Die Nase - Riechorgan und wichtig für die Atmung

Als Nase bezeichnet man einen Teil des menschlichen Gesichts. Sie ist wichtig für die Atmung und die Geruchswahrnehmung.

Von Jens Hirseland

Die Nase (Nasus) ist ein wichtiger Bestandteil des Gesichts und zählt zu den charakteristischen Merkmalen eines Menschen. Zu ihren Funktionen gehören das Atmen und das Riechen.

Die menschliche Nase, die zu den oberen Atemwegen gehört, hat die unterschiedlichsten Formen. So kann sie breit, schmal, hakenförmig, zierlich, lang oder stupsnasig sein.

Anatomie

Jede Nase besteht aus:

  • zwei Nasenlöchern (Nares)
  • einer Nasenscheidewand (Septum nasi), durch die die Nasenhöhle in zwei Hälften aufgeteilt wird
  • zwei Nasenflügeln

Anatomisch unterteilt wird die Nase in die äußere Nase (Nasus externus) sowie die innere Nase (Nasus internus).

Der äußere Teil der Nase wird in vier Bereiche eingeteilt:

  1. Nasenspitze (Apex nasi)
  2. Nasenflügel (Alae nasi)
  3. Nasenrücken (Dorsum nasi)
  4. Nasenwurzel (Radex nasi)
Die Anatomie der menschlichen Nase grafisch dargestellt
Die Anatomie der menschlichen Nase grafisch dargestellt

Äußere Nase

Die menschliche Nase setzt sich aus einen knorpeligen und einem knöchernen Anteil zusammen. Den knöchernen, harten Anteil bezeichnet man als Nasenwurzel oder auch Nasenpyramide. Er bildet das Fundament für den knorpeligen Anteil. Zusammengesetzt wird die Nasenwurzel aus:

Der knorpelige Nasenanteil, der der Nasenwurzel aufsitzt, lässt sich bewegen und setzt sich beidseitig aus einem Dreieckknorpel zusammen. Gemeinsam mit dem Nasenspitzenknorpel (Cartilago alaris major), zu dessen Bestandteilen die Nasenflügel und der Nasensteg (Crus mediale) gehören, bestimmt er die Form der Nasenlöcher.

Darüber hinaus besteht eine Verbindung des Dreieckknorpels zur Nasenscheidewand, welche die Höhe der Nasenspitze bestimmt. Die Außenseite der Nase wird von Haut bedeckt.

Innere Nase

Im inneren Teil der Nase befinden sich die Nasenhöhle und die Nasenscheidewand. Diese besteht in ihrem Vorderteil aus Knorpel und im Hinterteil aus Knochen. Der knöcherne Anteil wird aus Fortsätzen von anderen Knochen des Gesichtsschädels gebildet, die man als Siebbein bezeichnet.

Die Haupthöhle der Nase fängt auf der Vorderseite mit der Nasenklappe an. An ihrem Ende am Rachen befinden sich zwei Öffnungen, die nebeneinander liegen, die man innere Nasenlöcher oder Choanen nennt. Durch diese Öffnungen gelangt die Atemluft in den Rachen.

Begrenzt wird die Nasenhaupthöhle von:

  • einem Teil des Siebbeins
  • vom Nasenbein
  • vom Keilbeinkörper

Unter der Nasenhaupthöhle befindet sich der harte Gaumen (Palatum durum). An den Seiten der inneren Nase liegen knöcherne Strukturen.

Diese werden von Teilen des Gesichtsschädels gebildet. Dort befinden sich auch die Nasenmuscheln, die die Nasengänge begrenzen und zur Oberflächenvergrößerung der Nasenschleimhaut dienen.

Auf jeder Nasenseite liegen drei Nasenmuscheln, die man in obere, untere und mittlere Nasenmuscheln unterteilt. Dazwischen sind die Nasengänge, durch die die Atemluft einströmt.

Luftgefüllte Hohlräume der Nasenhöhle sind die Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales). Sie ragen als Aussackungen in die angrenzenden Schädelknochen hinein.

Ausgekleidet wird die innere Nase, abgesehen vom Nasenvorhof, von der Nasenschleimhaut (Mucosa nasi), die man in Regio respiratoria und Regio olfactoria unterteilt.

Funktion

Zu den wichtigsten Funktionen der Nase gehört das Ein- und Ausatmen der Atemluft. Kalte Luft wird dabei angefeuchtet und erwärmt. Durch die Nasenhaare und die Flimmerhärchen werden eingeatmete Fremdpartikel abgefangen.

Eine weitere wichtige Nasenfunktion ist das Riechen. Der Geruchssinn wird von der Regio olfactoria, der Riechschleimhaut, ermöglicht.

Darüber hinaus ist die Nase auch wichtig für die Stimmbildung und hat eine große ästhetische Bedeutung für das Gesicht. Aus diesem Grund werden häufig Nasenkorrekturen (Rhinoplastiken) ausgeführt, um die Nase in Harmonie mit dem restlichen Gesicht zu bringen.

Beschwerden und Erkrankungen der Nase

Da die Nase ein empfindliches Organ ist, kann sie von unterschiedlichen Beschwerden und Erkrankungen beeinträchtigt werden.

Nasenbluten

Zu den häufigsten Beschwerden gehört Nasenbluten, das sowohl lokal bedingt als auch das Symptom einer Allgemeinerkrankung sein kann.

Nasenbluten kann ausgelöst werden durch:

Schnupfen und Sinusitis

Eine weit verbreitete Nasenerkrankung, von der fast jeder Mensch heimgesucht wird, ist Schnupfen (Rhinitis). Dieser wird zumeist von Rhinoviren oder Adenoviren verursacht. In den meisten Fällen verschwindet der Schnupfen nach ein paar Tagen wieder von selbst.

In manchen Fällen kann es jedoch im weiteren Verlauf zu einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) kommen, die von Bakterien verursacht wird.

Nicht immer ganz ohne: Die verstopfte Nase

Die Nase ist im Winter besonders anfällig für Infekte. Das liegt daran, dass sie unentwegt die eingeatmete Luft erwärmt, befeuchtet und säubert, bevor sie ihren Weg in die Lunge nimmt. Gerade im Winter ist das Schwerstarbeit, denn die Außenluft ist kalt und muss entsprechend aufgeheizt werden.

Außerdem sind im Winter deutlich mehr Krankheitserreger in der Luft als im Sommer, weil viel mehr Leute krank sind. Daher kann eine verstopfte Nase schnell Einzug halten.

Symptome

Wenn die Nase nicht richtig frei ist, dann können wir

  • weder richtig essen
  • schmecken
  • noch riechen und
  • nachts finden wir partout keinen Schlaf.
Mögliche Ursachen und Folgen

Doch obwohl das Problem wahrlich nervtötend ist, nehmen viele Menschen die verstopfte Nase nicht ernst - mit mitunter schweren Folgen. Denn hinter der eingeschränkten Nasenatmung kann sich eine chronisch-entzündliche Nasenschleimhaut verbergen, die die Entstehung von chronischer Bronchitis und Asthma bronchiale begünstigen kann.

Wird die chronisch-entzündliche Nasenschleimhaut nicht rasch diagnostiziert und behandelt, kann sich die Entzündung auf die Bronchien und die Lunge ausweiten. Der medizinische Fachausdruck hierfür ist der "Etagenwechsel".

Dieser Umzug der nicht ganz ungefährlichen Art kann Asthma und chronische Bronchitis hervorrufen. Doch nicht nur das: die verstopfte Nase kann die Lungenatmung beeinflussen und die Bronchien regelrecht verengen, was Auswirkungen auf die Herzaktion und den Kreislauf haben kann.

Eine eingeschränkte Atmung kann auch mit einer Mittelohrerkrankung einhergehen. Auch das Schnarchen und das gefährliche Schlaf-Apnoe-Syndrom, bei dem die Atmung des Schlafenden immer wieder für kurze Zeit zum Erliegen kommt, hängen oft mit einer verstopften Nase zusammen. Daher müssen Funktionsstörungen der Atemwege konsequent behandelt werden, um schwere Erkrankungen und Spätfolgen auszuschließen.

Septumdeviation

Eine Veränderung der Nasenscheidewand ist die Nasenscheidewandverkrümmung (Septumdeviation). Dabei handelt es sich zumeist um eine seitliche Verlagerung, die schon seit der Geburt besteht oder durch eine Verletzung der Nase wie z.B. einen Nasenbeinbruch verursacht wird.

Polypen

Eine weitere Erkrankung sind die so genannten Polypen. Unter Polypen versteht man beidseitige und geschwollene Vergrößerungen der Nasenschleimhaut. Da diese Vergrößerungen aussehen wie ein Pilz an einem Baumstamm, nennt man sie Polypen.

Grafische Darstellung von Nasenpolypen
Grafische Darstellung von Nasenpolypen

Nasenfurunkel

Kommt es zu einer bakteriellen Infektion an einem Haarfollikel (Haarwurzel), spricht man von einem Nasenfurunkel. Der betroffene Bereich ist gerötet und schmerzempfindlich. Zur Behandlung wird ein Antibiotikum in Form einer Salbe aufgetragen; wichtig ist, die Hautstelle nicht zu berühren oder gar zu quetschen, um die Verbreitung der Keime zu vermeiden.

Stinknase

Eine Degeneration der Nasenschleimhaut, bei der es zu einem Verlust des Riechvermögens kommt, bezeichnet man als Stinknase. Dabei bilden sich in der Nase Borken, Verkrustungen sowie ein stinkender und zäher Schleim.

Fibröse Nasenpapel

Eine gutartige Neubildung von Gewebe im Bereich der Nase bezeichnet man als fibröse Nasenpapel. Diese zeigt sich vor allem am Nasenflügel oder an der Nasenspitze.

Die kleinen Knoten sind hautfarben bis rötlich und haben eine glatte Oberfläche. Dabei werden keine Symptome wahrgenommen. Eine Behandlung ist durch Entfernung der Papeln möglich.

Rosazea

Die Hauterkrankung Rosazea betrifft vorwiegend das Mittelgesicht, sodass die Rötungen, Schwellungen und teils entzündeten Pusteln auch auf der Nase auftreten. Im weiteren Verlauf kann es zu knollenartigen Wucherungen der Nase kommen, was man als Rhinophym (oder auch Knollennase, Kartoffelnase, Blumenkohlnase) bezeichnet.

Als Ursachen werden mitunter neurogene Entzündungen oder Störungen des Immunsystems diskutiert. Die Behandlung erfolgt je nach Ausmaß durch kosmetische Produkte, Medikamente oder auch eine Laserbehandlung.

Nasenbeinbruch

Zu den häufigen Verletzungen der Nase zählt der Nasenbeinbruch (Nasenbeinfraktur). Gewalteinwirkungen durch einen Sturz, einen Schlag oder einen Stoß zählen zu den Ursachen.

Zu den typischen Symptomen zählen Nasenbluten, eine Schwellung sowie eine bläuliche Verfärbung (Hämatome) und auch die Verschiebung der gebrochenen Knochen wird sichtbar, wie etwa durch einen eingesunkenen Nasenrücken oder die so genannte Boxernase, bei der es zu einem seitlichen Abweichen der Nase kommt. Ist der Bruch nicht verschoben, heilt er von allein wieder aus; verschobene Knochenstücke müssen reponiert werden.

Septumhämatom

Relativ häufig kommt es bei einem Nasenbeinbruch zu einem Septumhämatom; dieses stellt somit eine mögliche Komplikation dar. Dabei kommt es zu einer Einblutung zwischen der Knorpelhaut sowie dem Knochen der Nasenscheidewand.

Diese ist geschwollen; zudem wird die Nasenatmung stark beeinträchtigt bzw. nicht mehr möglich. Wird das Septumhämatom nicht behandelt, kann es sich entzünden und zu einem Abszess entwickeln.

Auch das Absterben des Knorpels ist möglich, was ein Einsenken der Nase, die so genannten Sattelnase, zur Folge hat. Therapiert wird durch die chirurgische Entfernung des Hämatoms.