Aushilfstätigkeit - Voraussetzungen, Verdienst und typische Einsatzmöglichkeiten
In unserer heutigen Gesellschaft gibt es viele Wege, mit Hilfe eines Arbeitsverhältnisses ein Einkommen zu erlangen. Sollte nur wenig Zeit zur Verfügung stehen oder man sich einfach mal etwas hinzuverdienen wollen, dann bieten sich auch so genannte Aushilfstätigkeiten an. Eine fachspezifische Ausbildung ist hierbei nicht notwendig; dennoch bedarf es einiger Voraussetzungen. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten einer Aushilfstätigkeit und lesen Sie, wie Sie am besten an einen Aushilfsjob gelangen.
Aushilfe: generelle Informationen
Bei einer Aushilfstätigkeit handelt es sich um eine Arbeit, für die man keine berufspezifische Ausbildung benötigt. Heutzutage lassen sich in diesem Zusammenhang diverse Begriffe wiederfinden:
- die Hilfsarbeitskraft: hierbei handelt es sich um Personen, die keine fachliche Vorbildung besitzen; es erfolgt eine innerbetriebliche Anlernung. Sie erhalten einen Mindestlohn und sind den anderen Berufen in der Sozialversicherung gleichgestellt.
- die Aushilfstätigkeit: Hilfsarbeitskräfte oder Ungelernte, die in der Regel befristet und ohne innerbetriebliche Ausbildung tätig sind
- der Produktionshelfer: Hilfsarbeiter in der automatisierten Herstellungsbranche
- die Tagesaushilfe: wird vom Arbeitgeber je nach Tagesbedarf eingesetzt, z.B. an Wochenenden; typische Branche ist die Gastronomie
Es handelt sich in der Regel um Gelegenheitsarbeiten, die beispielsweise von
ausgeführt werden. In anderen Fällen sind es qualifizierte Vertretungen bei Krankheit oder Urlaub. Typisches Merkmal einer Aushilfstätigkeit ist die meist kürzere Dauer der Beschäftigung.
Grundsätzlich liegt das Gehalt in einem niedrigen Bereich; die steuer- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen fallem demnach anders aus als bei einer Vollzeitkraft. Ebenso gibt es andere Regelungen, je nachdem, ob es sich bei der Aushilfskraft um Schüler und Studenten oder beispielsweise Rentner und Hausfrauen handelt.
Ein Aushilfsjob zählt somit zu den zeitlich befristeten Arbeitsverhältnissen und unterliegt nicht dem gesetzlichen Kündigungsschutz. Wird ein Aushilfsvertrag abgeschlossen, müssen zeitliche Befristung und sachliche Gründe vorliegen.
Kommt es zu einer häufigen Beschäftigung und fällt diese auch mal ohne längere Unterbrechung aus, ist es möglich, dass sich daraus ein Anspruch auf Festanstellung oder aber auf Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfristen ableitet. Bei Aushilfen besteht anteilig ein Anspruch auf Lohnfortzahlung im Fall einer Erkrankung sowie Anspruch auf Urlaub.
Voraussetzungen für eine Aushilfstätigkeit
Die Voraussetzungen, um als Aushilfe aktiv werden zu können, sind formell sehr gering. So definiert sich der Begriff "Aushilfstätigkeit" bereits über die Tatsache, dass hierbei keinerlei fachspezifische Ausbildung erforderlich ist. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass der Arbeitnehmer sofort in die Tätigkeit einsteigen kann, ohne dass erst eine langwierige oder mühsame Einführung vonnöten wäre.
Die Praxis schaut allerdings nicht immer so positiv aus
Natürlich fordern Unternehmen keine ausgebildeten Arbeitskräfte, wenn es um die Ausschreibung oder Suche nach einer Aushilfskraft geht. Trotzdem werden häufig bestimmte Fähigkeiten und eventuell auch Erfahrungen im jeweiligen Sektor verlangt, um als Aushilfe tätig werden zu dürfen. Dem Anbieter des Jobs geht es schließlich auch darum, dass die zu vergebene Tätigkeit von einer Person besetzt wird, welche den Job schnell und effizient erledigen kann und das Unternehmen gegebenenfalls noch angemessen repräsentiert.
Probetage sind die Regel
Ob man die Fähigkeiten mitbringt, als Aushilfe bei einem Unternehmen tätig zu werden, wird dabei häufig durch einen Testtag ermittelt. Hier erhält man bereits einen Lohn, allerdings noch keine feste Zusage für eine weitere Zusammenarbeit. So kann der Arbeitgeber sich schnell ein Bild über die betreffende Person machen und einschätzen, ob sie die Voraussetzungen mitbringt, eine verlässliche und leistungsstarke Aushilfskraft zu sein.
Besonders die Verlässlichkeit und Leistungsbereitschaft spielen dabei eine große Rolle, weshalb man diese als Aushilfstätigkeit insbesondere in den ersten Wochen deutlich signalisieren sollte. Schließlich handelt es sich hierbei um eine Tätigkeit, die fast jede Arbeitskraft beherrscht.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen möglichen Aushilfskräften ist demnach nicht ihr Fähigkeitsprofil, sondern deren Bereitschaft zu Leistung. Insgesamt braucht man als Aushilfe demnach keine großen Qualifikationen. Benötigt wird lediglich
- praktisches Geschick
- Wissen im jeweiligen Tätigkeitsbereich und
- die Bereitschaft, den Arbeitgeber durch zielstrebiges Arbeiten von sich zu überzeugen.
Einsatzmöglichkeiten
Ein Aushilfsjob verspricht einen Nebenverdienst, der ohne große Qualifikationen erlangt werden kann. Es ist deshalb für viele Menschen interessant, sich im Bedarfsfall nach solch einer Tätigkeit umzusehen. Doch wann und wo werden Aushilfen denn nun vor allem benötigt?
Zeitraum
Hinsichtlich des zeitlichen Rahmens, wann Aushilfen denn nun genau gebraucht werden, können nun natürlich keine genauen Zeiträume im Kalender genannt werden. Dafür unterscheiden sich die einzelnen Branchen viel zu stark, als dass dies möglich wäre. Es gibt allerdings prinzipiell nur zwei Faktoren, die den Bedarf an Aushilfen bestimmen.
Urlaubszeit
Dies wäre zum einen die Urlaubszeit der Arbeitnehmer. Da während solcher Stoßzeiten viele Arbeitnehmer auf einen Urlaub drängen und die Unternehmensleitung diesen nur ungern verwehren will, um das Arbeitsklima zu fördern, besteht zu dieser Zeit ein Mangel an Arbeitskräften. In den meisten Fällen wäre dies natürlich die Zeit der Sommerferien, wenn viele Eltern vor allem der Kinder wegen freinehmen und eventuell verreisen wollen.
Hochsaison
Daneben spielt noch die Hochsaison der jeweiligen Branche eine entscheidende Rolle, da zu diesem Zeitpunkt die Nachfrage nicht mehr von der normalen Belegschaft bewältigt werden kann. Man muss sich demnach lediglich Gedanken machen oder informieren, wann die Hochsaison der jeweiligen Branche ist, in welcher man aktiv werden will.
Wird beispielsweise ein Job bei einer Maschinenreinigungsfirma angestrebt, dann eignen sich hierfür am besten die Sommerferien. Genau zu diesem Zeitpunkt haben nämlich viele Betriebe einen kompletten Betriebsurlaub und lassen ihre Maschinen reinigen.
Typische Branchen
Neben dem "Wann" spielt natürlich auch noch die Frage nach dem "Wo" eine wichtige Rolle bei der Jobfindung. In diesem Zusammenhang können drei klassische Branchen genannt werden, die regelmäßig und in großer Menge auf Aushilfskräfte angewiesen sind.
Gastronomie
Dies wäre einerseits die Gastronomie. Hier kann auch auf eine dauerhafte Aushilfstätigkeit gehofft werden, wobei man immer eingesetzt wird, wenn viele Gäste erwartet werden oder ein Mitarbeiter krank ist.
Baugewerbe
Darüber hinaus ist das Baugewerbe ein klassischer Unterhalter von Aushilfskräften. Dies dürfte nicht zuletzt an der Vielzahl monotoner körperlicher Arbeiten liegen, für welche nicht die qualifizierten Arbeitskräfte herangezogen werden sollen.
Schaustellergewerbe
Zuletzt bietet das Schaustellergewerbe häufig noch die Möglichkeit, sich in kurzer Zeit etwas dazuzuverdienen. Dies ist beispielsweise bei einem Zirkus der Fall, der beim Auf- und Abbau der Gerätschaften regelmäßig auf lokale Aushilfskräfte setzt.
Die Frage des Gehaltes - Ist es verhandelbar?
Eine pauschale Antwort auf diese Frage lässt sich schlicht nicht geben. So hängt die Verhandelbarkeit des Gehalts von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Angebot und Nachfrage
Zunächst einmal spielen die natürlich Marktmechanismen, also Angebot und Nachfrage, eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang kommt es also darauf an, ob sich der Arbeitnehmer vor lauter potentiellen Aushilfen kaum für eine Arbeitskraft entscheiden kann oder ob händeringend nach solchen Teilzeitkräften gesucht wird.
Sobald man also davon ausgeht, dass das Unternehmen derzeit Probleme haben könnte, genügend Aushilfen für den jeweiligen Lohn zu finden, kann freundlich eine mögliche Gehaltsverhandlung angesprochen werden. Ein solcher Mangel an Aushilfen kann klassischerweise während der Hochsaison verzeichnet werden, bei welcher alle Anbieter einer Branche erhöhte Mitarbeiterkapazitäten benötigen. Nicht immer lassen sich dann genügend Aushilfen zu einem Gehalt finden, wie es sich die Unternehmensleitung dann vielleicht vorstellt.
Art des Unternehmens
Des Weiteren kommt die Verhandelbarkeit des Gehalts noch auf das Unternehmen und die Person an, die über dieses und die mögliche Einstellung entscheidet. Pauschal kann hierbei gesagt werden, dass sich eine Gehaltserhöhung leichter bei kleinen Familienunternehmen durchsetzen lässt.
So kommt es hier nämlich nicht auf irgendwelche Vorschriften seitens der Chefetage, sondern schlicht auf die Meinung des Inhabers an. Sollte dieser dann mit einem vernünftig begründeten Gehaltsvorschlag konfrontiert werden, dann ist es relativ wahrscheinlich, dass zumindest darauf eingegangen wird. Mit etwas Glück kann dann tatsächlich eine Einigung erzielt werden, die vielleicht einen Kompromiss der beiden Vorstellungen darstellt.
Die ausgewählte Branche
Zuletzt kommt es noch auf die Branche an, in welcher die Aushilfstätigkeit angestrebt wird. So existieren beispielsweise im Baugewerbe und der Gastronomie relativ feste Preisvorstellungen seitens der Unternehmer, weshalb Verhandlungen nur selten zum Erfolg führen. Andere Branchen, beispielsweise das Schaustellergewerbe, zeigen sich Verhandlungsversuchen hingegen zumeist offener.
Tipps zur Suche nach einem Aushilfsjob
Aushilfstätigkeiten zeichnen sich vor allem durch ihre hohe Flexibilität und relativ kurzen Beschäftigungsspannen aus. Dementsprechend muss auch vergleichsweise häufig auf die Suche nach einem Job gegangen werden, wenn man lediglich als Aushilfe arbeiten will. Doch wo sollte man sich am besten auf die Suche begeben, um einen passenden Aushilfsjob zu finden?
Stellenangebote in der Zeitung
Zunächst einmal kann klassisch mit Hilfe der Zeitung nach einer passenden Stelle gesucht werden. Hierzu muss lediglich ein Blick auf die Stellenanzeigen geworfen werden, um auf zahlreiche Angebote treffen zu können.
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zudem, dass man in einer lokalen Zeitung recherchiert. Hier finden sich nicht nur vermehrt Aushilfstätigkeiten.
Darüber hinaus handelt es sich hierbei auch nur um Aushilfstätigkeiten aus der Region, so dass diese problemlos ohne Wohnortwechsel angenommen werden können. Denn nur für eine Aushilfstätigkeit wird wohl keiner kurz- oder langfristig den Wohnort wechseln wollen.
Die direkte Suche beim Unternehmen
Die optimale Suche nach Aushilfsjobs kann aber auch direkt bei den Betreibern und Unternehmen ansetzen. So kann man idealerweise zur Hauptsaison einfach verschiedene Unternehmen aufsuchen und freundlich nachfragen, ob diesbezüglich Interesse bestünde. Der Klassiker sind dabei natürlich Restaurants und Bars, die häufig auf der Suche nach einer solchen Arbeitskraft sind.
Und selbst wenn gerade keine Stelle frei ist, so kann man doch seine Kontaktdaten hinterlassen. Spätestens zur nächsten Hauptsaison brauchen viele Gaststätten und Kneipen nämlich wieder Teilzeitkräfte, wobei dann auf einen zurückgekommen wird.
Auf öffentliche Ausschreibungen achten
Oft hilft es aber auch, einfach im Alltag die Augen offen zu halten. Dann muss sich nämlich überhaupt nicht bewusst auf die Suche begeben werden.
Vielmehr werden Aushilfsstellen vielerorts gesucht und sind öffentlich ausgeschrieben. Sobald einem dann ein solcher Job auffällt, kann man sich direkt an den Anbieter wenden oder diesen später telefonisch kontaktieren.
Internetrecherche
Zuletzt ist aber auch das Internet zu einer idealen Plattform herangereift, um sich auf die Suche nach einer solchen Stelle zu begeben. Hier muss schon längst nicht mehr auf gewöhnlichen Jobbörsen gesurft werden.
Vielmehr gibt es heutzutage auch spezielle Portale, welche sich auf Aushilfsjobs spezialisieren und die Angebote und Nachfragen auch regional ordnen. So findet sich leicht eine passende Stelle, welche zudem noch in der Nähe des eigenen Wohnorts liegt.
Tipps zur Bewerbung
Hat man eine passende Stelle gefunden, sollte man sich um eine aussagekräftige Bewerbung kümmern. Worauf es diesbezüglich ankommt, zeigen wir im Folgenden.
Generell gilt möglichst locker und frisch und vor allen Dingen fehlerfrei zu schreiben. Man sollte ein paar Qualitäten nennen, die für den jeweiligen Job erforderlich sind; dabei handelt es sich, wie bereits erwähnt, nicht um berufliche Qualifikationen, sondern viel mehr ein paar grundlegende Voraussetzungen, wie etwa
- Zuverlässigkeit
- Pünktlichkeit
- Fleiß
- Flexibilität sowie
- Offenheit
Diese Eigenschaften dürfen ruhig herausgestellt werden. Was den Aufbau der Bewerbung angeht, achtet man dabei auf den einer Kurzbewerbung:
- das Anschreiben, welches maximal eine Seite lang sein sollte
- den Lebenslauf, idealerweise eine Seite lang
- optional ein Bewerbungsfoto
- keine Zeugnisse oder sonstige Qualifikationsnachweise
- keine Bewerbungsmappe
Das Bewerbungsschreiben sollte folgendermaßen aufgebaut sein:
- Absender und Datum
- Betreffzeile
- persönliche Anrede
- Einleitung (Motivation)
- Hauptteil (Eigenwerbung, Kompetenzen)
- Unternehmensbezug (Mehrwert für das Unternehmen)
- Schlussteil (Wunsch nach persönlichem Gespräch)
- Grußformel
- Unterschrift
- Anlageverzeichnis