Das Rückmeldegespräch (Feedback) im Assessment Center
In einem Assessment Center wird man mit unzähligen Aufgaben konfrontiert, welche viele Stunden andauern. Am Ende dieser Testreihe steht schließlich das Rückmeldegespräch, auch Feedback genannt. Hier bekommt der Bewerber die Chance, sich selbst einzuschätzen; anschließend geben die Beobachter ihre Eindrücke weiter und beurteilen den Kandidaten. Erfahren Sie, ob und wie das Rückmeldegespräch tatsächlich noch etwas ändern kann und wie man sich hier am besten verhalten sollte.
Ziel des Rückmeldegesprächs
Im Schlussteil des Assessment Centers, dem Feedback, geben sich viele Bewerber, für die es in den vorherigen Phasen nicht so gut lief, bereits geschlagen. Dabei sollte man wissen, dass selbst das Rückmeldegespräch noch einiges ändern kann.
So erfahren die Testleiter hier beispielsweise, wie man mit Kritik umgeht und ob man in der Lage ist, eigene Fehler zu erkennen und gegebenenfalls auch einzugestehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auch beim Rückmeldegespräch weiterhin aufmerksam zu bleiben und auf sein Verhalten zu achten.
Generell bekommen die Bewerber zunächst einmal die Möglichkeit, sich selbst einzuschätzen. Liefen bestimmte Bereiche nicht so gut, können sie nun versuchen, diese "Patzer" zu beheben, und die Beobachter schließlich doch noch zu überzeugen. Anschließend erhalten sie eine Rückmeldung der Prüfer und werden schließlich beurteilt.
Tipps für das Feedback-Gespräch
Die folgenden Tipps helfen dabei, sich mit einem möglichst guten Eindruck aus dem Assessment Center zu verabschieden.
Zuhören und richtig Stellung nehmen
Zunächst einmal sollte man sich als geduldiger Zuhörer erweisen, der auch bereit ist, Ausführungen über die eigene Person zu folgen, ohne den Redner direkt zu unterbrechen. Sollte sich der Testleiter dann über den eigenen Eindruck erkundigen, wie denn die Tests abgelaufen sind, sollte man sich offen und konstruktiv äußern. Dabei sollte man auch nicht an Kritik sparen oder zumindest all jene Aspekte nennen, welche besser hätten umgesetzt werden können.
Gleichzeitig darf die eigene Leistung aber auch nicht schlecht geredet werden. Demnach ist es wichtig, auch die positiven Aspekte hervorzuheben und darzustellen. Die eigenen Aussagen sollten demnach darauf schließen lassen, dass man in der Lage ist, die eigene Leistung differenziert und kritisch zu hinterfragen, ohne die eigenen Vorzüge zu ignorieren.
Schwächen zugeben und auf den Gesprächsverlauf achten
Des Weiteren sollte man es auf alle Fälle vermeiden, die Schuld für Konflikte oder weitere Schwächen auf äußere Umstände oder andere Teilnehmer abzuwälzen. Hierdurch würde nur gezeigt, dass man nicht bereit sei, an sich zu arbeiten und die eigene Leistung zu verbessern.
Letztlich ist es noch wichtig zu wissen, dass sich ein Rückmeldegespräch schnell in ein Vorstellungsgespräch wandeln kann, sobald der Assessment Test bei einem potentiellen Arbeitgeber stattfindet. Aus diesem Grund sollte man darauf achten, in welche Bahnen der Testleiter das Gespräch lenkt.
Insgesamt ist das Rückmeldegespräch die ideale Möglichkeit, sich über eigene Schwächen zu informieren, um anschließend an diesen arbeiten zu können. Gleichzeitig kann man diese Gelegenheit aber auch nutzen, um ein letztes positives Bild bei der Testleitung zu hinterlassen.
Besonders, wenn das Bild jedoch nicht ganz so gut ausgefallen ist, wird man hier und da mit Kritik konfrontiert; nicht jeder kann damit gut umgehen...
Tipps zum richtigen Umgang mit Kritik
Eine Kritik kann positiv oder negativ ausfallen. Beim Assessment Center hofft man als Bewerber natürlich ersteres, jedoch gibt es immer mal Dinge, die nicht so gut laufen, und auf diese soll der Kandidat beim Rückmeldegespräch auch aufmerksam gemacht werden.
Dabei ist es nicht das Ziel der Prüfer, die Bewerber schlecht zu machen, ganz im Gegenteil: durch konstruktiver Kritik können die Kandidaten lernen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Zu diesem Zweck ist es natürlich wichtig zu wissen, woran es genau gelegen hat, dass etwas schiefgelaufen ist.
Man sollte also auch eine negative Kritik positiv aufnehmen und versuchen, daraus zu lernen. Beleidigt oder gar verärgert zu reagieren, wird die Prüfer darin bestätigen, dass man nicht der oder die Richtige für diesen Job ist - sofern sie überhaupt bereits mit dem Gedanken gespielt haben; oftmals kann man trotz bestimmter Kritikpunkte weiterkommen, da man auf anderen, wichtigeren Ebenen überzeugen konnte.
Man sollte folgende Ratschläge beherzigen:
- Zuhören: Wird etwas Negatives über die eigene Person gesagt, verspürt man schnell den Drang, dagegen zu lenken. Wichtig ist, den Prüfer ausreden zu lassen und gut zuzuhören, um zu erkennen, ob die Kritik auch tatsächlich berechtigt ist.
- Nachfragen: Bei Unsicherheiten sollte man ruhig und sachlich nachfragen. So zeigt man, dass man die Kritik ernst nimmt und sie verstehen möchte, damit man etwas daran ändern kann.
- Kritik annehmen: Man sollte die Kritik nicht einfach abtun, sondern sich bestenfalls sogar dafür bedanken. Man erhält damit nämlich die Chance, sich künftig zu verbessern.
- Die eigene Meinung erläutern: Man muss Kritik nicht immer völlig zustimmen, um richtig damit umgehen zu können. Seine eigene Meinung zu äußern, ist besonders im beruflichen Bereich sehr wichtig; sich zu behaupten manchmal sogar notwendig. Bestenfalls kommen beide Seiten auf einen gemeinsamen Nenner, doch auch wenn dies manchmal nicht möglich ist, sollte man sachlich bleiben.