Gutes Verhältnis zum Chef und Kollegen - Differenzen vermeiden

Ein gutes Verhältnis sowohl zum Chef als auch zu den Arbeitskollegen bildet die Basis für ein positives Betriebsklima. Nicht immer jedoch ist dieses gegeben und so können zahlreiche Faktoren zu Differenzen im Job führen. Es gilt, Ärger am Arbeitsplatz zu vermeiden, um zum einen motiviert zu bleiben und gute Leistungen zu bringen, ebenso aber auch, um die Gesundheit zu schützen. Lesen Sie hier, wie man Streit mit dem Arbeitgeber oder dem Kollegen am besten löst und diesen erst gar nicht entstehen lässt.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Ärger im Job - mögliche Folgen

Ärger im Job kann es in verschiedenen Bereichen geben. Da wäre zum einen der Chef, den man nicht zufriedenstellen kann, auf der anderen Seite der Kollege, der einen ständig kritisiert oder mit unwichtigen Dingen nervt. Solche stressigen Situationen können sich je nach Art und Schwere irgendwann festfahren, sodass es immer wieder zu Konfrontationen kommt, bzw. man erst gar nicht aus diesen herauskommt.

Die Folgen:

  • ein schlechtes Betriebsklima: andauernder Frust sowie schlechte Laune sind ansteckend und schnell passiert es außerdem, dass man diese Laune an unbeteiligten Kollegen auslässt - und schon bahnen sich neue Probleme an
  • sinkende Produktivität: Ärger im Job belastet einen, auch und besonders wenn man sich auf seine Aufgabe konzentrieren sollte - ist man nicht bei der Sache, kommt es zu Fehlern und längeren Arbeitszeiten
  • gefährdete Gesundheit: dadurch, dass man sich dauernd in Alarmbereitschaft befindet, kommt es zu einem höheren Blutdruck, was wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen lässt

Wie man Streitigkeiten - ob nun mit dem Chef oder dem Kollegen - aus dem Weg gehen kann, zeigen wir im Folgenden...

Der Chef als Freund

Wer bereits Erfahrungen im Bereich einer vertrauten Beziehung im Beruf gesammelt hat, wird, wenn er sich zu den vielen Unglücklichen zählt, bereits die Kehrseite der Medaille zu Gesicht bekommen haben. Denn schon bei der ersten Meinungsverschiedenheit kann sich das Verhältnis schlagartig ändern.

Vom unangenehmen Gang zur Arbeit über Mobbing bis hin zur Kündigung als letzten Ausweg, um dem unerträglichen Berufsalltag zu entfliehen. Doch seinen Chef zum Kumpel oder Freund zu haben, kann selbst bei Streitigkeiten weiterhin ein Vergnügen bleiben. Die Professionalität beider Seiten natürlich vorausgesetzt.

Eine unumgängliche Eigenschaft, die diese Professionalität beinhaltet, ist die Trennung zwischen der Arbeit und dem Privaten. Denn gerade dadurch wird die Gefahr gebannt, dass Ereignisse und deren Nachwirkungen in die andere Welt miteinbezogen werden. Die Möglichkeit, aufgrund eines negativen Erlebnisses die Arbeit nur noch mit gemindertem Engagement auszuüben oder eine Gehaltserhöhung zu verweigern, wird hierdurch ausgeschlossen und kann somit für eine harmonische Beziehung zwischen den Beteiligten sorgen.

Geschäftlich und Privat sollte strikt getrennt werden
Geschäftlich und Privat sollte strikt getrennt werden

Psychologische Kniffe

Gefühle bei Handlungen und Entscheidungen außer Acht zu lassen ist nicht gerade jedermanns Stärke. Hierbei wird eine absolute Kontrolle der Emotionen und des Verstands abverlangt, die leider bei den meisten nicht selbstverständlich ist. Wem diese Fähigkeit nicht in den Schoß gefallen ist oder es unmöglich zu erlernen sei, kann sich mit ein paar psychologischen Tricks, die gleichen Vorzüge eines perfekten Arbeits- sowie Privatverhältnisses verschaffen.

Emotionen einteilen und Grenzlinien aufstellen

Hierzu muss unbedingt ein klar differenzierter emotionaler Bezug aufgebaut werden, um der Gefahr zu entgehen, Privates und Berufliches miteinander zu vermischen. Das heißt, es wird ein unterschiedlicher Verhaltensbereich erstellt, der schon beim Beginn des Gesprächs sichtlich zu erkennen ist und dann auch automatisch ausgewählt wird.

Eine Möglichkeit wäre die Bereiche zu trennen in einen offiziellen und inoffiziellen. Beginnend mit der Ansprache "Sie", sollte eindeutig zu verstehen geben, dass es sich um den ernsthaften Bereich handelt, der rein auf die Arbeit bezogen ist. Wiederum einleitend mit "Du", sollte dann als freundschaftlicher Bereich zu verstehen sein, bei dem die Emotionen mit eingebracht werden dürfen.

Diese Grenzlinien auf Dauer angewandt, werden dafür sorgen, dass eine Trennung zwischen Arbeit und Beruf schon ganz automatisch geschieht, die nötige Konsequenz beider Seiten natürlich vorausgesetzt. Sollte nach der ersten Meinungsverschiedenheit keinerlei Verbindung in den verschiedenen Umfeldern festzustellen sein, ist man auf dem besten Wege, einer überaus positiven und wundervollen Erfahrung im privaten sowie beruflichen Umfeld entgegenzublicken, die bisher als unerreichbar galt.

Weitere Tipps, um Streitigkeiten mit dem Chef vorzubeugen, finden Sie im Folgenden...

Persönliche Differenzen mit dem Chef vermeiden

Zunächst einmal sollte versucht werden, die Tatsache zu akzeptieren, dass der Chef nun einmal schlicht der Vorgesetzte ist und einem demnach auch Arbeiten zuteilt, welche nicht immer gefallen. Darüber hinaus sollte begonnen werden, den Chef als Mensch mit natürlichen Fehlern zu sehen.

Ein Chef ist auch nur ein Mensch

Nach diesen zwei Überlegungen sollte nun ein Verhalten der Akzeptanz gepflegt werden, bei welchem die Stärken des Vorgesetzten gewürdigt werden und nicht nur dessen Fähigkeitsbereiche kritisiert und hinterfragt werden, welche als weniger kompetent einzustufen sind. Den Chef als Menschen zu akzeptieren, bei welchem auch über kleine Fehler oder Eigenarten hinweg gesehen werden kann, ist der erste Schritt um Differenzen zu vermeiden.

Den Chef als Menschen zu sehen hilft Differenzen zu vermeiden
Den Chef als Menschen zu sehen hilft Differenzen zu vermeiden

Konstruktive Kritik

Des Weiteren sollte man sich auch selbst aktiv in all jene Felder einbringen, welche das Unternehmen direkt betreffen und Lösungen fordern. Dabei darf natürlich nicht der Eindruck entstehen, dass die Kompetenz des Vorgesetzten angezweifelt werden würde. Vielmehr geht es darum, Kritik offen und konstruktiv zu äußern, so dass der Chef wirklich weiß, was von seinen Mitarbeitern gedacht wird.

Perspektivenwechsel

Gleichzeitig kann aber auch ein Perspektivenwechsel dabei helfen, Reaktionen des Vorgesetzten besser zu verstehen. So kann nicht nur dessen aktuelles Verhalten interpretiert und zukünftige Verhaltensweisen vorausgesagt werden, sondern es kann auch einsichtiger gehandelt werden.

Ehrlichkeit und Einsicht

Auch wenn all diese Aspekte beachtet werden, so kann es doch zum Entstehen persönlicher Differenzen kommen. Sollten diese Differenzen durch selbstverschuldete Verhaltensweisen ausgelöst wurden sein, dann hilft vor allem Ehrlichkeit und Einsicht.

Der Chef empfindet Mitarbeiter weitaus sympathischer und vertraut ihnen mehr, wenn Fehler sofort eingestanden und im Folgeprozess korrigiert werden. Werden Fehler hingegen vertuscht, dann sinkt das Vertrauen und beim Auffliegen des Missstands werden dann auch leichter ernsthafte Konsequenzen gezogen.

Sollten die persönlichen Differenzen aber durch die unumstößlich falsche Einstellung oder Verhaltensweise des Vorgesetzten ausgelöst werden und das offene Gespräch kein Besserung oder Einsicht nach sich ziehen, so kann sich an Mitarbeiter, Gewerkschaften und dem Vorstand gewandt werden, um die bestehenden Konflikte zu beseitigen.

Neben dem Chef sind es vor allem auch die Kollegen, mit denen es zu Streitsituationen kommen kann...

Streit mit dem Kollegen - was zu tun ist

Während der Arbeitsbewältigung kommt es immer wieder zu Konflikten, welche als ganz natürlich einzustufen und zumeist das Resultat von Meinungsverschiedenheiten sind. Doch wie sollte man sich verhalten, wenn man sich im Streit mit einem Kollegen befindet, der sich vielleicht sogar noch uneinsichtig und streitsüchtig zeigt?

Wenn man sich selbst falsch verhalten hat

Zunächst einmal sollte man sich bewusst von der Situation emotional distanzieren und diese objektiv beurteilen. So soll erreicht werden, dass man die Ereignisse unvoreingenommen einschätzt, welche zum Streit geführt haben.

In vielen Fällen kann man dann feststellen, dass man sich an der einen oder anderen Stelle vielleicht selbst nicht korrekt verhalten hat oder eine zu scharfe Meinung vertritt. Sollte dies der Fall sein, dann kann man den Streitfall entschärfen, indem eigene Fehler eingestanden und eine Versöhnung oder ein Kompromiss angeboten werden.

Das Zugeben eines Fehlers ist dabei keineswegs ein Zeichen der Schwäche, wie es von vielen vermehrt männlichen Arbeitnehmern interpretiert wird. Vielmehr signalisiert man hiermit Aufrichtigkeit und die Bereitschaft, auch die Meinung des Kollegen zu respektieren und auf diese einzugehen.

  • Mann und Frau im Businessoutfit schauen sich kalt an und machen Armdrücken

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  • Blonde Frau mit offenen Haaren zeigt drohend auf brünette Frau mit zurückgesteckten Haaren

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  • Frau und Mann mit bösem Gesichtsausdruck stehen sich gegenüber, Hände auf Tischplatte

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Wenn der Kollege sich falsch verhalten hat

Doch wie sollte weiter verfahren werden, wenn man selbst richtig gehandelt hat oder die angebrachte Meinung vertritt und der betroffene Kollege dennoch nicht seinen Fehler einsieht? Zunächst einmal muss man sich damit abfinden, dass es zu einem Streit gekommen ist, welcher nicht sofort geklärt werden konnte.

Nichtsdestotrotz sollte man sich auch in den Stunden und Tagen nach dem Vorfall dem Kollegen gegenüber völlig normal und freundlich verhalten. So signalisiert man weiterhin den Respekt, welcher im Falle einer abfälligen oder ignorierenden Behandlung nicht mehr gewahrt würde.

Nach einiger Zeit kann man nun versuchen, das Streitthema wieder zu thematisieren und dieses aus der Welt zu schaffen. Dabei sollte man stets sachlich bleiben und sich bei Argumentationen auf stichhaltige Beweise berufen, welche die eigene Ansicht untermauern.

Tipps zum Umgang mit schwierigen Arbeitskollegen

Nicht immer ist es unbedingt ein bestimmter Konflikt, der zwischen zwei Kollegen steht. Oftmals handelt es sich einfach um einen komplizierten Typ Mensch, der in gewissen Situationen möglicherweise entsprechend überreagiert oder einen mit persönlichen Problemen nervt, nach Anerkennung sucht etc. es gibt viele Möglichkeiten. In solchen Fällen sollte man ein paar Ratschläge befolgen, um sie schnellstmöglich zu entschärfen. Zu diesen zählen:

  • Auf Vorwürfe verzichten, stattdessen sagen, wie man sich selbst in dem Moment gefühlt hat
  • Die Gefühle des Kollegen immer ernst nehmen und nicht ins Lächerliche ziehen
  • Bei Gesprächen auf eine offene Körperhaltung achten
  • Persönliche Probleme nicht an sich heranlassen
  • Den Typ Schleimer konkret nach Details zu der Sache befragen, die er nicht wissen kann - und dann den Chef in der Gegenwart des Kollegen auf die eigenen Erfolge hinweisen
  • Sich von nervigen Kollegen nicht aus der Ruhe bringen lassen
  • Pessimisten widersprechen oder sie ignorieren

Als letzter Schritt

Leider bringt auch diese offene und sachliche Konfrontation häufig nichts. In einem solchen Fall gibt es leider oft keinen Weg um die Einschaltung weiterer Mitarbeiter oder Vorgesetzter.

Dieser Schritt sollte allerdings erst ergriffen werden, wenn das Arbeitsklima als solches durch den Streitfall merklich beeinträchtigt wird. Sitzt der Kollege wiederum in einer ganz anderen Abteilung und spielt im Arbeitsalltag keine Rolle, dann sollte die Sache wiederum belassen und vergessen werden.