Die Provisionsentlohnung
Wer möchte nicht gerne genau das verdienen, was die eigene Arbeit auch tatsächlich wert ist? Mit einer Entlohnung auf Provisionsbasis wäre das durchaus möglich. Je aktiver die berufliche Arbeit und je größer somit die Leistung, desto höher fällt der Lohn aus. Allerdings lauern auch hier gravierende Stolpersteine, die gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten erhebliche negative Auswirkungen haben können. Lesen Sie über die Merkmale sowie die Vor- und Nachteile der Provisionsentlohnung.
Was ist eine Provisionsentlohnung?
Bei einem Gehalt auf Provisionsbasis wird der Arbeitnehmer für die Erfolge seiner Tätigkeit bezahlt. Etwa dann, wenn er Verträge mit Dritten schließt:
- Kauf- und Mietverträge sowie
- Versicherungs- und
- Dienstleistungsverträge
sind typische Betätigungsfelder, in denen eine solche Vergütung denkbar ist. Je aktiver der Berufstätige agiert, je mehr Leistung er vorweisen kann, desto höher ist sein Lohn.
Im Regelfall dürfte er daneben ein gewisses Grundgehalt beziehen, welches für sich genommen jedoch sehr gering ist. Der Hauptteil der monatlichen Auszahlung wird über die Erfolge der Beschäftigung und somit per Provision eingenommen.
Oft ist diese Option des Gehalts bei Freiberuflern vorzufinden. Sie bietet somit eine gewisse Unabhängigkeit und die Möglichkeit, sich nicht einer festen Entlohnung zu unterwerfen.
Wo liegen die Vorteile der Provisionsentlohnung?
Ein großes Privileg liegt darin, dass die Arbeit gerade im Erfolgsfalle häufig zu besseren Konditionen verkauft werden kann, als das bei einer festen Entlohnung der Fall wäre. So können gerade schwere Aufgaben und echte Herausforderungen besonders hohe Gewinne abwerfen - etwa die Vermittlung von Versicherungsverträgen gut bezahlenden Agenturen. Der Berufstätige ist somit in gewissen Grenzen selbst der Herr über seinen Lohn.
Er kann sich zudem seine aktive Zeit einteilen und je nach Metier sogar abends oder am Wochenende arbeiten, dafür flexibel aber auch einmal einen gewünschten freien Tag nehmen. Zudem wird er stets solche Tätigkeiten übernehmen, die ihm das beste Gehalt ermöglichen - nutzt den Wert seiner Leistung damit voll aus.
Wo liegen die Nachteile der Provisionsentlohnung?
Doch keine Vorteile ohne Schattenseiten. So wird der Arbeiter insbesondere dann auf echte Probleme zusteuern, wenn seine Branche gerade eine Flaute durchlebt. Kann er seine Produkte oder Dienstleistungen nicht verkaufen oder vermitteln, so droht oft die Gefährdung der eigenen Existenz.
Nicht anders sieht es im Falle von Krankheiten aus: Eine längere Bettlägerigkeit wirft den Bediensteten nicht selten auf das unterste Gehaltsniveau zurück, das er von seiner Versicherung bezieht. Ebenso ist daneben natürlich der Erhalt des geringen Grundgehalts - sofern vereinbart - möglich.
Auch der Urlaub will zudem gut durchdacht sein: In jeder freien Minute kann der Berufstätige kein Geld verdienen. Denn wie gesagt, er ist der Herr über seinen Lohn.
Vor- und Nachteile für den Arbeitgeber
Auch für den Arbeitgeber hat die Bezahlung auf Provisionsbasis Vorteile. Er kann beispielsweise einen Teil der Fixkosten durch Gehälter in variable Kosten durch Provisionen umwandeln; die Kosten fallen nur bei einer tatsächlichen Geschäftsverzeichnung an.
Unterm Strich sich das Unternehmen auf eine gute Liquidität stützen. Macht es keinen Umsatz, bleiben die Lohnkosten niedrig; bei einem hohen Umsatz sind sie wiederum hoch.
Des Weiteren kann der Arbeitgeber stetig auf gute Verkäufer hoffen. Diejenigen, die durch ihre Arbeit bzw. Verkäufe einen nicht ausreichend hohen Umsatz erzielen, werden im Laufe der Zeit kündigen.
Als Nachteil anzusehen ist die Tatsache, dass die Arbeitnehmer sich in vielen Fällen sehr stark auf die Umsätze konzentrieren. Von einem guten Service, der heutzutage erwartet wird, kann dann nicht die Rede sein, denn eine langfristigie Bindung zum Kunden wird auf diese Weise nicht angestrebt.
Ein weiterer Nachteil ist die erschwerte Einarbeitung neuer Vertriebsmitarbeiter. Ihr Mangel an Erfahrung führt dazu, dass man sie zunächst für die Pflege der Bestandskundschaft einsetzt. Andere Außendienstler verlieren dadurch ein Geschäft, welches sie sich einst durch aufwändiges Netzwerken aufgebaut haben.
Tipps bei der Nutzung der Provisionsentlohnung
Natürlich gilt die Provision trotz ihrer Mängel noch immer als sehr erstrebenswert. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass der Arbeitnehmer ein festes Grundgehalt bezieht, das ihm im Krankheitsfalle eine gewisse Sicherheit gewährleistet. Ratsam dabei ist es, etwa ein Drittel des angestrebten Monatslohns als garantierte Summe im Arbeitsvertrag fixiert zu haben.
Ansonsten gilt: Wer besonders gut agiert, verdient im Regelfall recht üppig. Dabei ist es nicht die Menge an Arbeitsstunden, die sich lohnt - sondern stets eine besonders gute Qualität. Erst wenn regelmäßige Erfolge zu verzeichnen sind, empfiehlt sich eine Tätigkeit, die auf Basis der Provision entlohnt wird - dann kann sie aber auch eine lukrative Einnahmequelle bieten.