Der Samen - Wichtig für den Transport der Spermien zur weiblichen Eizelle
Als Samen oder Sperma bezeichnet man die Flüssigkeit, die ein Mann bei einem Samenerguss ausstößt. Sie enthält Keimzellen und dient zur Befruchtung von weiblichen Eizellen.
Aufgaben
Unter dem Samen, den man auch als Sperma oder Samenflüssigkeit bezeichnet, versteht man eine weiß-graue Körperflüssigkeit des Mannes, die während einer Ejakulation (Samenerguss) aus dem Penis ausgestoßen wird. Durch den Kontakt mit einer weiblichen Eizelle kann diese befruchtet werden, wodurch es zu einer Schwangerschaft kommt.
Die Samenflüssigkeit wird vom Mann während eines Orgasmus aus der Harnröhre (Urethra) ausgestoßen. Zusammengesetzt wird sie aus den Spermien, die man auch als Samenfäden oder Spermatozoen bezeichnet und dem Samenplasma oder Seminalplasma, einem Sekret der akzessorischen Geschlechtsdrüsen.
In der Regel befinden sich mehrere Millionen Spermien in einem Milliliter Samenflüssigkeit. Wichtigste Aufgabe der Flüssigkeit ist der Transport der Spermien zur weiblichen Eizelle, wo die Befruchtung erfolgt.
Anteile
Der überwiegende Teil der Samenflüssigkeit wird von den Samenbläschen und der Prostata produziert. Der Rest wird von den Hoden und den Cowperschen Drüsen beigesteuert:
- Samenbläschen: 45 bis 80 Prozent
- Prostata: 10 bis 30 Prozent
- Hoden und Nebenhoden: 5 Prozent
- Cowpersche Drüsen: 2 bis 5 Prozent
Im Hoden kommt es in den so genannten Hodenkanälchen zur Entwicklung der Spermien. Bis diese vollständig gereift sind, vergehen etwa 72 Tage. Gespeichert werden sie anschließend in den Nebenhoden. Vom Nebenhoden führt der Samenleiter durch den Leistenkanal und mündet in der Harnröhre.
Auch die Samenbläschen münden dort; dabei produzieren sie in der Regel über die Hälfte der Samenflüssigkeit. Das Sekret der Samenbläschen enthält viel Fruktose, sodass es den Spermatozoen als Energiespender dient.
Der Anfangsteil der Harnröhre wird von der Prostata umgeben. Diese sondert ebenfalls ein Sekret ab, welches dem Samen bei der Ejakulation beigemischt wrid. Es sorgt für die Beweglichkeit der Spermien.
Aus den Cowperschen Drüsen, die im Becken vorzufinden sind und in die Harnröhre münden, tritt das so genannte Präejakulat, auch Lusttropfen genannt, aus. Dieses dient der Reinigung der Harnröhre, bevor es zu einer Ejakulation kommt und ebenfalls als natürliches Gleitmittel beim Geschlechtsverkehr.
Auch das Präejakulat kann mitunter bereits Spermien enthalten. Es ist also möglich, dass es zu einer Schwangerschaft kommt, auch wenn zeitnah keine Ejakulation stattgefunden hat.
Bestandteile
Das Ejakulat eines erwachsenen, gesunden Mannes hat eine milchig-trübe Farbe und glänzt leicht. Außerdem wird die Samenflüssigkeit von klebrigen glasigen Fäden durchzogen.
Der pH-Wert liegt zwischen 7 und 7,8. In manchen Fällen können auch gelbe Pigmente, die als Flavine bezeichnet werden, enthalten sein.
Das Volumen eines Samenergusses liegt zwischen zwei und sechs Millilitern. Durch die Spermien ist der Samen leicht protein- und salzhaltig. Darüber hinaus sind in der Flüssigkeit
- Noradrenalin
- Tyrosin
- Dopamin
- Pheromone
- Östrogene
- ß-Endorphin
- die Bindungshormone Vasopressin und Oxytocin
enthalten. Hauptbestandteil ist jedoch Wasser.
Während die Spermien sich während der Spermatogenese im Hoden entwickeln, entsteht der größte Teil der Samenflüssigkeit in der Samenblase (Vesicula seminalis). Dieser Anteil enthält auch Proteine, Fruktose, die als Nahrung der Spermien dient sowie Prostaglandine.
Letztere bewirken, dass es nicht zur einer Immunreaktion des weiblichen Körpers kommt. Der Anteil, der aus der Prostata stammt, enthält
- Zink
- Zitronensäure sowie
- spezielle Proteine.
In der Regel beginnt beim Menschen die Produktion der Samenflüssigkeit erst im Verlauf der Pubertät. Das Sperma kann auch ohne sexuelle Stimulation während des Schlafens im Rahmen einer Pollution ausgestoßen werden.
Beschwerden und Erkrankungen durch Samenflüssigkeit
Durch die Samenflüssigkeit können auch bestimmte Erkrankungen übertragen werden. Außerdem kann es in seltenen Fällen zu Spermaallergien kommen.
Geschlechtskrankheiten
Durch das menschliche Sperma kann es zur Übertragung von gefährlichen Krankheiten wie z.B. HIV (AIDS) oder Hepatitis B kommen.
Erkrankungen, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, bezeichnet man als Geschlechtskrankheiten. Dazu gehören u.a.:
- Syphilis
- Ulcus molle (Weicher Schanker)
- das Venerische Granulom (Lymphogranuloma venereum)
- Gonorrhoe (Tripper)
Verursacht werden diese Erkrankungen zumeist durch
Die Übertragung der Erreger geschieht vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr oder Oralverkehr.
Hämatospermie
Kommt es zum Auftreten von Blut in der Samenflüssigkeit, spricht von einer Hämatospermie. Verursacht wird diese zumeist durch:
- eine Samenblasenentzündung
- Verstopfung
- Tuberkulose
- Verletzungen
Spermaallergien
Ein eher seltenes Problem sind Spermaallergien. Dabei reagiert eine Frau allergisch auf die Samenflüssigkeit des Partners, wodurch es zu unterschiedlichen Symptomen kommen kann, wie:
- Juckreiz
- Brennen
- Hautausschlägen
- Schwellungen im Genitalbereich
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