • Juckreiz
  • Blutungen oder
  • einer Sekretausscheidung

kommen. Zusätzlich treten bei einer Analfissur meist auch noch Entzündungen in der Region auf.

Behandlung

Die Behandlung einer akuten Analfissur beinhaltet in der Regel die Anwendung spezieller Salben oder Sitzbäder. Zudem ist es wichtig, dass der Patient seine Ernährung so umstellt, dass der Stuhl möglichst weich ist.

Idealerweise ernährt sich der Patient ballaststoffreich. Zudem ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr enorm wichtig. In vielen Fällen reicht das aus, um eine Analfissur auszuheilen.

Um den Krampf des Schließmuskels zu lösen, wird mit einem Analdehner (einem kegelförmigen Kunststoffstab) gearbeitet. Diese Anwendung wird zunächst von einem Arzt durchgeführt, da aufgrund der starken Schmerzen eine Betäubung notwendig wird. Im weiteren Heilungsprozess führt der Patient diese Anwendung selbst durch.

Prognose

Eine akute Analfissur ist so gut in den Griff zu bekommen. Halten die Beschwerden jedoch länger als sechs Wochen an, dann spricht man von einer chronischen Analfissur. In diesem Fall ist ein chirurgischer Eingriff nahezu unumgänglich. Der Eingriff wird unter regionaler oder vollständiger Narkose durchgeführt. Bei der Operation wird das betroffene Gewebe entfernt und/ oder der Schließmuskel durch einen Einschnitt erweitert um den Krampf zu lösen.

Analer Juckreiz

Analer Juckreiz wird auch als Pruritus ani bezeichnet. Dabei handelt es sich um starken Juckreiz oder ein Brennen im Bereich des Afters. Es gibt unzählige Ursachen für ein Jucken im Afterbereich. In manchen Fällen kann der Juckreiz auch psychologische Ursachen haben; in diesem Fall ist die Rede von idiopatischem Juckreiz.

Zu den möglichen Ursachen zählen

Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Juckreizes.

Analkarzinom

Das Analkarzinom ist ein Tumor, der sich im Bereich des Afters befindet. Der bösartige Tumor kann sich innerhalb des Afters befinden oder im Randbereich des Afters liegen.

Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung dieses Tumors können sehr unterschiedlich sein. In vielen Fällen lässt sich kein spezifischer Auslöser benennen. Man geht jedoch davon aus, dass der Krebs durch verschiedene Viren (zum Beispiel Humanes Papillom-Virus) ausgelöst werden kann, die unter anderem durch sexuelle Kontakte übertragen werden können.

Durch die Viren können zunächst Feigwarzen entstehen, aus denen sich im weiteren Verlauf ein Analkarzinom entwickeln kann. Besteht eine Schwäche des Immunsystems (zum Beispiel durch eine Aids-Erkrankung), begünstigt das die Entstehung des Tumors.

Ferner ist es nicht auszuschließen, dass mechanische Verletzungen des Afters (zum Beispiel Analfissuren) oder andere (eventuell chronische) entzündliche Erkrankungen zu einem Analkarzinom führen können.

Grafik eines Tumors im Dickdarm
Grafik eines Tumors im Dickdarm

Symptome

Ein Analkarzinom wird von betroffenen Patienten häufig nicht sofort bemerkt, da er zunächst keine schweren Symptome verursacht. In einem frühen Stadium kann es zu Verdickungen am After kommen, die ertastbar sind.

  • Juckreiz und
  • Schmerzen am After und
  • leichter Ausfluss von frischem Blut

können auf ein Analkarzinom hindeuten. Im weiteren Verlauf kann sich der Stuhlgang verändern. Auch eine Stuhlinkontinenz ist möglich.

Behandlung

Bei der Behandlung eines Analkarzinoms kommt es auch darauf an, wo der Tumor sitzt und wie groß er ist. Zudem hängt der Verlauf der Behandlung davon ab, ob er sich über die Lymphbahnen schon im Körper verteilt hat und Tochtergeschwüre (Metastasen) gebildet hat.

Unabhängig davon wird der Tumor in den meisten Fällen operativ entfernt. Bei kleineren, günstig gelegenen Tumoren kann der After erhalten werden. Ist der Tumor jedoch schon größer, dann muss ein künstlicher Darmausgang gelegt werden, der dauerhaft bleibt.

In einigen Fällen wird der Tumor nicht operiert. Dann wird zum Beispiel eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie angewendet.

Bei dieser Therapie wird versucht, dass Tumorgewebe durch Bestrahlung und Medikamente zu zerstören. Eine Chemotherapie wird häufig auch nach der chirurgischen Entfernung des Tumors angewendet. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn in den Lymphknoten, die das Tumorgewebe umgeben bereits Tumorzellen gefunden wurden.

Analvenenthrombose

Die Analvenenthrombose zeigt sich durch einen erbsen- bis pflaumengroßen, meist schmerzhaften Knoten im Bereich des Afters. Dieser ist nicht gefährlich. Als Ursache gilt ein Blutgerinnsel in den oberflächlichen Blutgefäßen, welches starkes Pressen, eine ungewohnt starke körperliche Belastung oder aber auch einen harten Stuhl als Auslöser haben kann.

In den meisten Fällen bildet sich der Knoten innerhalb einiger Wochen wieder von alleine zurück. Selten muss eine Operation erfolgen; mitunter kann auch eine Behandlung mit einer Salbe ausreichend sein.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind etwas, was bei jedem Menschen vorhanden ist. Denn dabei handelt es sich um Schwellkörper (mit Blut gefüllt), die sich im Bereich des Afters befinden und dort eine wichtige Funktion erfüllen.

Die Hämorrhoiden sorgen dafür, dass der After dicht gehalten wird. Normalerweise verursachen Hämorrhoiden also keine Probleme. Es sei denn, sie vergrößern sich. Richtigerweise müsste also immer von vergrößerten Hämorrhoiden die Rede sein (und nicht nur von Hämorrhoiden), wenn sie Probleme bereiten.

Ursachen

Das Anschwellen der Hämorrhoiden kann verschiedene Ursachen haben. So kommen als Auslöser zum Beispiel

infrage.

Symptome

Die Hämorrhoiden machen sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar. Die Symptome zeigen sich je nach Schweregrad. Bei Hämorrhoiden wird zwischen vier Schweregraden unterschieden.

Im ersten Schweregrad sind die Hämorrhoiden nur leicht angeschwollen. Der Betroffene hat in der Regel noch keine Schmerzen. Allerdings kann Blut im Stuhl (oder auf dem Toilettenpapier) vorkommen und es kann sich ein Juckreiz einstellen.

Beim zweiten Schweregrad kommt es vor allem beim Stuhlgang zu Schmerzen. Ansonsten treten ähnliche Symptome wie beim ersten Schweregrad auf. Wobei auch ohne Stuhlgang Blut aus dem After austreten kann.

Im dritten Stadium sind die Schmerzen stärker und der Betroffene hat das Gefühl eines Fremdkörpers in seinem After. Darüber hinaus können die Blutungen noch stärker ausfallen.

Dies gilt auch für den vierten Schweregrad. Hier hat der Patient starke Schmerzen; die angeschwollenen Hämorrhoiden treten aus dem After aus und es kommt zu Blutungen.

4 Schweregrade von Hämorrhoiden
4 Schweregrade von Hämorrhoiden

Behandlung

Die Behandlung von Hämorrhoiden erfolgt in Abhängigkeit vom Schweregrad. In den ersten beiden Stadien können die Hämorrhoiden oft erfolgreich mit Salben, Zäpfchen oder Sitzbädern behandelt werden.

Hämorrhoiden des Schweregrades drei oder vier müssen hingegen oft operativ behandelt werden. In den meisten Fällen wird der angeschwollene Knoten dann (unter Narkose) abgebunden und entfernt. Es gibt noch weitere Operationsmethoden, die je nach Ausprägung der Erkrankung angewendet werden können.

Steißbeinfistel

Bei einer Steißbeinfistel - auch Sinus pilonidalis, Pilonidalzyste oder Sakraldermoid genannt, handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung im Bereich der Gesäßfalte. Die genaue Ursache ist unklar, man vermutet jedoch zwei verschiedene Auslöser.

So ist es möglich, dass die Fistel angeboren ist, was auf eine verbleibende Öffnung am Ende des Neuralrohres nach der Embryonalzeit zurück zu führen sein könnte. Die erworbene Form wiederum kann ausgelöst werden durch ein Eindringen von Haaren durch die Epidermis oder aufgrund einer Haarbildungsstörung.

Man unterscheidet drei Verlaufsformen. Behandelt wird im Rahmen einer Operation.

Rektumprolaps

Bei einem Rektumprolaps - oder auch Mastdarmvorfall handelt es sich um eine Ausstülpung des Rektumschlauchs. Entweder die gesamte Mastdarmwand oder aber nur die Schleimhaut des Mastdarms tritt durch den After nach außen.

Ein höheres Risiko tragen Frauen und vor allem diejenigen, die bereits mehrere Kinder bekommen haben. Auch die chronische Verstopfung gilt als Risikofaktor. Zu den Symptomen zählen

  • Schleimabgang
  • Nässen und
  • Blutverlust

Man unterscheidet den inneren sowie den äußeren Rektumprolaps. Therapiert wird im Rahmen einer Operation.