Körperhaare - Wichtig für die Temperaturregelung, zum Schutz sowie zur Herabsetzung von Reibung
Als Körperhaare bezeichnet man die Behaarung an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers mit Ausnahme der Kopfhaare. Bei Männern fällt die Behaarung des Körpers stärker aus als bei Frauen.

Unter Körperhaaren versteht man sämtliche Haare am menschlichen Körper mit Ausnahme der Kopfhaare. Man findet sie an zahlreichen unterschiedlichen Stellen des Körpers.
Die verschiedenen Wachstumszyklen
Die Körperhaare haben andere Wachstums- und Entwicklungsmodalitäten als die Kopfhaare. Mit Ausnahme der Barthaare ist der Wachstumszyklus der Körperhaare deutlich kürzer als der der Kopfhaare und nur auf ein paar Monate begrenzt. So fallen Beinhaare schon nach zwei Monaten und Achselhaare nach sechs Monaten aus.
Die Körperbehaarung wird auch androgene Behaarung genannt, weil sie erst durch die vermehrte Ausschüttung von männlichen Geschlechtshormonen, den Androgenen, entsteht. Da die Androgenausschüttung bei Mann und Frau unterschiedlich ausfällt, kommt es zu einer geschlechtsspezifischen Entwicklung der erwachsenen Körperbehaarung, weswegen sie auch als sekundäres Geschlechtsmerkmal gilt.

Vom Vellushaar zum Terminalhaar
Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, wird der gesamte Körper des Menschen von Vellushaar bedeckt. Dabei handelt es sich um einen unpigmentierten, marklosen Flaum. Während und nach der Pubertät kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Androgenen, wodurch das Vellushaar in Terminalhaar umgewandelt wird. Dieses erwachsene Körperhaar ist individuell pigmentiert und markhaltig.
Der Umfang der Körperbehaarung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:
- Geschlecht
- Lebensalter
- hormonellen Status
- genetischer Disposition
Vor allem die genetische Disposition spielt dabei eine entscheidende Rolle, da eine bestimmte Anzahl von Haarwachstumszellen genetisch vorbestimmt in der Haut liegt.
Unterschiede bei Frau und Mann
Frauen und Männer haben eine unterschiedlich stark ausgeprägte Körperbehaarung. Und auch in Sachen Entfernung gibt es Unterschiede - auch wenn sich dies besonders bei den Männern in der letzten Zeit gewandelt hat.
Körperbehaarung der Frauen
Zu den Körperhaaren der Frau gehören:
- die Achselhaare
- die Schamhaare
- die Haare an Armen und Beinen
Frauen entwickeln im Pubertätsalter zwischen acht und 13 Jahren Haar im Scham- und Analbereich sowie in der Achsel und an den Armen und Beinen. Wie ausgeprägt und dunkel das Haar ist, ist genetisch bedingt und hängt von der Anzahl der Haarwachstumszellen ab. Je höher der Testosteronwert bei der Frau, desto zahlreicher und dichter ist die Behaarung.
Bei vielen Frauen spielt die Haarentfernung eine wichtige Rolle. So werden besonders Intim- und Achselbereich rasiert, gewachst etc., zudem auch die Beine. Doch auch die Haarentfernung an den Armen kommt nicht selten vor.

Körperbehaarung der Männer
Zu den Körperhaaren der Männer gehören:
- die Achselhaaren
- die Schamhaaren
- die Haaren an den Extremitäten
- die Barthaare
- die Brusthaare
- die Bauchhaare
- die Nasenhaare
- die Ohrenhaare
- die Haare an Gesäß und Rücken
Die typische männliche Körperbehaarung setzt ebenso während der Pubertät ein, meistens zwischen dem 10. und 15. Lebensjahr. Schon als Kind ist jedoch ein Großteil des männlichen Körpers vom Vellushaar bedeckt, welches sich während der Entwicklung zum Terminalhaar verdichtet und verdunkelt. Dieses wächst meist zunächst in der Genital- und Achselregion und wird von männlichen Geschlechtshormonen gesteuert.

In Sachen Haarentfernung bei Männern haben Frauen oftmals mitzureden - wie die Damenwelt darüber denkt, zeigen Umfragen...
Wie denkt die Frauenwelt zum Thema Haarentfernung beim Mann?
Viele Frauen haben sich schon seit Jahren gewünscht, dass ihr Mann etwas mehr Zeit mit der Körperpflege verbringt. Mittlerweile gibt es eine Menge Männer, die diesem Wunsch nachkommen. Männer verwenden nicht nur mehr Pflegeprodukte als früher, ihr Rasierer kommt zudem an völlig neuen Körperstellen zum Einsatz.
Achseln und Intimbereich
Laut Umfragen sind sich die Frauen ziemlich einig, wenn es um die Achseln und den Intimbereich geht. Hier sollten die Haare nach Möglichkeit wegrasiert oder zumindest gestutzt werden.
Arme und Beine
Männer mit rasierten Beinen und Armen kommen jedoch bei den wenigsten Frauen gut an. Solche Männer gelten nicht mehr als männlich genug. Wenn es um die Beine geht sollten also in Zukunft nur die Frauen zum Rasierer greifen und die Männer können ihn getrost weglegen.
Rücken
Männer mit einem behaarten Rücken können sich ziemlich sicher sein, dass Frauen auf diese Behaarung gerne verzichten. Da der Rücken natürlich nicht einfach selber zu rasieren ist und man es zum Teil ja auch für die Freundin tut, kann diese hier helfen und ihren Freund von der Rückenbehaarung befreien. Oder man geht zur Kosmetikerin und lässt sich die Haare entfernen.
Brust
Wenn es um die Brustbehaarung geht wird die Entscheidung schon schwieriger. Hier haben Frauen einen sehr unterschiedlichen Geschmack. Einige Frauen können eine behaarte Brust überhaupt nicht leiden, während andere Frauen auf die Brustbehaarung ihres Freundes nicht verzichten wollen.
Bart
Genauso verhält es sich mit dem Bartwuchs. Viele Frauen bevorzugen ein glattes Gesicht, andere wiederum mögen das Gefühl eines Dreitagebartes. Auf einen Vollbart stehen allerdings nur die wenigsten Frauen.
Fazit ist also, dass Männer sich gerne pflegen dürfen, es aber nicht übertreiben sollten. Wenn man sich unsicher ist, kann man einfach den Partner nach seinen Vorlieben befragen. Singles sollten einfach so rumlaufen wie sie sich selber am wohlsten fühlen.
Funktion
Eine bestimmte Funktion erfüllen die Körperhaare nicht. An einigen Körperstellen, die schweißdrüsenreich sind, können sie die Regelung der Temperatur unterstützen. Dabei vergrößern sie die Oberfläche, wodurch die Abgabe von Schweiß erleichtert wird.
Bestimmte Stellen wie der Schambereich werden durch die Körperbehaarung geschützt. Darüber hinaus wirken die Körperhaare verstärkend auf die Sensibilität der Haut.
Vermehrte Körperbehaarung
Aus unterschiedlichen Gründen kann es zu einem vermehrten und unnatürlichen Wachstum von Körperhaaren kommen. Dazu gehören Hypertrichose und Hirsutismus.
Hypertrichose
In manchen Fällen kann das Wachstum der Körperhaare unnatürlich sein. Ein vermehrtes Haarwachstum, das von der Medizin als Erkrankung eingestuft wird, ist die Hypertrichose. Dabei kann es sowohl an einzelnen Stellen als auch am ganzen Körper zu einem vermehrten Haarwachstum kommen, wovon auch Stellen, die sonst unbehaart sind, betroffen werden.
Formen und Ursachen
Generell wird die angeborene sowie die erworbene Hypertrichose unterschieden. Bei der angeborenen Form unterscheidet man des Weiteren die umschriebene Form, die nur ein Teilgebiet des Körpers betrifft (z.B. Leberflecken bei Becker-Melanosen) sowie diffus angeborene Formen, bei denen das Lanugohaar bei Neugeborenen an Armen und Beinen erhalten bleibt oder bei der der gesamte Körper von Geburt an mit dickeren Haaren bewachsen ist.
Da die Hypertrichose vererbt wird, tritt sie familiär gehäuft auf. In manchen Fällen kann eine Hypertrichose auch von bestimmten Medikamenten wie z.B. Minoxidil ausgelöst werden. Zu den anderen Ursachen der erworbenen Hypertrichose zählen
- bestimmte Krebserkrankungen (paraneoplastische Syndrome)
- Dermatomyositis
- enormer Stress oder
- schwere Formen von Magersucht.
Hirsutismus
Eine andere Form von unnatürlicher Körperbehaarung, die ausschließlich bei Frauen auftritt, ist Hirsutismus. Dabei kommt es zu einer, für Frauen untypischen Behaarung, bei der sich das Vellushaar in Terminalhaar umwandelt.
Hervorgerufen wird Hirsutismus in der Regel durch eine vermehrte Ausschüttung von männlichen Geschlechtshormonen. Die Behandlung erfolgt im Rahmen einer Hormontherapie.
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