Wenn die Müdigkeit zu groß ist - Tipps für die Schichtarbeit

Schichtarbeit verlangt dem Körper einiges ab. So muss man teilweise dank Schichtwechsel mit wenig Schlaf den Dienst antreten oder lange Arbeitszeiten aufgrund von Doppelschichten hinter sich bringen. Müdigkeit, besonders während der Nachtschicht, ist ein großes Problem, mit dem Schichtarbeiter zu kämpfen haben. Lesen Sie, welche Tipps dabei helfen können, die bei der Schichtarbeit oft aufkommende Müdigkeit zu bekämpfen und weiterhin konzentriert arbeiten zu können.

Von Kai Zielke

Es gibt viele Wege, das Auftreten von Müdigkeit zu unterdrücken. Bevor jedoch auf diese eingegangen werden soll, muss zunächst einmal betont werden, dass diese zumindest langfristig kein Ersatz für ein gesundes Schlafverhalten und angemessene Arbeitszeiten sind. Wird die eigene Erschöpfung nämlich über lange Zeiträume hinweg ignoriert, dann drohen ernsthafte Erkrankungen, eine starke Abnahme der allgemeinen Leistungsfähigkeit und ein gemindertes Wohlbefinden.

Koffein

Der Klassiker ist natürlich die Einnahme von Koffein. Dieses ist beispielsweise in Kaffee und Cola in großen Mengen enthalten und sorgt für eine anregende Wirkung und eine Bindung jener Stoffe, welche für das Gefühl von Müdigkeit sorgen.

Handelt es sich um eine Nachtschicht, sollte man wenige Stunden vor Beginn einen Kaffee trinken, damit dieser sein Wirkung entfalten kann. Zum Ende der Schicht hin sollte hingegen auf Koffein verzichtet werden, da anderenfalls das Einschlafen problematisch werden kann.

Medikamente

Viele Arbeitnehmer greifen aber nicht mehr nur zu Koffein, um beispielsweise eine Doppelschicht durchzustehen. So gibt es heutzutage unzählige teils verschreibungspflichtige Präparate, welche die eigene Müdigkeit unterdrücken und für eine Steigerung der Konzentrationsfähigkeit sorgen sollen.

Zur Einnahme derartiger Medikamente ist in den meisten Fällen allerdings abzuraten, da die Wirkungsweisen oft umstritten sind und der Konsum viele risikoreichen Nebenwirkungen birgt, welche teils noch gar nicht hinreichend untersucht sind.

Pausen

Darüber hinaus kann es aber auch helfen, kurze Pausen während des Arbeitsalltags einzulegen. In solchen Pausen konzentriert man sich nur ganz auf sich selbst, trinkt und isst genug, damit der Körper mit den notwendigen Nährstoffen für Leistungen ausgestattet ist.

Ein Gang an die frische Luft

Im Falle starker Müdigkeit hilft auch der Gang an die frische Luft, um zumindest kurzfristig neue Energie für die Bewältigung der Arbeit zu tanken. Viele Menschen verbinden diesen Gang auch mit dem Rauchen einer Zigarette.

Von einer belebenden Wirkung des Nikotins ist allerdings nur bei Nichtrauchern auszugehen. Bei Rauchern handelt es sich dann nicht um eine effektive Bekämpfung der Müdigkeit, sondern um ein schlichtes Stillen der Sucht.

Sportübungen und Musik

Zuletzt kann noch Bewegung und Musik dazu beitragen, dass man wach und aufmerksam bleibt. So können Gymnastikübungen oder das Hören des Radios das Müdigkeitsempfinden zumindest ein Stück weit hinauszögern.

In Sachen Bewegung kann es schon helfen, aufzustehen und sich zu strecken. Beim bekannten Tief hilft es, sich kurz die Beinezu vertreten.

Helles Arbeitszimmer

Der Arbeitsraum sollte möglichst hell beleuchtet sein. Ist es zu dunkel, passiert es schnell, dass einem die Augen zufallen. Ausreichend Licht sollte es vor allen Dingen auch am Schreibtisch geben, denn muss man beispielsweise im Dunkeln lesen, ermüdet man damit zusätzlich die Augen.

Leichte Speisen

Besonders während der Nachtschicht - und dies gilt auch für den Zeitraum kurz vorher - sollte man auf deftiges Essen verzichten. Es liegt schwer im Magen und wird dazu führen, dass der Körper sich mit der Verdauung beschäftigt.

Oftmals sorgt dies für eine zunehmende Müdigkeit. Besser ist es, auf leichte Kost wie Obst, Joghurt oder Gemüse zurückgreifen.

Beschäftigung

Kommt es zu Phasen, in denen man nichts zu tun hat, sollte man diesen mit einer "Notfallbeschäftigung" entgegentreten. Wer in einen Leerlauf gerät, den überkommt mit ziemlicher Sicherheit schnell die Müdigkeit. Man hat sicherlich noch andere, kleine Aufgaben zu bewältigen, welche liegengeblieben sind - jetzt ist eine gute Möglichkeit, diese abzuarbeiten.

Vorbereitung

Ein ein Wechsel der Arbeitsschicht bevorsteht, hilft es, dich ein wenig darauf vorzubereiten. Bei einer Nachtschicht ist es beispielsweise sinnvoll, am Tag vorher später ins Bett zu gehen und etwas länger zu schlafen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich auf den Wechsel einzustellen.