Kopfhaare - Schützen vor UV-Strahlen und Kälte und lassen sich frisieren
Als Kopfhaare bezeichnet man die Behaarung auf dem menschlichen Schädel. Sie werden von der Körperbehaarung unterschieden.
Unter den Kopfhaaren versteht man die Haare, die auf dem menschlichen Schädel wachsen. Sie werden von der übrigen Körperbehaarung, die an den Achseln, den Extremitäten oder im Intimbereich vorkommt, unterschieden.
Aufbau
Zusammengesetzt ist ein Haar aus
- dem Haarschaft
- der Haarwurzel
- der Talgdrüse sowie
- dem Haarbalgmuskel.
Die Ernährung der einzelnen Haare erfolgt über Blutgefäße. Diese befinden sich, zusammen mit den Pigmentzellen, die den Haaren ihre Farbe geben, in der Haarwurzel.
Das Haar entsteht in einem Haarfollikel. Dieser befindet sich innerhalb der Haut, während der Haarschaft aus dieser herausragt. Der Ursprung des Haars liegt in der Haarzwiebel; an deren Basis liegt die Haarpapille, welche für die Nährstoffversorgung zuständig ist.
Die Schichten des Haars
Das Haar, das aus Keratin besteht, setzt sich aus mehreren Schichten zusammen. Ganz außen liegt die Kutikula, die für Form und Glanz zuständig ist. Sie ist sehr dünn, sodass die Farbpigmente hindurchscheinen können. Die Kutikula ist wie dachziegelartig aufgebaut; wenn die einzelnen Schuppen anliegen, glänzt das Haar, ansonsten ist es stumpf und matt.
Unter der Kutikula befindet sich die Faserschicht, welche aus Eiweißfasern besteht. Sie macht den größten Teil aus und kümmert sich um Festigkeit und Elastizität. Durch Spliss kommt es zum Abspreizen der Fasern.
Umgeben sind die Fasern von Pigmentkörnern. Diese verleihen dem Haar seine Farbe. Bei einigen Haartypen gibt es des Weiteren noch die Markschicht (Medulla) in der Mitte.
Wachstumszyklus
Wie bei den anderen Haaren auch, kommt es bei den Kopfhaaren zu einem regelmäßigen Wachstumszyklus. Das heißt, dass das Haar am Ende des Zyklus ausfällt und anschließend durch ein neues ersetzt wird.
Die Wachstumsrate des Kopfhaars liegt bei etwa 0,3 Millimetern pro Tag und bei einem Zentimeter pro Monat. Dieser Wert kann aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen.
Auch die Lebensdauer des Kopfhaars ist individuell unterschiedlich. Im Durchschnitt beträgt sie zwei bis sechs Jahre, womit sie deutlich länger ist als die Lebensdauer des Körperhaars.
In den meisten Fällen können die Haare bis zur Hüfte wachsen, manchmal auch nur bis zur Schulter. Genauso kann es aber bei einigen Menschen auch zu körperlangem Haar kommen.
Gesteuert durch Hormone, Gene und andere Wachstumsfaktoren, befinden sich die Haare ständig in einem Zyklus. Der Haarzyklus verläuft in drei Phasen.
Anagenphase
Während der ersten Phase, der Anagenphase, befinden sich die Haare im Wachstum. Ernährt werden die Haare von den Haarwurzeln. In der Wachstumsphase teilen sich die Zellen etwa fünfmal schneller als bei normalen Hautzellen. So wird sichergestellt, dass ständig neues Keratin gebildet wird.
In diesem drei bis sieben Jahre andauerndem Zustand - dieser Zeitraum hängt in erster Linie vom Erbgut ab - befinden sich zwischen 80 und 90 Prozent aller Kopfhaare. Als Faustformel kann davon ausgegangen werden, dass ein Haar bis zu einem Zentimeter im Monat wachsen kann.
Katagenphase
In der Katagenphase werden die Haare nicht mehr mit Nährstoffen versorgt. Zwischen ein bis drei Prozent der Kopfhaare befinden sich in dieser zweiten Phase, welche drei bis vier Wochen andauert. Durch die zunehmende Verhornung der Haarwurzel findet der Übergang zur letzten Phase statt, der Telogenphase.
Telogenphase
In der Phase von Ruhe und Abstoßung fallen die Haare bereits durch leichte Beanspruchungen, wie Kämmen, Bürsten oder dem Waschen der Haare, aus. In dieser zwei bis vier Monate andauernden Phase wird das Haar von der Wurzel getrennt.
Etwa 12 bis 15 Prozent der Kopfhaare befinden sich in der Telogenphase. Als normaler Wert kann das Ausfallen von 60-100 Haaren pro Tag gesehen werden. Jeder Follikel hat hier seinen eigenen Zyklus, um sicher zu stellen, dass man immer genug Haare auf dem Kopf hat.
Der Zyklus läuft zeitlich versetzt zum benachbarten Follikel ab. Während sich ein Haar gerade in Phase eins befindet, ruht das andere. Das nächste befindet sich gerade in Phase drei.
Ausrichtung der Kopfhaare
Die Ausrichtung der Kopfhaare hängt von der Stelle des Kopfes ab. Während die Haare am Oberkopf zur Stirn ausgerichtet sind, richten sie sich am Hinterkopf zum Körper hin aus.
Bei vielen Menschen gibt es jedoch Bereiche mit einer kreisförmigen Auslegung, die man als Haarwirbel bezeichnet. Diese genetisch verursachten Wirbel können mitunter Probleme beim Frisieren verursachen.
Ebenso genetisch bedingt ist die individuelle Länge des Haares.
Außerhalb der Kopfhaut leben lediglich die Haarfollikel, das Haar dagegen ist biologisch tot. Da sich ein geschädigtes Haar aus diesem Grund nicht biologisch regenerieren kann, lässt es sich nur über die Haarwurzeln reproduzieren.
Haarfarben
Die Farbe der Kopfhaare ist unterschiedlich. So können sie blond, schwarz, rot oder brünett sein.
Die Anzahl der Haare hängt von der Haardicke ab. Am dicksten sind rote Haare, während blonde Haare am dünnsten sind. Aus diesen Grund treten blonde Haare in größerer Menge auf als schwarze Haare.
Haarpflege
Kopfhaare bedürfen regelmäßiger Pflege. Dazu müssen sie gekämmt und gewaschen werden. Zur Haarwäsche- und Pflege werden vor allem Shampoos, Spülungen und Haarbalsam benutzt.
Allgemeine Pflegetipps und haarige Irrtümer
Haar, welches besonders beansprucht wird, sieht nicht nur strapaziert aus. Es hat zwar keinen Einfluss auf den Haarzyklus, jedoch brechen die Haare schnell ab. Dies hat dünner werdendes Haar zur Folge.
- Grundsätzlich sollte auf übermäßige Hitzeeinwirkung durch Föhn oder Sonne verzichtet werden.
- Auch Tönen, Färben oder Bleichen kann die Haarsubstanz angreifen und dauerhaft schädigen.
- Es sollte darauf geachtet werden nach einer solch chemischen Behandlung die Haare mit einer aufbauenden Pflegespülung zu versorgen.
Eine ausgewogene Ernährung versorgt nicht nur den Körper, sondern auch die Haare mit ausreichend Mineralien und Vitaminen der B-Gruppe.
Immer wieder werden Tipps genannt, um den Haarzyklus zu beeinflussen oder Haarausfall zu stoppen. Wer denkt, dass zu häufiges Haarewaschen zu Haarausfall führen kann, der irrt. Die heute verwendeten Shampoos sind besonders mild und verträglich und lassen so ein tägliches Waschen zu.
Häufig wird geraten die Kopfhaut zu massieren, da so die Durchblutung gefördert und Haarausfall entgegen gewirkt wird. Da die Kopfhaut jedoch ohnehin sehr stark durchblutet wird, kann eine Massage zwar sehr entspannend wirken, nicht jedoch Haarausfall verhindern.
Kopfhaarprobleme
Unser Haar tragen wir Tag für Tag auf dem Kopf mit uns herum. Und schon längst vor den Zeiten von Extensions und Haarspray galten sie als Statussymbol, so zum Beispiel in alten Ägypten, wo bereits mit den ersten Mitteln gegen Haarausfall experimentiert wurde. Für die Germanen versprach schönes Haar Fruchtbarkeit und Stärke. Bis heute sind wir bemüht, unser Haar möglichst gut aussehen zu lassen, denn das lässt uns gesund und attraktiv wirken - nicht ohne Grund. Doch in manchen Fällen gelingt das nicht.
Schuppen
Das wohl am häufigsten auftretende Problem bei Kopfhaaren sind Schuppen. Diese entstehen, wenn es beim Erneuerungsprozess der Kopfhaut zum Abstoßen von verklebten oder zu vielen Zellen kommt.
Fettige Haare
Ein weiteres Problem sind fettige Haare, die man auf eine Überproduktion der Talgdrüsen zurückführt. Die Talgproduktion wird durch häufiges Haarewaschen noch verstärkt.
Als Ursachen vermutet man:
- Stoffwechselstörungen
- genetische Gründe
- Stress
Trockene Haare
Kommt es zu trockenem, gespaltenem und stumpfem Haar, könnte ein Mangel an Vitamin H (Biotin) vorliegen. Das Biotin ist wichtig für die Bildung von Keratin und dadurch für das gesunde Wachstum der Haare.
Haarausfall
Ein, vor allem unter Männern, weit verbreitetes Problem ist Haarausfall. Allein in Deutschland sind 12-15 Millionen Menschen davon betroffen.
In einem gewissen Rahmen ist Haarausfall nicht ungewöhnlich, verliert man jedoch mehr als fünfzig bis hundert Haare pro Tag, handelt es sich um einen androgenetischen Haarausfall. Dieser ist zumeist erblich bedingt.
Doch auch großer Stress oder ein ernster Nährstoffmangel können die Ursachen sein. Ein gesunder Erwachsener hat durchschnittlich 100.000 bis 150.000 Haare auf dem Kopf. Als wirksamstes Mittel gegen dauerhaften Haarausfall gilt eine Haartransplantation, bei der die Haare von einer Stelle des Kopfes zur anderen verpflanzt werden.
Änderungen der Haarfarbe
Die natürliche Haarfarbe jedes Menschen steht bereits vor seiner Geburt genetisch fest. Jedoch kann die Haarfarbe sich im Laufe des Lebens auch ändern - so dunkeln hormonell bedingt die meisten Blondschöpfe über die Jahre nach.
Eine Änderung der Haarfarbe kann aber auch auf Probleme des Stoffwechsels oder eine falsche Ernährung hinweisen. Äußere Faktoren wie Chlorwasser im Schwimmbad oder starke Sonneneinstrahlung können die Haarfarbe ebenfalls verändern.
Das Ergrauen ist ein vollkommen normaler Prozess und ein frühes Ergrauen ist meist erblich bedingt. Aus Ärger bekommt kein Mensch graue Haare. Ein stressbedingt schnelleres Ergrauen ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Psyche und Haarstruktur
Wer psychisch stark angeschlagen ist, hat häufig auch mit spröden und trockenen Haaren zu kämpfen. Dafür sorgen Hormone.
Es gibt jedoch auch den gegenteiligen Effekt: wenn wir uns mit unseren Haaren nicht wohl fühlen, sind wir weniger selbstsicher und haben schlechte Laune. "Bad Hair Days" können einem schnell den Tag verderben. Gravierende Probleme wie Erkrankungen der Kopfhaut und Haarausfall können sogar zu Isolation und Depressionen führen.
Zum Glück gibt es in Deutschland ungefähr 73.500 Friseursalons und noch dazu eine kaum überblickbare Vielzahl von Stylingprodukten. Die können auch einen "Bad Hair Day" manchmal noch retten.
Verringertes Haarwachstum
Gesund aussehendes, dichtes, kräftiges und langes Haar ist für die meisten Menschen das ultimative Ziel (insbesondere der Frauen). Immerhin ist schön glänzendes Haar ein Zeichen von
- Gesundheit
- Vitalität und
- Wohlbefinden.
Doch leider sieht die Realität vielfach ganz anders aus. Bis zu 80 Prozent der Männer und immerhin 40 Prozent der Frauen leiden unter Haarausfall, was neueste Studien belegen. Auch mit der Schnelligkeit des Haarwuchses, des einzelnen Haares, sind vorwiegend Frauen sehr unzufrieden.
Ursachen
Bevor es an die Behandlung der langsam wachsenden Haare oder dem Haarausfall geht, muss erst die Ursache gefunden werden. Häufig spielen mehrere Einflüsse eine Rolle, wie eine ungesunde Ernährung oder der Mangel an Vitaminen, die das Wachstum der Haare beeinflussen.
Bei Frauen sind es häufig die Hormone, die das Haarwachstum vorübergehend zum Stillstand bringen.
- Stress
- Schlafmangel
- zu wenig oder unsachgemäße Haarpflege und
- Umweltgifte
können ebenfalls Einfluss auf das Wachstum des Schopfes haben. Die Umstellung der Gewohnheiten sowie Hausmittel können bei diesen Problemen helfen.
Hilfreiche äußerliche Hausmittel, die das Haarwachstum beschleunigen
Um das Haarwachstum zu beschleunigen, sollte bei der täglicher Haarpflege sorgsam vorgegangen werden. Nur mit lauwarmem Wasser sollte das Haar gewaschen und im Anschluss an der Luft getrocknet werden, denn Hitze schadet ihm. Das Haar darf niemals im nassen Zustand gebürstet werden, da es dabei schnell brechen kann.
- Ein sanftes Shampoo
- Spülungen und
- eine Haarkur
tragen auch zum Wachstum der Haare bei und lassen es schön glänzen.
Rosmarinwasser
Zudem kann auch zu folgenden Hausmitteln gegriffen werden: Rosmarin-Wasser beschleunigt das Haarwachstum: es wird täglich in das Haar einmassiert und gründlich mit warmem Wasser ausgespült.
Zwiebeln, Knoblauch und Zimt
Zwiebeln, Knoblauchzehen und Zimtstangen wirken ebenfalls Wunder. Hierfür wird eine rote Zwiebel geteilt und mit zwei Zimtstangen und vier Knoblauchzehen für 15 Minuten gekocht.
Der Sud wird an vier aufeinanderfolgenden Tagen als Spülung verwendet. Die Wirkung ist erstaunlich. Allerdings ist der Geruch nicht gerade angenehm.
Kokosnussöl und Rizinusöl
Die Mischung aus Kokosnussöl und Rizinusöl hilft dem Haarwachstum ebenfalls. Diese Öle haben sich auch gegen Haarausfall bewährt, denn sie stimulieren das Wachstum der Haare. Die Verwendung ist ganz einfach: das Kokosnussöl wird mit dem Rizinusöl gemischt, leicht erwärmt und direkt auf die Kopfhaut aufgetragen.
Das Haarwachstum von innen beschleunigen
Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für das Wachstum der Haare wichtig; es stärkt gleichzeitig den gesamten Körper. Mit einem energiereichen Frühstück sollte der Tag begonnen werden.
Ein Müsli mit Joghurt, dazu ein Löffel Weizenkeimöl, ein Löffel Bierhefe und einer mit Honig bringen das Haarwachstum in Fahrt. Proteinreiche Lebensmittel beschleunigen das Haarwachstum, dazu zählen:
Lebensmittel, die Zink und Eisen enthalten, sind ebenfalls Mittel, um das Haarwachstum anzuregen:
- Nüsse
- Meeresfrüchte
- Pinienkerne und
- selbstverständlich Vollkornprodukte
tun dem Haarwachstum gut.
Vitaminpräparate
Wer es nicht schafft, diese Lebensmittel in seinen Essenplan einzubauen, kann zu Vitaminpräparaten greifen.
- Magnesium
- Zink
- Schwefel und
- B-Vitamine
sind nur einige Beispiele von Vitaminen, die gut fürs Haar sind. Trinken ist für das Haar sehr wichtig, es entfernt alle Giftstoffe aus dem Körper. 2-3 Liter Wasser sollten jeden Tag getrunken werden.
Spliss und Haarbruch
Bei Spliss liegt eine Splitterung des Haares vor. Die Haarspitzen sind glanzlos und können leicht brechen. Längere Haare sind häufiger davon betroffen, da sie mehr Reibung ausgesetzt sind. Um eine weitere Aufspaltung der Haare zu vermeiden, sollten die Spitzen geschnitten werden.
Spliss kann dazu führen, dass die Haare an der Stelle brechen. Um dies zu vermeiden, gibt es zahlreiche Pflegeprodukte wie spezielle Haarmasken. Auch eine Keratinglättung beim Friseur ist möglich. Generell wird empfohlen, seine Haarsptizen regelmäßig schneiden zu lassen.
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