Typische Beschwerden durch die Arbeit am Computer und Tipps zur ergonomischen Arbeitsweise

Computer sind mittlerweile ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Alltags. Ständige Arbeit am Bildschirm kann jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen. Beschwerden durch die Arbeit am Computer sind nicht selten; dabei kann es sich beispielsweise um Augenprobleme oder Gelenkbeschwerden handeln. Informieren Sie sich über typische Beschwerden und Erkrankungen durch die Arbeit am PC und lesen Sie, wie man diese lindern und ihnen vorbeugen kann.

Von Jens Hirseland

Für das tägliche Leben und Arbeiten sind Computer überaus nützlich. Allerdings hat die Bildschirmarbeit den Nachteil, dass sie die Augen sowie den Stütz- und Bewegungsapparat belastet. So leiden zahlreiche Computernutzer unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Typische Beschwerden

Typische Beschwerden, die durch übermäßige Arbeit am Computer entstehen, sind

Darüber hinaus fühlen sich viele Menschen, die regelmäßig am Computer arbeiten, nach der Arbeit ausgelaugt und klagen über

Aber auch psychische Probleme sind keine Seltenheit.

Bewegungsmangel und einseitige Belastung

Ein großes Problem der Computerarbeit besteht darin, dass die ohnehin schon bewegungsarme Arbeit im Büro durch die Verbreitung neuer Kommunikations- und Informationstechnologien noch weniger Bewegung erforderlich macht, was jedoch zu chronischen Bewegungsmangel führt.

Außerdem kommt es zur einseitigen Belastung von bestimmten Körperpartien. In den letzten Jahren haben deswegen Schädigungen

deutlich zugenommen.

Stress für die Augen

Aber auch die Augen leiden durch die permanente Arbeit am Bildschirm unter erheblichem Stress. So müssen sie sich immer wieder auf verschiedene Entfernungen und Kontraste einstellen.

Besonders problematisch ist der ständige Blick auf den Monitor, denn eigentlich sind die menschlichen Augen für das scharfe Lesen von kleinen Zeichen auf mittlere Entfernung nicht konzipiert.

Blickt man zudem punktgenau und konzentriert auf den Computerbildschirm, nimmt dadurch die Häufigkeit des Lidschlags ab, was wiederum trockene Augen hervorruft.

Infolgedessen können Augenbeschwerden wie

auftreten.

Gelenkprobleme

Am häufigsten kommt es aufgrund von Computerarbeit jedoch an den Unterarmen, am Ellenbogen und am Handgelenk zu Beschwerden. Dazu gehört vor allem der so genannte Mausarm, den man auch unter der Bezeichnung Tennisarm oder RSI-Syndrom kennt.

Unter diesen Begriffen fasst man verschiedene Krankheitssymptome wie zum Beispiel Gelenkverschleißerscheinungen oder Sehnenscheidenentzündungen zusammen. Sie alle haben miteinander gemeinsam, dass sie durch ungünstige oder ungewohnte Armbelastungen entstehen.

Psychische Belastung

Doch auch die Psyche wird durch die Arbeit am Computer beeinflusst. So müssen viele Computerarbeiter aufgrund der modernen Technologie ständig hochkonzentriert, aufmerksam und reaktionsschnell sein. Im schlimmsten Fall können die Beschwerden, die durch die Computerarbeit entstehen, sogar chronisch werden.

Für ergonomische Arbeitsbedingungen sorgen

Um einem Mausarm zu behandeln, sind

hilfreich. Außerdem muss der betroffene Arm geschont werden.

Damit es nicht wieder zu einem Mausarm oder anderen Beschwerden kommt, gilt es jedoch, dauerhaft die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dazu gehören zum Beispiel

  • ein höhenverstellbarer Stuhl, der mit Armlehnen ausgestattet ist
  • das regelmäßige Dehnen der Handgelenke
  • der Verzicht auf ein Mausrad
  • die Verwendung von alternativen Eingabegeräten wie der Tastatur
  • das richtige Einstellen des Bildschirms sowie
  • die Entlastung der Arme.

Außerdem sollte man regelmäßig Pausen einlegen, sich zwischendurch bewegen und andere Tätigkeiten ausüben.

Gestaltung des Arbeitsplatzes

Wenn es um die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes geht, sollte man folgende Punkte beachten. Der Computerbildschirm sollte in gerader Linie zur Tastatur stehen, sodass man den Kopf nicht drehen muss, um dorthin zu blicken. Die Arme liegen bestenfalls im rechten Winkel zur Arbeitsfläche.

Gleiches gilt für die Beinstellung; auch sie ist idealerweise rechtwinklig. Die Füße stehen komplett auf dem Boden. Was die Wahl des Tisches angeht, sollte man bei Modellen mit festgesetzter Höhe auf eine Höhe von 72 bis 76 Zentimetern achten. Bei verstellbaren Tischen ist eine Höhe von 62 bis 82 Zentimeter zu empfehlen.

Wichtig ist ausreichend Beinfreinheit. Zu diesem Zweck sollte der Tisch 60 Zentimeter breit und 70 bis 80 Zentimeter tief sein.

Auch beim Bürostuhl sollte auf ein paar Punkte geachtet werden; dabei wird ein dynamisches Sitzen angestrebt. Dies bedeutet im Idealfall:

  • Es handelt sich um einen kippsicheren Drehstuhl mit fünf Rollen
  • die Sitzfläche beträgt 40x40 Zentimeter, ist in der Neigung verstellbar und zudem leicht nach innen gewölbt
  • Die Sitzhöhe beträgt 40 bis 55 Zentimeter
  • Die Sitzkante ist abgerundet
  • Die Rückenlehne ist in der Neigung verstellbar und ragt mindestens 50 Zentimeter über die Sitzfläche

Maßnahmen zur Vorbeugung von Beschwerden

Neben der Arbeitsplatzgestaltung gibt es einige Maßnahmen, die man zur Vorbeugung von erwähnten Beschwerden beherzigen sollte. Dazu gehören:

  • Das Vermeiden von zu langem Sitzen
  • Das Vermeiden von zu langen eintönigen Arbeiten (hilfreich ist auch schon das Aufstehen, beispielsweise beim Telefonieren oder bei Besprechungen)
  • regelmäßige Dehnübungen, besonders für den Rücken
  • das regelmäßige Zurücklegen von kurzen Strecken, z.B. zum Kopiergerät, Fax etc.
  • das Zulegen einer ergonomischen Maus
  • das Vermeiden des Drückens der Tischvorderkante gegen den Unterarm
  • die Vermeidung von kalten Auflageflächen
  • regelmäßig durchgeführte Augenübungen
  • ausreichend Licht am Arbeitsplatz
  • regelmäßiges Stoßlüften im Büroraum
  • regelmäßige Bewegung als Ausgleich (dies kann schon auf dem Weg zur Arbeit bewerkstelligt werden