Das Gesicht - Gibt dem Menschen sein unverkennbares Aussehen und gilt als Spiegel der Seele
Als Gesicht (Fazies) bezeichnet man den vorderen Teil des Kopfes. Zu seinen Merkmalen gehören die Augen, die Nase, die Ohren und der Mund.
Funktion
Das Gesicht (Fazies), das man auch als Antlitz bezeichnet, ist die vordere Fläche des Kopfes. Durch die verschiedenen Gesichtspartien und seine Mimik erhält ein Mensch sein unverkennbares Aussehen.
Zu den wichtigsten Merkmalen des Gesichts zählt man:
Unterteilungen des Gesichts
Durch die größere Ausbildung des Gehirns tritt das Gesicht beim Menschen weit hervor. Ein wichtiger Teil des Gesichts ist die Stirn, obwohl diese eigentlich anatomisch zum Schädel gehört.
Unterteilt wird das menschliche Gesicht in drei Abschnitte. Dies sind:
- das Obergesicht, das sich vom Haaransatz (Trichion) zum Ansatz der Nase (Nasion) erstreckt
- das Mittelgesicht, das vom Nasenansatz bis zum Nasenwinkel (Subnasale), dem Umschlagpunkt zwischen Oberlippe und Nase, reicht
- das Untergesicht, welches sich vom Nasenwinkel bis zur Kinnfläche erstreckt
In der topografischen Anatomie wird das Gesicht in verschiedene Regionen aufgeteilt. Dazu gehören:
- die Augenhöhlenregion (Regio orbitalis)
- die Unteraugenregion (Regio infraorbitalis)
- die Ohrspeicheldrüsenregion (Regio parotideomasseterica)
- die Nasenregion (Regio nasalis)
- die Jochbogenregion (Regio zygomatica)
- die Wangenregion (Regio buccalis)
- die Mundregion (Regio oralis)
- die Kinnregion (Regio mentalis)
Kontur des Gesichts
Verantwortlich für die individuelle Form eines Gesichts sind
- die Knochen des Gesichtsschädels
- die Nasenknorpel sowie
- die aufgelagerten Weichteile.
Dazu gehören die mimische Muskulatur, der Wangenfettkörper, die Kaumuskulatur, das subkutane Fett- und Bindegewebe und die Gesichtshaut, die sich darüber spannt.
Die Kontur eines menschlichen Gesichts, das Gesichtsprofil, entsteht durch die Linienführung der Weichteile. Im Laufe des Lebens kommt es durch den Aufbau und Abbau von Gewebe zu Veränderungen im Gesicht. Bei älteren Menschen entsteht zum Beispiel durch den Verlust von Zähnen eine Verkürzung des Untergesichts.
Unterschiedliche Gesichtsformen
Die zwei Gesichtshälften eines Menschen sind niemals identisch; es gibt immer Unterschiede in der Anordnung der einzelnen Bereiche. Die Gesichtsform lässt sich bestimmen, indem man sich den Bereich vom Haaransatz bis runter zum Kinn anschaut. Generell wird zwischen fünf Grundformen unterschieden:
- ovales Gesicht: Die breiteste Stelle im Gesicht befindet sich auf Höhe der Wangenknochen, nach oben und unten hin wird es schmaler. Die untere Gesichtshälfte ist länger; Kinn und Haaransatz haben eine sanfte Rundung.
- quadratisches Gesicht: Breite und Länge sind in etwa gleich. Die Wangenlinien sind ähnlich breit wie die Stirn und verlaufen in einem Winkel.
- rundes Gesicht: Der Wangenbereich ist voll und breit; die äußere Kontur ist ausgefüllt. Verglichen mit der Breite ist das Gesicht kurz.
- trapezförmiges Gesicht: Die Form lässt sich als birnenartig beschreiben; nach obenhin wird das Gesicht schmaler. An den Schläfen befindet sich die schmalste Stelle; die Wangenknochen sind hoch angesetzt und breit.
- herzförmiges Gesicht: Das Kinn ist schmal und spitz; nach oben hin wird das Gesicht breiter bis zur breitesten Stelle im Augen- und Stirnbereich.
Mimik
Typisch für das Gesicht ist die Mimik (Mienenspiel). Dabei handelt es sich um die sichtbaren Bewegungen der Gesichtsoberfläche. Durch dieses Mienenspiel ist der Mensch in der Lage, bestimmte Emotionen wie z.B. Freude, Wut oder Trauer zum Ausdruck zu bringen.
Die Grundemotionen lassen sich durch folgende Gesichtsausdrücke erkennen:
- Freude: entspannte Stirn, Bildung von Lachfalten, angehobene Wangen, auseinandergezogene Nasenflügel, nach oben gezogene Mundwinkel
- Wut: heruntergezogene Augenbrauen, zusammengekniffene Augen, weit auseinander stehende Nasenflügel, fest zusammengedrückte Lippen
- Angst: nach oben gezogene Augenbrauen, weit aufgerissene Augen, leicht hochgezogene Nase, auseinandergezogene Mundwinkel
- Ekel: hochgezogene Oberlippe, nach vorne geschobene Unterlippe, Faltenbildung zwischen Mundwinkel und Nasenflügeln, hochgezogene Nase
- Trauer: nach unten hängende Mundwinkel und Augenlider, starrer Blick, schlaffe Wangen
- Überraschung: weit aufgerissene Augen, angespannte Wangen, leicht geöffneter Mund
- herunterhängende Oberlider, starrer Blick, leicht nach oben gezogene Wangen, ein Mundwinkel angehoben
Wie unser Gesicht etwas über unser Wohlbefinden verrät
Ob ausgeglichen und zufrieden oder übermüdet, gestresst und überanstrengt, das Gesicht verrät uns. Besonders deutlich prägen sich die Spuren bei lang anhaltenden physischen oder psychischen Schmerzen im Gesicht ein. Dabei verändert sich nicht nur die Mimik; auf Dauer graben sich auch kleine erste Fältchen und Falten in die Haut ein, die Gesichtsfarbe wird fahl und der Teint unrein.
Besonders fröhliche Menschen, die gerne viel Lachen und denen es rundum gut geht, haben in der Regel weniger Hautprobleme. Durch das Lachen wird die Haut, und damit auch das Gesicht gut durchblutet, eine rosige und frische Gesichtsfarbe ist die Folge.
Gesichtsbehaarung
Die Behaarung des Gesichts fällt höchst unterschiedlich aus und hängt vom Geschlecht und der ethnischen Herkunft eines Menschen ab. Bei Frauen besteht die Gesichtsbehaarung lediglich aus Wimpern und Augenbrauen.
Alle weiteren Gesichtspartien bedeckt das Vellushaar. Durch hormonelle Einflüsse unterliegen Männer dem Bartwuchs im Bereich von Kinn, Wange und Oberlippe.
Tipps für einen gesunden Teint
Wohl niemand ist immer ausgeglichen, glücklich und zufrieden mit seinem Leben. Doch die kleinen Ärgernisse sollten keine Spuren in unserem Gesicht hinterlassen. Mit einer perfekten Gesichtspflege, die am wichtigsten ist, wenn es mal nicht so gut läuft, lassen sich äußerliche Anzeichen hierfür mildern oder bestenfalls sogar ganz vermeiden.
Für den Teint spielt zudem eine ausgewogene und gesunde Ernährung eine sehr große Rolle und wer sich sportlich fit hält sowie häufig an die frische Luft geht, tut sich und seiner Haut sehr viel Gutes. Das Gesicht will verwöhnt werden, es dankt uns mit einem makellos reinen, ebenmäßigen, rosigen Teint.
Die richtige Gesichtspflege
Die Gesichtspflege fängt immer mit der richtigen Reinigung an, die den Umweltschmutz, Make-up-Reste und Cremes entfernt. Ein gelegentliches Peeling der Haut entfernt kleine abgestorbene Hautschüppchen und macht die Hautporen frei. Kleine Hautunreinheiten haben nun keine Chance sich zu entzünden, die beste Vorsorge gegen Pickel und Mitesser.
So gut vorbereitet nimmt die Haut Pflegeprodukte wie Gesichtsmasken und Cremes hervorragend auf und ist vor Umweltbelastungen bestens geschützt. Die Reinigung des Gesichts und das Eincremen sollte mindestens morgens und abends fester Bestandteil des Lebens sein, auch oder gerade, wenn es einem mal nicht so gut geht.
Weitere Pflegeprodukte wie Masken und Peelings können nach Bedarf angewandt werden. Bei allen Produkten ist es besonders wichtig, den eigenen Hauttyp zu kennen und entsprechende Pflegeprodukte zu verwenden. Die einzelnen Pflegeserien sind auf trockene, sensible und fettige Haut sowie auf Mischhaut abgestimmt.
Schminktipps für Frauen
Frauen haben den Vorteil, dass sie kleine Makel im Gesicht einfach überschminken können. Dunkle Augenringe, von einer schlaflosen Nacht, versteckt man mit Concealer und auch kleine Fältchen, Pigmentflecken und Hautunreinheiten lassen sich bestens damit abdecken. Zum Abschluss ein Make-up auftragen, die Augen und Lippen schminken und der Ausdruck des Unwohlseins im Gesicht ist verschwunden.
Verletzungen und Erkrankungen des Gesichts
Trockene Haut oder Unreinheiten sind nicht das einzige, worunter man im Bereich des Gesichts zu leiden hat - auch das menschliche Gesicht kann von Erkrankungen und Verletzungen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Mögliche Verletzungen
Durch Unfälle oder Stürze kann das menschliche Gesicht mitunter stark beeinträchtigt werden.
So kommt es häufig zu:
In schweren Fällen sind sogar schwerwiegende Entstellungen des Gesichts möglich, die eine Gesichtsrekonstruktion oder sogar Gesichtstransplantation erforderlich machen.
Ohrverletzungen
Möglich sind beispielsweise Verletzungen des Ohrs. Durch einen Schlag kann es zur Bildung eines Hämatoms kommen. Dabei sammelt sich Blut zwischen Knorpel und dem umgebenden Bindegewebe an. Schlimmstenfalls kommt es zur Unterbrechung der Blutversorgung und zum Absterben des Knorpels.
Durch einen Schlag oder Sturz kann es auch zu einem Riss im Trommelfell kommen. Ebenfalls möglich sind Frakturen der Knochen im Gehörgang.
Nasenfrakturen
Besonders im Kampfsport, aber auch durch Unfälle, kann es schnell zu einem Nasenbruch kommen. Dabei reißt die Nasenschleimhaut auf, sodass es zu starken Blutungen kommt. Des Weiteren ist die Nase geschwollen.
Betroffen von der Fraktur ist in vielen Fällen auch der Nasenknorpel; zudem kommt es zu Verschiebungen des Nasenrückens. Wenn in bestimmten Nasenbereichen Blutungen auftreten, ist mitunter das Absterben von Gewebe möglich: der Nasenrücken sinkt ein, was als Sattelnasendeformierung bezeichnet wird.
Weitere Frakturen
Auch der Kiefer sowie das Mittelgesicht können von Frakturen betroffen sein. Bei einem Unterkieferbruch verspürt der Betroffene Schmerzen und kann meist den Mund nicht ganz öffnen. Bei Mittelgesichtsfrakturen treten mitunter
- Taubheit
- Doppeltsehen
- Schwellungen oder
- eingesunkene Augäpfel
auf. Behandelt wird je nach Art der Fraktur mit Schienen zur Ruhigstellung oder Operationen. Des Weiteren kann es zu Schläfenbeinbrüchen oder Jochbeinbrüchen kommen.
Mögliche Erkrankungen
Gesichtslähmung
Eine Erkrankung des Gesichtsnervs (Nervus fazialis) ist die Gesichtslähmung (Fazialisparese). Dabei kommt es zu einer Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur. Die Lähmung kann sowohl einseitig als auch beidseitig sein und macht sich durch einen herabhängenden Mundwinkel oder einen zu schwachen und unvollständigen Mundschluss bemerkbar.
Gesichtsschmerzen
Gesichtsschmerzen können auch durch eine Trigeminusneuralgie ausgelöst werden. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Trigeminusnervs, der für die Übermittlung von Empfindungen im Gesichtsbereich an das Gehirn zuständig ist.
Trigeminusneuralgie
Bei einer Trigeminusneuralgie kommt es zu plötzlichen, starken Schmerzen an:
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