Die Vorhaut - Hält die Eichel des Penis feucht und geschmeidig und schützt sie
Als Vorhaut oder Präputium bezeichnet man beim Mann die Haut, die die Eichel des Geschlechtsorgans umgibt. Sie dient zum Schutz der Eichel.
Bei der Vorhaut, die man auch als Präputium bezeichnet, handelt es sich um eine verschiebbare Hautduplikatur, die die Eichel (Glans penis) des Mannes bedeckt. Auch Frauen verfügen über eine Vorhaut, die man als Klitorisvorhaut bezeichnet.
Anatomie
Die Vorhaut ist verschiebbar und kann hinter die Eichel zurückgezogen werden. Unterteilt wird sie in Außenblatt und Innenblatt. Da die beiden Blätter nicht miteinander verwachsen sind, können sie gegeneinander verschoben werden.
Im nicht zurückgezogenen Zustand falten sie sich an der Spitze des Penis zusammen. Während das Außenblatt aus äußerer Haut besteht, handelt es sich bei der Innenhaut um eine Schleimhaut mit einem Plattenepithel, das unverhornt ist.
In den meisten Fällen ist das Vorhaut-Innenblatt bei Neugeborenen mit der Eichel verklebt, was man als Konglutination bezeichnet. Zumeist kommt es während der ersten zwei Lebensjahre zur Lösung der Verklebung.
Auf der unteren Seite der Vorhaut befindet sich die Vorhautnaht (Raphe praeputii), eine sichtbare Verwachsungslinie. Diese wird über das Vorhautbändchen (Frenulum praeputii) zur Penisnaht fortgesetzt. Bei dem Vorhautbändchen handelt es sich um eine Hautfalte, die zwischen der Eichel und dem Vorhaut-Innenband liegt.
Funktion und Hygiene
Aufgabe der Vorhaut ist es, die Eichel des Penis feucht und geschmeidig zu halten. Eine weitere Funktion ist der Schutz der Eichel vor
- Austrocknung
- Reibung und
- Verletzungen.
Bei unzureichender Hygiene des Penis kann sich die so genannte Vorhautschmiere (Smegma), die von abgeschilferten Epithelzellen gebildet wird, ansammeln. Dieses Smegma muss regelmäßig entfernt werden, da es sonst zu einer Vorhautentzündung kommen kann.
Beeinträchtigungen und Erkrankungen der Vorhaut
Obwohl die Vorhaut dem Schutz der Eichel dient, kann sie auch Probleme verursachen.
Vorhautverengung
Die Vorhaut des Penis dient zwar zum Schutz der Eichel, kann aber auch zu Beeinträchtigungen führen. Ist die Vorhaut zu eng, spricht man von einer Phimose (Vorhautverengung). Dabei kann die Vorhaut nicht oder nur unter Schmerzen hinter die Eichel zurückgezogen werden.
Für eine Behandlung wird die Vorhaut entweder teilweise oder auch ganz chirurgisch entfernt. Bei leichteren Fällen reichen auch konservative Maßnahmen wie Salbenbehandlungen aus.
Zu kurzes Vorhautbändchen
Ein weiteres Vorhautproblem ist ein zu kurzes Vorhautbändchen (Frenulum breve). Auch in diesem Fall ist ein Zurückziehen der Vorhaut nur sehr schwer möglich.
Es kann sogar zu einem Abknicken des Penis kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Frenulum bei mechanischer Überbelastung reißt, wodurch starke Blutungen auftreten können. Als Therapie wird zumeist eine Operation durchgeführt, bei der das Frenulum entweder durchtrennt, verlängert oder entfernt wird.
Vorhautentzündung
Eine Erkrankung der Vorhaut ist die Posthitis (Vorhautentzündung). Diese kann durch mangelnde Hygiene, Verklebungen oder Phimosen verursacht werden. Oftmals kommt es dabei auch zu einer Entzündung der Eichel (Balanoposthitis).
Zu den Beschwerden gehören:
- Rötungen
- Juckreiz
- Brennen
- Überwärmung
- Schwellungen
- Schmerzen
Treten die Entzündungen häufiger auf, wird zu einer Beschneidung geraten.
Beschneidung
Als Beschneidung bezeichnet man die operative Entfernung der Vorhaut. Diese wird jedoch nicht nur aus medizinischen Gründen vorgenommen. In Kulturen wie dem Judentum und dem Islam wird eine Beschneidung auch aus religiösen und rituellen Gründen durchgeführt.