Mögliche Hinweise auf eine Kündigung

Eine Kündigung kommt für viele Arbeitnehmer überraschend. Es gibt allerdings eine Reihe von Hinweisen, welche ein Indikator dafür sein können, dass einem bald gekündigt werden soll. Diese Hinweise auf eine Kündigung können in unterschiedlichen Bereichen erkennbar werden. Lesen Sie, welche möglichen Hinweise auf eine Kündigung es gibt, damit diese nicht vollkommen überraschend kommt und vielleicht sogar noch abgewandt werden kann.

Von Kai Zielke

Die Angst, den Job zu verlieren, ist unter Arbeitnehmern weit verbreitet. Eine solche Panik ist in den meisten Fällen unbegründet und dennoch kommt es vor, dass der Arbeitgeber plötzlich die Kündigung ausspricht.

Dabei ist es selten so, dass der Arbeitnehmer mit dieser bösen Nachricht völlig überrascht wird. Meist gibt es typische Warnzeichen, die darauf schließen lassen.

Doch auch, wenn einem solche Anzeichen begegnen, sollte man möglichst nicht in Panik verfallen. Stattdesse sollte man besonders wachsam sein und versuchen zu erkennen, ob es Veränderungen gibt. Schlimmstenfalls ist man auf diese Weise vorbereitet. Und spürt man deutlich, dass es zur Kündigung kommt, kann es nicht schaden, sich schon mal auf dem Arbeitsmarkt umzusehen.

Welche Warnzeichen für eine bevorstehende Kündigung stehen können, zeigen wir im Folgenden - dabei liegt die Betonung auf "können"...

Das Verhalten des Vorgesetzten

Zunächst einmal kann das Verhalten der Vorgesetzten als Hinweis dienen, ob einem bald eine Kündigung drohen könnte. Schließlich werden die Vorgesetzten oftmals frühzeitig über die Pläne der Geschäftsleitung informiert und wissen dementsprechend zumeist über bevorstehende Kündigungen Bescheid.

Es gibt aber leider kein festes Verhaltensmuster der Vorgesetzten, wie mit Arbeitnehmern umgegangen wird, welchen bald gekündigt wird. Aus diesem Grund sollte man achtsam sein, sobald sich der Umgang mit den Vorgesetzten beziehungsweise deren Verhalten auffällig ändert.

  • So sind manche Vorgesetzte kritischer und kompromissloser, da sie ohnehin nicht mehr lange mit einem zusammenarbeiten müssen.
  • Andere zeigen sich hingegen auffallend nachsichtig und gleichgültig, was ebenso ein solch negativer Hinweis sein kann.
  • In manchen Fällen häufen sich Gespräche mit dem Vorgesetzten, was ebenfalls ein mögliches Anzeichen darstellt.
  • Wiederum ist es möglich, dass er nicht mehr auf Mails oder Anrufe reagiert - auch dann kann der Job in Gefahr sein.
  • Strengere Kontrollen mit Bitte um Rechtfertigungen bezüglich der Arbeitsweise sind ein weiteres Zeichen.
Ein plötzlich verändertes Verhalten des Vorgesetzten sollte einem stutzig machen
Ein plötzlich verändertes Verhalten des Vorgesetzten sollte einem stutzig machen

Aufgabenverteilung

Auch anhand der Aufgaben, für die man als Arbeitnehmer zuständig ist, lässt sich möglicherweise erkennen, ob der Job in Gefahr ist. So zum Beispiel, wenn die Aufgaben delegiert und mehr und mehr von anderen Kollegen übernommen werden - es mag sein, dass dies der Vorbereitung auf einen neuen Tätigkeitsbereich dient, doch auch das Gegenteil ist möglich.

Anspruchslose Aufgaben sind ein mögliches Anzeichen dafür, dass der Arbeitgeber sich mit kleinen Schritten vom Arbeitnehmer verabschiedet. In diesem Fall sollte man unbedingt das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und nach den Gründen fragen.

Ebenfalls gefährlich: wichtige Informationen bezüglich anstehender Aufgaben und Projekte erreichen einen nicht mehr. Wenn nicht gerade ein einfaches Kommunikationsproblem vorliegt, kann es sein, dass auf lange Sicht nicht mehr mit einem geplant wird. Auch weniger Kundenkontakt sollte einen stutzig machen.

Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens

Des Weiteren lässt sich aus der gesamten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens schließen, ob eine baldige Kündigung drohen könnte. In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession und starken Wettbewerbs kann es schnell zu einer Kündigung kommen. Floriert das eigene Unternehmen oder gar die gesamte Branche hingegen, dann braucht man sich kaum Gedanken über eine Kündigung machen.

Steckt das Unternehmen in einer Krise?

Ob eine Unternehmenskrise bevorsteht, lässt sich zumindest anhand einiger Fakten erkennen:

  • Marktveränderungen: Wenn der Markt sich verändert und sich das Unternehmen nicht anpassen kann, wird es früher oder später zu sinkenden Absatzzahlen kommen
  • Abnahme des Eigenkapitals: Aufgrund von Verlusten kann es zur starken Abnahme des Eigenkapitals kommen - in diesem Fall kann die Unterstützung durch Banken schnell wegfallen
  • Verspätete Einzahlungen: Die Liquidität des Unternehmens kann gefährdet werden, wenn beispielsweise Kunden verspätet ihre Rechnungen zahlen und die Firma in Vorkasse gehen muss

Die Entwicklung innerhalb der Abteilung

Daneben kann es aber auch hilfreich sein, die Entwicklungen innerhalb der Abteilung genau zu beobachten. Wird beispielsweise ein jüngerer Mitarbeiter mit ähnlichen Qualifikationen und Kompetenzen eingestellt, so kann dies eine ernsthafte Gefahr für die eigene Stelle darstellen. Schließlich könnte es Plan des Arbeitgebers sein, den neuen Mitarbeiter anzulernen, so dass dieser später die eigene Stelle besetzen kann.

Die eigenen Leistungen hinterfragen

Zuletzt sollte man sich als Arbeitnehmer aber auch regelmäßig selbst hinterfragen und überprüfen, ob man denn auch jene Leistung bringt, welche der Arbeitgeber von einem erwartet. Sollte man über einen längeren Zeitraum keine zufrieden stellende Arbeit abliefern können, sollte man die Gründe für dieses Leistungstief erkennen und beseitigen.

Dabei kann es auch helfen, das offene Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen und diesem verständlich zu machen, dass man bald wieder die volle Leistung bringen kann. Ansonsten kann es schon bald sein, dass der Arbeitgeber die unvorhergesehene Kündigung ausspricht.